Demütige Ambition: Was uns Weihnachten sagt

Demütige Ambition ist die Quintessenz von Weihnachten: Ein Kindlein in Windeln gewickelt, in einer schäbigen Krippe. Klein und unscheinbar und doch ein Weltenveränderer. Demütig und ambitioniert. Wissend, dass der einzelne nichts ist. Und doch die Kraft hat, etwas Großartiges zu schaffen. Viele Leader von nachhaltig erfolgreichen Bewegungen sind so gestartet: Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Greta Thunberg. Ihre Kraft erwächst nicht aus einem starken Ego, sondern aus einer starken Idee. Diese Idee schafft Begeisterung und damit das Momentum für Wachstum.

Demütige Ambition ist eine der acht Tugenden einer Wachstumskultur. Demütige Ambition gewinnt ihre Kraft aus der Verbindung von zwei scheinbar widersprüchlichen Haltungen. Klar: Ambitioniert sind wir alle. Wir setzen ambitionierte Maßstäbe, fordern Leistung und wollen etwas schaffen, das größer ist, als wir selbst. Nach Demut klingt das nicht gerade. Denn Demut ist das Wissen, dass man eben nicht das Maß aller Dinge ist und man die angestrebte Vollkommenheit nie erreicht. Demut ist zutiefst menschlich, es ist das Wissen um die eigenen Grenzen.

Wenn du demütige Ambition lebst, weißt du: Ich habe einen großen Traum, der weit jenseits meiner Fähigkeiten liegt und ich setze hohe Maßstäbe an meine Leistung. Mit ist aber auch klar, dass ich diesen großen Traum nicht alleine realisieren kann, dass ich ihn vielleicht nicht einmal selber vollende. Demütige Ambition ist die Kerneigenschaft eines „Level 5 Leaders“, den Jim Collins als Voraussetzung für die Führung langfristig erfolgreicher Unternehmen identifiziert.

Anziehungskraft. Mit eurem großen Traum werdet ihr zum Magneten für besonders leistungsfähige Kollegen und Kolleginnen. Ambitionierte Menschen suchen Teams, die sie im besten Sinne an ihre Grenzen bringen und ihnen eine umfangreiche Lernerfahrung ermöglichen. Sie wollen gemeinsam mit Gleichgesinnten etwas Einzigartiges schaffen. Sie sind leistungsstark, aber nicht überheblich. Sie wissen, dass sich die Welt ständig ändert und es jede Anstrengung braucht, um langfristig vorne mitzuspielen. Damit gewinnt ihr die perfekten Mitstreiter für euren großen Traum.

Ambition füttern. Demütige Ambition lässt Menschen Unglaubliches leisten. Die Ambition eures Teams müsst ihr aber auch füttern. Ambitionierte Menschen wollen sich spürbar entwickeln. Bietet euren Kollegen daher viele Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung. Das muss nicht immer die klassische Karriereleiter sein, auch der Wechsel zwischen unterschiedlichen Rollen kann die Ambition eurer Kollegen befriedigen. Idealerweise besetzt ihr mindestens die Hälfte eurer Führungsrollen intern. Wer immer nur Führungskräfte von außen holt, signalisiert, dass die persönliche Entwicklung im Unternehmen keinen Wert hat.

Unsere Werte sind absichtlich etwas gegensätzlich. „Hungry“, ist natürlich plakativ, als Start-up und ein junges Unternehmen willst du hungrig sein, Erfolg haben und wachsen. Das ist der eine Wert. Der andere ist das „humble“. Bescheiden am Boden bleiben, verstehen: „Hey, wir sind ein ganz kleines Licht“.

Fritz Trott, Gründer und CEO von Zenjob

Großer Traum. Der zentrale Ausdruck eurer Ambition ist euer großer Traum. Habt ihr einen eigenständigen Traum entwickelt, oder definiert ihr euch nur in der Abgrenzung zum Wettbewerb? Tatsächlich verfolgen viele Unternehmen keine eigenständige Ambition. Am offensichtlichsten ist das bei den „Copycats“, Kopien erfolgreicher Geschäftsmodelle, die nur dafür etabliert werden, um irgendwann verkauft zu werden. Aber auch viele langfristig angelegte Unternehmen schwimmen ohne eine eigene Vision im Markt mit. In Ermangelung eines eigenständigen Traums positionieren sie sich in Abgrenzung zu etablierten Wettbewerbern. Ich weiß nicht, wie viele Beratungen das neue BCG oder McKinsey sein wollen, wie viele e-Commerce-Plattformen, Google und Amazon neu erfinden, oder IT Firmen sich als das neue SAP sehen. Phantasieloser geht es kaum. Eine solche „Vision“ ist zwar ehrgeizig, aber keine echte Ambition und schon gar nicht demütig. Wer sich so definiert, ringt nur um Marktanteile in einem definierten Markt, statt einen eigenen Markt zu entwickeln. Und der wächst auch nicht über sich hinaus.

