Durch Anklicken von „Allen Cookies zustimmen“ erlauben Sie, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden, damit die Navigation und Analyse der Seitenbenutzung verbessert und Marketingaktivitäten unterstützt werden. Sieh Dir die Datenschutzerklärung für mehr Informationen an.
DER VOLATE LEADERSHIP-BLOG

Gutes Wachstum fängt mit den richtigen Impulsen an

Wertvolle Anregungen für die Entwicklung deines Unternehmens und regelmäßige Inspirationen für deine persönliche Weiterentwicklung. Im Volate Blog findest du beides.

Alle Beiträge
Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.

Triggerwarnung!

Ein Blick. Ein Satz. Plötzlich kochst du innerlich – ohne zu wissen, warum. Getriggert. Genau hier beginnt dein Weg: Trigger verstehen, Reaktionen steuern, echte Führungspräsenz entwi-ckeln.

Triggerwarnung! Triggerwarnung!

Manchmal reicht ein Blick. Ein Wort. Ein Halbsatz.

Und plötzlich steht alles in dir auf Alarm: Dein Puls steigt, dein Atem wird eng, du willst kämpfen, fliehen oder einfach nur verschwinden.

Du bist mitten in einer Alltagssituation – und doch fühlt es sich an, als wärst du in einem alten Film gelandet.

Willkommen in der Welt der Trigger.

In meiner Coachingarbeit erlebe ich täglich, wie kraftvoll – und tief – diese Reaktionen wirken. Selbst bei reflektierten Menschen in verantwortungsvollen Rollen:

  • Sven, ein Gründer, dessen Werte wie Loyalität und Fairness durch einen nüchternen Investoren-Vorschlag angegriffen werden.
  • Ich selbst, damals COO, wie ich den Erfolg eines Kollegen klein redete – weil er eine Seite von mir lebte, die ich mir selbst nie erlaubt hatte.
  • Jasmin, eine starke Führungskraft, die nur schwer mit emotionalen Kollegen umgehen konnte – weil sie dabei unbewusst ihrer chaotischen Kindheit begegnete.

Drei Geschichten. Drei Arten von Triggern. Und eine gemeinsame Botschaft:

Trigger sind keine Störung – sie sind eine Einladung, du selbst zu werden.

In diesem Blogartikel zeige ich dir die drei häufigsten Trigger-Typen - und wie du sie als Wegweiser nutzt. Zu dir selbst. Und zu einer reifen, souveränen Führung.

Lass dich inspirieren und starte deine persönliche Leadership-Reise!

Your Journey far Beyond!

Ich bin total getriggert

Was passiert da?

Jemand macht eine Bemerkung, wirft dir einen sonderbaren Blick zu, kritisiert dich beiläufig – und plötzlich stehen dir alle Haare zu Berge. Dein Herz rast, dein Magen zieht sich zusammen, deine Gedanken spielen verrückt.

Du bist nicht mehr in der Situation – du bist die Situation.

In solchen Momenten fühlt es sich an, als würde ein altes Monster in dir erwachen - ein Gefühl, das du eigentlich unterdrückst: Wut, Angst, Scham, Ohnmacht. Plötzlich ist es wieder da. Laut und übermächtig zwingt es dich in den inneren Kampf.

Du bist getriggert.

Aber was heißt das eigentlich?

Getriggert zu sein heißt:
Etwas in der Gegenwart berührt etwas Unverarbeitetes in dir – und dein Körper reagiert, als wäre die alte Situation wieder real.

In solchen Momenten übernimmt dein Nervensystem das Steuer:

  • Es schaltet auf Alarmmodus: Kampf, Flucht oder Erstarrung.
  • Dein Verstand ist wie abgekoppelt. Du bist nicht mehr ganz im Jetzt.
  • Starke, negative Gefühle übernehmen das Kommando.

Der eigentliche Auslöser? Meist unscheinbar. Aber dein inneres System reagiert mit voller Wucht.

Der Trigger ist ein Auslöser, kein Verursacher. Die Situation bringt nur an die Oberfläche, was längst in dir schlummert:

  • Vielleicht wurde ein Wert von dir verletzt – und du spürst den Drang, dich zu verteidigen.
  • Vielleicht verhält sich jemand so, wie du es dir selbst nie erlauben würdest – und du reagierst mit Ablehnung oder Neid.
  • Vielleicht erinnert dich das Verhalten an eine alte Verletzung – und plötzlich fühlst du dich wieder wie damals: hilflos, ausgeliefert, verletzt.
Getriggert zu sein ist nicht das Problem.
Unbewusst darin stecken zu bleiben – das ist es.

Getriggert zu sein ist keine Schwäche. Es ist eine Einladung. Die Einladung, ehrlich und neugierig hinzusehen. Dich selbstbesser zu verstehen. Und Schritt für Schritt aus der Reaktivität herauszufinden – zurück in die Verbindung zu dir.

Trigger hoch drei

In meiner Coaching-Arbeit fällt mir immer wieder auf:  Es gibt nicht nur den einen Trigger-Typus.

In der klassischen Psychologie wird der Begriff „Trigger“oft fast ausschließlich mit alten Wunden oder emotionalem Schmerz verbunden. Doch meine Erfahrung zeigt: Es gibt mindestens drei Arten von Triggern – jede mit ihrer eigenen Dynamik.

  • Werte-Trigger springen an, wenn jemand etwas tut oder sagt, das deine innersten Überzeugungen verletzt.
  • Schatten-Trigger melden sich, wenn dir jemand eine Seite zeigt, die du dir selbst nicht erlaubst – aber insgeheim ersehnst.
  • Verletzungs-Trigger aktivieren alte emotionale Wunden – du fühlst dich klein, ohnmächtig, abgelehnt oder beschämt.

Was alle drei eint: Sie lösen in uns eine Reaktion auf eine vermutete Bedrohung aus. Unser Nervensystem schlägt Alarm, weil etwas in uns glaubt:

„Achtung – hier bist du nicht sicher!“

Doch was genau als bedrohlich erlebt wird, ist bei jedem Trigger-Typ verschieden. Hier eine erste Übersicht – direkt aus meiner Praxis:

Wenn du erkennst, welcher Trigger dich gerade erwischt hat, kannst du bewusst entscheiden, wie du damit umgehen willst. Denn: Nicht jeder Trigger braucht dieselbe Antwort.

Und: Auch wenn sich Trigger bedrohlich anfühlen – die Bedrohung ist meist nicht real, sondern ein Echo der Vergangenheit, ein Spiegel innerer Konflikte oder ein Ruf nach Entwicklung.

❓Selbstcheck: Welcher Trigger hat dich gerade erwischt?

