Durch Anklicken von „Allen Cookies zustimmen“ erlauben Sie, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden, damit die Navigation und Analyse der Seitenbenutzung verbessert und Marketingaktivitäten unterstützt werden. Sieh Dir die Datenschutzerklärung für mehr Informationen an.
Gutes Wachstum fängt mit den richtigen Impulsen an
Wertvolle Anregungen für die Entwicklung deines Unternehmens und regelmäßige Inspirationen für deine persönliche Weiterentwicklung. Im Volate Blog findest du beides.
Niemand sieht, was du brauchst? So änderst du das.
„Warum sehen andere nie, was ich brauche?“ In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Bedürfnisse klar erkennst und souverän erfüllst.
Leading Myself I Leading my Team
Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.
Es gibt wohl kaum ein Wort in meinen Coachings, das häufiger vorkommt: KLARHEIT!
Und genauso oft höre ich die Seufzer, die zeigen, wie sehr sie fehlt:
„Ich hab so viel zu tun, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“
„Ich funktioniere nur noch – von Klarheit keine Spur.“
„Alle Entscheidungen landen auf meinem Tisch.“
Als Leaderin und Unternehmer stehst du täglich in einem Spannungsfeld: Du willst etwas bewegen, aufbauen, gestalten – und jonglierst dabei mit hunderten Themen gleichzeitig. Teamführung, Produktentscheidungen, Investorengespräche, Strategiefragen.
Immer getrieben von dem vagen Gefühl: Es muss noch mehr, besser und schneller gehen.
In diesem Dauerzustand ist Klarheit oft das Erste, was verloren geht – und das Letzte, wofür du dir aktiv Zeit nimmst. Dabei ist sie genau das, was dir hilft, bessereEntscheidungen zu treffen, klarer zu führen und länger in deiner Kraft zu bleiben.
Dieser Blogartikel ist eine Einladung, inne zuhalten. Und dir die Frage zu stellen: Wo fehlt mir gerade Klarheit – und was kann ich tun, um sie wiederzugewinnen?
Lies in diesem Artikel, in welchen fünf Feldern Klarheit fürLeader nicht optional, sondern essenziell ist – und entdecke je ein Tool, das dich konkret weiterbringt.
Wo Klarheit den größten Unterschied macht
Klarheit ist kein Nice-to-have für Unternehmer und Leader. Sie ist das Gegenmittel zu Überforderung, Verzettelung und blindem Aktionismus.
Aber Klarheit ist nicht überall gleich wichtig. Es gibt fünf Felder, die in meinen Coachings besonders häufig auftauchen. Sie zu klären, maximiert Fokus, Orientierung und Wirksamkeit.
Sie sind das Rückgrat innerer Klarheit:
Werte – Wofür mache ich das alles eigentlich?
Prioritäten – Was ist jetzt wirklich wichtig – und was kann warten?
Entscheidungen – Was entscheide ich bewusst – und was das Team?
Aufgaben – Was ist mein Job – und was gebe ich künftig gezielt ab?
Energie – Was gibt mir Kraft – und was kostet sie mich täglich?
Wenn in einem dieser Felder Unklarheit herrscht, wirkt sich das auf alles andere aus. Du triffst schlechtere Entscheidungen, verzettelst dich, verlierst dein Team – und dich selbst.
Werte - Was ist mir wirklich wichtig?
Unternehmen aufzubauen ist kein Sonntags-Spaziergang. Es ist eher eine Expedition durch unbekanntes Gelände – oft neblig, selten gradlinig.Entscheidungen, Unsicherheiten, Erwartungen. Auf dich prasselt unglaublich viel ein.
Wenn es richtig wild wird, ist eine Frage entscheidend: Was ist mir wirklich wichtig?
Diese Frage ist unbequem. Aber mächtig. Denn wenn du nicht mehr weißt, was dir wichtig ist, wirst du fremdgesteuert – von Trends, Investoren, Teamdynamiken oder dem operativen Dauerfeuer.
Viele Leader merken das nicht sofort. Sie funktionieren. Sie bauen weiter. Sie performen. Aber innerlich bröckelt etwas. Und genau hier beginnt Klarheit: In deinem Innersten.
✦ Die Klarheitsfrage
Was ist mein innerer Kompass – und passt mein Handeln dazu?
Klingt nach einem Nice-to-Have, einer philosophische Sonntagsfrage. Ist es aber nicht. Deine Werte sind kein weicher Soft-Skill – sie sind das Fundament für deine Entscheidungen, deine Strategie, deine Kommunikation, die Kultur deines Unternehmens.
Wenn du deine Werte nicht kennst, wirst du sie unbewusst verletzen. Dann steigt ein diffuses Gefühl auf: Irgendetwas passt nicht. Du bist produktiv, aber innerlich leer. Du schaffst etwas, aber es fühlt sich hohl an. Ein stilles Defizitgefühl, das dich mehr Energie kostet, als du glaubst.
🔧Das Tool: Werte sichtbar machen – über andere
Diese Übung funktioniert am besten im Gespräch mit ein bis zwei vertrauten Menschen. Schnappt euch einen Stapel Post-its, Stifte und 30–45 Minuten Zeit.
Schritt 1: Inspiration von außen. Wähle 3-4 Menschen, die du schätzt und die dich inspirieren. Beschreibe, was diese Menschen auszeichnet. Was macht sie besonders? Womit berühren sie dich? Ziel: Nenne mindestens 8–10 Eigenschaften pro Person.
Bitte deine Gesprächspartner, jede genannte Eigenschaft auf ein einzelnes Post-it zu schreiben – gerne auch doppelt und dreifach, wenn etwas immer wieder vorkommt.
Hier ein Beispiel aus meinen Coachings:
Schritt 2: Muster erkennen. Sammelt alle Eigenschaften und clustert sie in 5–6 übergeordnete Werte. Fragen, die helfen:
Was taucht immer wieder auf?
Was verbindet Menschen, die du schätzt oder deine Vorbilder sind?
Welche Werte sprechen aus den Clustern?
Was überrascht dich – und was ist dir schon lange vertraut?
Schritt 3: Werte reflektieren: Gehe deine fünf bis sechs identifizierten Werte durch und frage dich: Was bedeutet dieser Wert ganz konkret in meinem Alltag? In welchem Verhalten lebe ich ihn – und wo nicht? Was müsste ich ändern, damit dieser Wert mehr Raum bekommt?
✨Klarheits-Faktor
Wenn du deine Werte kennst, entscheidest du schneller und klarer. Denn du weißt, was dir wirklich wichtig ist. Deine Prioritäten sortieren sich wie von selbst. Und dein Team versteht dich besser - weil du nicht nur über Kultur redest, sondern sie vorlebst.
Prioritäten – Was ist jetzt wirklich wichtig?