Mit demütiger Ambition gestaltet ihr die Zukunft individuell und mit vollem Bewusstsein über die Herausforderungen der Realisierung. Damit begeistert ihr euer Team und eure Kunden. Dazu gehört auch, dass ihr euch auf dem Weg für alle Lernerfahrungen öffnet, auch für diejenigen, die euch die große Konkurrenz gibt. Eure Wettbewerber betrachtet ihr als würdige Herausforderer und Mitstreiter, von denen ihr viel lernen könnt und mit denen ihr euren Markt gemeinsam entwickelt.

Dein Job: Bescheiden bleiben, groß träumen

Erhalte die demütige Ambition der ersten Gründungstage auch dann, wenn ihr unerwartet schnell abhebt. Bei vielen Gründern dreht sich die anfängliche Demut zum Übermut, wenn der erste Markterfolg wider alle Wahrscheinlichkeiten über sie hinweg rollt. Ein neues Gefühl stellt sich ein: „Alles, was wir anfassen wird zu Gold“. In diesem Übermut stoßen sie lieber neue Geschäfte an, statt systematisch an der Weiterentwicklung ihres Kerngeschäfts zu arbeiten. Der Effekt: Sie bremsen sich selber aus.

Demütige Ambition: Ein großer Mensch ist immer bereit, klein zu sein. Ralph Waldo Emerson Share on X

Deine demütige Ambition hält dich auf dem Weg. Dir ist klar, dass der Durchbruch gerade mal der erste Meilenstein einer langen Reise zum nachhaltigen Erfolg ist. Viel mehr aber auch nicht. Die nächsten Schritte warten schon auf euch: Die Professionalisierung und Skalierung eures Geschäfts. Der aktionistische Macher in dir sollte sich jetzt eine Zeitlang zurückhalten und Platz für den Strukturierer machen. Damit wirst auch du persönlich Neuland betreten.

Habe die Demut, anzuerkennen, dass du für die nächste Phase viel lernen und dich neu aufstellen musst. Du bist nicht fertig, die Reise von Gründer zum CEO fängt gerade erst an. Und habe die Ambition, die große Sehnsucht, diesen Weg auch wirklich zu gehen. Denn nur wenn du jetzt am Ball bleibst, die Skalierung wirklich durchziehst, statt parallele Baustellen aufzumachen, wird du deinen großen Traum verwirklichen und ein Unternehmen schaffen, das wirklich abhebt.

Und nun zu Dir!

  • Was schlägt in deinem Herzen: Demut oder Übermut?
  • Ist dein Traum groß genug, um deine Demut zu wecken? Was hilft dir, auf dem Weg zu bleiben, um deine große Ambition zu realisieren?
  • Wie ambitioniert sind die Menschen in deinem Team? Zieht ihr ambitionierte Menschen an? Wie stillt ihr ihren Hunger nach Entwicklung?

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Damit du dein Unternehmen und dein Team weiterhin mit all deiner Energie in den Höhenflug führen kannst!

Viel Spaß dabei

Dorothea

Volate – Fliegt!

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Fülle deine Energiebooster, schließe die Energielecks

Deine Arbeit kostet Kraft. Aber nicht immer. Natürlich gibt es Situationen, Tätigkeiten und Menschen, die dich Energie kosten. Das sind deine Energielecks. Es gibt aber auch solche, die dir Energie geben. Das sind deine Energiebooster. Wenn du beide gut kennst, kannst du deine Energie besser managen. Dann kannst du sicher sein, dass deine Batterien immer gut aufgeladen sind.

Balance schaffen. Viele Energiebooster und -lecks sind sehr persönlich. Es sind Menschen und Aufgaben, die dir liegen oder eben auch nicht. Ein gutes Energiemanagement verlangt, dass du deine Energiebooster und Energielecks kennst und aktiv managst, um in der Balance zu bleiben. Nimmt dir für diese Übung eine Stunde Zeit, gerne gemütlich abends auf dem Sofa.

