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Gutes Wachstum fängt mit den richtigen Impulsen an
Wertvolle Anregungen für die Entwicklung deines Unternehmens und regelmäßige Inspirationen für deine persönliche Weiterentwicklung. Im Volate Blog findest du beides.
Niemand sieht, was du brauchst? So änderst du das.
„Warum sehen andere nie, was ich brauche?“ In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Bedürfnisse klar erkennst und souverän erfüllst.
Leading Myself I Leading my Team
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Ich arbeite gerade mit einem Coachee, nennen wir ihn Max. Anfang dreißig, das Unternehmen läuft super, das Team wächst - und doch werden die Aufgaben auf seinem Tisch einfach nicht weniger.
Im Gegenteil. Max hat das Gefühl, unter einem Berg von Arbeit begraben zu sein, die eigentlich sein Team übernehmen sollte.
Also haben wir uns mal angeschaut, was ihn an der Übergabe der Verantwortung blockiert und dabei fünf typische Blocker identifiziert:
Fehlende Klarheit
Fehlendes Vertrauen
Schnell und sofort
Retter-Impuls
Fehlende direkte Wirksamkeit
Das Verständnis dieser fünf Blocker war ein echter Eye Opener für Max.
Argh! So viel Selbstsabotage!
Super! Denn Probleme, die in uns selbst liegen, können wir auch selbst lösen.
Wie diese Blockaden im Detail aussehen und wie du sie lösen kannst - das ist der Schwerpunkt dieses Blogartikels.
Die größten Blockaden liegen in dir
In meinem Buch „Vom Gründer zum CEO“ hat es Martin Giese, selbst erfahrener Leader, CEO Coach und Angel Investor wunderbar formuliert:
„Der schwierigste Schritt auf dem Weg vom Gründer zum CEO ist das Loslassen und das Vertrauen, da man sich nicht immer um alles selbst kümmern kann.“
Martin Giese
Ein schwieriger Schritt, weil er mit unserer Transformation vom getriebenen Macher zum reifen Leader verbunden ist.
Macher-Mindset: Direkte Kontrolle, Intuitives Vorgehen
Als Macher sind wir ganz direkt an den Dingen dran. Wir
wissen ungefähr, wohin wir wollen,
haben ein Gefühl dafür, was wir können,
haben die Kontrolle über unser Tempo,
entscheiden über unsere eigene Arbeitslast,
spüren die Wirkung unserer Arbeit sofort und unmittelbar.
Wir haben die volle Kontrolle über unser Tun. Wir starten einfach mal und adjustieren dann auf dem Weg. Ein super Gefühl der Selbstwirksamkeit.
All das ändert sich, wenn wir Verantwortung übergeben wollen. Dann müssen wir
klare Ziele formulieren,
anderen Vertrauen,
ein realistisches Zeitgefühl entwickeln,
Verantwortung zumuten,
und die Wirksamkeit unserer Arbeit neu erfahren.
Aus der direkten Kontrolle wird eine indirekte Kontrolle. Klingt trivial, ist aber eine unglaubliche Umstellung. Und dagegen wehrt sich unser Unterbewusstsein mit Händen und Füssen.
Schon sind wir bei den fünf häufigsten Blockaden der Verantwortungsübergabe. Und wie Max sie im Alltag erlebt hat.
Klare Ziele formulieren
Blockade #1: Fehlende Klarheit:
In der Hektik des Alltags fehlt Max die Zeit, sich zu überlegen, was er eigentlich delegieren will: Was ist das Ziel der Aufgabe, was ist der Kontext, wann genau brauche ich es spätestens? Wenn er dann kleinere Themen unausgegoren über den Zaun wirft, geht es meist schief. Erst recht, wenn unser Gegenüber genauso schwammig mit einem „Ja, mache“ ich reagiert.
Ein typisches Beispiel von Max. Er hatte seine Chief of Staff Lisa gebeten: ”Kannst du mir diese Präsentation so schnell wie möglich liefern?“ Und Lisa hatte „Ja, mache ich gerne“ geantwortet. Leider kam die Präsentation dann viel zu spät. Das Problem: Die beiden hatten nicht geklärt, was „so schnell, wie möglich.“ Bedeutet. Max hatte erwartet, dass sich Lisa sofort dransetzt und es noch am Nachmittag liefert. Lisa nahm an, dass es ok ist, dass sie diese Präsentation macht, sobald sie mit einer anderen superdringlichen Anfrage von Max durch war.
Lösung #1: Klarheit in allen Schritten.
Wenn wir Dinge selbst tun, sind sie meist Work in Progress. Wir wissen so grob, was wir erreichen wollen und hangeln uns so durch. Bei der Delegation geht das nicht. Denn nun ist ein zweiter Player mit im Spiel, der seine eigene Agenda hat.
Gute Delegation braucht eine Klärung in 3 Schritten:
Schritt #1: Selbstklärung. Was brauche ich bis wann, mit welchen Check-ins? Wenn du nur vage Erwartungen kommunizierst, ist ein gutes Ergebnis reiner Zufall. Idealerweise schreibst du dein Briefing auf, denn das Schreiben offenbart die Lücken unserer Überlegungen. Lade über diese Links (deutsch, englisch) dein Briefing-Template herunter.
Schritt #2: Klärung des gemeinsamen Verständnisses. Erkläre deinem Gegenüber das Ziel und die Rahmenbedingungen und lass sie dann beides mit ihren eigenen Worten erklären. Ein super Check, ob ihr das gleiche Verständnis habt oder ob es noch Klärungsbedarf gibt.
Schritt #3: Klärung des Lösungsansatzes. Lass dein Gegenüber klar darstellen was genau sie vor hat, um deine Anfrage zu lösen. Klärt auch hier euer gegenseitiges Verständnis.
Mit diesen drei Schritten könnt ihr schon mal ganz viele Missverständnisse der Übergabe auflösen und damit eine gute Vertrauensbasis aufbauen - und damit gleich auch das nächste Problem adressieren.
Vertrauen aufbauen
Problem #2: Fehlendes Vertrauen:
Seine neueren Teammitglieder kennt Max nicht so gut, weiß nicht, wie sie ihren Job machen. Also traut er sich nicht, ihnen einzelne Projekte zu übergeben.
Lösung: Baue schrittweise Vertrauen auf
Projekte übergeben wird nur ungern an Menschen, deren Leistungsfähigkeit wir nicht kennen. Also müssen wir Vertrauen aufbauen. Im Großen und im Kleinen.
Vertrauen im Großen: Ich vertraue deiner grundsätzlichen Leistungsfähigkeit. Dieses Vertrauen entwickelt sich mit derZeit. Startet eure Zusammenarbeit mit kleineren, weniger kritischen Projekten und baut die Zusammenarbeit schrittweise aus. Reflektiert bei jedem Schritt, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert. Mehr zum Prozess des Vertrauensaufbaus in diesem Blog-Artikel.
