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DER VOLATE LEADERSHIP-BLOG

Gutes Wachstum fängt mit den richtigen Impulsen an

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Drei Gesichter der Selbst­sabotage (1): Der Kampf ⚔️

Stark, kontrolliert, unermüdlich. Doch im Kern: Erschöpft. Deine „Kampf“-Glasdecke hält dich fest – bis du den Mut findest, loszulassen. Denn wahre Stärke ist Gelassenheit, nicht Druck.

„Nur, wenn ich anschiebe, passiert was.“

„Ich muss immer der härteste Arbeiter im Raum sein.“

Sätze, die ich von Unternehmern und Führungskräften regelmäßig höre.
Sie sollen Stärke signalisieren – doch in Wahrheit verraten sie etwas anderes:
eine innere Glasdecke im Kampf-Modus ⚔️.

Am Anfang einer Gründung oder unserer Karriere mag dieses Muster hilfreich sein. Aber irgendwann knallt es.

Ein Beispiel dafür ist Dirk Rossmann.

Ein großartiger, kraftvoller und innovativer Unternehmer.

1972 eröffnete er den ersten Selbstbedienungs-Drogeriemarkt in meiner Heimatstadt Hannover. Heute gehören fast 5.000 Filialen zu seinem Unternehmen.

Doch 1996 stand alles auf der Kippe. Rossmann wuchs rasant – getrieben vom Druck des Gründers. Dirk Rossmann war ständig im Kampf – mit anderen und sich selbst.

„Den größten Kampf habe ich in den 90er Jahren bestritten. Wir expandierten stark, hatten viele Bankschulden, ich spekulierte an der Börse. Meine innere Ruhe blieb dabei auf der Strecke, ich wurde nervös. Auch ein guter Chef war ich nicht. In dieser Zeit habe ich nur wenig geschlafen." Am Ende erlitt ich einen Herzinfarkt. Das war eine furchtbare Zeit."

Dirk Rossmann

Der Herzinfarkt wurde zum Wendepunkt – zum Ruf, seine innere Glasdecke zu durchbrechen und ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.

In diesem Blogartikel zeige ich dir, wie sich der Kampf-Modus zeigt, woher er kommt, welche Konsequenzen er hat – und wie du diese Glasdecke hinter dir lässt, bevor dein Körper dich dazu zwingt.

Die Kampf-Symptome

Menschen im Kampf-Modus wollen ihre Glasdecke nicht akzeptieren. Sie holen sich eine blutige Nase – und schieben mit noch mehr Druck dagegen. Ihr Motto: „So lange ich Druck mache, läuft’s. Aber wehe, ich lasse los.“

Äußere Symptome

Unternehmer im Kampf-Modus treiben ihre Firma mit schierem Willen voran. Wachstum ist keine Option, sondern ein Befehl: „Wir müssen expandieren – koste es, was es wolle.“ So wachsen Unternehmen schnell – aber oft ungesund.

Typisch ist eine Führung mit enormer Kontrolle: Alles läuft über die Unternehmerin, jedes Detail muss durch ihre Hände gehen. Entscheidungen und Verantwortung werden zentralisiert – selbst gegen den Rat des Teams. Der Unternehmer Hans Thomann hatte bis vor wenigen Jahren noch 46 direkte Reports – ein Symbol für diese Haltung.

Die Folge: Erschöpfte Mitarbeitende, hohe Fluktuation, innere Kündigung. Talente sehnen sich nach einem menschlicheren Arbeitsklima und gehen.

Besonders brisant wird es, wenn der innere Druck der Gründer auf den äußeren Druck der Investoren trifft. Dann entsteht ein wahrer Teufelskreis: Getrieben sein UND getrieben werden. Beispiele wie WeWork oder Gorillas zeigen eindrücklich, wohin Kampf-Strategien in Verbindung mit Wachstumsdiktaten führen: spektakuläres Wachstum, gefolgt von ebenso spektakulären Abstürzen.

Kurzfristig bringt dieser Modus beeindruckende Ergebnisse. Doch langfristig hinterlässt er Angstkultur, Vertrauensverlust und verbrannte Teams.

Führungskräfte im Kampf-Modus wirken nach außen durchsetzungsstark. Sie treiben Projekte mit Energie voran, fordern Leistung und scheinen unermüdlich. Doch der Preis ist hoch. Ihre Teams erleben sie als Mikromanager: Jede E-Mail wird korrekturgelesen, jede Entscheidung geprüft, jedes Detail kontrolliert. Das Gefühl: „Mein Chef vertraut mir nicht.“

Mitarbeitende fühlen sich entmündigt, klein gemacht, zu Befehlsempfängern degradiert. Konflikte sind an der Tagesordnung – denn Druck erzeugt Gegendruck. Manche passen sich still an, andere gehen in offene Rebellion. Am Ende bleibt ein Team, das zwar liefert, aber ohne Bindung an die Führungskraft.

Innere Symptome

Der Kampf-Modus fühlt sich an wie ein nie endender Dauerlauf. Selbst nach großen Erfolgen kommt höchstens ein kurzes Aufatmen, bevor der nächste Beweis fällig wird. Denn im Kern treibt dich der Gedanke: „Ich muss beweisen, dass ich stark, unersetzlich und unverzichtbar bin.“

Typische Gedanken sind:

  • „Ohne mich geht hier gar nichts.“
  • „Nur wenn ich Druck mache, kommen wir weiter.“
  • „Andere können das nicht – ich muss es selbst tun.“
  • „Wenn ich locker lasse, bricht alles ein.“
  • „Ich darf nie Schwäche zeigen – sonst verliere ich Respekt.“

Das Problem dahinter ist ein Selbstbild, das Leistung und Kontrolle über alles stellt. Es sagt dir: „Nur wenn du mehr leistest als alle anderen, bist du genug.“

Die mutige Stimme in dir, die flüstert: „Ich bin okay so, wie ich bin – auch ohne Beweise“, wird konsequent zum Schweigen gebracht. Stattdessen treibt dich dein innerer Antreiber an wie ein schwarzer Peitschenmann: ständig fordernd, nie zufrieden.

Dein Körper reagiert entsprechend: Chronischer Alarmzustand. Kein Loslassen, kein Durchatmen. Selbst Pausen fühlen sich gefährlich an – als würdest du sofort an Bedeutung verlieren. Ein Klient brachte es einmal auf den Punkt: „Wenn ich nur noch 40 Stunden die Woche arbeite – bin ich dann überhaupt noch etwas wert?“

Unbewusste Vorteile

Von außen wirkt der Kampf-Modus hart und destruktiv: Druck, Kontrolle, Mikromanagement. Und trotzdem ist er für die Menschen dahinter eine Schutzstrategie. Tief im Nervensystem verankert, gibt er Sicherheit in Situationen, die sich bedrohlich anfühlen.

Auf einer unbewussten Ebene ist der Kampf total sinnvoll:

  • Kontrolle als Sicherheit: Wer alles imGriff hat, kann nicht überrascht werden.
  • Leistung als Selbstwert: Ständige Ergebnisse geben das Gefühl, unersetzlich zu sein.
  • Druck als Antrieb: Unter Stress läuft das System tatsächlich kurzfristig zu Höchstform auf – Adrenalin wird zum Motor.
  • Anerkennung durch Stärke: Nach außen gilt man als durchsetzungsstark, unermüdlich, jemand, „der den Laden zusammenhält“.  

Diese Vorteile machen den Kampf-Modus verführerisch. Sie vermitteln kurzfristig Bedeutung, Stabilität und Schutz.

Doch der Nutzen kippt schnell ins Gegenteil: Kontrolle wird zu Misstrauen, Leistung zu Getriebenheit, Druck zur Erschöpfung und Stärke zu Isolation. Was einst ein Schutz war, wird zur Falle – und aus der scheinbaren Stärke entsteht langfristig Schwäche.

