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DER VOLATE LEADERSHIP-BLOG

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Drei Gesichter der Selbst­sabotage (2): Die Flucht 🏃🏽‍♂️

Inspirierend. Beweglich. Visionär. Doch im Kern: Rastlos. Deine „Flucht“-Glasdecke raubt dir Tiefe und Verbindlichkeit. Durchbrich sie – und finde echte Präsenz.

Drei Gesichter der Selbstsabotage (2): Die Flucht 🏃🏽‍♂️Drei Gesichter der Selbstsabotage (2): Die Flucht 🏃🏽‍♂️

Sätze, die ich von Gründer:innen und Führungskräften immer wieder höre. Und die eine Frage triggern: Geht es wirklich um den Aufbruch ins Neue – oder sehe ich hier die Glasdecke im Flucht-Modus 🏃🏽‍♂️?

Eine innere Glasdecke, die sich wie Freiheit anfühlt und doch rastlos macht. Sie verspricht Leichtigkeit, Abenteuer, Inspiration. In Wahrheit raubt sie Tiefe, Verbindlichkeit und das Gefühl, anzukommen.

👉 Unternehmer im Flucht-Modus glänzen am Start, lieben die Energie des Neuen – und springen weiter, bevor Strukturen und Stabilität entstehen. Manche werden zu Serial Foundern, die ihre Firmen verlassen, ehe diese auf eigenen Füßen stehen.

👉Führungskräfte im Flucht-Modus jobhoppen alle paar Jahre. Sie lieben Kick-offs und Innovations-Projekte –meiden aber die Verantwortung, Konflikte und die Mühen des Dranbleibens.

Ein Extrembeispiel aus der Szene: Das Samwer-Playbook – hit fast, exit fast. Alando ging nach wenigen Wochen an eBay, CityDeal nach Monaten an Groupon. Viele dieser Firmen wurden später integriert oder eingestellt – oft, bevor die Organisationen wirklich reif waren. Das zeigt die Verlockung von Tempo ohne Tiefe: schnell anstoßen, früh raus – und der Nächste bitte.

Das Tragische: Flucht wirkt dynamisch, ist aber ein Teufelskreis. Euphorie am Anfang, Ernüchterung, wenn es ernst wird – und dann der Impuls: „Zeit für was Neues.“

Und doch: Jenseits der Rastlosigkeit gibt es eine Sehnsucht. Eine, die sagt: „Ich will präsent – und trotzdem frei sein.“

In diesem Blogartikel zeige ich dir, wie sich der Flucht-Modus zeigt, woher er kommt, welche Folgen er hat – und wie du diese Glasdecke hinter dir lässt, um endlich nachhaltig erfolgreich zu sein.

Die Flucht-Symptome

Menschen im Flucht-Modus meiden Tiefe und Präsenz. Sie starten neu – und springen weiter, bevor es verbindlich wird. Ihr Motto: „Solange ich neu anfange, fühle ich mich frei. Aber wehe, ich muss bleiben und mein Projekt zu Ende führen.“

Äußere Symptome

Von außen wirken Menschen im Flucht-Modus oft wie Visionäre: Voller Ideen, elektrisierend, immer unterwegs ins Neue. Sie lieben den Zauber und die Energie des Neubeginns. Hinter dieser Dynamik steckt jedoch ein Muster, das langfristig mehr kostet, als es gibt: die Bewegung weg von dem, was Tiefe, Bindung und Durchhaltevermögen erfordert.

Unternehmer im Flucht-Modus glänzen in den ersten Phasen. Sie lieben das Feuer des Neuen, die erste große Pitches oder Launches mit sich bringen.

Doch wenn es darum geht, Strukturen aufzubauen und Prozesse zu stabilisieren, fühlen sie sich wie eingesperrt und ziehen weiter. Sie starten Side-Businesses, erfinden ständig neue Produktideen – während das Kerngeschäft zunehmend unter der mangelnden Aufmerksamkeit leidet.

Ein solches Umfeld habe ich in meiner Zeit beim Company Builder etventure erlebt: Visionäre, charismatische Gründer – und ein Unternehmen, um dessen Beratungskern herum Dutzende Start-ups und Joint Ventures entstanden, von denen keines so richtig abgehoben hat.

Andere Unternehmer im Flucht-Modus werden zu Serial Foundern, die ihre Firmen verlassen, bevor diese überhaupt reif werden. Was nach mutigem Unternehmertum aussieht, ist in Wahrheit oft ein Ausweichen: Lieber getriebener Gründer bleiben, als zu einem souveränen, reifen Leader zu werden.

Führungskräfte im Flucht-Modus zeigen ein ähnliches Muster. Sie lieben den Einstieg in neue Rollen, neue Projekte, neue Organisationen. Alle zwei, drei Jahre – manchmal noch schneller – der nächste Wechsel. begeistert, wenn es um Innovation oder Kick-offs geht, doch zurückhaltend, wenn es ernst wird: tiefere Beziehungen aufbauen, Konflikte austragen, stabile Strukturen schaffen.

Verantwortung übernehmen heißt für sie oft: „initiieren, aber nicht durchtragen“. Nach außen wirken sie inspiriert, charismatisch, immer in Bewegung. Doch das Team spürt schnell: Hier fehlt der lange Atem, es fehlt jemand, der auch in harten Zeiten an ihrer Seite bleibt.

Innere Symptome

Was von außen wie Mut wirkt, fühlt sich innen oft anders an: Rastlos, gehetzt, nie wirklich angekommen. Der innere Kompass folgt weniger einer Vision als der Angst, festzustecken.

  • Euphorie – Ernüchterung – Flucht: Der Kick des Neuen beflügelt. Doch sobald es tiefer geht – mit Strukturen,Verantwortung, Konflikten – bricht die Energie weg. Statt durchzuhalten, meldet sich die innere Stimme: „Zeit für was Neues.“
  • Narrativ des „falschen Ortes“: Immer wieder entsteht der Gedanke: „Hier passe ich nicht.“ oder „Die sehen mein Potenzial nicht.“ Statt die eigenen Muster zu hinterfragen, wird das Außen gewechselt.
  • Freiheit vs. Bindung: Tiefe Beziehungen, Routinen, feste Rollen lösen ein Gefühl von Bedrohung aus – als würde man Freiheit verlieren. Ein Neustart wirkt sicherer, weil er offen und unverbindlich bleibt.
  • FOMO und Idealbilder: Das, was man (noch) nicht hat, wirkt verlockender als das, was gerade ist. Der neue Job, das nächste Projekt, die andere Stadt – alles scheint verheißungsvoller als das Verweilen.

Das Neue wird idealisiert, das Bestehende abgewertet. Doch die Freiheit, die man sucht, kippt ins Gegenteil: Man bleibt getrieben, unruhig, auf der Flucht vor sich selbst. Ein echtes Ankommen scheint unmöglich.

Mittelfristig wird aus dem Kick des Neuen der Frust über fehlende Nachhaltigkeit: viele Starts, wenige Landungen – das erzeugt Leere, Zynismus und den Drang, noch schneller zu wechseln. Denn vielleicht wird es beim nächsten Mal endlich besser.

Gleichzeitig wächst die Angst, nichts beitragen zu können. Wenn die eigenen Stärken nicht erlebt und weiterentwickelt werden, entsteht das Gefühl, bedeutungslos zu sein – Jeder Flucht-Move macht uns ein Stückchen kleiner.

Unbewusste Vorteile

Von außen wirkt das Flucht-Muster wie mangelnde Konsequenz oder Verbindlichkeit. Doch wie bei allen Glasdecken steckt auch hinter der Flucht eine Schutzstrategie, die tief in unserem Nervensystem verankert ist.

Deine Fähigkeit, dich dem System zu entziehen, war für dich vielleicht einmal überlebenswichtig. Und fühlt sich deshalb auch so sinnvoll an.