Vertrauen im Kleinen: Ich vertraue deiner Leistungsfähigkeit bei diesem spezifischen Projekt. Dieses Vertrauen gewinnt ihr durch einen strukturierten Prozess der Verantwortungsübergabe (mehr dazu hier). Denn groben Prozess dahinter habe ich schon im letzten Punkt beschrieben.
Lass deinen Kollegen – noch bevor er durchstartet - einen Vorschlag zur Umsetzung erarbeiten. Diesen Vorschlag diskutiert ihr dann. Jetzt kannst du sehen, was er plant, ob das so passt oder wo ihr noch nachsteuern müsst. Erst wenn das geklärt ist, erfolgt die Verantwortungsübergabe. Mit diesem Prozess baut ihr Vertrauen ganz konkret auf. Ein Zeitinvest zu Beginn der Zusammenarbeit, der euch viel Zeit und Frustration erspart.
Realistisches Zeitverständnis
Blockade #3: Schnell und sofort:
Max möchte, dass alles schnell geht und am besten sofort passiert. Aber die Übergabe braucht Zeit, und dann muss es ja auch erst mal passieren. Also macht er die Dinge lieber „mal eben selbst“.
Lösung: Langsam schneller ans Ziel
Viele von uns haben einen „Sei Schnell“-Antreiber. Ich kenne das selbst nur zu gut ;-) Dieser innere Antrieb möchte die Kontrolle über deine Arbeits-Geschwindigkeit haben. Er gaukelt uns vor, dass wir schneller sind, wenn wir es „mal eben selbst tun“.
Für einzelne Aufgaben mag das stimmen. Aber nicht für den Berg an „mal eben schnell“-Jobs, der sich auf unserem Schreibtisch türmt. Abgesehen davon, dass die allermeisten „mal eben schnell“ Aufgaben gut von anderen gemacht werden können.
Entwickle ein „realistisches Zeitverständnis“. Addiere dieZeiten der ganzen „mal eben“ Projekte zusammen. Autsch! Mach dir klar, wieviele dieser Projekte auf deinem Schreibtisch vergammeln und gar nicht passieren. Soweit zu „Schnell und sofort“
Reflektiere, inwieweit dich „mal eben“-Aufgaben von deinen eigentlichen Themen abhalten.
Und überlege dann, wie du all diese kleineren Jobs im Team verteilen kannst. Die Übergabe kostet dann zwar Zeit - aber sicher sehr viel weniger als der Zeitgewinn, den du aus der Befreiung von diesen Jobs ziehst.
Verantwortung zumuten
Blockade #4 Retter-Impuls
Nicht nur Max ist überlastet, auch das Team ächzt unter der Arbeit. Weitere Belastungen will Max dem Team nicht zumuten, lieber macht er es selbst.
Lösung: Nimm dein Team ernst
Beim Retter-Impuls schlägt ein weiterer innerer Antreiber zu: „Mach´s allen recht.“
Wir möchten unserem Team helfen und entscheiden, sie nicht mit noch mehr Aufgaben zu belasten. Damit werden wir zu ihrem „Retter“. Meist ohne ihr Wissen.
Augenhöhe sieht anders aus. Denn die wohlmeinende Unterstützung hat eine massive Downside: Als „Retter“ sprichst du deinem Team die Kompetenz ab, über die eigene Arbeit zu entscheiden. Vielleicht wäre ja mehr gegangen? Oder ihr hättet gemeinsam neu priorisieren können?
Außerdem verhinderst du mit deiner Rettungsaktion, dass sie neue Erfahrungen machen: Wie priorisiere ich mich selbst? Was ist wirklich wichtig, was kann ich später machen? Wie stimme ich mich ab? Alles Erfahrungen, die sie brauchen, wenn sie immer mehr Verantwortung übernehmen. Und damit zementierst du den Wissens- und Leistungsunterschied zwischen euch.
Diskutiere künftige die zusätzlichen Aufgaben mit deinenTeammitglieder oder dem Team. Entscheidet gemeinsam, wie ihr sie umsetzt. Lass dich von der Einsatzbereitschaft deines Teams überraschen. Du wirst dich wundern, wie viel da geht.
Wirksamkeit neu erfahren
Blockade #5 Direkte Wirksamkeit fehlt
„Verantwortungsübergabe ist ja nur Gelaber, da mache ich nichts.“ Max hat das Gefühl, dass ihn die Abstimmungen Zeit kosten, die er für seine eigentlichen Aufgaben braucht. Und schwupps fällt sie hinten über.
Lösung: Die Wirksamkeit der Verantwortungsübergabe erleben.
Definiere deine Wirksamkeit neu. Als Leader bist du wirksam, wenn du immer mehr deiner Aufgaben in dein Team gibst und es in die Lageversetzt, diese Aufgaben so gut wie du oder sogar besser zu erfüllen. Andy Grove bring es auf den Punkt:
„Dein Output als Leader ist der Output deines Teams.“
Andy Grove
Mach die Wirksamkeit deiner Verantwortungsübergabe messbar. Wunderbare KPI sind:
Projekte, die du erfolgreich an Dritte übergeben hast.
Steigende Produktivität deines Teams.
# der Stunden / Woche, die du jetzt für strategische Themen hast.
5 Blockaden und 5 pragmatische Lösungen. Wenn du diese Prinzipien in deine Verantwortungsübergabe einbaust, wird es dir immer leichter fallen, loszulassen. Und du gewinnst Zeit für deine eigentlichen Führungsaufgaben. Was eine Erleichterung!
Viel Spaß beim Umsetzen.
Key Take Aways: Loslassen lernen
Wir möchten so gerne loslassen und sabotieren uns doch selbst. Verantwortungsübergabe wird leicht, wenn du diese 5 Prinzipien verfolgst.
Mache deine Ziele explizit. Werde dir klar, was das Ziel und die Rahmenbedingungen der Verantwortungsübergabe sind. Nutze dafür das Briefing Template.
Baue schrittweise Vertrauen auf: Vertrauen ist die Grundlage jeder erfolgreichen Verantwortungsübergabe. Betrachte sie als einen expliziten Prozess.
Langsam schneller ans Ziel. Eine gute Verantwortungsübergabe kostet Zeit. Aber viel weniger, als wenn du weiterhin alles selbst machst.
Mute deinem Team was zu. Du musst hier keinen retten. Traue der Kompetenz deiner Teammitglieder, binde sie aktiv in die Verteilung der Verantwortung ein.
Erlebe deine Wirksamkeit neu. Wenn du Verantwortung übergibst, hast du viel mehr Impact, als wenn du alles selbst machst. Nimm diesen Impact bewusst wahr.
Und nun zu dir!
Reflektiere, was du brauchst, um loszulassen
Welche dieser Blockaden erlebst du besonders stark?