Die Folgen des Kampfes

Die Stärke und der Druck des Kampf-Modus haben einen hohen Preis.

Für dich persönlich:
Du lebst in einem ständigen Alarmzustand. Jeder Erfolg bringt nur ein kurzes Aufatmen, bevor der nächste Beweis fällig wird. Freude und Leichtigkeit kommen kaum vor. Stattdessen wächst die Angst, die Kontrolle zu verlieren – und mit ihr alles, was du aufgebaut hast.

Dein Körper spiegelt diese Daueranspannung: Schlafstörungen, Verspannungen, Bluthochdruck. Viele leben wie auf Adrenalin – bis der Körper irgendwann streikt: Burnout, Herzinfarkt, Zusammenbruch - oft abrupt nach Jahren scheinbarer Stärke. Was dich kurzfristig antreibt, wird langfristig zerstörerisch.

Für dein Unternehmen und Team:
Auch Organisationen tragen die Kosten. Druck erzeugt zwar Ergebnisse, aber selten Committment und Innovation. Mitarbeitende funktionieren – doch nicht aus Begeisterung, sondern aus Angst. Kreativität, Mut und Bindung bleiben auf der Strecke.

„Ich habe von den Mitarbeitern sehr viel Leistung erwartet, aber selbst zu wenig gegeben.“

Dirk Rossmann

Die Kultur kippt ins Toxische: Fehler werden bestraft, Vertrauen erodiert, Talente wandern ab. Was bleibt, ist eine erschöpfte Belegschaft, die liefert – aber ohne Inspiration.

Kurzfristig mag der Kampf-Modus beeindrucken. Langfristig hinterlässt er verbrannte Erde – in dir selbst und in deinem Unternehmen.

Für dein Privatleben

Du bist, wer du bist - Kämpfer werden auch zuhause selten zum Ruhepol der Familie. Die Familie und Freunde haben oft das Gefühl, zu kurz zu kommen. Die Beziehungen leiden oft unter der Dominanz und der ständigen Arbeit. Viele Kontakte sind nur funktional, Tiefe ist selten möglich.

Risikofaktoren – woher kommt der Kampf?

Wie alle Glasdecken-Strategien wird auch der Kampf-Modus meist schon in der Kindheit und Jugend geprägt. Er war ein Schutz in Situationen, in denen „Funktionieren“ und „Durchhalten“ überlebenswichtig waren.

Viele Menschen im Kampf-Muster sind in leistungsorientierten Elternhäusern groß geworden. Liebe und Anerkennung vor allem für Leistung, Erfolg oder Stärke - selten für das einfache Dasein. Schwäche wurde kritisiert oder ignoriert. Einige Erfolgsunternehmer – wie Hans Thomann oder Reinhold Würth – stiegen schon als Kinder mit in den Betrieb ein. Der Stolz des Vaters ist der größte Lohn. In der Doku „Behind the Passion“ konstatiert die Frau von Hans Thomann sehr berührend: „Ich glaube, dass er es tatsächlich noch immer nicht für sich tut, sondern für seinen Papa.“

Andere mussten viel zu früh Verantwortung übernehmen – für Geschwister, für die Stimmung zu Hause, manchmal sogar für die Eltern selbst. Die Botschaft: „Wenn du nicht stark bist, bricht alles zusammen.“ So wie bei Dirk Rossmann, dessen Vater überraschend starb, als er 12 war. Schon mit 14 trug er zum Unterhalt der Familie bei:

„Schon als Steppke mit 13, 14 Jahren hatte ich den Einfall, Waren aus unserer Drogerie mit dem Fahrrad zu verteilen und zu verkaufen – die zehn Prozent Marge durfte ich behalten. Da habe ich bestimmt 700 Mark im Monat verdient.“

Dirk Rossmann

Viele „Kämpfer“ wuchsen mit einem hohen Erwartungsdruck auf. Die Botschaft der Eltern: „Du musst etwas Besonderes sein, sonst bist du nichts.“ Statt emotionaler Sicherheit gab es Regeln, Pflichten und Kontrolle.

So prägen sich Glaubenssätze ein, die tief im Nervensystem verankert bleiben:

  • „Ich muss immer stark sein.“
  • „Nur wenn ich Leistung bringe, bin ich wertvoll.“
  • „Ich darf nie die Kontrolle verlieren.“
  • „Wenn ich nicht alles im Griff habe, entsteht Chaos.“

Was damals Schutz war, wird später zur Blockade. Du wächst, stößt an die Glasdecke, versuchst sie großem Druck zu verschieben – und landest doch immer wieder in Erschöpfung.

Die Sehnsucht – dein Ruf aus dem Kampf

Der Kampf-Modus macht oft erfolgreich. Doch gleichzeitig weißt du: Es muss auch anders gehen. Irgendwann meldet sich deine Sehnsucht. Etwas tief in dir will raus aus dem Kampf – hinein in ein Leben, in dem du ganz du selbst sein kannst.

Neulich saß ich in einer Session mit 16 erfolgreichen Unternehmern. Auf die Eingangsfrage „Wer sehnt sich nach mehr Leichtigkeit?“ schnellten 12 Hände hoch. Meine inklusive. Wir hörten alle dieselbe Stimme. Den Ruf unserer Sehnsucht: Raus aus dem Kampf.

Dieser Ruf erinnert dich daran, dass du für mehr gemacht bist als für Druck, Kontrolle und Dauerstress. Und wenn du genauer hinhörst, erkennst du, wonach sich dein Inneres wirklich sehnt:

  • Vertrauen statt Kontrolle
    Loslassen dürfen – und erleben, dass trotzdem nichts zusammenbricht. Verantwortung teilen, ohne Angst vor Chaos.
  • Gelassenheit statt Dauerstress
    Einfach mal die Seele baumeln lassen. Pausen machen, ohne Schuldgefühle. Freude erleben – nicht nur Erleichterung, wenn eine Aufgabe abgehakt ist.
  • Wert aus dem Sein, nicht nur aus der Leistung
    Geschätzt werden, auch wenn du nicht 24/7 funktionierst. Anerkennung für deine Menschlichkeit – nicht nur für Ergebnisse.
  • Nähe statt Isolation
    Beziehungen eingehen, ohne dich schwach zu fühlen. Vertrauen schenken und echte Nähe zulassen – auch als Führungskraft.
  • Leichtigkeit & Freude
    Momente von Kreativität, Lachen, Inspiration wiederfinden. Nicht nur kämpfen, sondern leben.

Die große Sehnsucht der Kampf-Menschen ist Vertrauen in der Stärke: Loslassen, ohne die Kontrolle zu verlieren; getragen sein, ohne an Bedeutung einzubüßen.

Schritte durch die Glasdecke

Doch wie kommst du dahin? Eines ist klar: Mit noch mehr Druck sprengst du die Glasdecke nicht. Im Gegenteil: Je härter du kämpfst, desto fester wird sie.    

Der Ausweg beginnt dort, wo du das Undenkbare wagst: Den Druck loslassen und Gelassenheit lernen. Gelassenheit heißt: dich selbst und andere lassen. Darauf vertrauen, dass auch ohne deinen ständigen Druck die richtigen Dinge passieren.

