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DER VOLATE LEADERSHIP-BLOG

Gutes Wachstum fängt mit den richtigen Impulsen an

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Wie du dein Startup-Baby groß ziehst

Unsere Startups sind unsere Babys, Wir lieben sie und hoffen, dass sie selbstbewusst die Welt verändern. 10 Prinzipien für die Erziehung deines Startups.

Wie du dein Startup-Baby groß ziehstWie du dein Startup-Baby groß ziehst

Unsere Startups sind unsere Babys. Wir lieben sie und hoffen, dass sie groß werden und selbstbewusst die Welt verändern.

Wenn Gründer im Brainscan an ihr Startup und ihr Baby-Baby denken, dann leuchten exakt die gleichen Regionen auf.

Beiden, unseren Startups und unseren Babys, wünschen wir, dass sie bald auf ihren eigenen Beinen stehen und die Welt irgendwann zu einem besseren Ort machen.

Auch auf dem Weg dahin gib es unglaublich viele Parallelen. 

Ich weiß, wovon ich rede. 

Gemeinsam mit meinem Mann Georg habe ich drei Jungs groß gezogen. Mit ihren 18, 21 und 23 Jahren sind sie inzwischen ganz schön unabhängig. (Das Bild zeigt mich vor 23 Jahren mit Klein-Henry).

Und ich habe die "Erziehung" einer Reihe von Startups begleitet. Starke, selbstverantwortliche Teams geschaffen.

Hier meine 10 Erziehungs-Prinzipen:

#1 Mutig sein, einfach machen

Surprise: Wie alle Kinder kamen unsere drei Jungs ohne Betriebsanleitung auf die Welt. O.k., ich hatte eine ganze Sammlung von Erziehungsratgebern. Wenn aber ein schreiendes Bündel vor mir auf dem Wickeltisch lag, half keiner von ihnen.

Das Einzige, was hilft, ist Learning by doing. Mutig sein. Einfach mal machen. Darauf vertrauen, dass die Erfahrung dann schon kommt. Hol dir eine erfahrene „Hebamme“ an deine Seite, einen Mentor oder Coach, der all das schon durchgemacht hat. Die weiß, was normal ist, und wann du eingreifen musst. Der dir hilft, deine Unsicherheit zu überwinden. 

#2 It takes a Village

Ich habe einen Heidenrespekt vor Alleinerziehenden. Sie müssen alles für ihr Kind sein. Mutter und Vater, können nie loslassen. Ich war immer froh, bei der Erziehung unserer Jungs einen guten Partner an meiner Seite zu haben, mit dem ich die Aufgaben und Rollen gerecht teilen konnte. Manche sagen sogar, dass es ein ganzes Dorf braucht, damit Kinder gut aufwachsen.

Das Gleiche gilt für dein Startup. Versuche gar nicht erst, alles allein zu machen. Schaffe dir ein starkes Team, das deine Schwächen ausgleichen kann. Das dir auch mal Arbeit abnimmt. Es muss nicht alles auf deinen Schultern ruhen. 

#3 Halte deine Batterien aufgeladen

Schlaflose Nächte. Das Schicksal junger Eltern. Problem: Je müder und angespannter wir sind, desto nervöser die Kinder. Zum Glück können Babys auch mal allein sein. Sie nehmen keinen Schaden, wenn wir ein Nickerchen machen, um den fehlenden Schlaf auszugleichen oder sie bei den Großeltern abgeben, um wieder Energie zu schöpfen. 

Dein Startup kostet dich schlaflose Nächte und unglaublich viel Energie. Aber auch dein Startup bricht nicht gleich zusammen, wenn du mal ein paar Tage Urlaub machst. Deine Energie ist die Energie des Startups. Vergiss all das Gerede à la „Gründer machen keinen Urlaub.“ Totaler Bullshxx. Nur mit vollen Batterien bist du ein guter Leader.

#4 Ein Hoch auf die Quality Time

Bei einer guten, liebevollen Erziehung geht es nicht um die schiere Zeitmenge. Es geht um die Qualität der Interaktion. Starke Eltern-Kind-Beziehungen entstehen, wenn wir zuhören, uns auf unsere Kinder einlassen. Eine Stunde bewusst gemeinsam verbrachter Zeit zählt mehr als drei Stunden, in denen wir unsere Kinder beim Einkauf durch die Gegend zerren. 