Was wäre möglich, wenn du diese Blockaden überwindest?
Was wirst du ab morgen anders machen?
Hier gibts mehr dazu…
Vertrauen ist machbar. Baue auf diese 5 Säulen: Vertrauen ist die Voraussetzung von High Performance. Lies hier, wie du systematisch Vertrauen aufbaust und kittest. Denn Vertrauen ist machbar.
Gib endlich deine Verantwortung ab: Verantwortung abgeben! DieSuperpower erfolgreicher Leader. Und mit der richtigen Technik viel leichter als du denkst!
Du kennst deine Rolle, deine Verantwortungen, deine Ziele.
Aber wie willst du führen? Welche Eigenschaften brauchst du, damit dein Team wirklich abhebt?
Viele von uns haben nie bewusst darüber nachgedacht. Wir hetzen von Meeting zu Meeting, kämpfen uns durch Deadlines und tragen die Verantwortung für ein ganzes Team oder Unternehmen – aber vergessen dabei, uns zu fragen:
Wie erlebe ich mich als Leader? Wie soll mich mein Team erleben?
Vor einiger Zeit habe ich diese Frage einigen Gründern in einem Workshop gestellt. Zunächst war es still. Nach ein paar Minuten kamen die Antworten: „Inspirierend.“ „Vertrauensvoll.“ „Empowernd.“
Doch dann auch die Zweifel:
„Bin ich das wirklich? Oder ist das nur mein Wunschbild?“
Die Transformation beginnt genau hier. Indem wir bewusst reflektieren, wer wir als Leader sein wollen – und wie weit wir davon entfernt sind. Es ist ein Weg, der viel Mut und Selbstreflektion erfordert, aber zu etwas Großem führt:
Wir werden reife Leader, gelassen und souverän.
In diesem Blogartikel erfährst du, welche Eigenschaften einen reifen Leader ausmachen und wie du sie leben kannst.
Lass dich inspirieren und starte deine persönlicheLeadership-Reise! Your journey far beyond!
Wer bist du als Leader?
Du führst ein Team oder sogar ein Unternehmen. Du weißt genau, was dein Job ist: Deine Rolle, deine Verantwortungen und die Ziele, die du erreichen willst. Aber die entscheidende Frage ist:
WIE willst du diesen Job machen? Was für ein Leader willst du für dein Team sein? Welche Eigenschaften brauchst du, um nicht nur deine Ziele zu erreichen, sondern dein Team auf ein neues Level zu bringen?
Bevor du weiterliest, nimm dir 10 Minuten Zeit und schreib auf, welche Eigenschaften der Leader haben sollte, der du sein willst. Reflektiere dann:
Was sehe ich hier? Was davon lebe ich bereits?
Diese Übung ist noch wertvoller, wenn du sie mit deinen Co-Foundern oder deinem Leadership-Team machst.
Hier das Ergebnis eines Leadership-Workshops mit vier Gründern und Gründerinnen, die sich genau diese Fragen gestellt haben.
Lies nun weiter, um herauszufinden, was reife Leader ausmacht – und wie du dich dorthin entwickeln kannst.
Der reife Leader
Reife Leader zeichnen sich durch persönliche und emotionale Reife aus. Sie müssen sich nichts mehr beweisen, sondern verstehen sich als Teil von etwas Größerem. Sie kennen ihre Werte, handeln im Einklang mit ihren Emotionen und Bedürfnissen und führen mit Klarheit und Resonanz – immer im Interesse ihres Teams und ihrer Organisation.
„Reife Leader sind in der Lage, menschlich auf Augenhöhe zu agieren und dennoch im Sinne der Organisation zu entscheiden.“
Constanze Buchheim
Reife Leader vereinen vier wesentliche Eigenschaften (und 8 Tugenden, doch dazu gleich):
Einen Großen Traum, die große Sehnsucht, etwas Großartiges zu schaffen.
Ein Offenes Herz, das mit Gelassenheit und Demut Vertrauen schafft und tiefe Beziehungen ermöglicht.
Einen Starken Rücken, der durch Souveränität und Verantwortung resiliente Organisationen schafft.
Ein Wachstums-Mindset, als Basis für kontinuierliches Lernen und Entwicklung.
Der Großer Traum
Der große Traum bringt dich in die Zukunft. In ihm steckt deine ganze Energie. Die Tugend dahinter: Deine Sehnsucht.
Sehnsucht – Etwas Grosses schaffen
Als reifer Leader hast du eine große Sehnsucht. Du kennst dein persönliches „Warum“ und willst etwas Großartiges schaffen. Diese Sehnsucht ist der Motor deines Tuns, dein Kompass und deine Quelle der Inspiration. Er lässt dich das lange Spiel spielen, statt vorzeitig aufzugeben.
Du weißt, dass du deine Ziele nicht allein verwirklichen kannst. Deshalb versammelst du Gleichgesinnte um dich – Kollegen, Kunden und Partner – und begeisterst sie mit einem klaren Wertversprechen, das auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Dein Antrieb ist klar: Du löst zentrale Probleme deiner Kunden und schaffst ein Unternehmen, in dem du selbst immer arbeiten wolltest.
"Woher weiß man, ob man das Zeug hat, der langfristige CEO eines Unternehmens zu sein? Unserer Erfahrung nach braucht es zwei Eigenschaften: 1. Führung
2. Sehnsucht - nicht unbedingt die Sehnsucht, CEO zu werden, sondern die brennende, unbändige Sehnsucht, etwas Großartiges zu schaffen und dieBereitschaft, alles zu tun, was dafür notwendig ist."
Ben Horowitz in „Why we prefer founding CEOs"
Dieser große Traum, übersetzt in eure Vision und Mission, bietet Orientierung und ist die Messlatte all eurer Entscheidungen. Mit klaren Zielen, einem gemeinsamen Takt und einem hohen Leistungsanspruch setzt ihr ihn Schritt für Schritt um.
Wandel gehört zum Alltag wachsender Unternehmen. Du kennst die Herausforderungen jeder Wachstumsphase. Indem du sie rechtzeitig adressierst, hilfst du deinem Team, den Wandel zu verstehen, und schaffst Sicherheit in unsicheren Zeiten.
Offenes Herz
Es gibt einen schönen Satz: „Wir managen Dinge und wir führen Menschen.“ Das Offene Herz steht für die Menschlichkeit in der Führung. Einer Führung, die anerkennt, dass wir nicht einfach nur ein Rädchen in einer Maschine sind, sondern Menschen mit reichen Lebenserfahrungen. Diese drei Tugenden stehen hinter dem offenen Herzen:
Gelassenheit - Mit dir und anderen im Reinen
Als reifer Leader hast du zunächst ein offenes Herz für dich selbst. Du hast gelernt, dich so anzunehmen, wie du bist - mit all deinen Stärken und Schwächen. Du weißt, wie du die inneren Peitschenmänner, die dich durch den Tag jagen, in ihre Schranken weist.