Das sind fünf Schritte, die dich aus dem Kampf-Modus herausführen:

  • Gelassenheit kultivieren.
    Dein Nervensystem kennt nur den Dauer-Alarm. Doch Pausen, Ruhe und Regeneration sind keine Schwäche – sie sind die Basis von Höchstleistung. Schaffe bewusst Momente, in denen nichts passieren muss.
  • Vertrauen üben
    Vertrauen entsteht nicht im Kopf, sondern in der Erfahrung. Wähle eine Situation, in der du sonst eingreifen würdest – und lass sie laufen. Ja, dein Team macht es anders, vielleicht nicht perfekt. Doch genau das ist die Übung: zu erleben, dass nichts zusammenbricht, wenn du nicht steuerst.
  • Verantwortung teilen
    Du musst nicht alles selbst tragen, um wertvoll zu sein. Viele im Kampf-Modus beweisen ihre Unverzichtbarkeit, indem sie alles alleine machen. Starte klein: Eine Aufgabe, ein Projekt, eine Entscheidung bewusst abgeben. Sag klar: „Das ist jetzt deine Verantwortung.“ Und halte es aus, nicht sofort einzuspringen. Jede geteilte Verantwortung schafft Leichtigkeit – und Vertrauen.
  • Grenzen ziehen – für dich selbst
    Immer erreichbar, immer stark – dieser Beweis zerstört dich. Grenzen setzen bedeutet nicht Schwäche, sondern Klarheit: „Das ist mein Rahmen – und darin wirke ich stark.“ Lerne Nein zu sagen. Blocke Zeiten im Kalender, die dir gehören. Erholung ist kein Luxus, sondern Teil deiner Stärke.
  • Freude zulassen
    Im Kampf-Modus wird jeder Erfolg sofort relativiert: „Gut – und was kommt jetzt?“ So raubst du dir die wichtigste Energiequelle. Freude ist kein Luxus, sondern Treibstoff. Feiere Zwischenschritte. Würdige Ideen. Lache mit deinem Team. Mach Dinge, die keinen Nutzen haben – außer, dass sie dich lebendig machen.

Alle fünf Schritte sind Veränderungen tiefsitzender Verhaltensmuster. Dein Nervensystem ist seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten auf den Kampf getuned. Überschreibe diese Muster mit neuen Erfahrungen. Mache kleine Experimente mit deinem neuen Lebensstil. Wenn dir eine Situation mit dem neuen Verhalten gelungen ist, reflektiere: Wie hat sich das angefühlt? Wo ist eine neue Leichtigkeit entstanden? Was wird damit neu möglich? So lernt dein Körper Schritt für Schritt: Gelassenheit und Vertrauen sind nicht gefährlich. Sie sind die Basis von Souveränität.

👉 Zusammengefasst: Der Weg durch die Glasdecke des Kampf-Modus ist der Weg raus aus dem Beweisdruck, rein in die Gelassenheit. Nicht mehr beweisen, dass du stark bist – sondern erleben, dass du stark bist, gerade wenn du loslässt.

Zurück zu Dirk Rossmann

Und wie ging es für Dirk Rossmann nach seinem Herzinfarkt weiter?
Mit einem radikalen Reset.

„Von da an habe ich alles auf Null gestellt und versucht, die Firma zu retten.“

Dirk Rossmann

  •  Er arbeitete an sich selbst, um seine Getriebenheit zu regulieren.
  • Er restrukturierte die Firma. Heute ist Rossmann schuldenfrei – darauf ist er besonders stolz.
  • Er veränderte seinen Managementstil, stellte die Mitarbeitenden in den Fokus. Heute ist er eines der bestgeführten Unternehmen weltweit.
  • Er setzte auf Fokus statt Tempo. Aus „immer mehr, immer schneller“ wurde „weniger, aber wirksam“.

Der Abschied aus der Kampfzone hat alles verändert. Für ihn persönlich – und für das Unternehmen, das 2013 nach 16 Jahren zweistelligen Wachstums als wachstumsstärkstes Unternehmen Deutschlands prämiert wurde.

Das ist die Einladung an dich: Du musst nicht warten, bis dein Körper oder dein Umfeld dich stoppt. Du kannst heute beginnen, deine innere Glasdecke Stück für Stück abzutragen.

  • Weniger Beweisdruck, mehr Souveränität.
  • Weniger Getriebenheit, mehr Gelassenheit.
  • Weniger Kampf, mehr Vertrauen.

Denn wahre Stärke entsteht nicht im Kämpfen – sondern im Vertrauen und der Gelassenheit.

TL;DR

Der Kampf-Modus ist die innere Glasdecke, die nach außen wie Stärke wirkt – und dich doch erschöpft. Druck, Kontrolle und Beweisdruck geben dir kurzfristig Sicherheit, rauben dir aber auf Dauer Gesundheit, Freude und Vertrauen.

Symptome: Unternehmer treiben Wachstum um jeden Preis, oft verstärkt durch den Druck von Investoren. Führungskräfte kontrollieren jedes Detail. Nach außen kraftvoll, innen getrieben – ohne echte Freude.

Unbewusste Vorteile: Kontrolle vermittelt Sicherheit, Leistung gibt Bedeutung, Stärke bringt Anerkennung. Kurzfristig funktioniert das – langfristig kippt es in Misstrauen, Isolation und Erschöpfung.

Risiken: Für dich: Dauerstress, Beweisdruck, Burnout oder Herzinfarkt. Für dein Unternehmen: toxische Kultur, Fluktuation, Talente brennen aus. Kurzfristige Ergebnisse – langfristig verbrannte Erde.

Herkunft: Leistungsorientierte Familien, Überverantwortung, hoher Erwartungsdruck - all das hat dir die Botschaft vermittelt: „Leistung ist Liebe. Nur Stärke zählt – wer loslässt, verliert.“

Sehnsucht: Vertrauen, Gelassenheit, Nähe, Leichtigkeit. Erleben: „Ich bin genug – auch ohne ständigen Druck und Beweise.“

Über die Glasdecke hinaus: Überschreibe alte Muster mit neuen Erfahrungen. Mache kleine Experimente und reflektiere die neuen Erfolge deines neuen Lebensstils. So programmierst du dein Nervensystem um.

  • Gelassenheit kultivieren: Ruhe und Regeneration sind keine Schwäche, sondern die Basis von Höchstleistung. Schaffe Momente, in denen nichts passieren muss.
  • Verantwortung teilen: Du musst nicht alles selbst tragen – geteilte Verantwortung entlastet dich und stärkt dein Team.
  • Vertrauen üben: Halte es aus, wenn andere Dinge anders machen – und erlebe, dass trotzdem nichts zusammenbricht.
  • Grenzen ziehen: Stärke zeigt sich nicht in Dauerverfügbarkeit, sondern in klaren Rahmen – für dich und andere.
  • Freude zulassen: Erfolge sind keine Beweisstücke – gönn dir und deinem Team echte Momente von Leichtigkeit.

👉 Der Weg durch die Glasdecke des Kampf-Modus heißt: Raus aus dem Beweisdruck, rein in die Souveränität.

 Und nun zu dir

  • Wo in meinem Leben versuche ich , meine Stärke zu beweisen – und für wen eigentlich?
  • l Wie gehe ich mit Verantwortung um? Wie gut kann ich loslassen?
  • l Was spüre ich, wenn ich Kontrolle abgebe? Vertrauen – oder Angst, dass Chaos entsteht?
  • l Wie oft gönne ich mir echte Pausen, Freude oder Leichtigkeit – ohne Schuldgefühl?
  • l Was würde sich verändern, wenn mein Leben von Gelassenheit geprägt wäre?

Hier gibts mehr dazu…

Verstehe deine innere Glasdecke: Außen Erfolg – innen Frust? Entdecke, wie die innere Glasdecke dich bremst – und warum sie zugleich dein Schlüssel zum Durchbruch ist.

10 Thesen für mehr Leichtigkeit. Leichtigkeit ist kein Luxus – sie ist dein Erfolgsrezept. Zehn Impulse für Leader, die wirken wollen, ohne sich aufzureiben.

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Verstehe deine innere Glasdecke

Außen Erfolg – innen Frust? Entdecke, wie die innere Glasdecke dich bremst – und warum sie zugleich dein Schlüssel zum Durchbruch ist.