Wenn alles Priorität hat, ist nichts eine Priorität.
Simon Fulleringer
Die Realität in vielen Teams: die Liste der „Prioritäten“ ist endlos. Mein persönlicher High Score: Ein Startup mit über 100 strategischen Projekten – bei gerade mal 60 Mitarbeitern.
An Ideen, Chancen oder Aufgaben mangelt es selten. Was fehlt, ist Klarheit darüber, was jetzt zählt – und was nicht.
Denn Prioritäten setzen heißt nicht, zwischen „wichtig“ und„unwichtig“ zu wählen. Sondern zwischen wichtig, sehr wichtig und super wichtig. Und genau das macht es so schwer. Der Verzicht auf etwas Wichtiges tut weh – ist aber unvermeidlich, wenn du wirklich vorankommen willst.
✦ Die Klarheitsfrage
Was sind meine echten Prioritäten – und was lenkt mich davon ab?
Viele Leader denken, sie hätten ein Fokusproblem. Aber in Wahrheit haben sie ein „Los lass“-Problem. Erst wenn du bereit bist, bewusst Dinge nicht zu verfolgen, entsteht echte Priorität. Und genau hier setzt das nächste Tool an – einfach, radikal und wirkungsvoll.
🔧Das Tool: 5/25-Regel & Not-To-Do-Liste
Warren Buffetts 5/25-Regel ist ein Klassiker unter den Fokustools – und radikal effektiv. Und so funktioniert sie:
Schreibe eine Liste deiner 25 wichtigsten Ziele, Projekte oder Vorhaben. Das können Businessziele, persönliche Themen, offene To-dos oder Ideen sein.
Markiere die 5 wichtigsten. Die, bei denen du spürst: Wenn ich nur diese 5 angehe, komme ich wirklich voran.
Streiche alle anderen 20 –ganzbewusst. Kein „vielleicht später“, kein „könnte auch noch wichtig werden“. Pack sie auf deine Not-To-Do-Liste. Die Liste der Themen, von denen du ganz sicher die Finger lässt. Denn diese 20 Aufgaben sind die gefährlichsten: Sie wirken sinnvoll. Sie geben dir das Gefühl, produktiv zu sein. Aber sie ziehen den Fokus und die Energie vom Wesentlichen ab.
Diese Regel ist einfach – aber nicht leicht. Sie verlangt Mut. Und genau darin liegt ihre Kraft: Sie zwingt dich, klar zu werden.
✨Klarheits-FaktorW
Du erkennst, wo deine Energie wirklich hinfließen soll – und schützt dich aktiv vor der Zersplitterung deiner Aufmerksamkeit. Du wirst weniger machen – aber mehr erreichen. Und vor allem: Du wirst spüren, wie Klarheit auf einmal Leichtigkeit schafft.
Entscheidungen – Was entscheide ich, was lasse ich los?
As a senior executive, you get paid to make a small number of high-quality decisions. If I make three good decisions a day, that’s enough.
Jeff Bezos
Klingt simpel. Ist es auch. Und doch scheitern viele Gründer und Führungskräfte genau daran: Zu viele Entscheidungen, zu wenig System.
Der Effekt: Jede Kleinigkeit landet bei dir. Der Stapel offener Entscheidungen wächst – und du wirst zum Bottleneck ohne es zu wollen. Das Team wartet, du bist genervt, alles stockt.
Aber: Die wenigsten Entscheidungen sind wirklich Chefsache. Was du brauchst, ist ein Entscheidungssystem, das dich entlastet – und deinTeam stärkt.
✦ Die Klarheitsfrage:
Welche Entscheidungen gehören zu mir – und welche kann ich (endlich) loslassen?
Die Lösung liegt in zwei einfachen, aber sehr wirkungsvollenFragen. Sie bringen jede Entscheidung schnell in die richtige Kategorie:
Ist das eine Grundsatzentscheidung – oder ein Standardfall? Grundsatz = Führungssache → Du gibst Richtung, Prinzipien und Strukturen vor. Standard = Teamsache → Du empowerst und entwickelst Vertrauen.
Ist das eine One-Way-Door oder eine Two-Way-Door? One-Way = schwer reversibel → Zeit nehmen, gründlich durchdenken. Two-Way = leicht rückgängig zu machen → Schnellentscheiden, bei Bedarf justieren.
🔧 Das Tool: Entscheiden mit System – die 4 Felder
Aus dieser Matrix ergeben sich vier klare Entscheidungstypen– jede mit eigener Logik und Verantwortung:
🧱 System schaffen. Schwer revidierbare Grundsatz-Entscheidungen gehören in die Führung. Mit ihnen definiert ihr Strukturen, Prinzipien oder den Kurs des Unternehmens. Ziel ist nicht, jedes Mal neu zu entscheiden – sondern einmal richtig, vorausschauend und mit ausreichend Zeit. Und mit dem Wissen: Auf Basis dieser Entscheidungen, kann das Team freier agieren. Beispiele: Einführung eines ERP-Systems, Einstellung eines C-Levels.
🛠️ Handeln & Justieren. Leicht revidierbare Grundsatz-Entscheidungen kannst du schnell entscheiden. Trial & Error: Mutig testen, Wirkung beobachten und bei Bedarf nachjustieren. Überwinde deinen inneren Perfektionisten und mach einfach mal. Beispiele: Einführung neuer Regeln fürs hybride Arbeiten, Qualifizierungsregeln im Sales-Prozess.
✅ Delegieren & 4-Augen-Prinzip. Selbst schwierige Standard-Entscheidungen kannst du abgeben – wenn du eine gute Qualitätskontrolle einbaust. Definiert klare Entscheidungsregeln und setzt im Team einen Review-Prozess nach dem 4-Augen-Prinzip auf. Das schafft Vertrauen und entlastet dich spürbar. Beispiele: Kündigung eines Dienstleisters, Einstellung neuer Werkstudenten.
🚀 Empowern & Lernen. Der Sweet Spot für dein Team: Wiederkehrende, leicht korrigierbare Entscheidungen. Delegiere diese Themen direkt – so wächst Kompetenz und Klarheit im Alltag. Beispiele sind: Werbe-Budgets anpassen, Onboarding-Prozesse iterieren.
✨Klarheits-Faktor
Wenn du deine Entscheidungen systematisch sortierst, passiert Folgendes: Du triffst nur noch die Entscheidungen, die wirklich bei dir liegen – mit Klarheit und Qualität. Dein Team entscheidet den Rest – mit Verantwortung und wachsendem Selbstvertrauen.
So entsteht das, was sich viele Leader sehnlich wünschen: Weniger Mikromanagement. Mehr Fokus. Ein klarer Kopf. Und ein leerer Schreibtisch.
Aufgaben – Was ist mein Job, was nicht mehr?