  • Sicherheit im Neuanfang: Wer wegläuft, vermeidet Konfrontation. Das Neue verspricht ein „Grünes Feld“ ohne Konflikte, Kritik oder Enttäuschung.
  • Kick der Freiheit: Neustarts bringen das Gefühl, frei und ungebunden zu sein. Für einen Moment ist alles möglich – keine Verpflichtung, keine Last.
  • Selbstwert im Startmoment: Der Anfang wird bewundert – Vision, Energie, Mut. Das gibt Bestätigung und nährt das Selbstbild: „Ich bin jemand, der Neues schafft.“
  • Schutz vor Bindung und Tiefe: Indem man früh weiterzieht, vermeidet man die Verletzlichkeit, die mit Nähe, Verantwortung oder Konflikten einhergeht.

Diese Vorteile erklären, warum das Fluchtverhalten so hartnäckig ist. Es liefert kurzfristig Energie, Selbstwert und Schutz. Doch irgendwann kippt der Nutzen ins Gegenteil: Sicherheit wird zu Rastlosigkeit, Freiheit zur Unverbindlichkeit, Inspiration zur Zersplitterung und Schutz zur Isolation.

Am Ende verhindert Flucht genau das, wonach man sich sehnt: Anzukommen, Tiefe zu erleben, ein Werk zu schaffen, das Bestand hat.

Die Folgen der Flucht

Im ersten Moment fühlt sich Flucht wie Befreiung an – mit der Zeit wird der Preis sichtbar.

Für dich persönlich:

Du bezahlst mit Rastlosigkeit. Die Euphorie des Neustarts weicht der Ernüchterung. Statt innerer Ruhe wächst die Zerrissenheit: Überall unterwegs, nirgends wirklich angekommen. Beziehungen bleiben an der Oberfläche, berufliche Stationen hinterlassen wenig Tiefe.

Langfristig entstehen Selbstzweifel: „Warum bleibe ich nirgendwo? Warum wiederholt sich das? Was ist mein Mehrwert?“ Jeder Abbruch nagt am Selbstbewusstsein; der innere Kritiker wird lauter, das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Dinge durchzuhalten, schrumpft.

Auch der Körper leidet: Schlaflosigkeit, Nervosität, Magenprobleme oder Herzklopfen sind typische Begleiter des Flucht-Modus.

Für dein Unternehmen und dein Team:

Auch Organisationen tragen die Kosten. Unternehmer im Flucht-Modus verlassen ihre Firma oft zu früh – meist gerade in dem Moment, in dem aus Vision Stabilität entstehen müsste. Die Folge: Unternehmen verlieren ihre Richtung, bevor sie sie wirklich gefunden haben.

In der Führung zeigt sich Flucht als mangelnde Verbindlichkeit: Inspirierende Starts, wenig Konstanz im Alltag. Teams, deren Leader immer schon beim nächsten Abenteuer sind, verlieren Orientierung und Motivation.

Noch schlimmer: Sie lernen, Ideen „abzuwarten“ – wie bei einem früheren Kollegen, der täglich neue Impulse ins Team kippte, sie aber oft schon am nächsten Tag vergaß. Die Reaktion: Nicht sofort aufnehmen, sondern erst mal auf die lange Bank schieben – vielleicht ist es morgen ohnehin obsolet. So führt ein zu viel an Ideen zur Stagnation.

Langfristig entsteht eine Kultur der Zersplitterung: viele gute Ideen, wenig Substanz. Unternehmen wirken dynamisch – aber ohne Fundament. Talente wandern dorthin ab, wo wirklich etwas Dauerhaftes geschaffen wird.

Woher kommt der Kampf?

Der Flucht-Modus entsteht dort, wo Bindung und Stabilität nicht verlässlich waren – und wo Weggehen der einzige Ausweg schien.

Viele Menschen im Flucht-Muster haben früh gelernt: Nichts bleibt, wie es ist. Vielleicht gab es häufige Umzüge, wechselnde Schulen, neue Bezugspersonen. Bindungen waren nie sicher – und emotionale Distanz wurde zur Überlebensformel.

Andere haben schwere Verluste erlebt: Trennungen der Eltern, emotionale Abwesenheit, sogar Tod naher Menschen. Die Botschaft war: „Verlass dich lieber nicht zu sehr – es könnte dir wieder genommen werden.“

Manche haben erlebt, dass Freiheit und Selbstbestimmung in der Familie kaum Platz hatten. Eltern waren so dominant, dass für das Kind kaum mehr Raum war. Es sei denn, sie haben sich dem System entzogen: Lieber fliehen, als sich einengen zu lassen.

Hinzu kommen neurobiologische Faktoren wie AD(H)S: Eine erhöhte Reiz- und Neuheitssuche, schnelle Langeweile bei Routine, Schwierigkeiten in der Selbststrukturierung. All das kann das Flucht-Muster verstärken.

Aus solchen Erfahrungen prägen sich Glaubenssätze, die bis heute wirken:

  • „Ich passe hier nicht – woanders ist es besser.“
  • „Nichts ist von Dauer – deshalb lohnt es sich nicht, zu tief zu investieren.“
  • „Wenn es eng wird, muss ich raus.“
  • „Bleiben heißt, mich zu verlieren.“
  • „Routine tötet meine Energie – ich brauche ständig Neues.“

Was einst Schutz war, wirkt heute wie eine unsichtbare Bremse: Statt zu bleiben, wenn es wichtig wäre, gehst du. Statt in die Tiefe zu wachsen, bleibst du in der Öberflächlichkeit.

Die Sehnsucht – dein Ruf aus der Flucht

Wer im Flucht-Muster lebt, kennt das Gefühl: Immer auf dem Sprung, immer in Bewegung. Frei aber gehetzt. Doch mitten in der Rastlosigkeit meldet sich ein anderes Verlangen. Kein neuer Kick, kein nächstes Projekt – sondern die Sehnsucht, endlich anzukommen.

Es ist die Stimme in dir, die sagt:
„Ich will nicht mehr weglaufen. Ich will bleiben – und trotzdem frei sein.“

Wenn du genau hinhörst, erkennst du, wonach du dich tief im Herzen sehnst:

  • Ankommen statt Ausweichen
    Die Sehnsucht, irgendwo zu bleiben, tiefer zu gehen, Wurzeln zu schlagen – ohne das Gefühl, dich selbst zu verlieren.
  • Tiefe statt Oberfläche
    Nicht nur inspirieren und starten, sondern Beziehungen und Projekte so pflegen, dass sie wachsen und Bestand haben. Und du dich endlich einmal geborgen fühlen kannst.
  • Verbindlichkeit statt Fluchtinstinkt
    Spüren, dass Verbindlichkeit kein Gefängnis ist, sondern Verlässlichkeit und Verbundenheit schafft – für dich und für andere. In dieser Verlässlichkeit entsteht Raum für Entspannung: Ich darf loslassen; andere stehen für mich ein.
  • Selbstwert aus Kontinuität
    Erleben: „Ich bin nicht nur der Anfang. Ich bin auch die, die durchhält. “Anerkennung nicht nur für Energie, sondern auch für Beständigkeit. Wer die Flucht hinter sich lässt, kann Großes schaffen – und sein Lebenswerk genießen.
  • Freiheit in der Bindung
    Die Erfahrung, frei zu sein und dennoch Teil von etwas Größerem – dass Zugehörigkeit nicht Verlust bedeutet, sondern Halt.

Auf den Punkt gebracht:
Die Sehnsucht des Flucht-Menschen ist Freiheit in der Präsenz:
Agil UND verwurzelt, inspiriert UND verlässlich, frei UND verbunden.

Schritte durch die Glasdecke

Die Glasdecke der Flucht durchbrichst du nicht mit dem nächsten Neustart.

Du baust sie ab, wenn du bleibst. Wenn du Tiefe zulässt, auch wenn sie sich anfangs eng anfühlt. Wenn du lernst, dass Freiheit nicht im Davonlaufen liegt, sondern im Ankommen – und wenn du das mit kleinen, mutigen Schritten erprobst.
Feiere deine kleinen Bleibe-Erfolge bewusst und integriere sie in dein Selbstbild.

Fünf Schritte aus dem Flucht-Modus

1. Deine Energie bündeln
Statt deine Kraft auf diverse Baustellen zu verteilen, wähle eine bis zwei, die du wirklich durchziehen willst. Fokussiere auf das Wesentliche – und gib der Versuchung des nächsten „Kicks“ nicht sofort nach. Jeder bewusste Verzicht ist ein Schritt in die Tiefe.