Deine Erfahrungen, auch in Krisen, haben dir gezeigt, dass Scheitern kein Weltuntergang ist. Diese Erkenntnis hat eine tiefe Gelassenheit in dir wachsen lassen. Deine innere Ruhe und emotionale Stabilität geben deinem Team Sicherheit. Du führst eine Organisation, die mit guter Energie und einem klaren Fokus auf euren Großen Traum hinarbeitet.
Gelassenheit ist eine wichtige Haltung. Wir haben schon so viel gesehen, dass wir uns selber und unsere eigene Meinung nicht mehr zu wichtig nehmen. Wir können gut identifizieren, wenn etwas schlecht ist. Und versuchen dann, das zu verhindern oder zu vermeiden. Damit sind wir schon auf einem recht guten Weg.
Alex Mahr & Jan Sedlacek, Stryber
Demut – Bereitschaft zu Dienen
Du bist kein Superheld, sondern zeichnest dich durch eine ausgeprägte Demut aus. Demut ist der Mut zu dienen, sich in den Dienst des größeren Ganzen zu stellen. Die Voraussetzung dafür: Das Bewusstsein deiner eigenen Rolle und der Respekt vor anderen. Dir ist klar, dass deine Macht nur geliehen ist, und du setzt sie bewusst und sorgfältig ein.
Wie ein Dirigent führst du „mit dem Rücken zum Publikum“: Der Applaus gilt deinem Team, nicht dir. Du setzt auf die Stärke vielfältiger Perspektiven und stellst Teamleistung über Einzelleistung. Mit jedem Erfolg, den ihr gemeinsam erzielt, wächst der Teamgeist und die Stärke eurer Zusammenarbeit.
Vertrauen – Beziehungen auf Augenhöhe
Dein offenes Herz befähigt dich, auch anderen zu Vertrauen. Vertrauen ist für dich kein Zustand, sondern ein aktiver Prozess. Du weißt, dass Organisationen nur mit Vertrauen zu Höchstleistungen aufblühen und hast gelernt, Vertrauen ganz bewusst aufzubauen.
Du gehst Beziehungen auf Augenhöhe ein, erkennst dasPotenzial deiner Teammitglieder und hörst empathisch zu. Menschen wachsen, wenn sie sich sicher fühlen, und diese Sicherheit förderst du durch klare Strukturen, Transparenz und Offenheit. Probleme und Konflikte sprichst du direkt an und ermutigst andere, dasselbe zu tun.
Starker Rücken
Der starke Rücken steht für eure Fähigkeit zur Performance. Exzellente Leistungen entstehen in einem Umfeld der Klarheit und der Eigenverantwortung. Und der Fähigkeit, sich den äußeren Umständen immer wieder aktiv anzupassen. Diese drei Tugenden stärken deinen Rücken:
Souveränität – Die Kraft der inneren Freiheit
Als reifer Leader strahlst du eine große Souveränität aus. Du verfügst über eine große innere Freiheit. Du hast gelernt, dich von den Erwartungen der anderen zu lösen und findest deinen eigenen Weg. Du weißt, was du willst, und bist klar in deinen Entscheidungen - deren Risiken du sorgfältig abwägst.
Die Basis: Dein klarer Wertekompass. Du lebst deine Werte integer vor und forderst ihre Einhaltung konsequent ein – bei dir selbst, deinen Kollegen und Kunden. Mit großer innerer Klarheit formulierst du deine Erwartungen, setzt Grenzen und gehst Konflikte proaktiv an. Selbst in schwierigen Momenten bleibst du handlungsfähig und unbeirrt.
Eigenverantwortung – Mut, Entscheidungen zu tragen
Dein Verantwortungsbewusstsein zeichnet dich aus: Du handelst im Interesse des großen Ganzen, triffst mutig auch unbequeme Entscheidungen und übernimmst dafür die volle Verantwortung. Fehler siehst du nicht als Anlass, Schuldige zu suchen, sondern als Chance, Lösungen zu finden.
Indem du Verantwortung gezielt übergibst, stärkst du das Vertrauen und Selbstbewusstsein deines Teams. Jede Herausforderung, die sie bewältigen, bereitet sie auf noch größere vor. Mit transparent formulierten Erwartungen gibst du deinem Team die Freiheit, Verantwortung zu übernehmen und eigenständig Entscheidungen zu treffen.
Resilienz – Kurs halten, auch in der Krise
Du verfolgst dein großes Ziel unbeirrt, bist aber flexibel in der Wahl deines Wegs. Du akzeptierst die Realität mit radikaler Aufrichtigkeit. Du stellst dich den Herausforderungen und findest kreative Lösungen. Auch unter dem Druck von Krisen bleibst du anpassungsfähig; Rückschläge sind wichtige Wachstumsimpulse. Das ist Resilienz in Reinkultur.
Du weißt, dass du die Energiequelle deines Teams bist und stellst sicher, dass dir deine Kraft nicht ausgeht. Selbst in akuten Stresssituationen kannst du gut regenerieren und so einen klaren Kopf bewahren. Du blickst positiv nach vorne und inspirierst andere mit deiner Zuversicht.
Als reifer Leader weißt du: Nur wenn ich wachse, wächst auch mein Unternehmen. Der Schlüssel dazu: Dein Selbst-Bewusstsein. Du setzt dich intensiv mit deinen inneren Antreibern, Triggern und Glaubenssätzen auseinander und machst dir das Unbewusste bewusst. Dein Selbst-Bewusstsein gibt dir eine souveräne Gelassenheit: Ich weiß, wer ich bin und wie ich mit der Welt interagieren muss, damit ich meine Ziele erreiche. Du wirst zum aktiven Gestalter, statt zum Opfer der Umstände.
Bis du das Unbewusste bewusst machst, wird es dein Leben lenken und du wirst es Schicksal nennen.
C. G. Jung
Du suchst aktiv Feedback, reflektierst es offen und entwickelst daraus deinen eigenen Führungsstil – inspiriert von den Besten, aber mit deinem ganz eigenen Stil.
Du investierst viel Zeit, um andere in ihrer Entwicklung zu unterstützen – durch Feedback, Coaching und individuelle Führung. Gemeinsam reflektiert ihr eure Erfolge und Fehler in Retrospektiven, um gemeinsam immer besser zu werden.
Reife Leader schaffen reife Unternehmen
Als reifer Leader schaffst du eine Unternehmenskultur, die von Energie, Begeisterung und nachhaltigem Erfolg geprägt ist – eine echte Wachstumskultur.
Und da Unternehmenskulturen immer der Spiegel ihrer Leader sind haben auch Wachstumskulturen:
Einen Großen Traum der mit demütiger Ambition gelebt wird: Eine große, begeisternde Vision und gleichzeitig Bodenhaftung. Kontinuierliche Leistung statt großer Show.