Der erste Schritt auf dem Weg aus der Reaktivität ist: Erkennen, was dich triggert. Halte also einen Moment inne – und frage dich ehrlich:

  • Was genau hat mich gerade so stark berührt oder aus dem Gleichgewicht gebracht?
  • Welche Gefühle spüre ich in mir? Die Empörung eines Werte-Triggers? Die Abwehr eines Schatten-Triggers? Die Überreaktion eines Verletzungs-Triggers?
  • Welche Dynamik erkenne ich? Fühle ich mich verletzt? Wird ein Wert von mir übergangen? Oder schäme ich mich, weil ich selbst nie so handeln würde (aber es heimlich gern täte)?
  • Wovor schützt mich mein System gerade?

Mit dieser Reflexion gibst du dem Trigger einen Namen– und machst damit den ersten Schritt: Raus aus der automatischen Reaktion – hinein in bewusste Selbstführung.

Werte-Trigger

Wenn dein innerer Kompass aufschreit.

Jüngst im Coaching: Ein Gründer – nennen wir ihn Sven – will verstehen, warum ihn sein Investor immer wieder so dermaßen aus der Fassung bringt:

„Der spricht mit so einer Leichtigkeit darüber, dass ich ein paar Leute entlassen könnte, um schneller profitabel zu werden.“ Sven stockt. „Und jedes Mal schreit alles in mir auf.“

Ein typischer Werte-Trigger – ein Vorschlag, den etwas in ihm als grundsätzlich falsch empfindet. In seinem Fall geht es um: Loyalität und Fairness seinem Team gegenüber - statt kurzfristiger Gewinnoptimierung.

Was ist ein Werte-Trigger?

Werte-Trigger entstehen, wenn jemand etwas sagt oder tut, das gegen deine tief verankerten Überzeugungen verstößt.

Das kann Ungerechtigkeit sein, Respektlosigkeit, ein Mangel an Integrität – oder schlicht ein Verhalten, das deinem moralischen Kompass widerspricht

Die Reaktion ist oft heftig: Empörung. Rückzug. Kampf. Innerer Aufruhr. Was dahintersteht: Deine Werte sind dein inneres Navigationssystem. Wenn sie verletzt werden, ist das wie ein Angriff auf deine Identität.

Der Trigger ist ein innerer Alarm – und zugleich eine Einladung: Steh auf für das, was dir wirklich wichtig ist. Aber nicht im Kampf – sondern mit Klarheit, Haltung und innerer Integrität.

🛠 Einladung zur Entwicklung

Werte-Trigger laden dich ein, dir bewusst zu machen:

  • Welcher meiner Werte ist gerade berührt?
  • Ist dieser Wert wirklich bedroht – oder nehme ich etwas persönlich, das gar nicht gegen mich gerichtet war?
  • Wie kann ich für meinen Wert einstehen, ohne zu verhärten oder zu verurteilen?

Verwandle deine Reaktivität mit diesen Erkenntnissen in bewusste Gestaltung: Mach deine Werte sichtbar. Sprich sie aus. Und schaffe ein gemeinsames Verständnis, mit dem ihr auf Augenhöhe nach Lösungen suchen könnt.

Schatten-Trigger

Wenn der andere lebt, was du dir selbst verbietest.

Damals, als ich COO bei etventure war, arbeitete ich eng mit einem der Gründer zusammen: Philipp Depiereux.

Philipp war eine echte „Bühnensau“ – im besten Sinne: charismatisch, extrovertiert, voller Energie, ein großartiger Storyteller. Egal auf welcher Bühne – mit seiner Leichtigkeit und Präsenz zog er jedes Publikum in seinen Bann.

Und ich? Ich stand daneben – spürte Neid. Redete seine Leistung innerlich klein, befand ihn als zu leicht und oberflächlich. Doch tief im Herzen wusste ich: Das würde ich auch gern können. Aber ein alter Glaubenssatz hielt mich zurück:

„Du darfst dich nicht in den Vordergrund stellen. Deine Größe könnte andere verletzen.“

Doch meine Abwehr galt nicht ihm. Ich war gefangen in meinem eigenen inneren Verbot. Ein klassischer Schatten-Trigger.

Was ist ein Schatten-Trigger?

Schatten-Trigger entstehen, wenn du mit Verhaltensweisen konfrontiert wirst, die du dir selbst nicht erlaubst – sei es aus Angst, Gewohnheit oder früherer Prägung.

Typische Qualitäten, die solche Trigger aktivieren, sind:

  • Selbstbewusstsein
  • Durchsetzungskraft
  • Kreativität
  • Verspieltheit
  • Sinnlichkeit
  • Wildheit

Statt Bewunderung spürst du dann oft: Abwehr, Neid oder stille Überheblichkeit. Nicht, weil der andere „zu viel“ ist – sondern weil er etwas lebt, das in dir ungelebt geblieben ist.

Der Psychoanalytiker C. G. Jung nennt das den „Schatten“– jenen Teil der Persönlichkeit, den wir verdrängt haben, weil er nicht zu unserem erlernten Selbstbild passt. Wenn jemand anders deinen Schatten lebt, reagiert dein Inneres nicht mit Freude, sondern mit Frust – du spürst:

„Das gehört eigentlich auch zu mir. Doch ich lasse es nicht zu oder habe es verdrängt.“

🛠 Einladung zur Entwicklung

Schatten-Trigger sind Einladungen zur Entfaltung deiner Potenziale. Sie zeigen dir, was in dir darauf wartet, freigelassen zu werden.

Frag dich:

  • Was finde ich an meinem Gegenüber insgeheim bewundernswert?
  • Welche Qualität würde ich mir selbst gern zugestehen – wenn ich nicht „gefallen“ muss?
  • Was wäre ein erster, kleiner Schritt, diese Seite in mir zu würdigen – statt sie im anderen abzulehnen?

Schatten-Trigger öffnen dir eine Tür zu deiner eigenen Lebendigkeit. Sie fordern dich auf, größer zu werden – echter, souveräner, ganzer.

Verletzungs-Trigger

Wenn alte Wunden plötzlich wieder offen sind.

Jasmin ist eine inspirierende Vorständin: klar, fokussiert, kraftvoll – eine starke Führungspersönlichkeit. Und doch gab es eine Sache, die sie regelmäßig aus der Spur brachte: Emotionen im Team.

Es reichte, dass sich ein Kollege auch nur leicht berührt oder überfordert wirkte, einen Hauch von Emotionalität zeigte– und bei Jasmin sprang Alarmstufe Rot an. Sie wurde schroff, spöttisch, abwertend: „Reiß dich zusammen – wir sind hier nicht im Kindergarten.“

Für die anderen war das oft verletzend. Für Jasmin selbst: beschämend. Denn ihre Reaktion war eigentlich immer überzogen und unangemessen. Ein klares Zeichen für einen Verletzungs-Trigger.