Als Gründer und junge Führungskraft bist du zu Beginn vor allem eines: Macher. Ja, du führst ein Team – aber der Großteil deiner Zeit fließt in operative Tätigkeiten: Vertrieb, Entwicklung, Buchführung, Leute einstellen, Probleme lösen, Spülmaschine ausräumen.
In der Anfangsphase und bei kleinen Teams ist das normal. Alles läuft durch deine Hände. Du bist der Motor – und manchmal leider auch die Bremse.
Das Problem beginnt, wenn du in dieser Rolle stecken bleibst.Viele Leader halten zu lange an operativen Tätigkeiten fest – aus Kontrollbedürfnis, Loyalität oder reiner Gewohnheit. Das Team wächst, die Komplexität steigt – aber die eigenen Aufgaben bleiben stehen.
Das Ergebnis: Mikromanagement, Frust, Überlastung. Das Unternehmen wächst – aber alles hängt weiter an dir. Und das, worin du wirklich stark bist, kommt in deinem Alltag kaum noch vor.
✦ Die Klarheitsfrage:
Was ist heute noch wirklich mein Job – und was darf (oder muss) ich loslassen?
Hier zeigt sich Führungsreife. Klarheit über die eigene Rolle entsteht nicht dadurch, dass du immer mehr machst. Sondern dadurch, dass duden Unterschied kennst zwischen „Ich kann das“ und „Ich sollte das tun“.
🔧Das Tool: Zone-of-Genius-Check
Die „Zone of Genius“-Matrix von Guy Hendricks hilft dir, deine Aufgaben ehrlich zu sortieren – nicht nach der gefühlten Dringlichkeit, sondern danach, ob sie deine Zeit und dein Talent bestmöglich nutzen.
Schritt 1: Mach ein ehrliches Aufgaben-Review. Liste all deine wiederkehrenden Aufgaben auf – dann sortiere sie in vier Zonen:
🚫 Inkompetenz. Aufgaben, die du nicht gut kannst und die dir Energie rauben. Sofort abgeben. Jemand anderes macht das besser. Oder noch besser: Automatisieren.
🗂️ Kompetenz. Aufgaben, die du okay erledigst – aber nicht besonders gerne. Delegieren. Du bist hier ersetzbar – nutze das.
⚙️ Exzellenz. Aufgaben, die du wirklich gut kannst, aber nicht liebst. Das schwierigste Feld: Weil du gut darin bist, kleben diese Aufgaben besonders hartnäckig an dir. Und da sie immer wieder bei dir landen, wächst deine Kompetenz - während die des Teams stagniert. Langfristig abgeben. Finde Menschen, die diese Aufgaben mit Leidenschaft machen – und nimm dir Zeit, ihre Kompetenz aufzubauen.
💡Genius. Hier liebst du, was du tust – und bist großartig darin. Das ist deine Fokuszone. Sorge dafür, dass du immer mehr Zeit mit diesen Aufgaben verbringst.
Schritt 2: Delegiere aktiv – nicht erst, wenn es weh tut. Mach aus der Analyse konkrete To-dos: Was kannst du diese Woche abgeben? Welche Prozesse musst du bauen, um loslassen zu können? Wer im Team könnte Verantwortung übernehmen – mit Anleitung und Vertrauen?
Schritt 3: Weite deine Genius-Zone aus. Stelle dir regelmäßig diese Fragen: Welche Aufgaben geben mir Energie? Wo bin ich im Flow? Was ist der eine Hebel, mit dem ich den größten Unterschied mache? Erweitere deine Zone of Genius nicht durch mehr Arbeit, sondern durch konsequenten Fokus.
“Clarity is the preoccupation of the effective leader. If you do nothing else as a leader, be clear.”
Marcus Buckingham
✨Klarheits-Faktor
Du arbeitest nicht mehr nur im Unternehmen, sondern am Unternehmen. Du wirst zum Leader, der den Raum hält – statt ihn ständig selbst zu füllen. Dein Team bekommt klare Verantwortung – und du gewinnst zurück, was dir am meisten fehlt: Fokus & Energie.
Energie – Was gibt mir Kraft, was raubt sie mir?
Klarheit ist kein rein kognitiver Zustand. Klarheit ist körperlich und emotional spürbar. Ein Zustand, in dem du nicht gegen deinen Tag arbeitest - sondern mit ihm fließt.
Du kannst die beste Prioritätenliste haben, die intelligentesten Tools nutzen, die schlauesten Entscheidungen treffen – wenn dein Energielevel im Keller ist, wirst du trotzdem im Nebel stochern.
Erschöpfung ist der natürliche Feind von Klarheit. Und leider ein ständiger Begleiter ambitionierter Leader. Schlaf wird zur Verhandlungsmasse. Pausen fühlen sich wie Schwäche an. Konzentration wird zur Glückssache. Irgendwann merkst du: Es geht nichts mehr rein. Und schon gar nichts mehr raus.
✦ Die Klarheitsfrage:
Was gibt – und was raubt mir systematisch Energie?
Diese Frage wirkt harmlos. Ist sie aber nicht. Denn sie konfrontiert dich mit einem blinden Fleck, den viele ignorieren: Energie ist kein Zufall – sondern steuerbar. Nicht alles, was dich ermüdet, ist unvermeidbar. Nicht alles, was du tust, ist notwendig. Und nicht alles, was dich auflädt, ist Luxus.
🔧Das Tool: Wöchentlicher Energy Audit
Ein einfaches Reflexionstool mit großer Wirkung – vor allem, wenn du es regelmäßig nutzt. Nimm dir 10–15 Minuten Zeit, am besten am Ende der Woche. Erstelle eine Tabelle mit zwei Spalten:
Energiebooster 🔋: Was gibt dir Energie, Motivation, Leichtigkeit? Z.B. Deep Work, inspirierende Gespräche, Bewegung.
Energielecks 🪫: Was strengt dich an, frustriert oder blockiert? Z. B. kleinteiliger Admin-Kram, toxische Kunden.
Fülle die Liste offen und ehrlich aus – ohne Beschönigung. Und mach dir dann einen Plan für die nächste Woche:
🔋Energiebooster zuschalten: Wie integrierst du deine Energiebooster in den Alltag? Wie verändert sich deine Rolle, wenn du deine Energiebooster konsequent priorisierst?
🪫 Energielecks stopfen: Warum strengen dich diese Energielecks so an? Kannst du diese Dinge abstellen, abgeben oder neu bewerten (Reframing)?
Nimm dir pro Woche eine Maßnahme vor, um einen 🪫-Faktor zu reduzieren – und einen 🔋-Faktor zu stärken. Berücksichtige dabei auch die Energie-Basics: Guter Schlaf, soziale Kontakte, Entspannung, Bewegung und gute Ernährung.
You don’t rise to the level of your goals. You fall to the level of your systems.