Verstehe deine innere GlasdeckeVerstehe deine innere Glasdecke

„Endlich mehr Leichtigkeit in meinem Leben!“
Diesen Satz schreibe ich seit Jahren in meinen Wochenreviews. Kategorie: Was wäre anders, wenn du heute schon dein Traumleben hättest?

Ich war schon immer eine Getriebene. Ambitioniert, wollte ganz nach oben, beweisen, dass ich schaffen kann, was vielen Menschen in meiner Familie versagt blieb: Der große Erfolg.

Um das zu erreichen, habe ich hart und mit viel Druck gearbeitet. Und tatsächlich schien es lange zu funktionieren. Nach neun Jahren in der Beratung wurde ich Geschäftsführerin bei Solon. Als ich dort zu wenig Support spürte, stieg ich aus – direkt in meine erste CEO-Position.

Ich war mit Leidenschaft dabei, hatte große Erfolge. Und doch kam der Einbruch: Ich hatte wichtige Beziehungen vernachlässigt. Dafür hatte ich keine Zeit. Dieses Muster wiederholte sich noch in zwei weiteren Rollen. Viel Arbeit, viel Druck, viel Verantwortung – und am Ende jedes Mal das abrupte Aus.

Schließlich stieg ich aus. Das ist jetzt sechseinhalb Jahre her. Ich wurde Coachin, baute mir etwas Neues auf. Meine Klienten schätzen meine Arbeit. Eine große Erfolgsstory.

Doch nach zwei, drei Jahren tauchte das alte Muster wieder auf. Das Hamsterrad. Der innere Druck. Das Gefühl, trotz aller Anstrengung nicht wirklich weiterzukommen. Gleichzeitig spürte ich: Da wäre doch so viel mehr möglich.

Bis mir klar wurde: Dieses ambivalente Gefühl – viel Druck und trotzdem nicht weiterkommen – hat System. Ich lief gegen ein unsichtbares Hindernis an: Meine innere Glasdecke.

Eine Grenze, die wir nicht sehen, aber deutlich spüren. Sie hält uns zurück, obwohl wir uns anstrengen. Sie macht es schwer, obwohl wir scheinbar alles richtig machen. Und je mehr Energie wir hineinstecken, desto härter scheint der Widerstand zu werden.

Viele meiner Klient:innen beschreiben genau das: Außen Erfolg und Bewegung – innen Frust und das Gefühl, stecken zubleiben.

Doch was ist diese innere Glasdecke eigentlich? Wie entsteht sie? Wen betrifft sie? Und welche Folgen hat sie? Das ist der Schwerpunkt dieses Blogartikels.

Was ist die innere Glasdecke?

Wenn ich mir meine innere Glasdecke vorstelle, sehe ich ein durchsichtiges Glasdach. Durch dieses Dach sehe ich den blauen Himmel, die Sterne, nach denen ich greife. Ich sehe, was alles sein könnte.

Doch jedes Mal, wenn ich mich streckte, spürte ich den Widerstand. Ich holte mir eine blutige Nase. Ich arbeitete härter – und trat trotzdem auf der Stelle.

Dieser Widerstand lag nicht im Außen: nicht im fehlenden Kapital, nicht im Chef, der mich nicht förderte, nicht im falschen Markt. Er lag in mir. In inneren Überzeugungen, alten Schutzmustern und tief eingeprägten Glaubenssätzen. Sie hatten mich lange erfolgreich gemacht – und blockierten nun meinen Durchbruch.

  • Der Glaubenssatz: „Nur wenn ich hart genug arbeite, erreiche ich alles.“ – dabei entstehen die größten Erfolge oft aus Leichtigkeit.
  • Die Überzeugung: „Ich muss meine Herausforderungen allein lösen.“ – statt mit anderen zusammenzuwirken.
  • Schutzmuster, die einst halfen – heute aber blockieren.

Wie heißt es bei Marshall Goldsmith so treffend: „What got you here won’t get you there.“

Die innere Glasdecke ist:

  • Unsichtbar - Wir sehen sie nicht, spüren aber ihre Wirkung.
  • Selbstgemacht – aber nicht selbst gewählt- Sie entstand aus Erfahrungen, die wir nie bewusst gewählt haben.
  • Ambivalent - einst hilfreich, heute eine Begrenzung.
  • Spürbar als Spannung – dieses nagende Gefühl: „Da geht mehr – aber ich komme nicht durch.“

Sie ist kein Scheitern, keine persönliche Schwäche. Sie ist das Ergebnis unserer Geschichte – und ein Entwicklungssignal. Sie zeigt: Unsere bisherigen Erfolgsstrategien reichen nicht mehr. Wir stehen an einer Schwelle. Wer seine Glasdecke erkennt, hält den Schlüssel für den nächsten Durchbruch in der Hand.

Denn - und das ist die gute Nachricht:

Unsere Glasdecke besteht nicht aus unüberwindlichem Panzerglas. Sie besteht aus vielen einzelnen Glasbausteinen, die wir Schritt für Schritt aus dem Weg räumen können.

Wer seine Glasdecke wahrnimmt, kann diese Glasbausteine Schritt für Schritt abbauen: Glaubenssätze überschreiben, die eigene Geschichte annehmen, bisher verborgene Stärken aus dem Schatten holen. Und damit ganz bei sich ankommen. Zu einem Menschen werden, der Zugang zu sich und all seinen Potenzialen hat.

Wie entsteht die innere Glasdecke?

Unsere Glasdecke fällt nicht einfach vom Himmel. Sie wächst leise – über Jahre, manchmal Jahrzehnte. Glasbaustein für Glasbaustein, bis daraus ein durchsichtiges Dach wird.

Frühe Prägungen

Schon in den allerersten Jahren unseres Lebens lernen wir, wie wir sein müssen, um dazu zugehören, geliebt oder sicher zu sein.

Manche dieser Prägungen sind offensichtlich – etwa klare Erwartungen unserer Eltern oder Lehrer:

  • „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“
  • „Stell dich nicht in den Vordergrund, gib nicht so an“
  • „Unglaublich, was du alles schaffst.“

Andere sind subtiler. Alltagstraumata – Situationen, die für Außenstehende klein wirken, sich für das Kind aber unkontrollierbar und bedrohlich anfühlen:

  • die fehlende Aufmerksamkeit der Eltern, weil alles um das kranke Geschwisterkind kreist,
  • die abweisende Geste: „Sei nicht so empfindlich“,
  • die Überforderung ambitionierter Eltern, die das Beste wollen – und doch Druck auslösen.

Alltags-Traumata, werden von unseren Eltern in „tragischer Unwissenheit“ ausgelöst, wie es die Psychologin Stephanie Stahl nennt. Unsere Eltern wollen das Beste, doch es kommt anders an.

Until you make the unconscious conscious, it will direct your life and you will call it fate.

C.G. Jung

Und manchmal sind es echte Traumata – wie der Scheidungskrieg der Eltern oder massives Mobbing in der Schule.

Diese Momente hinterlassen Spuren. Sie schaffen Glaubenssätze wie:

  • „Ich muss stark sein, um sicher zu sein.“
  • „Ich darf nicht zur Last fallen.“
  • „Nur wenn ich Leistung bringe, werde ich gesehen.“

Erste Erfolge

Später setzen wir diese Programme um: In Schule, Studium, Beruf. Wir sind fleißig, zuverlässig, perfektionistisch, durchsetzungsstark.

Und es funktioniert. Wir ernten Anerkennung, erreichen Ziele, bauen auf. Doch mit jedem Erfolg verfestigt sich die innere Überzeugung – und eine bewegliche Überzeugung wird zu einem starren Gesetz.