Im Coaching zeigte sich schnell, warum: Jasmins Mutter war emotional instabil – dramatisch, unberechenbar, oft übergriffig. Und Jasmin? War als Kind immer die Leid tragende. Sie musste stark sein, die Kontrolle bewahren – und wurde gleichzeitig für das emotionale Chaos ihrer Mutter verantwortlich gemacht.

Emotionale Ausbrüche anderer erinnerten sie unbewusst an diese alte Dynamik: Die Folge: Jasmins System reagierte reflexhaft mit Härte und Abwehr. Nicht auf den Kollegen. Sondern auf die Mutter – die sie unbewusst im Gegenüber sah.

Als sie das erkannte, konnte sie zum ersten Mal klar bleiben – gelassen, präsent, verbunden.

Was ist ein Verletzungs-Trigger?

Verletzungs-Trigger entstehen, wenn ein Verhalten im Außen eine nicht integrierte emotionale Erfahrung in dir reaktiviert.

Ein Satz, ein Blick, ein Tonfall – und plötzlich bist du nicht mehr im Heute, sondern in einer inneren Szene von damals. Du fühlst dich ausgeliefert, ohnmächtig, verletzt, beschämt – ohne zu verstehen, warum.

Dein Verstand denkt vielleicht: „Das ist doch gar nicht so schlimm.“

Aber dein Nervensystem schreit: „Das war gefährlich. Ich muss mich schützen.“

Unverarbeitete Traumata bleiben im Nervensystem gespeichert. Sie werden nicht durch die emotionale Ähnlichkeit aktueller Situationen reaktiviert.

Das Ergebnis: Eine Projektion: Dein Unterbewusstsein reagiert nicht auf die reale Person vor dir – sondern auf den Menschen, der dich einst verletzt hat. Deshalb wirken solche Reaktionen oft übertrieben oder irrational. Sie gehören nicht zur aktuellen Situation, sondern zu einer Geschichte, die noch in dir wirkt.

Diese Trigger fühlen sich oft an, als würde ein altes emotionales Monster auf die Bühne treten. Ein Monster, das schon lange nicht mehr gefährlich ist. Denn es ist ein Teil von dir, der lange allein war – und jetzt gesehen werden will.

🛠 Einladung zur Entwicklung

Verletzungs-Trigger zeigen dir, wo ein verletzter Anteil in dir nach Aufmerksamkeit ruft – nicht mit Drama, sondern mit der leisen Bitte: „Sieh mich. Fühl mich. Beschütze mich heute, so wie ich es damals gebraucht hätte.“

Wenn du bereit bist, diesen Teil zu hören, beginnt echte Heilung.

Frage dich:

  • Was genau hat mich so tief getroffen – und woran erinnert mich das?
  • Reagiere ich auf das „Jetzt“ – oder auf ein Gefühl von früher?
  • Wen sehe ich gerade wirklich – und wen projiziere ich hinein?
  • Was hätte ich als Kind in dieser Situation gebraucht – und was kann ich mir heute selbst geben?

Verletzungs-Trigger wollen nicht unterdrückt, sondern verwandelt werden. Wende dich dem kleinen Kind in dir zu – mit Mitgefühl statt Abwehr – und ermögliche damit eine neue Form von Präsenz: ruhig, klar und verbunden.

Jenseits der Trigger

Wenn wir unsere Trigger verstehen und sie auflösen, erleben wir eine neue Freiheit.

Trigger halten uns wie unsichtbare Fäden an die Vergangenheit gebunden. Aber wenn wir ihre Botschaft zu entschlüsseln versuchen, entsteht ein neuer Raum – ein Raum für Heilung und bewusste Gestaltung.

Jenseits der Trigger liegt mehr als nur innere Ruhe. Die Überwindung deiner Trigger macht den Weg zu dir selbst frei.

🧭 Souveränität statt Reaktivität

Wenn du erkennst, was dich triggert – und lernst, diesem Trigger offen und aktiv zu begegnen, statt automatisch zu reagieren – entsteht ein wertvoller Zwischenraum.

Ein Raum zwischen Reiz und Reaktion. In diesem Raum liegt deine Freiheit. Du musst nicht mehr kämpfen, fliehen oder erstarren. Du kannst wählen, wie du handeln willst. Das ist dein Weg zur Souveränität.

Ich fühle den Impuls – aber ich bin nicht mehr sein Sklave.

🤝 Eigenverantwortung statt Schuldzuweisungen

Solange du deine Trigger nicht kennst, gibst du deinem Gegenüber unbewusst die Verantwortung für dein inneres Erleben: „Der ist Schuld an meiner Wut.“

Wenn du deine Trigger kennst, hörst du auf, deinem Gegenüber Schuld zu geben. Du kommunizierst klarer und entwickelst eine radikale Ehrlichkeit mit dir selbst und anderen.

All das macht aus ehemaligen Triggerpunkten echte, tiefe Kontaktpunkte. Nähe wird möglich, ohne dass sie dich überfordert.

🌿 Innere Heilung statt äußerer Kampf

Wenn du die Quelle deiner Trigger erkennst – das verletzte Kind in dir, das kontrollierende Ego, den sehnsüchtigen Schatten – hörst du auf, im Außen zu kämpfen.

Du beginnst, dich dir selbst zuzuwenden. Und heilst dort, wo der Schmerz entstanden ist: innen. Das Ergebnis: innere Ruhe, selbst wenn es um dich herum stürmisch ist.

🔓 Potenzialentfaltung statt Selbstbeschränkung

Hinter jedem Trigger liegt eine Energie, die befreit werden will:

  • In der Werteverletzung: Klarheit, Führung, Positionierung
  • Im Schatten: Ungelebte Kreativität
  • Im Schmerz: Die Fähigkeit zu tiefem Mitgefühl

Wenn du deine Trigger nicht mehr fürchtest, sondern sie als Wegweiser verstehst, wird ihr ursprünglicher Schmerz zur Quelle von Tiefe, Wachstum und echter Kraft.

🌀  Vom Getriggert-Sein zur Gestaltungskraft

Du bist nicht mehr das Kind, das hilflos auf das Monster starrt.
Du bist der Erwachsene, der das Monster ins Licht holt – und dem Kind die Hand reicht.

Das ist der Wendepunkt. Hier beginnt echte Führung – nicht im Außen, sondern in dir.

Trigger sind keine Stolpersteine. Sie sind Prüfsteine deiner Reife – und Türöffner zu deinem Potenzial. Werde neugierig. Halte inne. Hör hin. Und wähle dann eine neue, bewusste Aktion.