James Clear
Schaffe dir Schritt für Schritt dein eigenes Energiesystem: Schärfe deine Rolle, überdenke deine Tagesstruktur, etabliere feste Fokus-Blöcke, delegiere deine Energie-Lecks, mach Raum für Pausen und plane Zeiten zur Entspannung.
✨Klarheits-Faktor
Du schützt deine Energie wie einen wertvollen Rohstoff. Du triffst Entscheidungen mit wachem Kopf statt mit letzter Kraft. Und du entwickelst Routinen, die dich tragen – auch in anspruchsvollen Phasen. Klarheit fühlt sich ab jetzt nicht nur klar an – sondern auch leicht.
Viel Spaß beim Umsetzen.
Klarheit ist kein Zustand. Sie ist Praxis.
Klarheit kommt nicht über Nacht. Sie ist kein Geschenk. Kein Talent. Kein einmaliger Geistesblitz. Klarheit entsteht durch bewusste Entscheidungen. Durch regelmäßiges Hinschauen. Und vor allem: durch den Mut, loszulassen.
Die fünf wichtigsten Felder:
Werte. Das ist mir wirklich wichtig - und das bedeutet das für meinen Alltag, meine Entscheidungen und meine Führung.
Prioritäten. Diese Top 5-Themen sind jetzt dran. Alles andere steht auf der Not-to-do-Liste.
Entscheidungen. Auf diese Entscheidungen fokussiere ich meine Energie: Schwer umkehrbare Grundsatzentscheidungen. Damit schaffe ich Systeme für mein Team.
Aufgaben. So arbeite ich konsequent in meiner Zone of Genius - bei Themen, die ich liebe und in denen ich richtig gut bin.
Energielevel. So bleibe ich systematisch in meiner Kraft – statt mich von Woche zu Woche durch zuschleppen.
Diese Felder sind keine To-do-Liste, die du „abarbeitest“. Sie sind dein Kompass. Ein inneres Navigationssystem. Und ja, manchmal auch ein Spiegel.
Und genau das ist der Punkt: Klarheit beginnt nicht im Kalender. Sondern in dir.
Und nun zu dir!
Nimm dir einen ruhigen Moment – und geh diese Fragen ehrlich durch:
Wie klar ist mir, was mir wirklich wichtig ist –und wie integriere ich das in meine Arbeit?
Habe ich maximal fünf echte Prioritäten – oder arbeite ich ständig an Themen, die eigentlich auf meiner Not-to-do-Liste stehen sollten?
Welche Arten von Entscheidungen könnte ich mit klaren Grundsatzregeln ins Team verlagern?
Welche Aufgaben würde ich sofort abgeben, wenn ich ehrlich wäre – und wem könnte ich sie anvertrauen?
Welche Tätigkeiten, Situationen und Menschen geben mir zuverlässig Energie – und wie kann ich sie mir diese Woche bewusst holen?
Integriere diese Fragen gerne in deine wöchentliche Review-Routine - und erlebe, wie deine Klarheit von Woche zu Woche steigt.
3 Schritte aus der Stressfalle. Verstehe den Stresszyklus deines Körpers und finde neue Möglichkeiten, deinen Stress gezielt zu reduzieren.
Löse deine Bremsen, verlasse die Komfortzone. Die größte Wachstumsbremse unserer Unternehmen liegt oft in uns selber: Limitierende Grundsätze! Lies hier, wie du sie erkennst und auflöst.
Wenn sich die Musik aus dem Samen einer kleinen Melodie immer weiter entfaltet. Wenn ich vor lauter Groove meine Füße nicht mehr stillhalten kann.
Ich liebe die Kreativität des immer neuen Erfindens, der Improvisation und Weiterentwicklung. Das Zusammenspiel ganz unterschiedlicher Musiker, die auf Basis eines kleinen gemeinsamen Nenners großartige neue Stücke erschaffen.
Und ich bin davon überzeugt, dass wir in der Teamführung unglaublich viel vom Jazz lernen können. Denn Jazz Combos sind echte High Performance Teams.
Aber was macht diese Teams aus? Wie kommen sie in den Groove? Und was ist die Rolle ihres Leaders? All das liest du in diesem Blogartikel.
So What?
Du willst wissen, was echten Groove ausmacht? Dann hör dir mal „So What“ von Miles Davis an – ein geniales Stück, zu seiner Zeit revolutionär.
Und das Erstaunlichste? Es war einFirst Take. Vor der Aufnahme hatte dieses Stück noch nie jemand gespielt. Nie. Es gab die Melodie von Miles – mehr nicht. Alles andere war spontane Entwicklung, pure musikalische Exploration.
Hier geht‘s zur Aufnahme auf Spotify. Hör mal rein. Es ist unglaublich.
Bill Evans am Klavier beginnt mit ein paar zarten, impressionistischen Tönen – vorsichtig tastend, als würde er den neuen Klangraum ausloten. Dann setzen Schlagzeug (Jimmy Cobb) und Bass (Paul Chambers) ein. Die ersten Takte der Melodie erklingen, ganz schlicht. Wenig später steigen die Bläser ein: Miles Davis (Trompete), John Coltrane (Tenorsaxophon), Cannonball Adderley (Altsaxophon).
Die Melodie? Simpel, fast minimalistisch: ein einprägsames Frage-Antwort-Muster. "da-da-da-da-da-da-daaa."– "Baaah...Baaah!"
Nur zwei Akkorde, die jeweils für acht Takte gehalten werden. Mehr braucht es nicht für eines der größten Stücke der Jazzgeschichte. Und trotzdem entsteht in Sekunden ein Groove. Ich wette, schon nach wenigen Takten kannst du deine Füße nicht mehr stillhalten.
Nach eineinhalb Minuten ist das musikalische Fundament gesetzt – jetzt beginnt die Magie der Improvisation.
Miles Davis übernimmt das erste Solo. Das Schlagzeug hält den Takt, Bill Evans gibt feine harmonische Impulse. Die anderen Bläser? Sie stehen entspannt dabei und warten. Jetzt ist Miles’ Moment – später werden sie an der Reihe sein.
Zwei Minuten pure Energie. Dann übernimmt der nächste. Jeder bringt seine eigene Persönlichkeit in den Sound ein:
🎺 Miles Davis – lyrisch, reduziert, fast meditativ. 🎷John Coltrane – explosiv, harmonisch dicht. 🎷Cannonball Adderley – voller Blues- und Bebop-Elemente. 🎹 Bill Evans – impressionistisch, fließend.
Keiner spielt für sich allein. Das Schlagzeug hält alles zusammen, die Mitspieler setzen Akzente, geben Impulse, reagieren. Nach acht Minuten kehren alle gemeinsam zur Melodie zurück und finden – scheinbar mühelos– einen perfekten Abschluss.