2. Das Bleiben üben
Der Fluchtimpuls kommt oft, wenn Dinge zäh werden: Routinen, Konflikte, Verantwortung. Übe Aushalten. Sag dir: „Jetzt bleibe ich – auch wenn es unbequem ist.“ Bleiben ist ein Muskel, der trainiert werden kann.

3. Verbindlichkeit eingehen
Sag bewusst Ja – zu einem Projekt, einer Rolle, einer Beziehung. Gibt ein Committment, das über die Anfangseuphorie hinausreicht. Verbindlichkeit ist kein Gefängnis, sondern schafft Klarheit: Für dich und für alle, die mit dir arbeiten oder leben. Dein Wort hat Gewicht – besonders, wenn es herausfordernd wird.

4. Tiefe suchen
Suche die Energie der Tiefe. Beziehungen vertiefen, Strukturen pflegen, echte Meisterschaft erreichen - auch wenn es langweilig wirkt. Tiefe entsteht durch Zeit, Wiederholung, Auseinandersetzung. Hier wächst die Substanz, die eine Flucht nie zulässt.

5. Freiheit neu definieren
Freiheit heißt nicht, ständig wegzurennen. Wahre Freiheit entsteht, wenn du bleibst und dich trotzdem nicht verlierst. Erkenne: „Ich bin frei, auch wenn ich mich binde.“ Diese Freiheit ist tiefer und nachhaltiger als jeder neue Anfang.

Der Weg aus dem Flucht-Modus ist eine bewusste Reise. Das Muster sitzt tief im Nervensystem und äußert sich als starke Reflexe in Gedanken, Gefühlen und Verhalten. Du zertrümmerst die Glasdecke nicht mit einem kühnen Hammerschlag – du baust sie Stein für Stein ab.

Starte klein: Wähle einen klaren Fokus, bei dem du drei Monate bleibst. Nimm dir ein Strukturprojekt vor und erlebe, wie gute Strukturen eure Arbeit leichter machen. Feiere neue Erfolge und verankere sie im Selbstbild – bis sich Bleiben natürlich anfühlt.

Reflektiere deine Erfolge bewusst:

  • Wie hat sich das angefühlt?
  • Wo ist eine neue Präsenz entstanden?
  • Was wird damit neu möglich?

So wird jede kleine Erfahrung ein Schritt der Befreiung – weg von der Flucht, hin zu Präsenz, in der du Großes schaffen kannst.

Zurück zum Anfang

„Mich kickt der Start …“ – vielleicht war das lange dein Motor. Aber der echte Anfang ist nicht der Launch. Dein echter Anfang ist das Bleiben. Stell dir vor, dein Fokus liegt nicht mehr auf dem nächsten Kick, sondern darauf, etwas wahrhaft Großes zu schaffen.

Beginne heute, die innere Glasdecke der Flucht Stein für Stein abzutragen:

  • Weniger Hektik, mehr Verbindlichkeit.
  • Weniger Wegrennen, mehr Ankommen.
  • Weniger Oberflächlichkeit, mehr Tiefe.

Denn echte Freiheit entsteht nicht im ständigen Weiterziehen – sondern in der Präsenz und im langfristigen Gestalten.

So wird aus der „Zeit für was Neues“ die „Zeit für das, was zählt“.

 

TL;DR

Flucht wirkt wie Freiheit – ist aber eine innere Glasdecke. Sie liefert den Kick des Neuanfangs, raubt dir jedoch Tiefe, Stabilität und das Gefühl, wirklich anzukommen.

Symptome: Unternehmer springen von Projekt zu Projekt, starten Side-Businesses oder wechseln zu früh in die nächste Gründung; Führungskräfte jobhoppen, lieben Kick-offs, meiden jedoch Konsolidierung und Konflikte. Außen: inspirierend & schnell. Innen: rastlos, kurzatmig.

Unbewusste Vorteile: Neustarts geben Sicherheit (Kontrolle über den Anfang), Freiheit (keine Verpflichtungen) und anfänglichen Selbstwert (Bewunderung für Momentum). Kurzfristig Gewinn – langfristig ein Kreislauf ohne Ankommen.

Risiken: Für dich: Rastlosigkeit, Selbstzweifel, Schlaf/Nervensystem unter Druck; Gefühl, „nirgends zu Hause“ zu sein. Für dein Unternehmen oder Team: Fragmentierte Erfolge, viele Initiativen – wenig Abschluss; Orientierung bröckelt, Talente wandern ab. Dynamik ohne Fundament.

Herkunft: Oft geprägt durch Unsicherheit in Kindheit und Jugend – wechselnde Umgebungen, Verluste oder fehlende Stabilität. Der tiefe Glaubenssatz: „Bleiben ist riskant – rausgehen ist sicherer.“ Verstärker können Neuheitssuche/AD(H)S-Muster sein.

Die Sehnsucht: Ankommen, Tiefe, Verbindlichkeit. Erleben: „Ich bin frei – auch wenn ich bleibe.“ Präsenz statt permanenter Bewegung.

Die Glasdecke durchbrechen:

  • Energie bündeln: Weniger Baustellen, nachhaltiger, dauerhafter Erfolg.
  • Bleiben üben: Aushalten, wenn Routine, Verantwortung oder Reibung kommen.
  • Verbindlichkeit eingehen: Ein bewusstes Ja geben – und halten.
  • Tiefe suchen: Beziehungen, Strukturen, Produkte weiterentwickeln statt neu starten.
  • Freiheit neu definieren: Freiheit nicht im Weglaufen, sondern im Ankommen finden.

👉 Der Weg durch die Glasdecke der Flucht heißt: Präsenz statt Weglaufen. Tiefe statt Oberfläche. Freiheit im Ankommen.

Und nun zu dir

  • Wo in meinem Leben starte ich begeistert – verliere aber die Lust, wenn es anstrengend oder verbindlich wird?
  • Wie gehe ich mit Verbindlichkeit um – in Beziehungen, Projekten oder Rollen? Ziehe ich mich zurück, sobald echte Nähe oder Verantwortung entsteht?
  • Welche Geschichten erzähle ich mir, um Neustarts zu rechtfertigen? („Hier schätzen sie mich nicht …“, „Dort wartet die große Chance …“)
  • Wie würde es sich anfühlen, nicht wegzugehen – sondern zu bleiben, auszuhalten und tiefer zu gehen? Was wird dann möglich?

 

Hier gibts mehr dazu…

Dein Weg durch die innere Glasdecke: Erfolg – und plötzlich läuft’s nichtmehr? Entdecke, wie du deine innere Glasdecke durchbrichst und das Leben führst, das wirklich zu dir passt.

Drei Gesichter der Selbstsabotage (1):  ⚔️  Der Kampf. Stark, kontrolliert, unermüdlich. Doch im Kern: Erschöpft. Deine „Kampf“-Glasdecke hält dich fest –bis du den Mut findest, loszulassen. Denn wahre Stärke ist Gelassenheit, nicht Druck

Leading Myself
Leading my Business

Drei Gesichter der Selbst­sabotage (1): Der Kampf ⚔️

Stark, kontrolliert, unermüdlich. Doch im Kern: Erschöpft. Deine „Kampf“-Glasdecke hält dich fest – bis du den Mut findest, loszulassen. Denn wahre Stärke ist Gelassenheit, nicht Druck.

„Nur, wenn ich anschiebe, passiert was.“

„Ich muss immer der härteste Arbeiter im Raum sein.“

Sätze, die ich von Unternehmern und Führungskräften regelmäßig höre.
Sie sollen Stärke signalisieren – doch in Wahrheit verraten sie etwas anderes:
eine innere Glasdecke im Kampf-Modus ⚔️.

Am Anfang einer Gründung oder unserer Karriere mag dieses Muster hilfreich sein. Aber irgendwann knallt es.

Ein Beispiel dafür ist Dirk Rossmann.

Ein großartiger, kraftvoller und innovativer Unternehmer.