Denn: Je besser du dich selbst kennst, desto freier wirst du – für dich. Für andere. Für das, was durch dich in die Welt will.

Und nun zu dir!

Nimm dir einen Moment Zeit – und spüre ehrlich hin:

  • Was hat dich in letzter Zeit spürbar getriggert – und welcher Trigger-Typ steckt dahinter?
  • Welcher Wert, welche Sehnsucht oder welcher Schmerz wurde in dir berührt?
  • Welche deiner Reaktionen kennst du gut – und was könntest du stattdessen neu wählen?
  • Was braucht der Teil in dir, der da aufschreit –und wie könntest du heute für ihn da sein?

Leading Myself
Leading my Team

Spiele das unendliche Spiel

Viele spielen auf Sieg. Doch was, wenn der wahre Erfolg im unendlichen Spiel liegt? Entdecke, was dich wirklich trägt – als Unternehmer, als Leader und als Mensch.

Eine Coachee – nennen wir sie Alexa – sitzt mir im Office gegenüber.
Der Blick leer. Die Hände umklammern ihre Teetasse, als wäre sie das Letzte, was ihr noch Halt gibt.

„Ich hab alles auf diesen einen Moment gesetzt. Und jetzt fühlt sich alles sinnlos an.“

Alexa ist brillant. Klug. Engagiert. Sie hat ein großartiges Team aufgebaut, Top-Investoren überzeugt, alles gegeben.

Ihr Ziel war klar: „Der Exit. Ein paar Jahre durchackern – dann endlich frei sein. Zeit fürs Leben haben.“

Doch das Ziel rückte nicht näher. Im Gegenteil: Es entfernte sich. Denn kein Start-up läuft nach Plan. Und mit jeder Woche ohne Durchbruch: Mehr Selbstzweifel. Mehr Druck. Mehr Erschöpfung. 😰

Das ist das Dilemma des endlichen Spiels.

Wir richten unsere ganze Energie auf ein Ziel in der Zukunft: Funding. Exit. Finanzielle Freiheit.
Den Moment, an dem sich alles endlich leicht anfühlen soll.

Doch bis dahin? Rennen wir, machen Druck, funktionieren. Wir handeln nicht aus Klarheit – sondern aus Hoffnung auf Erlösung. Wir führen nicht – wir treiben uns hart an.

Und wenn das Ziel ins Stocken gerät, verlieren wir nicht nur unsere Orientierung. Wir verlieren uns selbst.

🔒 Das endliche Spiel ist eine selbstgewählte Grenze.
Ein Upper Limit, das sagt: „Bis hierhin muss ich es schaffen – erst dann bin ich wertvoll, sicher, frei.“

Aber was, wenn genau diese Grenze zur inneren Glasdecke wird? Was, wenn sie nicht nur unseren Erfolg – sondern unsere eigentliche Größe sabotiert?

Es ist Zeit für einen anderen Blick auf deine Ziele. Einen Wechsel der Perspektive:
Weg vom endlichen Spiel. Hin zum unendlichen Spiel.

In diesem Blogartikel erfährst du,
✨ was das unendliche Spiel wirklich bedeutet –
🧭 und wie es dich zu echter Führung und innerer Freiheit führt.

Endliches vs. unendliches Spiel

Simon Sinek stellt in seinem Buch „The Infinite Game“ eine provokante These auf:

„Es gibt zwei Arten von Spielen im Leben: Endliche Spiele – und unendliche Spiele.“

Endliche Spiele folgen klaren Regeln. Es gibt einen definierten Gegner, ein festgelegtes Ziel – und das Spiel endet, sobald jemand „gewinnt“.

Dieses Denken prägt viele Startups und Unternehmen:

  • Die exitorientierte Gründung.
  • Das kompromisslose Verdrängen von Wettbewerbern.
  • Das Durchreichen von Firmen von einem Investor zum nächsten.

Hier regiert die Uhr: Wer ist schneller? Wer skaliert härter? Wer „gewinnt“ zuerst?

Kurzfristig kann das funktionieren. Aber langfristig führt es oft zu Leere, Instabilität oder Überforderung. Führung wird taktisch. Top-down. KPI-gesteuert. Entscheidungen folgen kurzfristigen Anreizen – selbst, wenn sie langfristig schaden.

Und gesamtwirtschaftlich?

Auch dort wirken endliche Spiele verführerisch effizient. Aber sie sie schaffen keine stabilen Märkte.
Sie erzeugen Hype-Zyklen, die in sich zusammenbrechen, massive Kapitalverbrennung und gesellschaftliche Kollateralschäden – wie man sie etwa bei Scooter-Startups oder Lieferdiensten beobachten konnte. Gewinner gibt es wenige – die Kostentragen oft viele.

Eine Wirtschaft aus endlichen Spielen erzeugt Gewinner – aber kein stabiles Spielfeld.
Eine Wirtschaft aus unendlichen Spielen sichert das Spielfeld – und damit Zukunft.

Unendliche Spiele funktionieren fundamental anders.

Sie haben kein Ende, keine festen Gegner, kein abgeschlossenes Ziel.

Hier geht es nicht darum, zu gewinnen – sondern darum, langfristig im Spiel zu bleiben. Zu gestalten. Zu wirken. Zu wachsen. Etwas Nachhaltiges und Großes zu schaffen – idealerweise auf eine Weise, die Sinn stiftet.

In der Unternehmenswelt zeigt sich das unendliche Spiel beim Aufbau von Familienunternehmen, in missionsgetriebenen Geschäftsmodellen oder in einer konsequenten Investition in Innovation, Kultur und Menschen.

Deutschland hat eine reiche Tradition solcher Unternehmer. Hör mal rein in Podcasts von Unternehmern wie Reinhold Würth, Hans Thomann oder Bastian Fassin und Tobias Bachmüller (Katjes) oder Dirk Rossmann.

Was sie verbindet, ist mehr als eine Strategie – es ist eine Haltung: Mission statt Konkurrenz, Vertrauen statt Taktik, Qualität statt Hype.

Sie setzen auf Differenzierung statt Verdrängung. Sie schaffen herausragende Produkte, die echten Bedarf decken. Ihre Verantwortung endet nicht bei den Aktionären – sondern schließt Mitarbeitende, Kunden und Gesellschaft mit ein.

Sie führen dienend – nicht herrschend. Und sie investieren langfristig: in Bildung, in Forschung, in Kultur. Oft ohne unmittelbaren ROI – aber mit nachhaltiger Wirkung.

Ihre Innovationen entstehen nicht aus Kalkül, sondern mit langfristiger Perspektive. Sie bauen nicht auf Exzesse – sondern auf Stabilität, Vertrauen und Anpassungsfähigkeit.