Ständige Ad hoc Meetings, nebenbei und unter Stress, schaffen keine tragfähige Führungsbeziehung. Denn in dieser Zeit arbeitest du nur deine To Do Liste ab, statt dein Gegenüber wahrzunehmen. Lieber etwas weniger häufig treffen, dafür mit voller Präsenz. Ein wöchentlicher Jour Fixe, in dem du dich zu 100% auf dein Gegenüber konzentrierst, ist tausendmal wertvoller als 10 Ad hoc Meetings zwischen Tür und Angel.

#5 Raus aus dem Helikopter 

Anfangs sind unsere Babys völlig abhängig von uns. Wir sind für alles zuständig, ohne uns läuft nichts. Zum Glück bleibt es nicht dabei, jedenfalls wenn wir zulassen, dass unsere Kinder auch mal ihre eigenen Erfahrungen machen. Helikoptereltern sind uncool. Da sind wir uns alle einig. 

Genauso uncool sind Helikopter-Gründer. Ok, hier heißt es Mikromanager. Lerne, dein Team loszulassen. Gib deinen Teammitgliedern die Chance, eigene Erfahrungen zu machen. Dränge sie in die Selbstverantwortung. Raus aus der Kuschelzone. Lass sie spüren, wie großartig es ist, sich selbst Ziele zu setzen und sie zu erreichen.

#6 Gutes Benehmen braucht 1000 Wiederholungen

„Ich habe das schon 1000mal gesagt.“ Keine Ahnung, wie oft wir unsere Jungs dazu ermahnt haben, höflich zu grüßen, sich bei Tisch zu benehmen, etc. Das Gedächtnis unserer Kinder für kulturell angemessenes Verhalten schien ein grobes Sieb zu sein. Um so schöner, wenn wir von den Eltern der Freunde hörten, wie hervorragend sich unsere Jungs benommen hatten, wie höflich und zuvorkommend sie waren.

Das gleiche gilt für dein Startup. Werde nicht müde, zu wiederholen, welches Verhalten du dir wünscht. Immer und immer wieder. Vertraue drauf: Irgendwann kommt es im Team an. Und dann sitzt es auch, wenn du nicht da bist: “Culture is what people do, when no one is looking!”

#7 Du bekommst, was du vorlebst

Kinder haben einen unglaublichen Riecher für konsistentes Verhalten. Nur was wir selbst vorleben, wird auch von ihnen übernommen. Wie gerne decken sie unsere Inkonsistenzen auf: „Mama, bei Tisch schauen wir nicht aufs Handy.“ Wenn wir es nicht machen -  warum sollten sie es tun?!

Auch in deinem Team musst du konsequent vorleben, was du von deinen Teammitgliedern erwartest: Zuhören, Verantwortung übernehmen, Feedback akzeptieren... Wenn du immer nur auf Sendung bist, mit den Fingern auf andere zeigst, alles besser weißt, wird dein Team das gleiche tun. Nur wer radikale Selbstverantwortung vorlebt, bekommt ein radikal selbstverantwortliches Team.

#8 Erste Schritte, hinfallen, aufstehen, weiter gehts

Kinder lernen laufen, indem sie unermüdlich üben. Anfangs auf wackeligen Beinen, Mini-Schritt für Mini-Schritt. Hinfallen, aufstehen, weiter geht es. Kein Mensch käme auf die Idee, seinem Kind nach dem dritten Sturz zu sagen: „Hey Liebes, das ist einfach zu schwer für dich. Lass das mit dem Laufen lieber sein.“ Stattdessen feiern wir jeden noch so kleinen Fortschritt. Wow, du stehst selbst. Super, du hast deinen ersten Schritt gemacht. Phantastisch, du bist einen Meter gelaufen...

Später heißt es dann „Nicht geschimpft ist genug gelobt.“ Jeder soll am besten sofort laufen können. Wehe, jemand macht etwas mehr als einmal falsch. Dann wird das nichts. Lieber gleich das Vertrauen entziehen. Argh. Mach es lieber wie bei deinen Kindern: Lerne die Fortschritte zu sehen, egal wie klein sie sind. Feiere sie, biete Hilfe an, wenn es nicht geht. Das schafft das Selbstvertrauen, dass dein Team braucht, um auch komplexe Aufgaben selbständig zu übernehmen.

#9 Zeit zum Arbeiten, Zeit zur Entspannung

Nie würden wir auf die Idee kommen, unsere Kinder nur lernen und niemals spielen zu lassen. Uns ist klar: Ohne Ausgleich geht irgendwann nichts mehr. Wir bemitleiden die armen Kinder der überambitionierten Asiaten. 