1972 eröffnete er den ersten Selbstbedienungs-Drogeriemarkt in meiner Heimatstadt Hannover. Heute gehören fast 5.000 Filialen zu seinem Unternehmen.

Doch 1996 stand alles auf der Kippe. Rossmann wuchs rasant – getrieben vom Druck des Gründers. Dirk Rossmann war ständig im Kampf – mit anderen und sich selbst.

„Den größten Kampf habe ich in den 90er Jahren bestritten. Wir expandierten stark, hatten viele Bankschulden, ich spekulierte an der Börse. Meine innere Ruhe blieb dabei auf der Strecke, ich wurde nervös. Auch ein guter Chef war ich nicht. In dieser Zeit habe ich nur wenig geschlafen." Am Ende erlitt ich einen Herzinfarkt. Das war eine furchtbare Zeit."

Dirk Rossmann

Der Herzinfarkt wurde zum Wendepunkt – zum Ruf, seine innere Glasdecke zu durchbrechen und ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.

In diesem Blogartikel zeige ich dir, wie sich der Kampf-Modus zeigt, woher er kommt, welche Konsequenzen er hat – und wie du diese Glasdecke hinter dir lässt, bevor dein Körper dich dazu zwingt.

Die Kampf-Symptome

Menschen im Kampf-Modus wollen ihre Glasdecke nicht akzeptieren. Sie holen sich eine blutige Nase – und schieben mit noch mehr Druck dagegen. Ihr Motto: „So lange ich Druck mache, läuft’s. Aber wehe, ich lasse los.“

Äußere Symptome

Unternehmer im Kampf-Modus treiben ihre Firma mit schierem Willen voran. Wachstum ist keine Option, sondern ein Befehl: „Wir müssen expandieren – koste es, was es wolle.“ So wachsen Unternehmen schnell – aber oft ungesund.

Typisch ist eine Führung mit enormer Kontrolle: Alles läuft über die Unternehmerin, jedes Detail muss durch ihre Hände gehen. Entscheidungen und Verantwortung werden zentralisiert – selbst gegen den Rat des Teams. Der Unternehmer Hans Thomann hatte bis vor wenigen Jahren noch 46 direkte Reports – ein Symbol für diese Haltung.

Die Folge: Erschöpfte Mitarbeitende, hohe Fluktuation, innere Kündigung. Talente sehnen sich nach einem menschlicheren Arbeitsklima und gehen.

Besonders brisant wird es, wenn der innere Druck der Gründer auf den äußeren Druck der Investoren trifft. Dann entsteht ein wahrer Teufelskreis: Getrieben sein UND getrieben werden. Beispiele wie WeWork oder Gorillas zeigen eindrücklich, wohin Kampf-Strategien in Verbindung mit Wachstumsdiktaten führen: spektakuläres Wachstum, gefolgt von ebenso spektakulären Abstürzen.

Kurzfristig bringt dieser Modus beeindruckende Ergebnisse. Doch langfristig hinterlässt er Angstkultur, Vertrauensverlust und verbrannte Teams.

Führungskräfte im Kampf-Modus wirken nach außen durchsetzungsstark. Sie treiben Projekte mit Energie voran, fordern Leistung und scheinen unermüdlich. Doch der Preis ist hoch. Ihre Teams erleben sie als Mikromanager: Jede E-Mail wird korrekturgelesen, jede Entscheidung geprüft, jedes Detail kontrolliert. Das Gefühl: „Mein Chef vertraut mir nicht.“

Mitarbeitende fühlen sich entmündigt, klein gemacht, zu Befehlsempfängern degradiert. Konflikte sind an der Tagesordnung – denn Druck erzeugt Gegendruck. Manche passen sich still an, andere gehen in offene Rebellion. Am Ende bleibt ein Team, das zwar liefert, aber ohne Bindung an die Führungskraft.

Innere Symptome

Der Kampf-Modus fühlt sich an wie ein nie endender Dauerlauf. Selbst nach großen Erfolgen kommt höchstens ein kurzes Aufatmen, bevor der nächste Beweis fällig wird. Denn im Kern treibt dich der Gedanke: „Ich muss beweisen, dass ich stark, unersetzlich und unverzichtbar bin.“

Typische Gedanken sind:

  • „Ohne mich geht hier gar nichts.“
  • „Nur wenn ich Druck mache, kommen wir weiter.“
  • „Andere können das nicht – ich muss es selbst tun.“
  • „Wenn ich locker lasse, bricht alles ein.“
  • „Ich darf nie Schwäche zeigen – sonst verliere ich Respekt.“

Das Problem dahinter ist ein Selbstbild, das Leistung und Kontrolle über alles stellt. Es sagt dir: „Nur wenn du mehr leistest als alle anderen, bist du genug.“

Die mutige Stimme in dir, die flüstert: „Ich bin okay so, wie ich bin – auch ohne Beweise“, wird konsequent zum Schweigen gebracht. Stattdessen treibt dich dein innerer Antreiber an wie ein schwarzer Peitschenmann: ständig fordernd, nie zufrieden.

Dein Körper reagiert entsprechend: Chronischer Alarmzustand. Kein Loslassen, kein Durchatmen. Selbst Pausen fühlen sich gefährlich an – als würdest du sofort an Bedeutung verlieren. Ein Klient brachte es einmal auf den Punkt: „Wenn ich nur noch 40 Stunden die Woche arbeite – bin ich dann überhaupt noch etwas wert?“

Unbewusste Vorteile

Von außen wirkt der Kampf-Modus hart und destruktiv: Druck, Kontrolle, Mikromanagement. Und trotzdem ist er für die Menschen dahinter eine Schutzstrategie. Tief im Nervensystem verankert, gibt er Sicherheit in Situationen, die sich bedrohlich anfühlen.

Auf einer unbewussten Ebene ist der Kampf total sinnvoll:

  • Kontrolle als Sicherheit: Wer alles imGriff hat, kann nicht überrascht werden.
  • Leistung als Selbstwert: Ständige Ergebnisse geben das Gefühl, unersetzlich zu sein.
  • Druck als Antrieb: Unter Stress läuft das System tatsächlich kurzfristig zu Höchstform auf – Adrenalin wird zum Motor.
  • Anerkennung durch Stärke: Nach außen gilt man als durchsetzungsstark, unermüdlich, jemand, „der den Laden zusammenhält“.  

Diese Vorteile machen den Kampf-Modus verführerisch. Sie vermitteln kurzfristig Bedeutung, Stabilität und Schutz.

Doch der Nutzen kippt schnell ins Gegenteil: Kontrolle wird zu Misstrauen, Leistung zu Getriebenheit, Druck zur Erschöpfung und Stärke zu Isolation. Was einst ein Schutz war, wird zur Falle – und aus der scheinbaren Stärke entsteht langfristig Schwäche.

Die Folgen des Kampfes

Die Stärke und der Druck des Kampf-Modus haben einen hohen Preis.

Für dich persönlich:
Du lebst in einem ständigen Alarmzustand. Jeder Erfolg bringt nur ein kurzes Aufatmen, bevor der nächste Beweis fällig wird. Freude und Leichtigkeit kommen kaum vor. Stattdessen wächst die Angst, die Kontrolle zu verlieren – und mit ihr alles, was du aufgebaut hast.

Dein Körper spiegelt diese Daueranspannung: Schlafstörungen, Verspannungen, Bluthochdruck. Viele leben wie auf Adrenalin – bis der Körper irgendwann streikt: Burnout, Herzinfarkt, Zusammenbruch - oft abrupt nach Jahren scheinbarer Stärke. Was dich kurzfristig antreibt, wird langfristig zerstörerisch.

Für dein Unternehmen und Team:
Auch Organisationen tragen die Kosten. Druck erzeugt zwar Ergebnisse, aber selten Committment und Innovation. Mitarbeitende funktionieren – doch nicht aus Begeisterung, sondern aus Angst. Kreativität, Mut und Bindung bleiben auf der Strecke.