So war es auch bei mir. Aus der positiven Grunderfahrung „Mir gelingt viel und das fühlt sich gut an.“ wurde Schritt für Schritt der absolute Glaubenssatz: „Nur wenn ich immer alles schaffe, bin ich ein guter Mensch.“

Damit liegen die ersten Glasbausteine. Denn absolute Glaubenssätze begrenzen unsere Freiheit.

Gleichzeitig spalten wir Seiten von uns ab: unsere Verletzlichkeit, das Bedürfnis nach Nähe, die Lust, im Mittelpunkt zu stehen. All das wandert in den Schatten – und wird Teil unserer Glasdecke.

Wachsende Verantwortung

Mit den Jahren wächst unser Spielfeld. Immer mehr Menschen hängen von uns ab, Projekte werden größer, Systeme komplexer. Und genau hier kippen die alten Strategien: Kontrolle wird zu Mikromanagement. Perfektion zu Erschöpfung. Anpassung zu Selbstverleugnung.

So formt sich die Glasdecke: ein unsichtbares Dach, getragen aus unserer Geschichte, das uns am nächsten Schritt hindert. Was einst Schutz war, ist heute zum Käfig geworden.

Wen betrifft die Glasdecke besonders?

Fast jeder Mensch trägt irgendwo eine Glasdecke in sich. Doch längst nicht alle stoßen an ihr an.

Viele bewegen sich ihr Leben lang innerhalb des Rahmens ihrer alten Strategien. Sie leben solide, erfolgreich im herkömmlichen Sinn, zufrieden im vertrauten Spielfeld. Die Glasdecke ist da – aber sie bleibt unsichtbar, weil niemand an ihr rührt.

Anders ist es bei Menschen, die mehr wollen. Menschen, die nicht nur erfolgreich, sondern auch frei und lebendig leben wollen. Die mit ihrem Tun etwas bewegen möchten – für sich, für andere, vielleicht sogar für die Welt.

Menschen wie du und ich. Je größer der Traum, je weiter derHorizont, desto klarer zeigt sich das Hindernis.

Typischerweise sind es:

  • Die Hochambitionierten – mit starkem inneren Antrieb, bereit, hart für ihre Ziele zu arbeiten.
  • Die Leistungsorientierten – die gelernt haben, ihren Wert über Ergebnisse zu definieren.
  • Die Sensiblen – mit feinen Antennen für Erwartungen anderer, die Gefahr laufen, sich selbst aus dem Blick zu verlieren.
  • Die Führungspersönlichkeiten – dieVerantwortung tragen, aber merken: Kontrolle und Perfektion funktionieren nicht mehr..

Wir alle erleben früher oder später das Dilemma der inneren Glasdecke:

  • Wir wollen mehr bewegen, wir spüren: Da ist noch mehr möglich.
  • Unsere alten Muster haben uns weit gebracht – sie haben ihren Wert bewiesen.
  • Doch irgendwann kippt es. Was uns einst stark machte, wird zur Last.

So war es auch bei mir: Meine hohe Leistungsfähigkeit brachte mich an meine Grenze. Ich überlud mich, füllte meinen Kalender immer mehr, funktionierte nur noch – und verlor den Zugang zu meiner größten Stärke: Kreativität und Empathie.

Zusammengefasst: Jeder Mensch trägt eine Glasdecke in sich. Doch nur die, die größer träumen, erleben sie als Begrenzung. Und nur wer sie durchbricht, erschließt sich ein neues Level von Freiheit, Wirkung und Lebendigkeit.

Welche Folgen hat die Glasdecke?

Die Glasdecke zeigt sich zuerst leise. Ein nagendes Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Wir geben viel Energie – und spüren doch, dass die Wirkung ausbleibt.

Diese Symptome zeigen uns, dass wir an unserer Glasdecke angekommen sind:

  • Das Gefühl des Steckenbleibens: Äußerlich Erfolg, innerlich Stillstand.
  • Wiederkehrende Selbstzweifel: „Bin ich wirklich gut genug?“ – trotz aller Erfolge.
  • Wachsende Erschöpfung: Alte Muster wie Kontrolle oder Perfektion fressen immer mehr Energie.
  • Verlust von Lebendigkeit: Freude und Kreativität trocknen aus, Entscheidungen fühlen sich schwer an.

Wenn wir an diesem Punkt nicht innehalten, hat die Glasdecke spürbare Konsequenzen. Sie wirkt nicht nur in uns, sondern auch nach außen.

  • Begrenzte Entfaltung: Ideen bleiben Stückwerk, Visionen versanden, das volle Potenzial bleibt ungenutzt.
  • Stagnation: Statt qualitativer Sprünge gibt es nur „mehr vom Gleichen“. Chancen bleiben ungenutzt, andere ziehen vorbei.
  • Belastete Beziehungen: Teams leiden unter Mikromanagement oder Rückzug, im Privaten zeigen sich Gereiztheit und emotionale Distanz.
  • Hoher persönlicher Preis: Innere Leere, Energieverlust, manchmal auch psychosomatische Symptome.
  • Verpasste Lebensqualität: Das Leben wirkt enger, als es sein könnte. Das glänzende Hamsterrad bleibt trotzdem ein Hamsterrad.

Vieles davon kenne ich nur zu gut. Ich lief im Affentempo auf der Stelle. Ich vergaß, mir Zeit für mich zu nehmen, Räume für Kreativität zu schaffen. Ich arbeitete meine Routinen ab, zog mich zurück – bis zu physischen Symptomen: Schlaflose Nächte, Rückenschmerzen, das Gefühl, wieder zu viel zu tragen.

Leichtigkeit entsteht, wenn wir aufhören, gegen uns selbst zu kämpfen.

Die größte Folge: Wir spüren das Mehr, das möglich wäre – und erleben gleichzeitig, dass wir nicht durchkommen. Dieser Widerspruch ist schmerzhaft. Und er bleibt, bis wir die Glasdecke nicht nur als Hindernissehen, sondern als Signal: Ein Weckruf für den nächsten Entwicklungsschritt.

Die drei Gesichter der Glasdecke

Wenn wir an unsere innere Glasdecke stoßen, erleben wir das selten bewusst. Wir rutschen automatisch in vertraute Muster – uralte Schutzprogramme in unserem Nervensystem.

Und so unterschiedlich wir sind – am Ende lassen sich die Reaktionsweisen auf drei Grundformen zurückführen:

  • Kampf: Manche stemmen sich mit aller Macht gegen die Grenze. „Solange ich anschiebe, geht es weiter.“ Doch die Glasdecke lässt sich nicht verschieben. Sie muss abgebaut werden – Schritt für Schritt.
  • Flucht: Andere weichen aus. „Ich fange einfach anderswo neu an – dort wird es besser.“ Doch ungelöste Blockaden nehmen wir mit – und erreichen sie beim nächsten Mal noch schneller.
  • Erstarren: Wieder andere halten still. „Klein ist doch auch ganz schön.“ Doch die Träume verschwinden nicht – und der Frust wächst.

Diese Strategien sind zutiefst menschlich. Sie haben uns lange geschützt. Doch wenn wir ihnen unbewusst folgen, verstärken sie die Glasdecke, statt sie zu überwinden.

Meine eigene Strategie war eine Mischung aus Kampf und Erstarren. Ich habe mich abgearbeitet, versucht mit Kraft nach vorne zu kommen– erfolglos. Und wenn ich zu frustriert war, zog ich mich zurück. Ich redete mir ein: „Ist doch eigentlich alles super – warum muss ich immer mehr wollen?“

Doch auch ein großer Traum, den wir leugnen, bleibt ein großer Traum.

„Endlich mehr Leichtigkeit in meinem Leben.“ – mit diesem Satz habe ich diesen Newsletter begonnen. Heute weiß ich: Genau dort, wo wir auf unsere Glasdecke stoßen, liegt der Weg dorthin verborgen.