Aber wieso vergessen wir diesen Rhythmus zwischen Lernen / Arbeiten und Entspannen, sobald wir anfangen zu arbeiten? Schafft euch einen gesunden Arbeitsrhythmus: Sprint, Erholung, Reflexion, Sprint... Dann kommt ihr am schnellsten nach vorne.

#10 Starke Beziehungen, starkes Selbstvertrauen.

Der größte Schatz, den wir unseren Kindern mitgeben können, ist das Erleben starker vertrauensvolle Beziehungen – zwischen den Eltern und zwischen Eltern und Kind. Das ist die Grundlage starken Selbstvertrauens. 

Das Gleiche gilt im Unternehmen. Gründerteams, die starke, vertrauensvolle Beziehungen untereinander pflegen, schaffen einen sicheren Rahmen für ihre Teams. Arbeitet an eurem Teamspirit und der gegenseitigen Wertschätzung. Zeigt dem Team, dass ihr euch aufeinander verlassen könnt. Das stärkt das Selbstvertrauen und den Mut des Teams. Und beides braucht ihr, damit ihr euer Unternehmen irgendwann unabhängig von euch machen könnt.

Viel Spaß beim Großziehen eures Startup-Babies.

Key Take Aways

Unsere Startups sind unsere Babys, Wir lieben sie und hoffen, dass sie groß werden und selbstbewusst die Welt verändern.
Erstaunlicherweise können wir diesen Prozess mit den gleichen zehn Prinzipien unterstützen, die uns bei der Erziehung unserer Kinder zu selbstbewussten und unabhängigen Menschen helfen:

1.    Mutig sein, einfach machen. 
2.    It takes a Village
3.    Halte deine Batterien aufgeladen. 
4.    Quality Time prägt Beziehungen
5.    Raus aus dem Helikopter
6.    Gutes Benehmen braucht 1000 Wiederholungen
7.    Du bekommst, was du vorlebst
8.    Erste Schritte, hinfallen, aufstehen, weiter geht’s
9.    Zeit zum Arbeiten, Zeit zur Entspannung
10.  Starke Beziehungen, starkes Selbstvertrauen.

Und nun zu dir!

  • Welche „Erziehungsprinzipien“ überträgst du auf dein Startup? 
  • Schaffen sie Unabhängigkeit oder schränken sie dein Team unbewusst ein?
  • Welche der Prinzipien möchtest du verstärkt auf dein Team anwenden?
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Deine inneren Antreiber: Stärken und Schatten

Unsere inneren Antreiber: Gleichzeitig Überlebensregeln, Superpower und Schatten. Lerne, wie sie dein Führungs- und Stressverhalten bestimmen.

Deine inneren Antreiber: Stärken und SchattenDeine inneren Antreiber: Stärken und Schatten

Ich gestehe: Ich bin eine Getriebene.

Alles, was ich angehe, will ich richtig gut und schnell machen.

Ich habe das Gefühl, ich kann nicht anders. Das Dumme dabei: Auch wenn ich gestresst bin, treiben mich innere Kräfte immer weiterzugehen. Ich kann nicht mehr abschalten, werde hektisch, mache leichtsinnige Fehler.

Wie mir geht es vielen Gründer:innen und ambitionierten Menschen.

Etwas in uns bringt uns regelmäßig an den Rand unserer Kräfte. Und dann fangen wir an, uns zu sabotieren. Können nicht mehr richtig führen.

Dieses ETWAS sind unseren „Inneren Antreiber“. (Über-)Lebensregeln, die wir früh in unserer Kindheit entwickeln und die unsere Verhaltensweisen fernsteuern.

Welche 5 inneren Antreiber es gibt und wie du sie nutzen kannst, um dein Stress- und Führungsverhalten besser zu verstehen, liest du in diesem Blogartikels.

Lass dich inspirieren und starte deine persönliche Leadership-Reise!
Your journey far beyond!

Die Inneren Antreiber

Das Konzept der inneren Antreiber stammt aus der Transaktionsanalyse. Nach dieser Theorie wird unser Verhalten von fünf Antreibern geprägt:

  • Sei Perfekt: Du willst es gut machen.
  • Beeil Dich: Du willst schnell sein.
  • Machs Allen Recht: Du willst gemocht werden.
  • Sei Stark:  Du willst unemotional sein.
  • Streng Dich An: Du willst nicht aufgeben.