Was für ein Genuss!
Der Prozess hinter dem Jazz
Was sich nach freier Improvisation anhört, funktioniert nur, weil Jazzmusiker einer klaren und bewährten Struktur folgen. Eine Struktur, die genauso für High-Performance-Teams funktioniert:
Der Band Leader stellt das Team zusammen und steuert den Prozess. Er gibt die richtigen Impulse, lässt dem Team aber auch Raum zur Entfaltung.
Eine kleine, diverse Combo – meist 3 bis 8 Mitspieler. Idealerweise alle Meister ihres Fachs, jeder mit einer eigenen, unverwechselbaren Rolle. Und doch: kein Ego-Trip, sondern echtes Zusammenspiel.
Das Zusammenspiel startet mit einer Synchronisation des Teams. Bevor es losgeht, groovt sich die Band ein – in Rhythmus, Klang und Melodie.
Dann beginnt die Improvisation – die eigentliche Entwicklung des Themas. Ohne gemeinsames Verständnis wäre das Chaos vorprogrammiert. Mit Klarheit jedoch entsteht Magie.
Schließlich gibt es einen Meta-Prozess: Gemeinsames Wachstum. Nach jedem Spiel reflektiert die Band, was funktioniert hat und wie das Zusammenspiel noch besser wird.
Eine einfache, aber kraftvolle Struktur, in der Großartiges entstehen kann. Und sie funktioniert nicht nur im Jazz, sondern genauso in deinem Unternehmen.
Denn auch ihr startet mit einer Idee. Alles andere entwickelt sich erst auf dem Weg. Und jeder neue Schritt ist ein First Take. Der kann klappen, wenn alle aufeinander hören, sich einbringen und dem Prozess vertrauen. Oder er kann scheitern, wenn Chaos oder Ego die Überhand gewinnen.
Nutze den Jazz-Prozess, um dein eigenes High-Performance-Team in den Groove zu bringen!
Inspirierender Band Leader
Die Aufgaben eines Bandleaders – und eines Team Leads – sind vielseitig. Du bist Dirigent, Visionär, Kommunikator und manchmal sogar Psychologe. Und das in einer Doppelrolle: Leader und Mitspieler auf Augenhöhe.
Ausrichtung festlegen. Du bestimmst die grundsätzliche Ausrichtung des Teams. In einem dynamischen Umfeld kann sich die Ausrichtung regelmäßig ändern. Idealerweise hast du ein gutes Gespür dafür, was (und wen) der Markt und dein Unternehmen jetzt brauchen.
Das richtige Team zusammenstellen. Du begeisterst die richtigen Menschen für dein Team. Top Leader wie Miles Davis haben ein unglaubliches Händchen für junge Talente, die nicht nur Kompetenz mitbringen, sondern immer wieder frische Impulse liefern.
Den Teamprozess steuern. Gute Leader schaffen Strukturen, in denen sich ihre Teammitglieder frei entfalten können. Innovation braucht einen sicheren Raum. Der wichtigste Hebel? Eine klare, gemeinsame Team-Charta, die Orientierung gibt, ohne Kreativität einzuschränken.
"He’d just look at you a certain way, and you knew what to do."
Wayne Shorter über Miles Davis
Führen ohne große Worte. Top-Leader vertrauen der Eigendynamik eines gut aufgestellten Teams. Wenn die richtigen Leute gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten, entsteht Flow. Fun Fact zur Aufnahme von So What?: Während John Coltrane und Cannonball Adderley improvisieren, stellt sich Miles Davis an den Rand, zündet sich eine Zigarette an und beobachtet. Kein Eingreifen nötig. Er weiß: Die Musik entfaltet sich von selbst.
Das nächste Level erreichen: Großartige Teams stagnieren nicht – sie wachsen. Deine Aufgabe als Leader: Herausfordern, dafür sorgen, dass niemand es sich in der Komfortzone gemütlich macht.
Kleines, diverses Team
Ein echtes High-Performance-Team zeichnet sich durch enge Zusammenarbeit, hohe Eigenverantwortung und schnelle Entscheidungsfindung aus. Um das zu erreichen, braucht es zwei Dinge: Kompakte Größe und Vielfalt.
Es gibt einen guten Grund, warum Jazz-Combos maximal 8 Mitspieler haben: 🎵 Zu viele führen zu Chaos. 🎵 Zu wenige schränken die Vielfalt ein. Dasselbe gilt für High-Performance-Teams - 8 Mitglieder sind das Maximum.
Wichtig ist auch die Vielfalt einer Jazz-Combo: Jedes Instrument ist nur einmal vertreten. Die unterschiedlichen Klangfarben machen die Musik lebendig – genau wie unterschiedliche Perspektiven euer Leadership Team bereichern.
Trotz aller Improvisation braucht es klare Verantwortlichkeiten, damit das Team nicht auseinander fällt. Im Jazz sind das die Melodieinstrumente, die das Thema prägen, die Rhythmusgruppe, die für den Drive sorgt und die Akkordinstrumente, die für die harmonische Struktur sorgen.
Definiert gemeinsam eure Rollen im Team.
Die funktionale Rolle ist klar: Welchen Bereich vertrete ich?
Die soziale Rolle braucht mehr Feingefühl: Wie trage ich mit meinen Stärken zur Dynamik im Team bei? Hier helfen Ansätze wie das Teamrollen-Modell von Belbin oder der Clifton-Strength-Finder.
Das Ziel einer guten Teamaufstellung: Ein Team, das sich gegenseitig ergänzt – statt sich im Weg zustehen.
Synchronisierung des Teams
Jazz Combos improvisieren mit einer unglaublichen Freiheit. Doch diese Freiheit funktioniert nur, weil sie auf einer minimalen, aber unverhandelbaren Struktur basiert. Im Jazz wird diese Minimalstruktur in den sogenannten „Lead Sheets“ festgehalten. Eine Seite, die Melodie, der Takt, die Akkorde in vereinfachter Notation. Die Quintessenz des Grooves.
Hier das Lead Sheet von „So What“:
Die Melodie – Eure Mission
Die Melodie ist der rote Faden, den jeder kennt und umspielt. Sie wird am Anfang einmal durchgespielt und taucht dann immer wieder in Stücken oder Variationen auf. Eure Melodie ist die Mission eures Leadership Teams. Ein gutes Zusammenspiel ist nur möglich, wenn ihr eine gemeinsame Story habt, die jeder in jedem Detail versteht.
Wie definiert ihr eure Mission?
Identifiziert eure internen und externen Stakeholder: Beirat, Kunden, Teams…
Überlegt, wie ihr sie mit eurer Arbeit unterstützen wollt.
Fasst eure Überlegungen in einer knackigen Mission zusammen: Das ist unser Job. Das wollen wir als Team für das Unternehmen erreichen.