Ein Offenes Herz, das mit Wertschätzung und Respekt, tiefer Verbundenheit und einer authentisch gelebten Diversität in einer ausgeprägten Menschlichkeit resultiert.
Einen Starken Rücken, der mit Selbstverantwortung, diszipliniertem Fokus und radikaler Aufrichtigkeit eine herausragende Performance ermöglicht.
Ein Wachstums-Mindset, lernende Organisationen, die immer über sich hinauswachsen.
Der Weg dorthin beginnt bei dir. Die Reise zum reifen Leader erfordert Mut, Selbstreflektion und stetige Weiterentwicklung. Doch sie führt dich nicht nur zu deinem eigenen Potenzial, sondern auch zu einem Unternehmen, das über sich selbst hinauswächst.
So werde ich ein reifer Leader
Deine Entwicklung zum reifen Leader startet oft mit der Erkenntnis: Mit meiner aktuellen Führung laufe ich gegen die Wand – so geht es nicht weiter (mehr dazu in meinem Artikel zur Gründer-Midlife-Krise). Du begibst dich auf den Weg der kontinuierlichen und tief gehenden Selbstentwicklung. Das große Ziel: Souveränität, Gelassenheit und Erfüllung als Führungspersönlichkeit.
Diese 4 Schritte helfen auf dem Weg:
Zielbild: Was bedeutet reife Führung für mich?
Mit dem Zielbild hast du bereits angefangen: Du hast dir überlegt, wie du als Leader wahrgenommen werden möchtest. Nimm dir deine ersten Notizen und ergänze sie mit den neuen Impulsen. Reflektiere diese Schlüsselfragen und entwickle ein inspirierendes Bild deiner Führung:
Wie fühlt es sich an, ein reifer souveräner und gelassener Leader zu sein?
Was wird für mich und das Team möglich, wenn ich diesen Weg gehen?
Status Quo: Wo stehe ich heute?
Mach eine ehrliche Bestandsaufnahme. Wo sind deine Stärken? Wo siehst du noch Entwicklungsbedarf? Hol dir Feedback von deinem Team: Was schätzt es an dir? Wo wünscht es sich Veränderungen? Diese Rückmeldungen geben dir wertvolle Hinweise, wo du ansetzen kannst.
Selbstentwicklung: Dein neues Bewusstsein als Leader
Der wichtigste Schritt ist die Entwicklung deines Selbst-Bewusstseins. Frag dich:
Welche Stärken und positiven Glaubenssätze prägen mich?
Welche inneren Blockaden oder limitierenden Überzeugungen hindern mich?
Wie überwinde ich diese Blockaden?
Nimm dir bewusst Zeit für diese Arbeit und erwarte keine Quick Wins. Deine innere Reifung ist ein langer Prozess, in dem du Prägungen überschreibst, die dich oft seit deiner frühen Kindheit begleiten. Suche dir Wegbegleiter, die der Spiegel deiner Selbst-Reflexion sind. Und genieße jeden Schritt auf dem Weg zur souveränen Gelassenheit eines reifen Leaders.
Jeden Tag ein kleiner Schritt: Lebe, was du werden willst
Jeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Bereite dich morgens bewusst auf den Tag vor und reflektiere abends, was dir gelungen ist (Quelle Bodo Janssen: „Stille“).
Morgenappell: So will ich heute führen!
Wofür bin ich dankbar? Diese Frage füllt dich mit positiven Gedanken.
Welche Chance nutze ich heute? Was tust du heute konkret, um ein reifer Leader zu sein.
Welche Einstellung wähle ich heute? Wähle eine Tugend eines reifen Leaders aus und lebe sie.
Abendreflexion: Was hat mich heute zu einem reifen Leader gemacht?
Was hatten andere davon, dass es mich gibt? Reflektiere deinen positiven Einfluss auf andere.
Was hätte ich besser machen können? Lerne aus deinen Herausforderungen.
Was ist mir heute gut gelungen? Feier deine Erfolge und stärke dein Selbstvertrauen.
Mit diesen 4 Schritten gestaltest du deinen Weg zum reifen Leader aktiv. Es ist eine Reise, die nicht nur dich, sondern auch dein Team und dein Unternehmen nachhaltig prägt. Du schaffst damit eine Grundlage für authentische, wertebasierte Führung, die inspiriert und transformiert.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Und nun zu dir!
Was löst das Bild eines reifen Leaders in dir aus?
Was lösen die 8 Tugenden eines reifen Leaders in dir aus? Wo spürst du eine tiefe Sehnsucht? Wo spürst du eine Abwehr?
Wo siehst du die größten Defizite? Was könnte dir konkret helfen, hier etwas besser zu werden?
Hier gibts mehr dazu
Raus aus dem Alltags-Drama: Wir hassen sie alle: Köchelnde Konflikte. Kleine Dramen mit den immer gleichen Rollen. Lerne sie zu verstehen und brich selbstbewusst aus.
Schaffe eine Wachstumskultur: Eine starke Wachstumskultur ist der Nährboden für High Performance. Sie lässt jeden einzelnen, euer Team und euer Unternehmen über sich hinauswachsen.
Überwinde die Gründer-Midlife-Krise: Das Wachstum deines Unternehmens kommt ins Stocken. Du bist ausgepowert und hast deine Motivation verloren. Wozu das alles? Willkommen in der Midlife-Krise der Gründer. So entkommst du ihr.
„Ich habe das Gefühl, ich fahre gegen eine Wand.“ 🫣
Tiefer Seufzer einer Gründerin. Nennen wir sie Alex.
Wir sitzen zusammen im Kick-off und machen eine Bestandsaufnahme. Ihre Augen leuchten, als sie von den ersten Jahren berichtet: Eine visionäre Idee, eine große Mission, ein Unternehmen, das die Welt verändert.
Das war ihr Traum.
Doch jetzt? Die Firma steht solide da – ein starkes Team von knapp 50 motivierten Menschen, begeisterte Stammkunden. Und dennoch fühlt sie sich wie festgefahren.
Zweifel machen sich breit:
Der Umsatz stagniert: Gibt es wirklich genug Kunden für unsere Leistung?
Kündigungen im Team: Kann ich wirklich führen?
Zoff mit dem Co-Founder: Warum muss immer ich alle Feuer löschen?
Kritik der Investoren: Was, wenn ich wirklich keine gute CEO bin?
Alex` Motivation und Energie sind auf dem Tiefpunkt: „Dafür bin ich doch nicht angetreten!“
Willkommen in der Midlife-Krise des Unternehmers.
Die gute Nachricht: Diese Krise ist keine Sackgasse, sondern der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg. Wenn du jetzt mutig weitergehst und dich vom getriebenen Gründer zum reifen Leader entwickelst, kannst du deine Träume wahr werden lassen.