Bevor du weiterliest, kannst du die Stärke deiner Antreiber über einen Selbsttest ermitteln. Hier der LINK zum Test, der ca. 10 Minuten dauert. Die Ergebnisse gibt’s per Mail.

Unser grundsätzliches Antreiberprofil entwickeln wir in den ersten sechs Lebensjahren. Als unwissendes Kind stellen wir Überlebensregeln auf; Thesen darüber, was wir (vermeintlich) tun müssen, um von unseren Bezugspersonen geliebt und genährt zu werden.

Alle Antreiber haben zwei Seiten: Sie sind zugleich Superpower und Schatten.

So bringt uns der Antreiber Beeil Dich dazu, zügig zu machen. Gute Geschichte, wären wir sonst eventuell etwas lethargisch. Ist er jedoch sehr stark, kann er dazu führen, dass wir einfach nicht zur Ruhe kommen.

Ich stelle mir meine Antreiber immer als kleine Männlein vor, die auf meiner Schulter stehen und mir einflüstern, was ich zu tun habe.

Leider glaubt das Männlein nicht, dass ich mein Leben selbstverantwortlich steuern kann. Im Gegenteil. Wenn ich angestrengt bin, wird es besonders laut und „zwingt“ mich, meine Grenzen zu überschreiben.

Wann immer wir uns selbst hören: „Du musst das jetzt machen...“ sind unsere Antreiber am Werk. Denn Selbstverantwortung klingt anders: „Ich will das jetzt machen...“.

Unsere Antreiber spielen damit eine große Rolle in der Führung. Sie bestimmen, wie wir unter Stress agieren, wie wir andere Menschen wahrnehmen und wie gut wir ihnen Verantwortung übergeben können.

Die Wirkung unserer Antreiber

Wie unsere Antreiber wirken, hängt von ihrer “Stärke” und unserem Energielevel ab.

„Stärke“ der Antreiber

Die Stärke deiner Antreiber misst du mit dem Antreibertest. Er gibt dir zu jedem Antreiber einen Wert zwischen 10 und 50.

  • <20 Punkte: Dir fehlt etwas Antrieb in dieser Dimension.
  • 20 bis 29 Punkte: Jetzt wirkt vor allem die Stärke des Antreibers. Bei mir sind das z.B. die Antreiber Sei Stark und Streng Dich An.
  • 30 bis 39 Punkte: Die Schattenseiten des Antreibers werden unter Stress sichtbar. Bei mir sind das Sei Perfekt ? und Machs Allen Recht. Unter Stress verzettle ich mich in Kleinkram und kann nur schwer Nein sagen.
  • 40 bis 50 Punkte: Die Schattenseite des Antreibers ist immer sichtbar. Mich zwingt ein starker Beeil Dich‍, alles schnell zu machen: Gehen, lesen, sprechen... „Können wir jetzt endlich los?“  gehört zu meinen Lieblingssätzen. Auch wenn ich entspannt bin.

Energielevel

Der zweite Faktor für die Wirkung unserer Antreiber ist unser Energielevel.

Ich stelle mir das so vor: Wenn ich direkt unter der Sonne stehe, bekommen ich die volle Energie ab, habe keinen Schatten. Dann zeige ich nur meine Stärken, bin mein aktives und selbstverantwortliches Bestes-Ich.

Sinkt die Sonne, wächst mein Schatten. Je weniger Energie, desto größer wird er. Im Extremfall bin ich nur noch mein Schatten: Mein reaktives und getriebenes Stress-Ich. Und dieses Stress-Ich liebt es, Drama zu produzieren.

Die Antreiber im Überblick

Sei Perfekt

Sei Perfekt bringt uns dazu, alles gut machen zu wollen. Seine innere Stimme klingt so: Wenn ich etwas mache, dann richtig und fehlerfrei! Ich will noch besser werden! Bloß keine Fehler machen!

Die Stärken

  • Strebt nach Perfektion
  • Will immer 180 % geben
  • Arbeitet sorgfältig und präzise
  • Kontinuierliche Verbesserung

Die Schatten

  • Verzögerte Entscheidungen
  • Probleme mit Kritik
  • Fühlt sich nie gut genug
  • Hängt sich an Kleinigkeiten auf

Menschen mit einem starken Sei Perfekt kommen meist aus Familien mit einem ausgeprägten Leistungsanspruch: „Tolle Note, aber du kannst das sicher noch besser.“ Sie haben das Gefühl, nur dann geliebt zu werden, wenn sie etwas leisten.