„Ich habe von den Mitarbeitern sehr viel Leistung erwartet, aber selbst zu wenig gegeben.“

Dirk Rossmann

Die Kultur kippt ins Toxische: Fehler werden bestraft, Vertrauen erodiert, Talente wandern ab. Was bleibt, ist eine erschöpfte Belegschaft, die liefert – aber ohne Inspiration.

Kurzfristig mag der Kampf-Modus beeindrucken. Langfristig hinterlässt er verbrannte Erde – in dir selbst und in deinem Unternehmen.

Für dein Privatleben

Du bist, wer du bist - Kämpfer werden auch zuhause selten zum Ruhepol der Familie. Die Familie und Freunde haben oft das Gefühl, zu kurz zu kommen. Die Beziehungen leiden oft unter der Dominanz und der ständigen Arbeit. Viele Kontakte sind nur funktional, Tiefe ist selten möglich.

Risikofaktoren – woher kommt der Kampf?

Wie alle Glasdecken-Strategien wird auch der Kampf-Modus meist schon in der Kindheit und Jugend geprägt. Er war ein Schutz in Situationen, in denen „Funktionieren“ und „Durchhalten“ überlebenswichtig waren.

Viele Menschen im Kampf-Muster sind in leistungsorientierten Elternhäusern groß geworden. Liebe und Anerkennung vor allem für Leistung, Erfolg oder Stärke - selten für das einfache Dasein. Schwäche wurde kritisiert oder ignoriert. Einige Erfolgsunternehmer – wie Hans Thomann oder Reinhold Würth – stiegen schon als Kinder mit in den Betrieb ein. Der Stolz des Vaters ist der größte Lohn. In der Doku „Behind the Passion“ konstatiert die Frau von Hans Thomann sehr berührend: „Ich glaube, dass er es tatsächlich noch immer nicht für sich tut, sondern für seinen Papa.“

Andere mussten viel zu früh Verantwortung übernehmen – für Geschwister, für die Stimmung zu Hause, manchmal sogar für die Eltern selbst. Die Botschaft: „Wenn du nicht stark bist, bricht alles zusammen.“ So wie bei Dirk Rossmann, dessen Vater überraschend starb, als er 12 war. Schon mit 14 trug er zum Unterhalt der Familie bei:

„Schon als Steppke mit 13, 14 Jahren hatte ich den Einfall, Waren aus unserer Drogerie mit dem Fahrrad zu verteilen und zu verkaufen – die zehn Prozent Marge durfte ich behalten. Da habe ich bestimmt 700 Mark im Monat verdient.“

Dirk Rossmann

Viele „Kämpfer“ wuchsen mit einem hohen Erwartungsdruck auf. Die Botschaft der Eltern: „Du musst etwas Besonderes sein, sonst bist du nichts.“ Statt emotionaler Sicherheit gab es Regeln, Pflichten und Kontrolle.

So prägen sich Glaubenssätze ein, die tief im Nervensystem verankert bleiben:

  • „Ich muss immer stark sein.“
  • „Nur wenn ich Leistung bringe, bin ich wertvoll.“
  • „Ich darf nie die Kontrolle verlieren.“
  • „Wenn ich nicht alles im Griff habe, entsteht Chaos.“

Was damals Schutz war, wird später zur Blockade. Du wächst, stößt an die Glasdecke, versuchst sie großem Druck zu verschieben – und landest doch immer wieder in Erschöpfung.

Die Sehnsucht – dein Ruf aus dem Kampf

Der Kampf-Modus macht oft erfolgreich. Doch gleichzeitig weißt du: Es muss auch anders gehen. Irgendwann meldet sich deine Sehnsucht. Etwas tief in dir will raus aus dem Kampf – hinein in ein Leben, in dem du ganz du selbst sein kannst.

Neulich saß ich in einer Session mit 16 erfolgreichen Unternehmern. Auf die Eingangsfrage „Wer sehnt sich nach mehr Leichtigkeit?“ schnellten 12 Hände hoch. Meine inklusive. Wir hörten alle dieselbe Stimme. Den Ruf unserer Sehnsucht: Raus aus dem Kampf.

Dieser Ruf erinnert dich daran, dass du für mehr gemacht bist als für Druck, Kontrolle und Dauerstress. Und wenn du genauer hinhörst, erkennst du, wonach sich dein Inneres wirklich sehnt:

  • Vertrauen statt Kontrolle
    Loslassen dürfen – und erleben, dass trotzdem nichts zusammenbricht. Verantwortung teilen, ohne Angst vor Chaos.
  • Gelassenheit statt Dauerstress
    Einfach mal die Seele baumeln lassen. Pausen machen, ohne Schuldgefühle. Freude erleben – nicht nur Erleichterung, wenn eine Aufgabe abgehakt ist.
  • Wert aus dem Sein, nicht nur aus der Leistung
    Geschätzt werden, auch wenn du nicht 24/7 funktionierst. Anerkennung für deine Menschlichkeit – nicht nur für Ergebnisse.
  • Nähe statt Isolation
    Beziehungen eingehen, ohne dich schwach zu fühlen. Vertrauen schenken und echte Nähe zulassen – auch als Führungskraft.
  • Leichtigkeit & Freude
    Momente von Kreativität, Lachen, Inspiration wiederfinden. Nicht nur kämpfen, sondern leben.

Die große Sehnsucht der Kampf-Menschen ist Vertrauen in der Stärke: Loslassen, ohne die Kontrolle zu verlieren; getragen sein, ohne an Bedeutung einzubüßen.

Schritte durch die Glasdecke

Doch wie kommst du dahin? Eines ist klar: Mit noch mehr Druck sprengst du die Glasdecke nicht. Im Gegenteil: Je härter du kämpfst, desto fester wird sie.    

Der Ausweg beginnt dort, wo du das Undenkbare wagst: Den Druck loslassen und Gelassenheit lernen. Gelassenheit heißt: dich selbst und andere lassen. Darauf vertrauen, dass auch ohne deinen ständigen Druck die richtigen Dinge passieren.

Das sind fünf Schritte, die dich aus dem Kampf-Modus herausführen:

  • Gelassenheit kultivieren.
    Dein Nervensystem kennt nur den Dauer-Alarm. Doch Pausen, Ruhe und Regeneration sind keine Schwäche – sie sind die Basis von Höchstleistung. Schaffe bewusst Momente, in denen nichts passieren muss.
  • Vertrauen üben
    Vertrauen entsteht nicht im Kopf, sondern in der Erfahrung. Wähle eine Situation, in der du sonst eingreifen würdest – und lass sie laufen. Ja, dein Team macht es anders, vielleicht nicht perfekt. Doch genau das ist die Übung: zu erleben, dass nichts zusammenbricht, wenn du nicht steuerst.
  • Verantwortung teilen
    Du musst nicht alles selbst tragen, um wertvoll zu sein. Viele im Kampf-Modus beweisen ihre Unverzichtbarkeit, indem sie alles alleine machen. Starte klein: Eine Aufgabe, ein Projekt, eine Entscheidung bewusst abgeben. Sag klar: „Das ist jetzt deine Verantwortung.“ Und halte es aus, nicht sofort einzuspringen. Jede geteilte Verantwortung schafft Leichtigkeit – und Vertrauen.
  • Grenzen ziehen – für dich selbst
    Immer erreichbar, immer stark – dieser Beweis zerstört dich. Grenzen setzen bedeutet nicht Schwäche, sondern Klarheit: „Das ist mein Rahmen – und darin wirke ich stark.“ Lerne Nein zu sagen. Blocke Zeiten im Kalender, die dir gehören. Erholung ist kein Luxus, sondern Teil deiner Stärke.
  • Freude zulassen
    Im Kampf-Modus wird jeder Erfolg sofort relativiert: „Gut – und was kommt jetzt?“ So raubst du dir die wichtigste Energiequelle. Freude ist kein Luxus, sondern Treibstoff. Feiere Zwischenschritte. Würdige Ideen. Lache mit deinem Team. Mach Dinge, die keinen Nutzen haben – außer, dass sie dich lebendig machen.