Dann wächst du weit über dich hinaus – und dein Unternehmen mit dir.
Was es mit der Midlife-Krise der Gründer auf sich hat, warum sie unvermeidlich ist und wie du gestärkt aus ihr hervorgehst, erfährst du in diesem Bloagartikel.
Lass dich inspirieren und starte deine persönliche Leadership-Reise! Your journey far beyond!
Was ist eigentlich die Midlife-Krise?
Der Begriff der Midlife-Krise wurde ursprünglich vom Psychoanalytiker C. G. Jung geprägt. Er erkannte, dass Menschen in ihrer Entwicklung vier zentrale Lebensphasen durchlaufen:
Phase 1: Die Kindheit
Unsere Kindheit ist geprägt von magischem Denken.Alles erscheint möglich: Wir können Astronaut, Prinzessin oder Tiger sein. Gleichzeitig sind wir vollkommen von unseren Eltern abhängig. Ohne sie würden wir verhungern.
Mit der Pubertät endet diese Phase. Wir verlieren den Glauben an Wunder und beginnen, unsere Grenzen auszuloten. Wer bin ich? Was kann ich? Was ist erlaubt?
Phase 2: Erste Hälfte des Erwachsenseins
Die erste Hälfte des Erwachsenseins ist eine nach außengerichtete Reise.
Wir streben nach Erfolgen, bauen ein idealisiertes Selbstbild auf und beweisen der Welt, was wir können. Ausbildung, Berufswahl, Familiengründung.
In dieser Phase sind wir Helden: Superwoman oderSuperman. Jeder Erfolg macht uns mächtiger. Unser Motto: „Ich schaffe alles, was ich will.“
Doch dieses heroische Denken hat auch Schattenseiten. Wir sind Getriebene, unser Idealbild zwingt uns immer weiter. In ihm versteckt: Verinnerlichte Erwartungen von Eltern, Gesellschaft und Community. Was nicht ins Idealbild passt, wird verdrängt und wird zu unserem Schatten, der uns irgendwann einmal einholt.
Phase 3: Midlife-Passage
Leider geht das nicht immer so weiter. Unser Leben zeigt uns immer wieder unsere Grenzen. Unser Ego, das uns weit gebracht hat, bekommt Risse. Zweifel und Unsicherheiten tauchen auf: Bin ich noch auf dem richtigen Weg? Kann ich das, was ich mir vorgenommen habe?
Viele Menschen erleben diese Phase als Midlife-Krise und weichen den schwierigen Fragen aus. Sie bleiben einfach stehen: „So bin ich halt. Friss oder stirb.“ Sie flüchten vor den miesen Gefühlen: Neuer Job, neuer Partner, neue Umgebung. Oder sie machen mit wachsendem Druck weiter wie bisher.
Doch es gibt auch Menschen, die diese Passage zur inneren Reifung nutzen.
Sie fangen an, sich in der Tiefe zu verstehen: Wer bin ich wirklich? Was will und kann ich? Wo sind meine Schattenseiten, und wie kann ich sie ausgleichen? Welche Glaubenssätze haben mich limitiert, welche bringen mich nach vorne? Was wird möglich, wenn ich all das in mein Selbst integriere?
Dieser Prozess führt zu echtem Selbstbewusstsein und neuen Handlungsspielräumen. Er hilft uns, unsere eigentliche Lebensaufgabe zuerkennen:
„Hierfür bin ich auf der Welt, hierfür setze ich meine ganze Kraft ein“
Phase 4: Reifer Erwachsener
Nur wer die Midlife-Passage durchschreitet, wird zum reifen Erwachsenen. Wir müssen uns nicht mehr beweisen. Wir kennen unseren Wert und wissen, welchen Beitrag wir leisten können. Souveräne Gelassenheit tritt ein. Der realistische Blick hinter die Kulissen unseres Idealbilds eröffnet neue Möglichkeiten. Wir werden zu selbstbewussten Gestaltern unseresLebens.
Unternehmer: Ein Leben auf der Überholspur
Und was hat das mit dir zu tun?
Alles.
Genau die gleichen Phasen durchläufst du mit deinem Unternehmen. Nur schneller. Während Otto Normalbürger oft Jahrzehnte Zeit hat, musst du als Unternehmer diese Dynamik in wenigen Jahren durchlaufen.
Denn: Nur reife Unternehmer schaffen reife Unternehmen.
Phase 1: Aufbruch
Die Kindheit eures Unternehmens entspricht der Zeit von der Gründungsidee bis zum Produkt-Markt-Fit. Ich nenne diese Phase den Aufbruch.
Es ist eine Zeit der großen Träume: Wir haben eine Vision! Wir bewegen die Welt! Wir schaffen ein großartiges Unternehmen!
Diese Phase weckt das freie Kind in uns. Der Freiraum und die Kreativität der ersten Aufbauphase lassen uns in den Flow kommen. Wir spüren unsere Schaffenskraft und Energie ganz direkt. Eine wunderbare, dynamische Phase voller Euphorie.
Phase 2: Durchstarten
Mit dem Markteintritt beginnt für dein Unternehmen die erste Hälfte des Erwachsenseins. Ab jetzt müsst ihr euch beweisen. Was ihr auch mit großer Begeisterung tut. Ihr gewinnt weitere Teammitglieder und erste Kunden.
Und du bist mittendrin.
Gründer sind Helden ...
Als Gründer bist du ein Held mit unendlicher Energie. Superwoman oder Superman. Mit jedem Erfolg fühlst du dich mächtiger. DeinMotto: „Ich schaffe alles, was ich will.“
Du beweist deinen Wert mit deiner Rolle und euren Erfolgen: Du bist stolz darauf, ein Gründer und CXO zu sein. Du gewinnst herausragende Investoren, coole Kunden, bringst das beste Team zusammen. Du rennst um dein Leben. Schneller, weiter, höher. Deine enorme Energie lässt dein Unternehmen erfolgreich durchstarten.
... und Getriebene
Gleichzeitig bist du ein Getriebener.
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass du in deiner Jugend widrige Umstände bewältigen musstest:
Scheidung der Eltern,
übermäßiger Ehrgeiz der Familie,
mentale Herausforderungen im Umfeld oder
eigene widrige Umstände, wie Mobbing oder Schulprobleme.
In einer Studie der Aldridge Foundation gaben 69 Prozent von370 befragten Unternehmern an, dass die Überwindung solcher Widrigkeiten ihreHauptmotivation bei der Gründung war.
Wie heißt es so schön: Was nicht tötet, härtet ab. Und abgehärtet bist du: Du hast sehr früh Verantwortung für dich und andere übernommen, dein Durchhaltevermögen und deine Selbstkontrolle sind enorm.
Doch deine Abhärtung hat eine große Downside.