Im nächsten Blogartikel tauchen wir tiefer in die drei Gesichter der Glasdecke ein – Flucht, Kampf und Erstarren. Wir schauen uns an, woher sie kommen, wie sie wirken – und wie wir beginnen können, die ersten Glasbausteine aus dem Weg zu räumen.

TL;DR

Die innere Glasdecke ist eine unsichtbare Grenze in uns – entstanden aus alten Glaubenssätzen und Schutzmustern. Sie hat uns einst getragen, blockiert uns heute beim nächsten Schritt.

Sie wächst durch frühe Prägungen, erste Erfolge und wachsende Verantwortung. Was früher Stärke war, wird zur Last – Perfektion zu Erschöpfung, Kontrolle zu Mikromanagement, Anpassung zu Selbstverleugnung.

Besonders spürbar wird sie bei Menschen, die mehr wollen: Ambitionierte, Leistungsorientierte, Sensible und Führungspersönlichkeiten.

Zuerst zeigt sie sich leise: Frust trotz Erfolg, Selbstzweifel, Erschöpfung. Bleiben wir dort hängen, folgen Stagnation, begrenzte Wirkung und ein hoher persönlicher Preis.

Die Glasdecke hat drei Gesichter: Kampf, Flucht und Erstarren. Uralte Muster, die uns schützen sollten – und uns heute blockieren.

Die gute Nachricht: Die Glasdecke ist kein Scheitern, sondern ein Entwicklungssignal. Sie zeigt: Der nächste Durchbruch ist zum Greifen nah.

Und nun zu dir!

  • Wo in meinem Leben spüre ich ein nagendes Gefühl von „Da müsste doch mehr möglich sein“ – obwohl ich mich stark anstrenge?
  • Welche Überzeugungen oder Sätze habe ich von klein auf mitbekommen, die mich einerseits stark gemacht haben – und mich heute vielleicht begrenzen?
  • Welche Symptome einer Glasdecke finde ich bei mir wieder – z. B. Selbstzweifel, Erschöpfung, Verlust von Lebendigkeit?
  • Erkenne ich mich eher im Muster von Kampf, Flucht oder Erstarren wieder, wenn ich auf innere Widerstände stoße?
  • Was würde sich in meinem Leben verändern, wenn ich meine Glasdecke nicht als Scheitern, sondern als Einladung zum nächsten Schritt sehen würde?

Hier gibts mehr dazu…

Dein Weg durch die innere Glasdecke: Erfolg – und plötzlich läuft’s nicht mehr? Entdecke, wie du deine innere Glasdecke durchbrichst und das Leben führst, das wirklich zu dir passt.

10 Thesen für mehr Leichtigkeit: Leichtigkeit ist kein Luxus – sie ist dein Erfolgsrezept. Zehn Impulse für Leader, die wirken wollen, ohne sich aufzureiben.

Leading Myself

Finde dein Anliegen!

Ziele enden – ein Anliegen bleibt. Entdecke, wie dein innerer Ruf entsteht und warum er der Schlüssel zu echter Wirksamkeit, Tiefe und Führung mit Haltung ist.

Finde dein Anliegen!

Das größte Feuer erlebe ich bei Menschen, die von einem tiefen inneren Anliegen getragen sind.

Man sieht es in ihren Augen. In ihrer Entschlossenheit. In der Klarheit ihrer Entscheidungen.
Sie sind nicht einfach nur ehrgeizig – sie sind verbunden mit etwas Größerem.

Ich denke an Unternehmer, die langfristig starke, „enkelfähige“ Unternehmen aufbauen.
An Leaderinnen, die mutig die Transformation ihrer Organisation vorantreiben, wie:

  • Antje von Dewitz, die VAUDE mit Klarheit und Überzeugung auf Nachhaltigkeit ausrichtet – ökologisch, sozial, unternehmerisch.
  • Bodo Janssen, der aus persönlicher Krise eine neue, menschenzentrierte Führungskultur entwickelt hat.
  • Bill Anderson, der als CEO von Bayer eine radikale Vereinfachung und Verantwortungsverschiebung lebt – weil er Führung neu denkt: nicht als Kontrolle, sondern als Vertrauen

All das sind Menschen, die sich immer wieder die Frage stellen:

„Was ist mein Beitrag – jenseits von Status, Zahlen und Applaus?“

Sie haben ein inneres Anliegen. Etwas, das sie antreibt, auch wenn es schwer wird. Etwas, das ihrem Handeln Richtung gibt – und Tiefe. Etwas, das sie nicht mehr loslässt.

Ich weiß, wie sich dieses innere Feuer anfühlt. Und ich weiß auch, wie es sich anfühlt, wenn es fehlt. Zum ersten Mal hat sich mir mein Anliegen mit 16 offenbart. Im Kunstunterricht. Ein Klumpen Ton. Meine Hände formten – ohne zu wissen, was. Was dabei herauskam, erschreckte mich. Und veränderte alles.

Die ganze Geschichte – und was sie mit deinem Anliegen zu tun hat – liest du gleich.

In diesem Blogartikel erfährst du:  Was ein echtes inneres Anliegen ausmacht. Warum Ziele dich irgendwann leer lassen. Wie du deinem Anliegen in 3 Schritten näher kommen kannst.

Dafür bin ich in dieser Welt!

Jeder Mensch, der Großes bewegt, begibt sich früher oder später auf eine innere Reise. Eine Reise, auf der wir nicht nur Fähigkeiten entwickeln – sondern uns selbst neu entdecken.

Die Heldenreise beschreibt diese Entwicklung in universellen Stationen. Eine ihrer entscheidenden Etappen ist: Der Ruf. Der Moment, in dem du eine leise, aber bestimmte Stimme in dir hörst:

„Da ist etwas, für das du auf dieser Welt bist.“

Das ist dein Anliegen.

Der tiefere Grund, aus dem du hier bist. Nicht als Jobbeschreibung – sondern als innere Ausrichtung, als persönliche Antwort auf die Frage: Was soll durch mich in die Welt kommen?

Ein echtes Anliegen ist der innere Antrieb vieler Menschen, die Außergewöhnliches leisten. Ganz gleich, ob wir Unternehmerin, Top-Manager, Künstlerin oder Sportler sind – wir alle brauchen das Gefühl, dass unser Tun über uns selbst hinausweist. Dass es Sinn stiftet.

Denn genau das gibt uns die Kraft, dranzubleiben – auch wenn es schwierig wird. Gerade dann.

Die Ambition ist wie ein autonomer Wille, der die persönliche Entwicklung in eine bestimmte Richtung trei

Dorothea Assig & Dorothee Echter in "Ambition"

Was ist ein Anliegen?

Dein inneres Anliegen ist der Wunsch, aus dem, was du erlebt, überstanden und gelernt hast, etwas Gutes für andere entstehen zu lassen.

Unser Anliegen entsteht nicht im Kopf - sondern im Erleben. Dort, wo du berührt wirst. Erschüttert. Dort, wo du mit dir gerungen hast – und dennoch weitergegangen bist.

Unser Anliegen ist anfangs oft nur eine Ahnung. Mehr ein inneres Ziehen als ein klares Ziel. Etwas in uns sagt: „Da ist etwas, das durch mich in die Welt will.“ Mit jeder Erfahrung, mit jeder überstandenen Krise wird es klarer. Bis es uns irgendwann kraftvoll trägt.

Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als sich mein Anliegen erstmals zeigte.

Ich war sechzehn. Im Kunstunterricht bekamen wir einen Klumpen Ton. Die Aufgabe: Forme, was aus dir heraus entstehen will. Ich tauchte ab in den kreativen Flow. Meine Hände bewegten sich wie von selbst – ohne Plan, ohne Denken.

Als ich später mein Werk betrachtete, stockte mir der Atem.