Das Ergebnis?

Resiliente Organisationen mit einer starken Unternehmenskultur. Hoher Innovationskraft. Echter Verantwortung. Nicht laut – aber dauerhaft wirksam. Nicht nur wirtschaftlich erfolgreich – sondern gesellschaftlich wertvoll.

Sie machen klar:

Das unendliche Spiel ist kein Ziel.
Es ist eine Haltung.

Wer es spielt, ist nicht getrieben von Status oder Geschwindigkeit – sondern von einem inneren Ruf. Dem Wunsch, etwas zu hinterlassen, das trägt – auch wenn man selbst längst nicht mehr dabei ist.

Die Wahl zwischen endlichem und unendlichem Spiel prägt nicht nur dein Unternehmen.
Sie verändert dich. Und alles, was du gestaltest.

Deine innere Haltung entscheidet

Denn das Spiel, das du als Unternehmerin oder Unternehmer spielst, ist nicht einfach nur irgendeine Strategie. Es ist Ausdruck deiner inneren Haltung.

Viele meiner Coachees – brillante Gründer:innen, Top-Führungskräfte, Menschen mit Vision – erzählen mir irgendwann das Gleiche wie Alexa:

„Ich habe so lange auf dieses Ziel hingearbeitet. Und jetzt fühlt es sich leer an.“
Oder: „Ich strenge mich so an – und doch komme ich mir vor wie in einem Hamsterrad.“

Das ist kein persönliches Scheitern. Es ist die natürliche Folge des endlichen Spiels.

Wir starten mit Energie und klaren Zielen: Karriere. Top-Position. Exit.  Doch irgendwann kippt etwas. Die Luft wird dünner. Die Motivation täglich schwerer.

  • Das Ziel rückt immer weiter weg. Die Finanzierungsrunde platzt, die Beförderung bleibt trotz harter Arbeit aus.
  • Das Ziel wird erreicht - und bringt doch keine Erfüllung. So viele Gründer fallen nach ihrem Exit in ein Loch.

Nicht, weil sie versagt hätten – sondern weil sie in ein Spiel geraten sind, das ihren Wert an eine konkrete Leistung koppelt.

Wenn wir unser Selbstwertgefühl an ein enges Ziel koppeln – Exit, Funding, Position – setzen wir uns selbst unter eine unsichtbare Decke.

Das endliche Spiel verspricht schnellen Erfolg, Anerkennung, Sicherheit. Doch unter der Oberfläche wirkt ein tiefer, oft unbewusster Antreiber: Ein innerer Beweisdruck, den viele seit ihrer Kindheit kennen.

  • „Ich muss etwas erreichen – sonst bin ich nichts wert.“
  • „Ich muss ganz nach oben – um eine alte Geschichte zu überschreiben.“

Dieser Beweisdruck endet nicht mit dem erreichten Ziel – ersucht sich sofort ein neues. Ziele, die im Außen glänzen, aber innerlich selten nähren. Ziele, die aus dem Vergleich entstehen: Wo stehe ich im Verhältnis zu anderen?

Der äußere Wettbewerb wird vom inneren Peitschenmann angetrieben. Schneller, höher, weiter – nie ist es genug. So rennen wir von Meilenstein zu Meilenstein: Die nächste Runde. Die nächste Bewertung. Die nächste Schlagzeile. Die Orientierung liefern meist andere: Investoren, Benchmarks, Vorbilder.

„Finite players play to beat the people around them.
Infinite players play to be better than themselves.“
Simon Sinek

Dieses Spiel kannst du nur mit äußerster Disziplin, Druck und Tempo durchhalten. Doch im Inneren wächst die Leere. Konflikte entstehen. Die Identität wird brüchig. Erschöpfung droht. Oder Überdrehen.

Wie tödlich das endliche Spiel sein kann, beschreibt Viktor Frankl in seinem Buch „…trotzdem Ja zum Leben sagen“.

Im KZ Auschwitz beobachtete er zwei Arten von Hoffnung:

  • Die einen klammerten sich an ein konkretes Datum – etwa Weihnachten, an dem die Amerikaner angeblich kommen sollten. Sie lebten auf dieses endliche Ziel hin. Doch als es verstrich, zerbrach ihr Lebenswille. Der Sinn wich – und mit ihm die Kraft zu überleben.
  • Die anderen hielten sich nicht an einem Datum fest – sondern an ihrem Lebenstraum, an dem Was sie danach gestalten wollen. Sie wussten nicht, wann – aber sie wussten wofür. Und genau das hielt sie lebendig.

Und wie fühlt sich das unendliche Spiel an?

Ganz anders. Hier geht es nicht um Exit oder Erfolg – sondern um Sinn und Wirkung.

Menschen, die dieses Spiel spielen, sind innerlich anders verankert.

Sie fragen nicht: „Was muss ich tun, um zu beweisen, dass ich es wert bin?“

Sondern: „Wer bin ich – und was will durch mich in diese Welt?“

Ihr Antrieb kommt von ihrem Innersten: aus ihrer Geschichte, ihrer Erfahrung, ihrer Vision. Sie bauen Unternehmen nicht, um möglichst schnell rauszugehen – sondern um etwas zu schaffen, das bleibt. Etwas, das größer ist als sie selbst. Etwas, das auch dann noch ihre Werte lebt, wenn sie längst weitergezogen sind.

Im Coaching brachte es ein Unternehmer jüngst so auf den Punkt:

„Mein Lebenszweck hängt nicht vom Geld ab.
Mein Ziel: Ein richtig geiles Unternehmen schaffen, nachhaltig auf allen Ebenen. Cut the Bullshit. Gemeinsam etwas Großartiges schaffen: Geile Produkte, Kunden, Markt, Systeme. Mit großem Spaß für alle.“

Im unendlichen Spiel ist die Arbeit kein Preis, den du zahlen musst, um später irgendwann gut zu leben. Arbeit ist Leben. Ausdruck deiner Lebendigkeit.

Aus dem getriebenen „Ich muss“ wird ein klares: „Ich will-  und ich werde.“

Diese Haltung macht frei. Da ist kein innerer Peitschenmann mehr, der dich antreibt. Sondern Resonanz und Freude am Wirken.

Es ist das unglaubliche Glück, am richtigen Ort zu sein. Das tiefe Gefühl: Ich tue, was ich tun soll.

Nenn es Flow, oder Berufung. Auf jeden ist es eine neue Energie. Nicht der angespannte Druck, der aus einem Mangelgefühl erwächst, sondern die innere Flamme deiner eigenen Mission.

Es entsteht Raum – für Kreativität. Für Verbindung. Für echte Beziehungen. Für Entscheidungen, die man nicht nur trifft, sondern trägt.