Sei Perfekt-Menschen fällt es schwer, Verantwortung zu übergeben. Keiner macht es so gut wie sie. Ihr Gegenüber empfinden sie schnell als schlampig, oberflächlich oder unzuverlässig. Die Folge: Mikromanagement oder Rücknahme der Verantwortung.

Die Lösung: Pass auf, dass dich dein Perfektionismus nicht ins Mikromanagement treibt. Bestimmt gemeinsam, was gut genug ist.

Beeil Dich

Beeil Dich ‍ will in allem schnell sein. Es flüstert ständig Sätze wie: Am besten alles gleichzeitig machen! Bloß keine Zeit verlieren! Ich bin der Einzige, der was nach vorne bringt! Ich bin ständig in Bewegung und dauernd beschäftigt!

Die Stärken

  • Arbeitet schnell
  • Macht viel in kurzer Zeit
  • Bringt Dinge voran
  • Zielgerichtet

Die Schatten

  • Kann kaum abschalten
  • Ist immer in Eile
  • Hat wenig Geduld
  • Macht leichtsinnige Fehler

Menschen mit einem starken Beeil Dich kommen meist aus Familien, in denen alle sehr beschäftigt waren. Bloß keine Muße: „Zack, zack, werd‘ endlich fertig!“ Sie haben das Gefühl, nur dann wahrgenommen zu werden, wenn sie mit rennen.

Beeil Dich‍-Menschen rennen ihrem Team davon. Alles muss sofort passieren. Ihr Gegenüber erleben sie als Blockierer, Lahmärsche und Umstandskrämer. Verantwortung übergeben? Bloß nicht, dauert viel zu lang. Dass der Berg ihrer Arbeit damit immer größer wird und es letztlich länger dauert, machen sie sich nicht klar.

Die Lösung: Pass auf, dass du dem Team nicht davonrennst. Nimm es mit auf deine Reise.

Machs Allen Recht

Machs Allen Recht ist ein super freundliches Teammitglied und möchte von allen geliebt werden. Ihre innere Stimme sagt: Ich opfere mich gerne, damit es anderen gut geht! Nein sagen tut weh! Bloß keinen Ärger hochkommen lassen!

Die Stärken

  • Immer freundlich
  • Mitgefühl
  • Integrator
  • Tolle Teammitglieder

Die Schatten

  • Fehlen einer eigenen Position
  • Problem, "nein" zu sagen
  • Verliert sich selbst
  • Probleme mit Konflikten

Machs Allen Recht-Menschen wurde in der Kindheit vermittelt, dass sie immer Rücksicht nehmen müssen: „Du bist aber brav, das macht deiner Mutter sicher Freude.“. OK war, wer sich aufopfert und verzichtet. Eigene Bedürfnisse und Ärger waren Tabu.

Maximale Harmonie ist das Ziel von Machs Allen Recht. Sie empfinden Menschen, die sich abgrenzen können, als hart, verantwortungslos und egoistisch. Verantwortung abgeben heißt für sie: Anderen etwas aufzubürden. Also machen sie es lieber selbst. Egal wie es ihnen dabei geht.

Die Lösung: Pass auf, dass du deinem Team nicht die Arbeit abnimmst. Mute ihnen mehr Verantwortung zu.

Sei Stark

Sei Stark zeigt nur äußerst ungern Gefühle. Es bewahrt immer die Ruhe. Seine Stimme flüstert: Du musst damit allein klarkommen, das schaffst du schon! Disziplin ist alles! Haltung bewahren und Zähne zusammenbeißen.

Die Stärken

  • Steht Dinge durch
  • Kann sich abgrenzen
  • Selbstdisziplin
  • Behält Ruhe in einer Krise

Die Schatten

  • Bittet nicht um Hilfe
  • Emotionslos
  • Erledigt Dinge mit sich selbst
  • Pessimistische Weltsicht

Die Kindheit von Sei Stark ist oft von Eltern geprägt, die keine Gefühle zuließen. „Nur die Harten kommen in den Garten.“ war der Leitspruch. Ein ausgeprägtes Sei stark kann sich auch nach Mobbingerfahrungen oder längeren Krankheiten entwickeln.

Sei Stark feiert „Professionalität“ um jeden Preis. Bloß keine Gefühle. Mit dem Delegieren hat es weniger Probleme - aber wehe, dem Anderen wird es zu viel. Wer das Gesicht nicht wahrt, wird als schwach, weich und nicht belastbar wahrgenommen.