Vor mir stand eine kleine Figur: Ein Mensch, zusammengekauert, eingeschlossen in einem Käfig – einem Käfig, dessen Tür sperrangelweit offenstand.

Im ersten Moment bekam ich einen Schreck.
Denn ich erkannte: Das war ich.

Ich war damals leistungsstark, gut gefördert, voller Potenzial. Und trotzdem war da etwas in mir, das sich zurückhielt. Ein Teil wollte wachsen, aufblühen, wirken. Ein anderer fühlte sich gefangen.

Heute weiß ich, was mich damals gefangen hielt: Eine unsichtbare, durch mehrere Generationen weitergegebene innere Glasdecke.

In diesem Moment, mit dieser Skulptur, war etwas in mir wach geworden. Der erste leise Ruf:

„Du bist nicht hier, um dich klein zu halten. Du bist hier, um echten Impact zu haben – und anderen dabei zu helfen, dasselbe zutun.“

Ziele vs. Anliegen: Das unendliche Spiel

Wir alle kennen das: Du steckst dir ein Ziel – und arbeitest entschlossen darauf hin. Wenn du es erreicht hast, kommt das nächste. Dann das übernächste...

✅ Studium
✅ Erste Führungsrolle
✅ Familie gründen
✅ Funding-Runde abschließen
✅ C-Level erreichen
✅ Exit schaffen

Du bleibst in Bewegung, getrieben, zielorientiert. Aber was passiert, wenn du oben angekommen bist – und es kein nächstes Ziel mehr gibt?

Ich sehe das ständig in meiner Arbeit:

  • Gründer und Gründerinnen, die kraftvoll auf den Exit hingearbeitet haben – und all ihre Energie verlieren, wenn er ausbleibt. Oder die ihn schaffen – und sich danach leer und richtungslos fühlen.
  • Top-Manager, die sich jahrelang durch Karriereleitern gekämpft haben – und im Moment des Erfolgs spüren: „Ich dachte, wenn ich das geschafft habe, bin ich endlich angekommen. Aber jetzt fühlt es sich leer an.“
Wenn wir Ziele erreichen, ohne dass ein Anliegen dahintersteht, entsteht keine Erfüllung – sondern Leere.

Wenn wir sie NICHT erreichen, bleibt nur Frust und das Gefühl von Scheitern.

Bei mir selbst kam dieser Moment, als ich „oben“ angekommen war. Sichtbar, anerkannt, einflussreich. Und doch: innerlich entfremdet. Ich funktionierte nur noch – aber ich war nicht verbunden. Nicht mit mir. Nicht mit einem tieferen Warum.

Und weil mir ein Anliegen fehlte, bremste ich mich selbst aus. Unbewusst. Ich fing an meine eigene Arbeit zu sabotieren: Hamsterrad, Bottleneck, unnötige Konflikte im Management-Team.

⚠️ Das Problem mit Zielen: Sie enden.

Ziele sind endlich. Du erreichst sie – und dann? Manchmal kommt Freude. Oft: Leere. Und meistens: Die Jagd nach dem Nächsten. Denn wenn du keinen inneren Kompass hast, brauchst du immer neue äußere Meilensteine. Noch ein Titel. Noch ein Umsatzsprung. Noch eine Herausforderung.

Ohne Anliegen brauchst du die nächste Karotte – mit Anliegen weißt du, wohin du gehst.

♾️ Anliegen: Einladung zum unendlichen Spiel

Ein Anliegen funktioniert grundlegend anders. Es hat kein Ende. Keine Deadline. Kein „Erledigt“. Es ist ein innerer Ruf, der dich begleitet – auch wenn Projekte scheitern. Auch wenn du innehältst. Auch wenn der Applaus ausbleibt.

Ein Anliegen ist nicht das, was du erreichen willst. Es ist das, wofür du da bist.

Wer sein Anliegen kennt, lebt und führt aus einer anderen Haltung:

  • Souverän – weil du weißt, wofür du stehst
  • Präsent – statt getrieben
  • Klar - statt reaktiv
  • Innerlich weit – statt verbissen

Wie entsteht unser Anliegen?

Ein echtes Anliegen ist nichts, das du dir einfach vornimmst. Es ist kein Branding-Tool oder cleverer Positionierungssatz.

Dein Anliegen entsteht nicht im Kopf – sondern im Leben. Es wächst leise. Oft über Jahre. Und meistens beginnt es dort, wo du es am wenigsten erwartest: In der Krise. In der Spannung. Im inneren Bruch.

Die Leadership-Expertinnen Dorothea Assig und Dorothee Echter bringen es auf den Punkt:

Das innere Anliegen entsteht durch äußere Not und innere Konflikte,
die überwunden wurden und immer wieder neu überwunden werden.

Die Überwindungskompetenz geht mit dem Wunsch nach Heilung und Versöhnung einher, dem Willen, für alle Menschen, denen Ähnliches widerfährt, Gutes zu bewirken.

Als ich mit sechzehn meine Skulptur formte – diesen Menschen im offenen Käfig – wusste ich noch nicht, dass ich gerade die Wurzel meines Anliegens berührte.

Damals war das noch kein Konzept. Keine Vision. Kein Plan. Nur ein Gefühl. Ein Bild aus meinen Händen. Ein Ausdruck dessen, was in mir war – und nicht zur Entfaltung kam.

Ich spürte: Da ist Kraft. Da ist Potenzial. Aber da ist auch etwas, das mich zurückhält.

Mein Anliegen wurde geboren in der Spannung zwischen dem, was in mir angelegt war – und dem, was ich mir selbst zu leben erlaubte. Diese Spannung begleitet mich bis heute.

Denn sie ist das Zentrum meines Anliegens: Ich helfe ambitionierten Menschen, die ihr Potenzial spüren – sich aber selbst im Wegstehen. Menschen, die viel erreicht haben – und ahnen, dass da noch mehr in ihnen liegt. Nicht mehr Leistung. Sondern: Mehr Wirkung. Mehr Klarheit. Mehr Tiefe.

Die drei Komponenten deines Anliegens

In meiner eigenen Geschichte – und in der Begleitung von hunderten Führungskräften, Unternehmerinnen und Gründern – erkenne ich immer wieder drei zentrale Komponenten, aus denen ein starkes Anliegen erwächst. Auch das Zitat von Assig & Echter zeigt sie:

  • Eine durchlebte Krise
  • Eine entwickelte Überwindungskompetenz
  • Der Wunsch, zum Wohle anderer zu wirken

Diese drei Elemente sind der Nährboden, auf dem ein echtes Anliegen wächst. Lass uns diese drei Bausteine gemeinsam anschauen.

🔥 Krise durchlebt

Jedes Anliegen wurzelt in einer Erfahrung von innerer Not. Ein Bruch, ein Schmerz, eine Phase, die dich erschüttert hat – manchmal früh im Leben, manchmal mitten in der Karriere.

Selten ist es ein einzelnes Ereignis. Sondern ein Muster, das sich durch dein Leben zieht. Und manchmal beginnt es auch bereits bei deinen Vorfahren. So war es bei mir.

Ich komme aus einer Linie starker, kreativer Frauen. Frauen, die viel tragen mussten: Krieg, Vertreibung, Verluste, Alleinsein. Frauen, die viel geleistet haben – aber sich selbst nie ganz entfalten konnten. Was sie mir – unausgesprochen – weitergaben, war eine Art innere Glasdecke:

  • „Ich bin nur okay, wenn ich perfekt funktioniere.“
  • „Ich darf niemanden belasten.“
  • „Erfolg ist nie sicher.“

Diese Sätze waren nicht laut – aber sie wirkten. Sie hielten mich zurück, gerade dort, wo ich eigentlich wachsen wollte. Und sie zeigten sich später in meiner Karriere. Ich war dreimal im C-Level. Dreimal sichtbar, stark, erfolgreich. Und dreimal ging es abrupt zu Ende.