Du spürst:
Ich bin Teil von etwas, das größer ist als ich – und trotzdem durch mich wirkt.

Das unendliche Spiel ist kein Ziel. Es ist ein Weg. Ein innerer Kompass.
Und wahrscheinlich die tiefste Form von unternehmerischer Freiheit, die wir je erleben können.

Und genau das war der Wendepunkt in unserer Coaching-Session mit Alexa.

Eben noch erschöpft, lehnt sie sich zurück. Für einen Moment ist alles still. Und dann sagt sie – fast flüsternd:

„Ich will einfach nur ein gutes Unternehmen bauen. Eins, auf das ich wirklich stolz bin. Egal wie lange es dauert.“

Kein Exit. Keine Deadline. Kein Druck, der von außen kommt.

Sondern ein Weg, der trägt – und verändert.

 

Welches Spiel spielst du – wirklich?

Vielleicht ist jetzt der Moment, dein eigenes Spiel zu hinterfragen. Die folgende Übung hilft dir, genau dort hinzuschauen:

Welches Spiel spielst du gerade –wirklich?

Was ist der wahre Motor hinter deinen Entscheidungen, deinem Tempo, deinen Zielen?
Diese Reflexionsübung hilft dir, deine derzeitige Haltung ehrlich zu beleuchten – und erste Impulse für Veränderung zu erkennen.

Schritt 1: Dein aktuelles Spiel

Lies jede Aussage in Ruhe durch. Spür hin. Was trifft spontan auf dich zu?

TypischeDenkweisen im endlichen Spiel

  • Ich messe Erfolg vor allem an Zahlen: Exit, Bewertung, Umsatz, Funding.
  • Ich arbeite oft unter Druck – als würde alles an mir hängen.
  • Ich fühle mich oft abhängig von Erwartungen: Investoren, Markt, Umfeld.
  • Ich habe das Gefühl, „noch etwas beweisen“ zu müssen.
  • Ich frage mich manchmal: Was kommt eigentlich nach dem nächsten Ziel?
  • Ich vergleiche mich oft mit anderen – in Leistung, Tempo oder Status.
  • Ich habe das Gefühl, ständig getrieben zu sein.
  • Ich optimiere Entscheidungen häufig für kurzfristige Wirkung.

Typische Haltungen im unendlichen Spiel

  • Ich baue etwas, das größer ist als ich – mit Blick auf Langfristigkeit.
  • Ich treffe Entscheidungen, die sich mit meinen Werten decken – auch wenn sie nicht sofort auszahlen.
  • Ich spüre in meinem Tun einen echten Sinn – unabhängig von Ergebnissen.
  • Ich messe Erfolg auch an Sinn, Beziehungen und Entwicklung.
  • Ich führe, um Menschen zu entwickeln – nicht nur, um Ziele zu erreichen.
  • Als Unternehmer gilt meine Verantwortung nicht nur dem Unternehmen, sondern auch der Gesellschaft.
  • Ich empfinde meine Arbeit als Ausdruck meiner Persönlichkeit, nicht als Kraftakt.
  • Ich nehme mir bewusst Raum für Reflexion, um aus der Tiefe statt reaktiv zu führen.

Schritt 2: Zwischenfazit – ohne Urteil

Schau auf deine Häkchen – und dann auf dich.

Notiere 1–2 Sätze:

  • So führe ich aktuell mein Spiel:
  • Was daran fühlt sich stark und stimmig an– was erzeugt Druck oder Reibung?

Schritt 3: Dein unternehmerischer Kompass

Stell dir vor, du baust nicht nur ein Unternehmen. Sondern ein Spielfeld, auf dem du und andere wachsen können.

Frage dich:

  • Was will ich mit meinem Unternehmen schaffen?
  • Welche Entscheidungen sind Ausdruck meiner Überzeugungen – nicht nur meiner kurzfristigen Ziele?
  • Was würde ich anders machen, wenn mein Unternehmen auch in 50 Jahren noch Bestand haben sollte?

Und zum Schluss: Formuliere eine Leitfrage, die dich künftig im Alltag begleitet – z. B.

„Würde ich diese Entscheidung auch treffen, wenn ich noch 20 Jahre Teil des Spiels bin?“
oder
„Was bedeutet Erfolg für mich – jenseits der KPI?“

 Viel Spaß beim Umsetzen.

Key Take Aways

Viele Unternehmer starten mit klaren Zielen: Exit, Marktführerschaft, finanzielle Freiheit.
Doch diese Ziele entpuppen sich oft als eine innere Glasdecke, die uns blockiert statt zu befreien.

Das endliche Spiel:

  • folgt klaren Regeln, festen Gegnern, einem Ziel und einem „Sieg“
  • erzeugt kurzfristigen Erfolg, aber auch hohen Druck, innere Entkopplung und Erschöpfung
  • ist oft an äußere Erwartungen und Beweisdruck gekoppelt
  • endet mit Leere – oder dem nächsten Ziel

Das unendliche Spiel:

  • folgt einem inneren Ruf statt äußeren Benchmarks
  • baut auf Sinn, Langfristigkeit und echter Verbindung
  • schafft Unternehmen mit Resilienz, Kultur und nachhaltiger Wirkung
  • schenkt innere Freiheit, Kreativität – und tiefe unternehmerische Freude

Dein unternehmerisches Spiel ist ein Spiegel deiner Haltung.

Die Frage ist nicht:
Wie schnell kann ich wachsen?

Sondern:
Was darf durch mich entstehen, das bleibt?

Hier gibts mehr dazu…

Das Upper Limit: Deine heimliche Erfolgsbremse. Erfolg – und plötzlich läuft’s nicht mehr? Entdecke, wiedu dein Upper Limit erkennst, durchbrichst und das Leben führst, das wirklichzu dir passt.

Leading my Business
Leading Myself
Leading my Team

Jekyll, Hyde & Ich. So kapert Stress dein Führungs­verhalten

Was tun, wenn dein Stress-Ich übernimmt? Entdecke, wie du dich selbst besser führst – und auch in stürmischen Zeiten verbunden und klar bleibst.

Jekyll, Hyde & Ich – wie Stress dein Führungs-verhalten kapertJekyll, Hyde & Ich – wie Stress dein Führungs-verhalten kapert

„Ich erkenne mich nicht wieder.“ 🫣

Das dachte ich neulich nach einem Meeting, in dem ich völlig überreagiert habe. Scharf im Ton. Unfair im Urteil.

Nicht mein Bestes-Ich.

Und doch: Es war ich – nur eben mein Stress-Ich. Getrieben, unter Druck, auf Autopilot.