Die Akkorde - Eure gemeinsamen Werte.
Akkorde bestehen aus mehreren Tönen, die harmonisch zusammenklingen. Das Wort stammt vom lateinischen „accordare“ – „in Übereinstimmung bringen“.
Jeder Jazzer kennt die passenden Akkorde und kann innerhalb dieser Tonräume frei wählen. Das ist die Magie der Improvisation: Jeder spielt individuell – doch durch das gemeinsame Verständnis der Akkordfolgen klingt es immer richtig.
Die Akkorde der Führung sind eure gemeinsamen Werte - das Fundament eurer harmonischen Zusammenarbeit. Doch Werte allein reichen nicht – entscheidend ist:
Welche Haltungen und Verhaltensweisen passen zu diesen Werten?
Wie setzen wir unsere Werte im Alltag praktisch um?
Das sind eure Arbeitsprinzipien – die gelebte Umsetzung eurer Werte.
Der Rhythmus: Eure Meeting-Kadenz.
Während sich die Melodie weiterentwickelt und variiert, bleibt der zugrundeliegende Rhythmus konstant. Er ist der Taktgeber, der alles zusammenhält.
One of the biggest advantages that startups have, is execution speed. And you have to have this relentless operating rhythm.
Sam Altman, President Y-Combinator
Euer Rhythmus ist eure Meeting-Kadenz – die Struktur eurer Zusammenarbeit:
Weeklies – für operative Themen und Fortschritt-Checks.
Monthlies (halbtägig) – für größere strategische Projekte.
Quarterlies & Jahres-Meetings – um Vision und Strategie zu schärfen.
Viele Leadership-Teams verzichten aus Zeitgründen auf einen festen Meeting-Rhythmus. Die Folge? Ad-hoc-Entscheidungen für das Dringliche, aber kein Raum für das Wichtige. Ohne klare Abstimmung entstehen Missverständnisse – und das Team verliert an Synchronisation.
Das Leadsheet eures Teams: Die Team Charta
Das Team-Äquivalent zum Lead Sheet ist eure Team-Charta. (Hier der Zugang zu einem Template: Deutsch / Englisch).
Ein gemeinsames Dokument, das alle zentralen Vereinbarungen festhält:
Stakeholder & Mission – Wofür stehen wir?
Werte & Arbeitsprinzipien – Wie arbeiten wir zusammen?
Meeting-Kadenz & Struktur – Was ist unser gemeinsamer Takt?
Und das jedes Teammitglied unterschreibt – als klares Commitment zu dieser Arbeitsweise. Genau diese minimale, aber unverhandelbare Struktur ermöglicht großartige Improvisation – und echte Innovation. Aus dem Stand.
Gemeinsame Unternehmensentwicklung
Wenn ihr das Team zusammengestellt und den Rahmen der Zusammenarbeit definiert habt, beginnt das eigentliche Zusammenspiel –und mit ihm die Improvisation.
Ein gutes Leadership-Team ist wie ein CEO in Großformat– es übernimmt gemeinsam die Aufgaben, die sonst auf eine einzelne Führungsperson konzentriert sind.
Hinter all diesen Aufgaben stehen vier Kernkompetenzen:
Chancen und Risiken identifizieren. Nehmt euch immer wieder Zeit, um die Signale aus dem Markt und dem Team zu reflektieren: Was passiert gerade? Wo ergeben sich neue Chancen? Welche Risiken müssen wir aktiv managen?
Konflikte lösen. Unterschiedliche Perspektiven führen zwangsläufig zu Spannungen. Ein starkes Führungsteam schafft einen sicheren Rahmen, in dem Konflikte konstruktiv und kreativ gelöst werden.
Entscheidungen treffen. Entscheidungen sind das Endprodukt eurer Zusammenarbeit. Sie sollten mutig, klar und umsetzungsorientiert sein. Mehr dazu findest du hier.
Umsetzung nachhalten. Euer Leadership-Team ist die höchste Instanz der Accountability. Stellt euch immer wieder die Fragen: Wird das, was wir beschlossen haben, auch umgesetzt? Bringen wir genügend Tempo in die Organisation? Hier mehr zum Thema Accountability.
Die Führung eines High-Performance-Teams ist eine Kompetenz für sich. Und wie jede Führungskompetenz: Man kann sie lernen.
Reflektiert eure Zusammenarbeit regelmäßig:
lndividuell – durch klare und wertschätzende Feedbacks.
Als Team – durch regelmäßige Retros.
Beides, Feedback und Retros, sollten einen festen Platz in euren Meetings haben. Lernt aus euren Misserfolgen, feiert eure Erfolge und werdet damit gemeinsam immer besser.
Der Groove eines starken Leadership-Teams
Jazz ist nicht nur Technik – es ist vor allem Spielfreude, Flow und das tiefe Vertrauen ins Zusammenspiel. Genau das macht auch ein großartiges Leadership-Team aus: Eine Gruppe starker Teamplayer, die sich gegenseitig inspirieren, fordern und gemeinsam etwas Größeres schaffen.
Hier der Prozess nochmal im Überblick:
Wie in einer Jazz-Combo geht es nicht darum, perfekt zu spielen – sondern darum, einander zuzuhören, Impulse aufzugreifen und den richtigen Groove zu finden. Manchmal trifft jemand eine unerwartete Note – und genau daraus entsteht etwas Magisches.
Miles Davis bringt das auf den Punkt:
Anybody can play. The note is only 20 percent. The attitude of the motherfucker who plays is 80 percent.
Miles Davis
Team Leadership ist kein starres Konzept, sondern lebendige Improvisation. Wenn ihr euch als Team aufeinander einlasst, mit Neugier experimentiert und euch in eurer Rolle frei entfaltet, dann werdet ihr nicht nur effizienter – sondern auch kreativer, mutiger und letztlich: besser.
Also, stellt euch auf, hört aufeinander – und findet euren ganz eigenen Groove. 🎶🔥
Viel Spaß beim Spielen!
Key Take Aways
Jazz-Combos sind echte High-Performance-Teams: Sie liefern Spitzenleistungen mit minimalen Regeln, maximaler Eigenverantwortung und einem perfekten Zusammenspiel.
Diese 5 Jazz-Prinzipien bringen dein Team in den Groove:
💡 1. Sei der Band Leader, nicht der Dirigent.
Deine Aufgabe ist es, das Team zusammen zustellen, den Rahmen zu setzen und die Zusammenarbeit zu moderieren. Führung heißt nicht Kontrolle, sondern Vertrauen und Empowerment.
💡 2. Setze auf ein kleines, diverses Team.
3 bis maximal 8 Personen mit individuellen Stärken und Stilen. Jeder hat eine klare Rolle und bringt sich aktiv ein – für ein gemeinsames Meisterwerk.