Alle fünf Schritte sind Veränderungen tiefsitzender Verhaltensmuster. Dein Nervensystem ist seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten auf den Kampf getuned. Überschreibe diese Muster mit neuen Erfahrungen. Mache kleine Experimente mit deinem neuen Lebensstil. Wenn dir eine Situation mit dem neuen Verhalten gelungen ist, reflektiere: Wie hat sich das angefühlt? Wo ist eine neue Leichtigkeit entstanden? Was wird damit neu möglich? So lernt dein Körper Schritt für Schritt: Gelassenheit und Vertrauen sind nicht gefährlich. Sie sind die Basis von Souveränität.

👉 Zusammengefasst: Der Weg durch die Glasdecke des Kampf-Modus ist der Weg raus aus dem Beweisdruck, rein in die Gelassenheit. Nicht mehr beweisen, dass du stark bist – sondern erleben, dass du stark bist, gerade wenn du loslässt.

Zurück zu Dirk Rossmann

Und wie ging es für Dirk Rossmann nach seinem Herzinfarkt weiter?
Mit einem radikalen Reset.

„Von da an habe ich alles auf Null gestellt und versucht, die Firma zu retten.“

Dirk Rossmann

  •  Er arbeitete an sich selbst, um seine Getriebenheit zu regulieren.
  • Er restrukturierte die Firma. Heute ist Rossmann schuldenfrei – darauf ist er besonders stolz.
  • Er veränderte seinen Managementstil, stellte die Mitarbeitenden in den Fokus. Heute ist er eines der bestgeführten Unternehmen weltweit.
  • Er setzte auf Fokus statt Tempo. Aus „immer mehr, immer schneller“ wurde „weniger, aber wirksam“.

Der Abschied aus der Kampfzone hat alles verändert. Für ihn persönlich – und für das Unternehmen, das 2013 nach 16 Jahren zweistelligen Wachstums als wachstumsstärkstes Unternehmen Deutschlands prämiert wurde.

Das ist die Einladung an dich: Du musst nicht warten, bis dein Körper oder dein Umfeld dich stoppt. Du kannst heute beginnen, deine innere Glasdecke Stück für Stück abzutragen.

  • Weniger Beweisdruck, mehr Souveränität.
  • Weniger Getriebenheit, mehr Gelassenheit.
  • Weniger Kampf, mehr Vertrauen.

Denn wahre Stärke entsteht nicht im Kämpfen – sondern im Vertrauen und der Gelassenheit.

TL;DR

Der Kampf-Modus ist die innere Glasdecke, die nach außen wie Stärke wirkt – und dich doch erschöpft. Druck, Kontrolle und Beweisdruck geben dir kurzfristig Sicherheit, rauben dir aber auf Dauer Gesundheit, Freude und Vertrauen.

Symptome: Unternehmer treiben Wachstum um jeden Preis, oft verstärkt durch den Druck von Investoren. Führungskräfte kontrollieren jedes Detail. Nach außen kraftvoll, innen getrieben – ohne echte Freude.

Unbewusste Vorteile: Kontrolle vermittelt Sicherheit, Leistung gibt Bedeutung, Stärke bringt Anerkennung. Kurzfristig funktioniert das – langfristig kippt es in Misstrauen, Isolation und Erschöpfung.

Risiken: Für dich: Dauerstress, Beweisdruck, Burnout oder Herzinfarkt. Für dein Unternehmen: toxische Kultur, Fluktuation, Talente brennen aus. Kurzfristige Ergebnisse – langfristig verbrannte Erde.

Herkunft: Leistungsorientierte Familien, Überverantwortung, hoher Erwartungsdruck - all das hat dir die Botschaft vermittelt: „Leistung ist Liebe. Nur Stärke zählt – wer loslässt, verliert.“

Sehnsucht: Vertrauen, Gelassenheit, Nähe, Leichtigkeit. Erleben: „Ich bin genug – auch ohne ständigen Druck und Beweise.“

Über die Glasdecke hinaus: Überschreibe alte Muster mit neuen Erfahrungen. Mache kleine Experimente und reflektiere die neuen Erfolge deines neuen Lebensstils. So programmierst du dein Nervensystem um.

  • Gelassenheit kultivieren: Ruhe und Regeneration sind keine Schwäche, sondern die Basis von Höchstleistung. Schaffe Momente, in denen nichts passieren muss.
  • Verantwortung teilen: Du musst nicht alles selbst tragen – geteilte Verantwortung entlastet dich und stärkt dein Team.
  • Vertrauen üben: Halte es aus, wenn andere Dinge anders machen – und erlebe, dass trotzdem nichts zusammenbricht.
  • Grenzen ziehen: Stärke zeigt sich nicht in Dauerverfügbarkeit, sondern in klaren Rahmen – für dich und andere.
  • Freude zulassen: Erfolge sind keine Beweisstücke – gönn dir und deinem Team echte Momente von Leichtigkeit.

👉 Der Weg durch die Glasdecke des Kampf-Modus heißt: Raus aus dem Beweisdruck, rein in die Souveränität.

 Und nun zu dir

  • Wo in meinem Leben versuche ich , meine Stärke zu beweisen – und für wen eigentlich?
  • l Wie gehe ich mit Verantwortung um? Wie gut kann ich loslassen?
  • l Was spüre ich, wenn ich Kontrolle abgebe? Vertrauen – oder Angst, dass Chaos entsteht?
  • l Wie oft gönne ich mir echte Pausen, Freude oder Leichtigkeit – ohne Schuldgefühl?
  • l Was würde sich verändern, wenn mein Leben von Gelassenheit geprägt wäre?

Hier gibts mehr dazu…

Verstehe deine innere Glasdecke: Außen Erfolg – innen Frust? Entdecke, wie die innere Glasdecke dich bremst – und warum sie zugleich dein Schlüssel zum Durchbruch ist.

10 Thesen für mehr Leichtigkeit. Leichtigkeit ist kein Luxus – sie ist dein Erfolgsrezept. Zehn Impulse für Leader, die wirken wollen, ohne sich aufzureiben.

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Verstehe deine innere Glasdecke

Außen Erfolg – innen Frust? Entdecke, wie die innere Glasdecke dich bremst – und warum sie zugleich dein Schlüssel zum Durchbruch ist.

Verstehe deine innere GlasdeckeVerstehe deine innere Glasdecke

„Endlich mehr Leichtigkeit in meinem Leben!“
Diesen Satz schreibe ich seit Jahren in meinen Wochenreviews. Kategorie: Was wäre anders, wenn du heute schon dein Traumleben hättest?

Ich war schon immer eine Getriebene. Ambitioniert, wollte ganz nach oben, beweisen, dass ich schaffen kann, was vielen Menschen in meiner Familie versagt blieb: Der große Erfolg.

Um das zu erreichen, habe ich hart und mit viel Druck gearbeitet. Und tatsächlich schien es lange zu funktionieren. Nach neun Jahren in der Beratung wurde ich Geschäftsführerin bei Solon. Als ich dort zu wenig Support spürte, stieg ich aus – direkt in meine erste CEO-Position.

Ich war mit Leidenschaft dabei, hatte große Erfolge. Und doch kam der Einbruch: Ich hatte wichtige Beziehungen vernachlässigt. Dafür hatte ich keine Zeit. Dieses Muster wiederholte sich noch in zwei weiteren Rollen. Viel Arbeit, viel Druck, viel Verantwortung – und am Ende jedes Mal das abrupte Aus.

Schließlich stieg ich aus. Das ist jetzt sechseinhalb Jahre her. Ich wurde Coachin, baute mir etwas Neues auf. Meine Klienten schätzen meine Arbeit. Eine große Erfolgsstory.

Doch nach zwei, drei Jahren tauchte das alte Muster wieder auf. Das Hamsterrad. Der innere Druck. Das Gefühl, trotz aller Anstrengung nicht wirklich weiterzukommen. Gleichzeitig spürte ich: Da wäre doch so viel mehr möglich.

Bis mir klar wurde: Dieses ambivalente Gefühl – viel Druck und trotzdem nicht weiterkommen – hat System. Ich lief gegen ein unsichtbares Hindernis an: Meine innere Glasdecke.

Eine Grenze, die wir nicht sehen, aber deutlich spüren. Sie hält uns zurück, obwohl wir uns anstrengen. Sie macht es schwer, obwohl wir scheinbar alles richtig machen. Und je mehr Energie wir hineinstecken, desto härter scheint der Widerstand zu werden.