Kennst du solche Momente, in denen du vor dir selbst erschrickst? Wo du genau spürst: So will ich nicht sein – aber gerade bin ich’s doch.

Mich erinnern diese Momente immer an eine Novelle von Robert L. Stevenson: Dr. Jekyll und Mr. Hyde.

Dr. Jekyll ist eigentlich ein Guter, doch er spürt, dass er eine dunkle Seite hat. Aus Neugierde gibt er seinem Alter Ego Raum und wird am Ende von ihm überrollt.

So wie wir, wenn unser Stress-Ich übernimmt – und das Bestes-Ich nur noch zusehen kann.

In diesem Blogartikel erzähle ich,

  • warum uns Stress zu einer anderen Version unserer selbst machen kann,
  • was im Gehirn dabei genau passiert,
  • und wie du bewusst zurück in dein Bestes-Ich findest – auch mitten im Sturm.

Mit dabei: ein klares Modell, echte Reflexionsfragen – und ein Weg, wie du auch unter Druck kraftvoll führen kannst.

Jekyll oder Hyde?

Kennst du die Geschichte von Dr. Jekyll und Mr. Hyde?

Ein großartiger Psychotriller von Robert L. Stevenson.

Dr. Jekyll ist Arzt und geschätztes Mitglied der Londoner Gesellschaft. Schon lange ist ihm bewusst, dass sich in seinem guten Ich auch eine düstere Seite versteckt. Von seiner Forscherneugierde getrieben, entwickelt er ein Gift, mit dem er seine dunkle von seiner hellen Seite abspalten kann.

Ein Glas von diesem Gifttrunk und schon wird er zum „Monster“ Mr. Hyde. Hyde ist das totale Gegenteil des freundlichen und tugendhaften Jekyll: hässlich, düster, bösartig, aggressiv, gewalttätig. Als Hyde lebt Jekyll die dunkle Seite seines Ichs aus.

Das Dumme dabei: Das Experiment läuft aus dem Ruder. Jekyll kann seine dunkle Seite nicht mehr kontrollieren. Er begeht Selbstmord, um zu verhindern, ewig Hyde zu bleiben.

Super spannende Geschichte! Aber warum erzähle ich das hier?

Jekyll und Hyde leben in jedem von uns

Die Geschichte ist deshalb so packend, weil sie ein tiefes psychologisches Phänomen beschreibt, das wir alle kennen – besonders in stressigen Phasen unseres (Führungs-)Alltags.

Ich mache regelmäßig 360-Grad-Feedbacks mit Führungskräften. Und sehe dabei immer wieder das gleiche Muster: In ein und derselben Person zeigen sich zwei vollkommen gegensätzliche Versionen – wie bei Dr. Jekyll und Mr. Hyde.

Da gibt es dieses Bestes-Ich – eine Beschreibung, die oft so klingt, als hätte man einen echten Leadership-Leitstern vor sich:

  • mitreißend, inspirierend, fröhlich,
  • zugewandt, vertrauensvoll, verbindlich,
  • neugierig, klug, kreativ,
  • klar und differenziert in Feedback,
  • scharfsinnig, prioritätenstark, strategisch,
  • selbstreflektiert und offen für Fehler.

In diesem Zustand gestalten wir aus einem inneren Freiraum heraus. Wir sind präsent, lösungsorientiert, offen. Die Realität fühlt sich freundlich an – wie ein Partner, mit dem wir etwas gestalten können. Genau das ist die Qualität, die wir in der Führung brauchen. Und die wir auch selbst so gern leben würden.

Und dann ist da noch... Mr. Hyde

So strahlend das Beste-Ich beschrieben wird – genauso deutlich zeigt sich oft auch das Gegenteil. In denselben Feedbacks, für dieselben Menschen. Als hätte jemand den Schalter umgelegt.

Da ist plötzlich ein anderes Ich zu sehen:

  • schroff, unfair, launenhaft,
  • distanziert, verletzend, zynisch,
  • beißend, ungeduldig, ungnädig,
  • abwesend, zerstreut, mikromanagend,
  • wenig kritikfähig, schnell im Schuld zuweisen.

Kein schönes Bild. Aber es sind echte Rückmeldungen. Worte, die andere Menschen genutzt haben, um ihre Führungskraft zu beschreiben – wenn sie im Stress ist.

Dieses Stress-Ich ist reaktiv, getrieben, eng. Es taucht auf, wenn innere Bedürfnisse unerfüllt sind. Wenn wir überfordert, enttäuscht oder verletzt sind. Dann wird aus einem klaren Gespräch ein innerer Kampf. Wir hören nicht mehr wirklich zu, sondern senden. Wir sind nicht mehr in Beziehung, sondern im Modus „Funktionieren“. Alles wird persönlich – und gleichzeitig seltsam unnahbar.

In diesen Momenten stecken wir wie in einem inneren Film. Einer, dessen Drehbuch wir nicht mehr kontrollieren. Und in dem die anderen plötzlich nur noch Nebenrollen spielen – und wir vor allem unsere Schattenseiten leben.

Willkommen, Mr. Hyde.

Bis du das Unbewusste bewusst machst, wird es dein Leben lenken – und du wirst es Schicksal nennen.
C.G. Jung

Stress – das geheime Gift

Wie in Stevensons Geschichte gibt es auch in uns eine Substanz, die uns von Jekyll zu Hyde werden lässt. Kein flackerndes grünes Serum – sondern ein altbekannter Wirkstoff:

⚡️ Stress⚡️

Egal ob akuter Zeitdruck, schwelende Konflikte oder chronische Überlastung: Stress legt mit erstaunlicher Präzision unsere Schattenseiten frei. Er verwandelt kluge Leader in getriebene Mikromanager. Inspirierende Visionäre in zynische Kritiker.

Ein Blick in unser Gehirn zeigt, warum das so ist – und was das mit unserer Selbstführung zu tun hat.

Das innere Trio: Reptil, Säuger, Mensch

Unser Gehirn besteht – stark vereinfacht – aus drei evolutionären Schichten, die alle mitspielen, wenn wir führen:

  • Der Hirnstamm: Unser ältestes Erbe – das Reptilienhirn. Es regelt unsere Überlebensfunktionen wie Atmung, Herzschlag und Blutdruck. Sein Motto: Lebe oder stirb.
  • Das limbische System: Das emotionale Zentrum – zuständig für Gefühle, Triebe, Affekte. Hier entstehen Bindung, Wut, Angst, Lust. Motto: Kämpfen, fliehen oder unterwerfen.
  • Der präfrontale Cortex: Unsere Schaltzentrale für alles „Menschliche“ – Selbstreflexion, Empathie, Sprache, Zukunftsplanung, soziale Intuition. Motto: Ich denke, also bin ich.