💡 3. Synchronisiert euch mit minimalen Regeln.
Mit einer klaren Team-Charta legt ihr fest: Die Mission & Aufgaben des Teams, die Werte & Prinzipien, aus denen ihr miteinander arbeitet, den Rhythmus & die Struktur eurer Zusammenarbeit. Mehr braucht es nicht für ein exzellentes Zusammenspiel.
💡 4. Improvisiert gemeinsam und schafft Großes.
Innovation und Unternehmensentwicklung entsteht in der Zusammenarbeit und im kritischen Diskurs. Lernt, Konflikte kreativ zu lösen und gemeinsam mutige Entscheidungen zu treffen.
💡 5. Reflektiert regelmäßig eure Zusammenarbeit.
High Performance verlangt kontinuierliches Lernen. Gebt euch Feedback, macht Retros, feiert Fortschritte und entwickelt euch stetig weiter.
Und nun zu dir!
Wie divers ist dein Team, haben alle klare Rollen?
Was ist eure gemeinsame Mission und Vision? Kennt sie jeder?
Was ist euer Rhythmus? Wie taktet ihr eure Zusammenarbeit?
Was sind eure Werte und Arbeitsprinzipien?
Bist du Manager oder ein echter Band Leader?
Hier gibts mehr dazu…
Deine 7 Jobs als Gründer-CEO. Du hast es geschafft. Deine Company hebt ab. Du machst immer weniger selbst. Aber was ist jetzt dein Wert? So unterstützt du dein Team als Gründer-CEO.
Positives Feedback ist besser als Sex und Geld, hat die Ausnahme-Unternehmerin May Kay Ash einst gesagt:
„There are two things people want more than sex and money… recognition and praise.” sagt die Unternehmerin May Kay Ash.
Yes, Yes, Yes! Dem stimme ich zu 100% zu.
Neulich im Coaching erzählte mir ein Coachee von seinem Führungsproblem: „Mein Team ist irgendwie demotiviert. Ich verstehe es nicht – ich habe ein super Team, die Ziele sind klar, die Prozesse funktionieren, aber trotzdem fehlt die Energie.“
Ich fragte nach: „Wann hast du dem Team zuletzt gesagt, dass es super ist?“
Es folgte eine lange Pause. Dann kam die ehrliche Antwort: „Hmm, eigentlich nie. Gute Arbeit ist doch der Standard. Dafür zahle ich doch.“
Argh!
Genau hier liegt der Knackpunkt.
Positives Feedback ist eines der kraftvollsten Führungsinstrumente. Es schafft Vertrauen, motiviert und prägt eure Unternehmenskultur.
Mein Coachee hat es ausprobiert und war begeistert. Der Spaß ist zurückgekehrt - für ihn und das Team.
Lies in diesem Blogartikel, was du mit positivem Feedback erreichen kannst und wie du es am besten aufbaust.
Lass dich inspirieren –und starte deine persönliche Leadership-Reise! Your Journey far Beyond!
Positives Feedback = Dopamin Flash
Es ist wissenschaftlich belegt: Unser Gehirn ist auf positive Verstärkung programmiert. Dopamin wird ausgeschüttet, wenn wir Anerkennung erfahren – das sorgt für Motivation und stärkt neuronale Verbindungen. Positives Feedback ist also nicht nur nett, sondern wirkt buchstäblich auf unser Gehirn!
(Selbst-)Vertrauen. Positives Feedback zeigt uns, was wir bereits gut machen, gibt uns Sicherheit, zeigt die Bedeutung unserer Arbeit und schafft Verbundenheit. Damit ist positives Feedback ein wesentlicher Hebel für den Aufbau von Vertrauen: Das Vertrauen deines Gegenübers in sich selbst und das Vertrauen zwischen euch.
Motivator Nr. 1. Positives Feedback motiviert und verstärkt unser Verhalten. Für echte Anerkennung gehen wir gerne die Extrameile. Was gelobt wird, machen wir gerne wieder. Es schafft ein „Hin zu“.
Und ist damit viel mächtiger als negatives Feedback. Denn negatives Feedback hat einen problematischen Nebeneffekt: Es sorgt nicht nur dafür, dass der konkrete Fehler gemieden wird, sondern oft auch die gesamte Situation – inklusive allem, was eigentlich gut war.
Negatives Feedback = weg von! Ich habe das jüngst selbst erlebt: Nach einem Workshop, indem ich etwas Neues ausprobiert hatte, bekam ich vom Kunden eine negative Rückmeldung auf eine spezifische Situation. Völlig gerechtfertigt und sehr höflich geäußert – und doch war meine intuitive Reaktion: Flucht! Diese Art von Workshop mache ich nie wieder!
Doch genau das wäre der falsche Schlussgewesen. Nach ein paar tiefen Atemzügen habe ich stattdessen das Feedback reflektiert, es eingeordnet und den nächsten Workshop dieser Art bewusst weiterentwickelt. Und der war dann einfach nur super! 😉
Die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit
So sehr wir uns nach positivem Feedback sehnen: Wir geben es zu selten und tun uns oft auch schwer, es anzunehmen. Vor allem dann, wenn es vage oder übertrieben ist: Lobhudeleien wie: "Was du machst, ist mega!" oder "Du bist toll!" klingen zwar nett, verpuffen aber schnell.
Gutes (und schlechtes) Feedback basiert auf unbestreitbaren Wahrheiten:
Daten & Fakten: Beschreibe die Situation im Feedback so faktenbasiert und spezifisch wie möglich. Stell dir vor, jemand hätte die ganze Szene gefilmt. Dann kann keiner sagen: So ist das nicht, das ist nur bla bla…
Emotionen: Welche positiven Gefühle hat das Verhalten in dir ausgelöst? Deine Emotionen kann niemand infrage stellen. Im Gegenteil, wir freuen uns, wenn wir gute Gefühle auslösen.
Wirkung, statt Absicht: Beschreibe im Feedback immer die Wirkung, die die Situation auf dich hatte. Unterlasse dagegen Mutmaßungen zu den Absichten deines Gegenübers, wie „Du wolltest das erreichen…“, denn wir wissen eben nicht, was sich unser Gegenüber dabei gedacht hat.
Vom Feedback zum Feedforward
Ein gutes Feedback geht immer über die eigentliche Situation hinaus.
Das klassische Feedback sagt „Das war gut (oderschlecht)“. Damit bleibt es einfach im Jetzt stehen.
Ein Feedforward bringt die Energie nach vorne, anstatt nur auf Vergangenes zu reagieren. Es macht Feedback zukunftsorientiert, stärkt die Eigenverantwortung und fördert diei persönliche Entwicklung.