Nicht, weil ich fachlich versagt hätte. Sondern weil ich unbewusst gegen diese innere Glasdecke rannte – eine Grenze in mir, die ich mir nicht selbst gesetzt hatte, aber lange unbewusst mittrug. Ich war erfolgreich – aber nicht verbunden mit einem Anliegen. Ich funktionierte – aber ohne inneres Warum.

Und so kam es jedes Mal zum Bruch. Schmerzhaft, ja – aber auch heilsam. Denn in diesen Brüchen zeigte sich mein Anliegen zum ersten Mal klar: Ich will nicht nur „erfolgreich“ sein. Ich will wirken. Mit Sinn. Mit Tiefe. Mit echter Verbindung.

💪  Überwindungskompetenz

Krisen allein formen noch kein Anliegen. Viele Menschen erleben Brüche – aber nicht alle wachsen daran. Manche verharren in Frust, werden zynisch oder hart.

Was ein Anliegen entstehen lässt, ist nicht nur das, was dir passiert – sondern wie du damit umgehst.

Für mich war es ein langer, oft unbequemer Weg. Ich hätte die Schuld bei den Umständen suchen können: Im System, in der Führung, in der Kultur. Aber irgendwann wurde mir klar: Wenn ich mein Potenzial freisetzen will, dann muss ich mich selbst in den Blick nehmen. Radikal.

Ich begann, mich mit meinen eigenen inneren Mechanismen auseinanderzusetzen: Mit meinen Glaubenssätzen, meinen Triggern, meinen Schattenanteilen. Ich erkannte die Muster, mit denen ich mich klein hielten – nicht, weil sie wahr waren, sondern weil sie vertraut waren. Und ich begann, sie zu verändern.

Diese Arbeit war nicht linear. Nicht angenehm. Aber sie war entscheidend. Ich habe gelernt, mich nicht länger zu sabotieren, sondern Verantwortung für mein inneres Erleben zu übernehmen. Ich wurde klarer, souveräner, reifer.

Diese innere Reifung ist heute das Fundament meiner Arbeit. Sie ist meine Überwindungskompetenz. Die Kompetenz, mit der ich andere durch ähnliche Prozesse begleite.

💠 Zum Wohl anderer wirken

Ein echtes Anliegen bleibt nicht bei dir. Es will als Beitrag hinaus in die Welt. Denn wer durch Krisen gegangen und gewachsen ist, spürt irgendwann: „Das, was ich gelernt habe, ist nicht nur für mich gedacht.“

Schon in meinen früheren Führungsrollen gab es Momente, die sich für mich echter anfühlten als jeder äußere Erfolg. Immer dann, wenn ich ambitionierte Menschen begleitete, die an sich selbst zweifelten. Wenn ich miterleben durfte, wie sie innerlich aufblühten, ihren eigenen Kompass wiederfanden und plötzlich in ihre Kraft kamen.

Nicht durch Druck. Sondern durch Raum. Vertrauen. Spiegelung.

Damals war das ein Teil meines Jobs – heute ist es mein Beruf. Und mein Anliegen.

Ich begleite Gründer, Unternehmerinnen und Leader, die erfolgreich sind – aber innerlich getrieben, erschöpft oder orientierungslos. Menschen, die ahnen, dass mehr in ihnen steckt – aber nicht wissen, wie sie es freilegen können. Menschen, denen es so geht, wie es mir lange Zeit ging.

Ich helfe ihnen, ihre innere Begrenzung zu durchbrechen – und den Impact zu entfalten, für den sie wirklich hier sind. Nicht durch mehr Anstrengung. Sondern durch innere Reife. Durch Klarheit. Präsenz. Tiefe.

Das ist mein Anliegen. Und genau das möchte ich weitergeben.

Finde dein Anliegen – in 3 Schritten

Ein echtes Anliegen kannst du dir nicht einfach vornehmen. Aber du kannst ihm näher kommen – Schritt für Schritt. Indem du dir Raum nimmst. Ehrlich auf deinen Weg schaust. Und die Geschichten in dir zu Wort kommen lässt.

Nimm dir 3 x 30 Minuten Zeit. Schreib per Hand. Intuitiv. Unzensiert. Du musst nichts „formulieren“. Nur dir selbst zuhören. Dein Anliegen kennt den Weg.

🔥 Die Krise verstehen

Wo warst du am tiefsten erschüttert?

  • Welche Erfahrungen in deinem Leben haben dich wirklich herausgefordert?
  • Wann hattest du das Gefühl, festzustecken oder dich selbst zu verlieren?
  • Welche Sätze oder Überzeugungen hast du in diesen Phasen über dich und die Welt verinnerlicht?

Schreib 1–2 prägende Erlebnisse auf – aus Kindheit, Jugend oder Beruf. Spüre nach, was sie in dir ausgelöst haben. Welche Muster erkennst du? Was zieht sich durch?

Oft liegt genau dort der Ursprung deines Anliegens.

💪 Überwindungskompetenz erkennen

Was hat dich wachsen lassen?

  • Wie hast du dich durch diese Krisen hindurch bewegt?
  • Welche Fähigkeiten, Haltungen oder inneren Ressourcen hast du dabei entwickelt?
  • Was weißt du heute, was du damals nicht wusstest?

Mach dir bewusst, welche Kompetenzen, Einsichten und Stärken du dir in diesen Krisen „erarbeitet“ hast – nicht theoretisch, sondern im echten Leben.

Das ist deine persönliche Überwindungskompetenz. Sie ist einzigartig. Sie gehört dir.

💠 Zum Wohl anderer wirken

Wo wird deine Geschichte zum Beitrag?

  • Wem könntest du mit deiner Erfahrung heute helfen?
  • Gibt es Menschen oder Themen, mit denen du besonders tief in Resonanz gehst?
  • Welche Wirkung willst du entfalten – jenseits von Status, Erfolg oder Applaus?

Dein Anliegen zeigt sich dort, wo deine Geschichte auf ein Bedürfnis in der Welt trifft.

Dort beginnt dein Beitrag. Dort ruft dich das unendliche Spiel.

Fazit: Dein Anliegen ist deine tiefe Kraft

Dein Anliegen ist nichts, das du dir ausdenken musst. Es ist längst da. Verwoben mit deiner Geschichte. Versteckt in deinen Krisen, deinen Brüchen, deinen Erkenntnissen. Es spricht leise – aber kraftvoll, wenn du bereit bist, hinzuhören.

Du musst nicht perfekt sein. Du musst nicht „fertig“ sein. Du musst nur anfangen, ehrlich mit dir zu sein.

Denn das, was dich geprägt hat, das, was du überwunden hast, und das, was dir heute wirklich wichtig ist – das alles gehört zusammen. Darin liegt dein Anliegen. Ein Anliegen, das dich durch die Höhen und Tiefen trägt, dir immer wieder zeigt: Darum gibt es dich.

Und das gleichzeitig eine ganz besondere Energie in dir wach werden lässt. Die Energie, die dich durch dein Upper Limit trägt und Großartiges erreichen lässt.

Oder wie der Mythenforscher Joseph Campbell einst sagte.

Follow your bliss. And the universe will open doors, where there were only walls.

  

Hier gibts mehr dazu…

Spiele das unendliche Spiel: Viele spielen auf Sieg. Doch was, wenn der wahre Erfolg im unendlichen Spiel liegt? Entdecke, was dich wirklich trägt – als Unternehmer, als Leader und als Mensch.

Das Upper Limit: Deine heimliche Erfolgsbremse. Erfolg – und plötzlich läuft’s nicht mehr? Entdecke, wie du dein Upper Limit erkennst, durchbrichst und das Leben führst, das wirklich zu dir passt.

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