Solange wir entspannt sind, arbeiten alle drei Hirnbereiche harmonisch zusammen. Wir sind wach, kreativ, empathisch. Unser „langsames Denken“ – wie Daniel Kahneman es nennt – ist aktiv. Wir wägen ab, wir gestalten, wir führen.

Dann sind wir unser Bestes-Ich. Jekyll in Hochform.

Und unter Stress?

Wenn uns Stress trifft – ob durch äußere Anforderungen oder innere Trigger – schaltet das System um. Der präfrontale Cortex wird energetisch „heruntergefahren“. Unser rationales Gehirn geht offline. Dafür übernimmt der Überlebensmodus.

Der Körper macht sich kampfbereit: Atmung schneller, Pulshoch, Tunnelblick an. „Schnelles Denken“ übernimmt: impulsiv, binär, reaktiv. Die Welt wird eng und bedrohlich. Wir sehen weniger Optionen – und mehr Gegner.

Und genau dann zeigt sich: Mr. Hyde ist kein Monster von außen, sondern ein ganz natürlicher Teil unseres Selbst – geboren aus Stress, Überforderung und Verletzlichkeit.

Zurück zu Dr. Jekyll – aber wie?

Dass Mr. Hyde in uns auftaucht, ist nicht das Problem - es ist eine natürliche Stress-Reaktion, geboren aus einem tiefen, uralten Schutzbedürfnis. Entscheidend ist, wie lange er bleibt – und wie bewusst wir die Rückkehr zu unserem Bestes-Ich gestalten können.

Selbstmord, wie bei Stevenson, ist natürlich keine Option. Aber eine andere Form von Entscheidung ist möglich: Die Entscheidung, uns selbst besser führen zu lernen. Gerade in stressigen Zeiten.

Die gute Nachricht: Resilienz – also die Fähigkeit, auch unter Druck klar, kraftvoll und verbunden zu bleiben – ist keine angeborene Gabe. Sie ist erlernbar.

Der Weg dorthin? Drei kraftvolle Schritte:

Drei Schritte zu deinem Besten-Ich

🧠 1. Bemerken – Werde dein eigener Beobachter

Bevor du etwas verändern kannst, musst du es erkennen.

  • Wie werde ich, wenn mein Stress-Ich übernimmt?
  • Wann genau passiert die Verwandlung?
  • Was triggert dein Stress-Ich?
  • Wie fühlt sich mein Körper in diesen Momenten an?
  • Was sind die ersten negativen Gedanken, die sich melden?

Hol dir Feedback von Menschen, denen du vertraust. Bitte sie, dich auf liebevolle Weise darauf aufmerksam zu machen, wenn sie bemerken: Jetzt wird’s eng bei dir. Das ist kein Zeichen von Schwäche – sondern ein Zeichen echter Führungsreife.

🛑 2. Bremsen – Raus aus dem Affekt, rein in die Präsenz

Wenn du den Wandel bemerkst: Stoppen. Bewusst werden. Kurzanhalten.

Entscheiden: Ich bleibe jetzt stehen und renne nicht weiter in mein Stress-Ich hinein.

Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.
Viktor Frankl

Dein Ziel ist es, vom schnellen ins langsame Denken zurück zu wechseln. Vom Tunnelblick in den Weitwinkel. Dafür brauchst du Energie – und einfache Tools, die du im Alltag einsetzen kannst:

  • drei tiefe, bewusste Atemzüge,
  • eine kurze Bewegungseinheit (ja, auch im Büro!),
  • Eine Minute lang die Anspannung aus dem Körper schütteln.
  • 60 Sekunden ans Fenster gehen und bewusst in die Ferne schauen,
  • ein Gespräch mit einem Menschen, der dich wiederauflädt.

Und langfristig: Achte auf dein Energiemanagement. Finde deine Kraftquellen – und kenne deine Energie-Lecks. Nur wer aufgeladen ist, kann auch andere mit Energie versorgen.

🔁 3. Besser machen – Entfalte dein inneres Stress-Navi

Frag dich: Warum genau stresst mich das hier gerade?

Muss wirklich alles perfekt sein? Muss es jetzt sein? Muss ich es allein lösen?

Manchmal hilft es, die inneren Stimmen bewusst zu konfrontieren. Und ihnen freundlich zu antworten: „Danke für deinen Einsatz– aber ich hab das im Griff.“

Du kannst dein Verhältnis zu Stress neu definieren. Du kannst lernen, ihn nicht als Gegner zu sehen, sondern als Signalgeber. Und du kannst dich Schritt für Schritt darin üben, mit mehr Leichtigkeit und Selbstmitgefühl durch Druckphasen zu gehen.

Und jetzt – du.

Vielleicht ist es gerade ein guter Moment, kurz innezuhalten. Dir selbst zuzuhören. Und dich zu fragen:

  • Wann warst du zuletzt voll und ganz in deinem Besten-Ich? Was hat dich dahin gebracht? Wie hat es sich angefühlt – in dir und im Raum?
  • Und wann hat sich dein Stress-Ich gezeigt? Was hat es ausgelöst? Wie hat dein Umfeld darauf reagiert?
  • Welche Signale sendet dein Körper, wenn du beginnst zu kippen? Und was hilft dir, in diesen Momenten zurückzufinden – zu Klarheit, Verbindung, Präsenz?
  • Welche kleinen Schritte könntest du heute schon gehen, um resilienter, bewusster, menschlicher zu führen?

Die Reise zum Bestes-Ich ist kein Ziel auf der Landkarte. Sie ist ein innerer Weg – oft unsichtbar, manchmal unbequem, aber immer lohnend. Und du gehst ihn nicht allein.

Wenn du magst, such dir einen Sparringspartner, eine Mentorin, einen Buddy auf Augenhöhe. Denn echte Entwicklung braucht nicht nur Willen, sondern auch Spiegel.

Bleib neugierig. Bleib verbunden. Und sei mutig genug, dein eigenes Licht nicht nur zu sehen – sondern es auch leuchten zu lassen.

 

Hier gibts mehr dazu…

Deine inneren Antreiber:  Stärken und Schatten. Unsere inneren Antreiber: Gleichzeitig Überlebensregeln, Superpower und Schatten. Lerne, wie sie dein Führungs- und Stressverhalten bestimmen.  

3 Schritte aus der Stressfalle. Verstehe den Stresszyklus deines Körpers und finde neue Möglichkeiten, deinen Stress gezielt zu reduzieren.

Raus aus dem Alltags-Drama! Wir hassen sie alle: Köchelnde Konflikte. Kleine Dramen mit den immer gleichen Rollen. Lerne sie zu verstehen und brich selbstbewusst aus.

Leading Myself
Leading my Team