Positives Feedback gibst du am besten in der gleichen Struktur wie negatives Feedback: Im „SBI-D“-Format (hier eine detaillierte Beschreibung):
Schritt 1: Situation
Starte mit einer klaren, spezifischen Beschreibung der Situation und hole dein Gegenüber zurück zum Moment des positiven Verhaltens. Mit einem kurzen Augenkontakt stellst du sicher, dass ihr gedanklich in der gleichen Situation seid:
„Vorhin, beim Meeting mit dem Kunden …
Schritt 2: Behaviour
Gib als Nächstes eine neutrale, faktenbasierte Beschreibung des beobachteten Verhaltens. Beschreibe ggf. auch wie etwas gesagt wurde: Körpersprache, Tonfall, Wortwahl. Aber vermeide es, zu interpretieren. Checke wieder, ob dein Gegenüber sein Verhalten wieder erkennt.
…hast du die Fragen der Kunden schnell und entspannt beantwortet…
Schritt 3: Impact
Im dritten Schritt wechselst du den Gang. Weg von den Fakten, hin zu den Emotionen und Gedanken, die das Verhalten in dir ausgelöst hat. Wenn du die Perspektive einer dritten Partei reflektierst: Mach klar, dass es dein Eindruck ist.
…Ich habe gespürt, dass der Kunde richtig zufrieden war, dass wir seine Bedürfnisse verstanden haben. Das macht mich sehr glücklich.
Schritt 4: ATEMPAUSE.
Jetzt bloß nicht sofort weiter im Text!
Der „Bindestrich“ ist eure Atempause.
Gib deinem Gegenüber Zeit, das positive Feedback sacken zulassen. Lass sie das Feedback richtig genießen! Wenn du schnell weiter hetzt, nimmst du dem Feedback seine Power.
Schritt 5: Development
Schon mit den ersten drei Schritten hast du viel erreicht. Sicher wird deine Kollegin das gelobte Verhalten nun gerne wiederholen.
Noch mehr erreichst du, wenn du sie im letzten Schritt dazu anregst, das Verhalten auf das nächste Level zu bringen. Damit wird das Feedback zum Feedforward.
Hier helfen Coaching Fragen:
Hast du eine Idee, wie du auf diesem Erfolg aufbauen kannst?
Welchen nächsten Entwicklungsschritt nimmst du dir vor?
Kannst du diese Erfahrung an das Team weitergeben?
Dir fällt sicher noch was ein.
Do: Häufig und Öffentlich
5,6:1. Das ist laut einer Studie von Emily Heaphy und Marcial Losada das durchschnittliche Verhältnis von positiven zu negativen gegenseitigen Bemerkungen in High Performance Teams. Viel hilft viel. Mit positiven Bemerkungen und gegenseitigem Lob bestärken wir uns gegenseitig.
In Low Performance Teams lag dieser Ratio nur bei 0,36:1. Es wurde dreimal mehr kritisiert als gelobt. Ehrlich gesagt würde auch mir die Lust auf Leistung vergehen, wenn nur rumgenörgelt wird.
Fun fact: Eine Studie von John Gottmann zeigt ähnliches für Ehepaare: In sehr guten Ehen liegt das positiv:negativ Ratio bei 5:1. Ein Ratio von 0,77:1 ist hingegen ein ziemlich sicherer Indikator für eine spätere Scheidung.
Vorhang auf für Lob. Positives Feedback ist besonders wirksam, wenn du es vor Publikum aussprichst. Dann verdoppelt sich sein Hebel. Mit dem öffentlichen Lob zeigst du, dass du es wirklich ernst meinst – denn du sprichst es ja vor Zeugen aus. Gleichzeitig zeigst du auch allen anderen, welches Verhalten du schätzt. Du modellierst damit das gewünschte Verhalten und die Werte eures Unternehmens.
Don‘t: Sandwich
Vor ein paar Jahren war es noch angesagt, heute ist es ein echtes No No: Das Feedback-Sandwich. Ein negatives Feedback wird zwischen zwei positive Feedbacks gepackt. Die Idee: Das erste positive Feedback zeigt, dass wir es gut meinen. Dann kommt die Kritik. Und damit die nicht so bitter schmeckt, packen wir noch ein Zuckerl drauf.
Leider ist das eine ganz dumme Idee. Denn mit diesem Verfahren kommt weder das gute noch das schlechte Feedback zu seinem Recht. Das erste gute Feedback wird durch das nachfolgende schlechte entwertet. Und das zweite positive Feedback verhindert, dass sich dein Gegenüber adäquat mit dem kritischen Feedback auseinandersetzt.
Also: Ganz schnell wieder vergessen. Sei im Feedback immer spezifisch. Adressiere ein Thema nach dem anderen. So konkret wie möglich. Und gib deinem Gegenüber Zeit, das Feedback zu verarbeiten, es in neues Verhalten umzusetzen, bevor du das nächste drauf packst.
Los geht‘s!
So, genug erklärt. Jetzt geht es ins Doing. Über diese beiden Google Links kannst du dir das deutsche und das englische Template zur Vorbereitung deines Feedbacks herunterladen – und dann direkt durchstarten.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Key Take Aways
Feedback bedeutet nicht nur Rückmeldung, sondern echtes „Zurückfüttern“ – es nährt uns und stärkt unsere Entwicklung. Über die Anerkennung des Gegenübers schafft es (Selbst-)Vertrauen und Motivation.
Ein gut gemachtes, positives Feedback basiert auf unbestreitbaren Wahrheiten: Daten, Fakten und der emotionalen Auswirkung auf den Feedbackgeber. Lobhudelei verpufft, während konkrete, ehrliche Rückmeldungen tief wirken.
Das „SBI-D“-Modell hilft, positives Feedback kraftvoll zu gestalten:
Situation: Kurze Beschreibung des konkreten Kontexts
Development: Was bringt den Feedbacknehmer auf das nächste Level.
Lobe wie ein Profi:
💡5:1 ist das magische Verhältnis von positivem zu negativem Feedback in High-Performance-Teams. 💡Lob gehört in die Öffentlichkeit, Kritik ins Vier-Augen-Gespräch. 💡Das berüchtigte „Feedback-Sandwich“? Bitte sofort vergessen.
In einem Satz: Gutes Feedback inspiriert, stärkt Vertrauen und lässt Menschen über sich hinauswachsen. Mach’s konkret, ehrlich und oft! 🚀
Und nun zu dir!
Wie oft gibst du positives Feedback?
Was hindert dich daran, mehr positives Feedback zu geben?
Wie kannst du es zur Routine machen?
Hier gibts mehr dazu…
Ein gutes Feedback ist ein Feed Forward. Gutes Feedback ist wie ein kleines Coaching und bringt euch einen gewaltigen Schritt nach vorne. So geht es!
Danke für das Feedback! Kritisches Feedback löst starke Gefühle aus. Das ist ok. Lerne sie zu verstehen und in Aktion zu kommen.