  • Auflisten aller Booster und Lecks: Schreibe in zwei Spalten alle Situationen, Aufgaben und Menschen auf, die dir entweder viel Energie geben oder dich viel Energie kosten.
  • Energiebooster zuschalten: Nimm dir deine Energiebooster vor. Wie schaffst du im Alltag mehr Platz für sie? Was passiert, wenn du sie bewusster wahrnimmst? Kannst du deine Rolle so gestalten, dass ihr Anteil steigt?
  • Energielecks stopfen: Setz dich dann mit deinen Energielecks auseinander. Warum strengen dich diese Dinge so an? Sind es Aufgaben, die nicht zu deinen Stärken passen? Kannst du diese Themen abstellen, abgeben oder mit einer positiven Bedeutung neu bewerten?
  • Aktivierung Energiemanagement: Die letzte Viertelstunde ist der Neuplanung deiner Zeit gewidmet. Wie ändert sich dein Tag, wenn du deine Booster priorisierst und versuchst, deine Energielecks zu reduzieren? Wie ändert sich deine Rolle: Welche Aufgaben gibst du ab, was verstärkst du? Wie reflektierst du deinen Tag, damit du die Energiebooster wahrnimmst? Und was ist die eine Anpassung, mit der du sofort startest?

Darüber hinaus gibt es fünf Energiebooster, die grundsätzlich für alle Menschen gelten: Schlaf, Entspannung, Bewegung, Ernährung und soziale Kontakte. Zu jedem dieser Themen gibt es dutzende Bücher mit tollen Anregungen. Eine inspirierende Zusammenfassung findest du im Buch „Sink, Float or Swim“ von Scott Peltin und Jogi Rippel. An Vorschlägen diese Booster zu realisieren mangelt es also nicht. Aber wie stellst du sicher, dass du sie auch wirklich realisierst? Das ist doch genau die Freizeit, die einem stressigen Arbeitsalltag als erstes zum Opfer fällt!

Energiemanagement = Top Führungsaufgabe

Nur mit einem guten Energiemanagement wirst du zum Growth Leader. Deklariere dein eigenes Energiemanagement zum Teil deines Jobs und mache Bewegung, gute Ernährung und Entspannung zu wesentlichen, nicht verhandelbaren Terminen in deinem Arbeitstag. Denn sie erhalten deine Produktivität und Kreativität mindestens genauso, wie das eine oder andere Meeting.

Be the person who gives energy, not one who takes it away.

Bill Campbell, Coach und Ex-CEO

Das gleiche gilt für die Entspannung zwischendrin. Plane alle 90-120 Minuten zehn bis fünfzehn Minuten „Pause“ ein. Hol dir in der Teeküche was zu trinken. Sicher triffst du dort jemanden aus dem Team. Nimm dir die Zeit, um mit diesem Menschen über Gott und die Welt zu reden. Entspannend und gleichzeitig super effizient: Du machst deinen Kopf frei, lernst deine Kollegen besser kennen, baust Beziehungen auf. Nicht nur du, sondern auch deine Kollegen werden es diese neue Angewohnheit lieben!

Egal, ob es dein Sportprogramm ist oder die 15 Minuten zwischendrin. Auch diese Umgewöhnung ist viel leichter mit einem Partner, der sich das gleiche vornimmt. Gegenseitige Verpflichtung funktioniert immer besser als Selbstverpflichtung.

Mit einem guten Energiemanagement bleibst du auch in schwierigen Zeiten gelassen und entspannt. Dann hast du die Durchhaltekraft, die Kreativität und Konzentration, um dein Unternehmen auch noch durch die heftigsten Turbulenzen zu manövrieren. Dann bist du der starke Rücken deines Teams.

Und nun zu Dir!

Wie sieht dein Energiemanagement aus? Betrachtest du deinen Ausgleich als Luxus oder ist es ein wesentlicher Teil deines Jobs? Wer unterstützt dich bei der Umsetzung?

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Damit du dein Unternehmen und dein Team weiterhin mit all deiner Energie in den Höhenflug führen kannst!

Viel Spaß dabei

Dorothea

Volate – Fliegt!

Photo by Laurent Grattepanche on Unsplash