Viele Gründer haben einen inneren Antreiber, der ständig mit der Peitsche hinter ihnen herläuft. Seine Schlachtrufe: Sei schnell! Sei perfekt! Mach es allen recht! Sei stark!
Oder wie ein Gründer im Coaching sagte: „Ich habe das Gefühl, ich darf nicht vom Gaspedal gehen.“
Hinzu kommen zwei Wachstumsdynamiken, die dich ausbremsen:
Wachsender Erwartungsdruck: Alle wollen etwas von dir. Investoren fordern Ergebnisse, dein Team will entwickelt werden, Kunden werden anspruchsvoller. Das Freiheitsgefühl der Aufbruchs-Phase verschwindet.
Sinkende Selbstwirksamkeit: Dein direkter Impact wird geringer. Früher warst du eine von drei Personen, jetzt bist du einer von 50. Du delegierst und koordinierst, verlierst aber den Kick der direkten Wirksamkeit. Die Organisation wird komplexer, dir entgleitet die Kontrolle.Du erreichst deine Kapazitäts- und Kompetenzgrenzen.
Das Leben auf der Autobahn
Es fühlt sich an, als würdest du im Affenzahn auf einerAutobahn rasen, deren hohe Leitplanken immer enger zusammenrücken – bis sie schließlich an einer Wand enden.
Die Leitplanken stehen für die Erwartungen deiner Umwelt: Die verinnerlichten Glaubenssätze deiner Eltern auf der einen Seite und die wachsenden Erwartungen deiner Stakeholder auf der anderen.
Deine sinkende Selbstwirksamkeit macht es immer schwerer, das Tempo zu halten. Einfach noch mehr Druck auszuüben, ist keine Lösung. Denn deine Energiereserven gehen zu Ende. Früher hattest du keine Zeit, um aufzutanken – und jetzt sind keine Tankstellen in Sicht.
Du bist zunehmend ausgebrannt, frustriert, demotiviert. Dein Blick in die Zukunft ist verstellt.
Die Wand kommt immer näher. Und dahinter? Ein dunkler Wald.
Das ist der Punkt, an dem Alex auf mich zukam. Egal wie hart sie arbeitete, das Unternehmen trat auf der Stelle. Ihre Motivation und Energie waren auf dem Tiefpunkt. So konnte es nicht weitergehen.
Phase 3: Turbulenzen
Willkommen in den Turbulenzen, der Midlife-Passage eures Unternehmens.
Zeit für eine nachhaltige Transformation: Weg vom gründerzentrierten Unternehmen, hin zu einer Organisation, die auf eigenenBeinen steht – mit klaren Strukturen, einer starken Kultur und einer eigenständigen Identität.
In der Durchstarten-Phase lebte auch dein Startup von einem idealisierten Selbstbild: Mutige Innovatoren, die den Markt aufmischen, mit dir als Superman oder -woman im Mittelpunkt.
Doch nun geht es darum, die wahre Identität deines Unternehmens zu entwickeln – und ein Geschäftsmodell zu schaffen, das nachhaltig und dauerhaft erfolgreich ist.
Fragen, die euch dabei helfen:
Wer sind wir wirklich? Was ist unser USP? Wer sind unsere wahren Kunden?
Was können wir wirklich? Wo brauchen wir erfahrene Senior Hires? Wie sieht ein starkes Führungsteam aus?
Welche Glaubenssätze hindern uns? Muss alles sofort passieren? Sind Prozesse wirklich nur Bürokratie?
Die große Herausforderung: Ihr könnt diese Fragen nur dann sinnvoll für euer Unternehmen beantworten, wenn du sie für dich selbstbeantwortet hast. Und damit kommen wir zum Kern einer erfolgreichen Unternehmensentwicklung:
Die Midlife-Passage des Unternehmens ist deine Midlife-Passage
Dein Unternehmen ist ein Spiegel deiner Seele. Dein Getriebensein überträgt sich auf dein Team. Deine Glaubenssätze werden zur DNA deines Unternehmens. Wenn du nicht weißt, wofür du stehst, wird auch deinUnternehmen ins Schlingern geraten.
Die besondere Challenge: Dieser Übergang kommt nicht erst mit Mitte-Ende 40, sondern dann, wenn dein Unternehmen die Größe erreicht, in der es eine reife Führung braucht. Die meisten meiner Klienten, die an dieser Grenze stehen, sind gerade mal 30 bis 35 Jahr alt.
Nur wenn du ein reifer Leader wirst, kannst du auch ein reifes Unternehmen schaffen, das auf eigenen Beinen steht und langfristig erfolgreich ist.
Der Weg durch den dunklen Wald ist beschwerlich. Du musst dich deiner Verunsicherung und deinen Ängsten stellen. Schritt für Schritt deinen eigenen Weg explorieren.
Vielleicht doch lieber weiter wie bisher?
Viele Gründer wählen einen vermeintlich einfacheren Weg und bleiben auf der Autobahn. So klingt das dann:
„Klein ist doch auch ganz schön.“ Sie glorifizieren das Nicht-Wachstum mit Aussagen wie „Wir folgen nicht dem Wachstumswahn.“
„Ich bin halt ein Serial-Founder“. Sie verkaufen das Unternehmen und starten wieder von vorne.
„Ich muss nur mehr Druck ausüben.“ Führen wie Sisyphus: Solange ich anschiebe, geht es nach oben. Sie treiben die
Organisation an, bis sie toxisch wird oder ohne ihre ständige Präsenz zusammenbricht.
Diese Entscheidungen zeigt sich auch in den Zahlen:
Knapp 96,8% aller deutschen Unternehmen haben weniger als 50 Mitarbeiter. (Statistisches Bundesamt)
Laut einer Studie des KfW von 2023 brauchen bis Ende 2026 rund 560.000 deutsche Mittelständler eine Nachfolge. In 190.000 von ihnen wird es keine Nachfolge geben. Ohne den Gründer geht es hier nicht weiter.
Doch wenn du ein großes, nachhaltiges Unternehmen schaffen willst, führt kein Weg daran vorbei: Du musst durch den dunklen Wald.
Der Weg durch den dunklen Wald
Verlasse die vordefinierte Autobahn des Lebens und stelle dich den großen Themen der Selbstentwicklung:
Identität & Selbstwert: Entwickle ein souveränes Selbstkonzept in der Balance zwischen den Erwartungen anderer und deinen eigenen Bedürfnissen.
Schattenarbeit: Nimm dich an, wie du bist. Akzeptiere deine Schatten. Begrüße bisher unterdrückte Anteile, wie z.B. die tiefe Sehnsucht nach mehr Zeit für dich.
Innere Antreiber: Nutze die Sonnenseiten deiner Antreiber manage ihre Schattenseiten. Emanzipiere dich von deinem inneren Peitschenmann.