Viele meiner Klient:innen beschreiben genau das: Außen Erfolg und Bewegung – innen Frust und das Gefühl, stecken zubleiben.

Doch was ist diese innere Glasdecke eigentlich? Wie entsteht sie? Wen betrifft sie? Und welche Folgen hat sie? Das ist der Schwerpunkt dieses Blogartikels.

Was ist die innere Glasdecke?

Wenn ich mir meine innere Glasdecke vorstelle, sehe ich ein durchsichtiges Glasdach. Durch dieses Dach sehe ich den blauen Himmel, die Sterne, nach denen ich greife. Ich sehe, was alles sein könnte.

Doch jedes Mal, wenn ich mich streckte, spürte ich den Widerstand. Ich holte mir eine blutige Nase. Ich arbeitete härter – und trat trotzdem auf der Stelle.

Dieser Widerstand lag nicht im Außen: nicht im fehlenden Kapital, nicht im Chef, der mich nicht förderte, nicht im falschen Markt. Er lag in mir. In inneren Überzeugungen, alten Schutzmustern und tief eingeprägten Glaubenssätzen. Sie hatten mich lange erfolgreich gemacht – und blockierten nun meinen Durchbruch.

  • Der Glaubenssatz: „Nur wenn ich hart genug arbeite, erreiche ich alles.“ – dabei entstehen die größten Erfolge oft aus Leichtigkeit.
  • Die Überzeugung: „Ich muss meine Herausforderungen allein lösen.“ – statt mit anderen zusammenzuwirken.
  • Schutzmuster, die einst halfen – heute aber blockieren.

Wie heißt es bei Marshall Goldsmith so treffend: „What got you here won’t get you there.“

Die innere Glasdecke ist:

  • Unsichtbar - Wir sehen sie nicht, spüren aber ihre Wirkung.
  • Selbstgemacht – aber nicht selbst gewählt- Sie entstand aus Erfahrungen, die wir nie bewusst gewählt haben.
  • Ambivalent - einst hilfreich, heute eine Begrenzung.
  • Spürbar als Spannung – dieses nagende Gefühl: „Da geht mehr – aber ich komme nicht durch.“

Sie ist kein Scheitern, keine persönliche Schwäche. Sie ist das Ergebnis unserer Geschichte – und ein Entwicklungssignal. Sie zeigt: Unsere bisherigen Erfolgsstrategien reichen nicht mehr. Wir stehen an einer Schwelle. Wer seine Glasdecke erkennt, hält den Schlüssel für den nächsten Durchbruch in der Hand.

Denn - und das ist die gute Nachricht:

Unsere Glasdecke besteht nicht aus unüberwindlichem Panzerglas. Sie besteht aus vielen einzelnen Glasbausteinen, die wir Schritt für Schritt aus dem Weg räumen können.

Wer seine Glasdecke wahrnimmt, kann diese Glasbausteine Schritt für Schritt abbauen: Glaubenssätze überschreiben, die eigene Geschichte annehmen, bisher verborgene Stärken aus dem Schatten holen. Und damit ganz bei sich ankommen. Zu einem Menschen werden, der Zugang zu sich und all seinen Potenzialen hat.

Wie entsteht die innere Glasdecke?

Unsere Glasdecke fällt nicht einfach vom Himmel. Sie wächst leise – über Jahre, manchmal Jahrzehnte. Glasbaustein für Glasbaustein, bis daraus ein durchsichtiges Dach wird.

Frühe Prägungen

Schon in den allerersten Jahren unseres Lebens lernen wir, wie wir sein müssen, um dazu zugehören, geliebt oder sicher zu sein.

Manche dieser Prägungen sind offensichtlich – etwa klare Erwartungen unserer Eltern oder Lehrer:

  • „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“
  • „Stell dich nicht in den Vordergrund, gib nicht so an“
  • „Unglaublich, was du alles schaffst.“

Andere sind subtiler. Alltagstraumata – Situationen, die für Außenstehende klein wirken, sich für das Kind aber unkontrollierbar und bedrohlich anfühlen:

  • die fehlende Aufmerksamkeit der Eltern, weil alles um das kranke Geschwisterkind kreist,
  • die abweisende Geste: „Sei nicht so empfindlich“,
  • die Überforderung ambitionierter Eltern, die das Beste wollen – und doch Druck auslösen.

Alltags-Traumata, werden von unseren Eltern in „tragischer Unwissenheit“ ausgelöst, wie es die Psychologin Stephanie Stahl nennt. Unsere Eltern wollen das Beste, doch es kommt anders an.

Until you make the unconscious conscious, it will direct your life and you will call it fate.

C.G. Jung

Und manchmal sind es echte Traumata – wie der Scheidungskrieg der Eltern oder massives Mobbing in der Schule.

Diese Momente hinterlassen Spuren. Sie schaffen Glaubenssätze wie:

  • „Ich muss stark sein, um sicher zu sein.“
  • „Ich darf nicht zur Last fallen.“
  • „Nur wenn ich Leistung bringe, werde ich gesehen.“

Erste Erfolge

Später setzen wir diese Programme um: In Schule, Studium, Beruf. Wir sind fleißig, zuverlässig, perfektionistisch, durchsetzungsstark.

Und es funktioniert. Wir ernten Anerkennung, erreichen Ziele, bauen auf. Doch mit jedem Erfolg verfestigt sich die innere Überzeugung – und eine bewegliche Überzeugung wird zu einem starren Gesetz.

So war es auch bei mir. Aus der positiven Grunderfahrung „Mir gelingt viel und das fühlt sich gut an.“ wurde Schritt für Schritt der absolute Glaubenssatz: „Nur wenn ich immer alles schaffe, bin ich ein guter Mensch.“

Damit liegen die ersten Glasbausteine. Denn absolute Glaubenssätze begrenzen unsere Freiheit.

Gleichzeitig spalten wir Seiten von uns ab: unsere Verletzlichkeit, das Bedürfnis nach Nähe, die Lust, im Mittelpunkt zu stehen. All das wandert in den Schatten – und wird Teil unserer Glasdecke.

Wachsende Verantwortung

Mit den Jahren wächst unser Spielfeld. Immer mehr Menschen hängen von uns ab, Projekte werden größer, Systeme komplexer. Und genau hier kippen die alten Strategien: Kontrolle wird zu Mikromanagement. Perfektion zu Erschöpfung. Anpassung zu Selbstverleugnung.

So formt sich die Glasdecke: ein unsichtbares Dach, getragen aus unserer Geschichte, das uns am nächsten Schritt hindert. Was einst Schutz war, ist heute zum Käfig geworden.

Wen betrifft die Glasdecke besonders?

Fast jeder Mensch trägt irgendwo eine Glasdecke in sich. Doch längst nicht alle stoßen an ihr an.

Viele bewegen sich ihr Leben lang innerhalb des Rahmens ihrer alten Strategien. Sie leben solide, erfolgreich im herkömmlichen Sinn, zufrieden im vertrauten Spielfeld. Die Glasdecke ist da – aber sie bleibt unsichtbar, weil niemand an ihr rührt.

Anders ist es bei Menschen, die mehr wollen. Menschen, die nicht nur erfolgreich, sondern auch frei und lebendig leben wollen. Die mit ihrem Tun etwas bewegen möchten – für sich, für andere, vielleicht sogar für die Welt.

Menschen wie du und ich. Je größer der Traum, je weiter derHorizont, desto klarer zeigt sich das Hindernis.

Typischerweise sind es:

  • Die Hochambitionierten – mit starkem inneren Antrieb, bereit, hart für ihre Ziele zu arbeiten.
  • Die Leistungsorientierten – die gelernt haben, ihren Wert über Ergebnisse zu definieren.
  • Die Sensiblen – mit feinen Antennen für Erwartungen anderer, die Gefahr laufen, sich selbst aus dem Blick zu verlieren.
  • Die Führungspersönlichkeiten – dieVerantwortung tragen, aber merken: Kontrolle und Perfektion funktionieren nicht mehr..