Glaubenssätze: Identifiziere deine Glaubenssätze.Stärke die förderlichen und lege limitierende wie z.B.: „Nur ich kann alles lösen“ oder „Führen ist keine Arbeit“ ad acta.
Trigger: Verstehe deine wunden Punkte. Mach Frieden mit den emotionalen Lasten aus deiner Kindheit und löse dich aus deiner Reaktivität.
Bedürfnisse: Bekomme Zugang zu deinen Bedürfnissen. Lerne entspannt für dich selbst einzustehen. Sonst macht das keiner.
Autonomie vs. Interdependenz: Verbinde dein Bedürfnis nach Autonomie mit den gegenseitigen Abhängigkeiten im Team zu verbinden. Das ist echte Souveränität!
Puh. Eine ganz schön lange Liste an großen Themen.
Themen, die Zeit und Reflektion brauchen. Eine intensive, verletzliche Arbeit an uns selbst. Nichts, was sich mit 10 Life Hacks von irgendeinem Produktivitäts-Guru abhaken lässt. Und nichts, was wir alleine, ohne Wegbegleiter schaffen können.
Aber es ist eine Arbeit, die sich lohnt. Denn der Weg durch den dunklen Wald ist der Weg zu dir selbst.
Die wachsende Klarheit befreit dich aus der Reaktivität und dem Getriebensein. Du gewinnst souveräne Gelassenheit. Wirst vom Gründer zum reifen Leader, der der ein immer größeres Unternehmen führen kann.
Irgendwann lichtet sich der Wald und vor dir liegt das offene freie Feld.
Phase 4: Höhenflug
Jetzt könnt ihr gemeinsam Abheben. Das Unternehmen und du.
Das Unternehmen: Bereit für weiteres Wachstum
Im Höhenflug ist dein Unternehmen nicht nur erfolgreich, sondern auch stabil. Es verfügt über eine klare Value Proposition, die Kundenbegeistert und eine echte Differenzierung im Markt schafft. Die Organisation ist solide aufgestellt: Klare Prozesse, definierte Strukturen und eine Unternehmenskultur, die von Vertrauen und Zusammenarbeit geprägt ist, bilden die Basis.
Das Team ist ein weiteres Herzstück des Höhenflugs. Deine Mitarbeiter arbeiten eigenverantwortlich und motiviert. Die Führung ist breit aufgestellt – Senior Hires und erfahrene Leader sorgen für Kontinuität und Exzellenz. Und das Beste: Dein Unternehmen funktioniert auch ohne dich. Es steht auf eigenen Beinen, ist krisenfest und bereit für weiteres Wachstum.
Der reife Leader: Dein einzigartiger Beitrag
Als reifer Leader bist du nicht mehr der Getriebene, der alles selbst machen muss. Stattdessen führst du mit Gelassenheit, Souveränität und einem klaren Sinn für Prioritäten. Du weißt, was du kannst – und was nicht. Du setzt auf Delegation und Vertrauen, erkennst die Stärken deines Teams und förderst sie gezielt.
Deine Erfahrung und Klarheit machen dich besonders geeignet, ein Unternehmen im Höhenflug zu führen. Du hast den dunklen Wald durchschritten, deine Schattenseiten erkannt und integriert. Dadurch bist du, authentisch und gefestigt. Deine Entscheidungen basieren nicht mehr auf Angst oder Druck, sondern auf einer tiefen inneren Sicherheit und Klarheit.
Ein reifer Leader kennt seinen Wert, ohne sich beweisen zumüssen. Du denkst langfristig, schaffst Raum für Innovation und ermöglichst deinem Unternehmen, nachhaltig zu wachsen. Mit dir an der Spitze wird das offene, freie Feld vor euch zur Startbahn für noch größere Erfolge.
Du hast es geschafft.
Das Unternehmen deiner Träume. Ein großartiges Unternehmen, das die Welt bewegt. Dein Unternehmen hat die Stabilität und die Kultur, um auch ohne dich erfolgreich zu sein – und du hast die Klarheit und Souveränität, es gelassen zu führen.
Gemeinsam seid ihr bereit, das volle Potenzial auszuschöpfen und neue Höhen zu erreichen.
Wie geht es weiter?
Dieser Blick auf die Lebensphasen von dir und deinem Unternehmen ist nur ein erster Schritt in neues Terrain.
Bisher habe ich viel über Instrumente der Selbst- und Unternehmensführung geschrieben. Ohne Frage: Führungsinstrumente sind wertvoll. Sie bieten uns Klarheit und Struktur. Doch, wie es so schön heißt:
„A fool with a tool is still a fool.”
Die eigentliche Transformation – der Weg vom getriebenenMacher zum reifen Leader – ist eine tiefgreifende innere Entwicklung. Führungsinstrumente können dabei unterstützen, wie ein Geländer, das uns in den ersten schwierigen Schritten Stabilität gibt. Doch sie allein reichen nicht aus.
In meinen Coachings der letzten sechs Jahre habe ich es immer wieder erlebt: Ja, Führungsinstrumente helfen. Aber die wahre Magie entsteht, wenn wir verstehen, warum Führung uns bisher so schwerfällt, wie unsere Prägungen uns beeinflussen und wie wir diesen Ballast Stück für Stückablegen können.
Coachees, die sich auf diese Reise einlassen, erreichen eine befreiende Klarheit. Sie entwickeln Leichtigkeit und Souveränität. Vor allem aber finden sie zu sich selbst und ihrem authentischen Führungsstil. Das ist echtes Selbstempowerment.
Diese Entwicklung wird künftig meine Impulse bestimmen.
Was macht einen aus?
Welche typischen Prägungen haben Gründer und ambitionierte Leader erlebt – und zu welchen Blockaden führt das?
Wie kann ich über die Reflexion meiner Antreiber, Glaubenssätze, Trigger und Sozialisierung zu meinem wahren Selbst finden?
Wie entwickle ich das Mindset eines reifen Leaders – mit Vertrauen, Robustheit und Klarheit?
Ich freue mich darauf, diesen Weg mit dir zu gehen. Denn die Reise hat gerade erst begonnen.
Viel Erfolg auf deiner Reise.
Und nun zu dir!
Wo steht dein Unternehmen im Lebenszyklus? Siehst du die Vorboten der Turbulenzen?
Wo stehst du selbst? Wo erlebst du innere Blockaden? Was brennt dich aus?
Was ist dein großer Traum? Bist du bereit den nächsten Schritt zu gehen?
Was würde dir helfen, dich für den Weg durch den dunklen Wald zu entscheiden?
Hier gibts mehr dazu…
Modern Elder: Die Reise zu mir selbst: Diesmal wird`s persönlich: Wer bin ich? Was hat mich hierher gebracht? Meine erste Lebenshälfte als Powerfrau und Powermom. Meine Krise: meine Glaubenssätze schlagen zurück. Und mein Neuanfang als Modern Elder.