Wir alle erleben früher oder später das Dilemma der inneren Glasdecke:

  • Wir wollen mehr bewegen, wir spüren: Da ist noch mehr möglich.
  • Unsere alten Muster haben uns weit gebracht – sie haben ihren Wert bewiesen.
  • Doch irgendwann kippt es. Was uns einst stark machte, wird zur Last.

So war es auch bei mir: Meine hohe Leistungsfähigkeit brachte mich an meine Grenze. Ich überlud mich, füllte meinen Kalender immer mehr, funktionierte nur noch – und verlor den Zugang zu meiner größten Stärke: Kreativität und Empathie.

Zusammengefasst: Jeder Mensch trägt eine Glasdecke in sich. Doch nur die, die größer träumen, erleben sie als Begrenzung. Und nur wer sie durchbricht, erschließt sich ein neues Level von Freiheit, Wirkung und Lebendigkeit.

Welche Folgen hat die Glasdecke?

Die Glasdecke zeigt sich zuerst leise. Ein nagendes Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Wir geben viel Energie – und spüren doch, dass die Wirkung ausbleibt.

Diese Symptome zeigen uns, dass wir an unserer Glasdecke angekommen sind:

  • Das Gefühl des Steckenbleibens: Äußerlich Erfolg, innerlich Stillstand.
  • Wiederkehrende Selbstzweifel: „Bin ich wirklich gut genug?“ – trotz aller Erfolge.
  • Wachsende Erschöpfung: Alte Muster wie Kontrolle oder Perfektion fressen immer mehr Energie.
  • Verlust von Lebendigkeit: Freude und Kreativität trocknen aus, Entscheidungen fühlen sich schwer an.

Wenn wir an diesem Punkt nicht innehalten, hat die Glasdecke spürbare Konsequenzen. Sie wirkt nicht nur in uns, sondern auch nach außen.

  • Begrenzte Entfaltung: Ideen bleiben Stückwerk, Visionen versanden, das volle Potenzial bleibt ungenutzt.
  • Stagnation: Statt qualitativer Sprünge gibt es nur „mehr vom Gleichen“. Chancen bleiben ungenutzt, andere ziehen vorbei.
  • Belastete Beziehungen: Teams leiden unter Mikromanagement oder Rückzug, im Privaten zeigen sich Gereiztheit und emotionale Distanz.
  • Hoher persönlicher Preis: Innere Leere, Energieverlust, manchmal auch psychosomatische Symptome.
  • Verpasste Lebensqualität: Das Leben wirkt enger, als es sein könnte. Das glänzende Hamsterrad bleibt trotzdem ein Hamsterrad.

Vieles davon kenne ich nur zu gut. Ich lief im Affentempo auf der Stelle. Ich vergaß, mir Zeit für mich zu nehmen, Räume für Kreativität zu schaffen. Ich arbeitete meine Routinen ab, zog mich zurück – bis zu physischen Symptomen: Schlaflose Nächte, Rückenschmerzen, das Gefühl, wieder zu viel zu tragen.

Leichtigkeit entsteht, wenn wir aufhören, gegen uns selbst zu kämpfen.

Die größte Folge: Wir spüren das Mehr, das möglich wäre – und erleben gleichzeitig, dass wir nicht durchkommen. Dieser Widerspruch ist schmerzhaft. Und er bleibt, bis wir die Glasdecke nicht nur als Hindernissehen, sondern als Signal: Ein Weckruf für den nächsten Entwicklungsschritt.

Die drei Gesichter der Glasdecke

Wenn wir an unsere innere Glasdecke stoßen, erleben wir das selten bewusst. Wir rutschen automatisch in vertraute Muster – uralte Schutzprogramme in unserem Nervensystem.

Und so unterschiedlich wir sind – am Ende lassen sich die Reaktionsweisen auf drei Grundformen zurückführen:

  • Kampf: Manche stemmen sich mit aller Macht gegen die Grenze. „Solange ich anschiebe, geht es weiter.“ Doch die Glasdecke lässt sich nicht verschieben. Sie muss abgebaut werden – Schritt für Schritt.
  • Flucht: Andere weichen aus. „Ich fange einfach anderswo neu an – dort wird es besser.“ Doch ungelöste Blockaden nehmen wir mit – und erreichen sie beim nächsten Mal noch schneller.
  • Erstarren: Wieder andere halten still. „Klein ist doch auch ganz schön.“ Doch die Träume verschwinden nicht – und der Frust wächst.

Diese Strategien sind zutiefst menschlich. Sie haben uns lange geschützt. Doch wenn wir ihnen unbewusst folgen, verstärken sie die Glasdecke, statt sie zu überwinden.

Meine eigene Strategie war eine Mischung aus Kampf und Erstarren. Ich habe mich abgearbeitet, versucht mit Kraft nach vorne zu kommen– erfolglos. Und wenn ich zu frustriert war, zog ich mich zurück. Ich redete mir ein: „Ist doch eigentlich alles super – warum muss ich immer mehr wollen?“

Doch auch ein großer Traum, den wir leugnen, bleibt ein großer Traum.

„Endlich mehr Leichtigkeit in meinem Leben.“ – mit diesem Satz habe ich diesen Newsletter begonnen. Heute weiß ich: Genau dort, wo wir auf unsere Glasdecke stoßen, liegt der Weg dorthin verborgen.

Im nächsten Blogartikel tauchen wir tiefer in die drei Gesichter der Glasdecke ein – Flucht, Kampf und Erstarren. Wir schauen uns an, woher sie kommen, wie sie wirken – und wie wir beginnen können, die ersten Glasbausteine aus dem Weg zu räumen.

TL;DR

Die innere Glasdecke ist eine unsichtbare Grenze in uns – entstanden aus alten Glaubenssätzen und Schutzmustern. Sie hat uns einst getragen, blockiert uns heute beim nächsten Schritt.

Sie wächst durch frühe Prägungen, erste Erfolge und wachsende Verantwortung. Was früher Stärke war, wird zur Last – Perfektion zu Erschöpfung, Kontrolle zu Mikromanagement, Anpassung zu Selbstverleugnung.

Besonders spürbar wird sie bei Menschen, die mehr wollen: Ambitionierte, Leistungsorientierte, Sensible und Führungspersönlichkeiten.

Zuerst zeigt sie sich leise: Frust trotz Erfolg, Selbstzweifel, Erschöpfung. Bleiben wir dort hängen, folgen Stagnation, begrenzte Wirkung und ein hoher persönlicher Preis.

Die Glasdecke hat drei Gesichter: Kampf, Flucht und Erstarren. Uralte Muster, die uns schützen sollten – und uns heute blockieren.

Die gute Nachricht: Die Glasdecke ist kein Scheitern, sondern ein Entwicklungssignal. Sie zeigt: Der nächste Durchbruch ist zum Greifen nah.

Und nun zu dir!

  • Wo in meinem Leben spüre ich ein nagendes Gefühl von „Da müsste doch mehr möglich sein“ – obwohl ich mich stark anstrenge?
  • Welche Überzeugungen oder Sätze habe ich von klein auf mitbekommen, die mich einerseits stark gemacht haben – und mich heute vielleicht begrenzen?
  • Welche Symptome einer Glasdecke finde ich bei mir wieder – z. B. Selbstzweifel, Erschöpfung, Verlust von Lebendigkeit?
  • Erkenne ich mich eher im Muster von Kampf, Flucht oder Erstarren wieder, wenn ich auf innere Widerstände stoße?
  • Was würde sich in meinem Leben verändern, wenn ich meine Glasdecke nicht als Scheitern, sondern als Einladung zum nächsten Schritt sehen würde?

Hier gibts mehr dazu…

Dein Weg durch die innere Glasdecke: Erfolg – und plötzlich läuft’s nicht mehr? Entdecke, wie du deine innere Glasdecke durchbrichst und das Leben führst, das wirklich zu dir passt.

10 Thesen für mehr Leichtigkeit: Leichtigkeit ist kein Luxus – sie ist dein Erfolgsrezept. Zehn Impulse für Leader, die wirken wollen, ohne sich aufzureiben.

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