Die Lösung: Pass auf, dass du die Emotionen deines Gegenübers wahrnimmst. Frag dich immer: Was braucht mein Gegenüber jetzt?

Streng Dich An

Für Streng Dich An zählt die Anstrengung mehr als das Ergebnis. Es flüstert: Gib niemals auf! Nimm keine Hilfe an! Was leicht geht, hat keinen Wert!

Die Stärken

  • Immer ihr Bestes geben
  • Beharrlichkeit.
  • Anderen helfen.
  • Sich für edle Zwecke einsetzen.

Die Schatten

  • Viele Versuche, kein Ergebnis
  • Problem mit Priorisierung
  • Macht die Dinge zu kompliziert
  • Nimmt Kritik persönlich

Streng Dich An-Menschen wurden als Kind oft zu Aktivitäten gedrängt, die nicht ihrem Naturell entsprachen. Aufgeben war keine Option: „Wer nie aufgibt, erreicht alles.“ Oder sie haben Eltern erlebt, die trotz großer Anstrengungen auf der Stelle traten.

Streng Dich An will um jeden Preis durchhalten. Anstrengung gibt ihnen ein „wohliges“ Gefühl. Warum also delegieren? Dann wäre es ja leicht. Wo ist dann noch der eigene Wert?! Wer nicht genauso tickt, wird als leichtsinnig oder schwacher Arbeiter abgewertet.

Die Lösung: Pass auf, dass du kein totes Pferd reitest. Steig ab, bevor es zu spät ist.

Arbeit mit den Antreibern

Verantwortung statt Getrieben sein

Die Arbeit mit den eigenen Antreibern ist ein wesentlicher Hebel auf dem Weg zu einer entspannten und umfassenden Verantwortungsübergabe. Und damit für den Weg vom Macher zum Leader, vom Gründer zum CEO

Seit 2 Jahren mache ich mit jedem meiner Coachees den Antreibertest. Das Ergebnis: Gründer und ambitionierte Menschen sind hochgradig getriebene Menschen.

Im Schnitt liegen drei der 5 Antreiber im Bereich zwischen 30 und 40, einer oft sogar bei 40 aufwärts. Das ist weit mehr als bei „normalen Menschen“.

In unseren Coachings erarbeiten wir einen reflektierten und aktiven Umgang mit den Antreibern. Das Wichtigste: Die Stimme des Antreibers unter Stress reduzieren und neue Handlungsfreiheiten schaffen. Raus aus dem Drama, rein in die Selbstverantwortung.

Antreiber im Team

Die Arbeit mit Antreibern hilft nicht nur dir selbst, sondern bringt euch auch als Team nach vorne. Vergleicht eure Antreiber-Profile: Wer tickt wie?

Bei vielen Gründerteams ähneln sich die Antreiberprofile. Kein Wunder: Hier sind Menschen zusammengekommen, die ähnlich ticken. Das Ergebnis: Die Wirkung der Antreiber verstärkt sich. So gibt es Beeil Dich ??‍♂️-Teams, die sich nur schwer Zeit für „langsame“ Themen, wie die Strategie nehmen können. Oder Machs Allen Recht ? -Teams, die vor lauter Rücksichtnahme nur schwer zu Entscheidungen kommen.

Zu Missverständnissen kommt es, wenn die Antreiberprofile sehr unterschiedlich sind. So habe ich zwei Co-Founder, die ein ähnliches Profil haben, aber überall 7-8 Punkte auseinander liegen. Hier steht immer der Vorwurf des besonders „Getriebenen“ im Raum, der andere würde sich nicht richtig einsetzen.

Viel Spaß bei der Exploration deiner Antreiber.

Key Take Aways

Unsere Antreiber sind Überlebensregeln aus der Kindheit. Je nach Stärke und Energielevel können sie unsere Superpower sein oder unser größter Schatten.

In der Führung spielen sie eine große Rolle, denn sie bestimmen, wie wir unter Stress agieren, wie wir andere wahrnehmen und wie gut wir Verantwortung abgeben können.

Verstehe, was dir deine Antreiber einflüstern und ersetze diese Einflüsterungen durch bewusste Entscheidungen. Mach aus dem „Ich muss...“ ein „Ich will...“

Und das bedeutet es für die fünf Antreiber.

  • Sei Perfekt: Du willst es gut machen. Pass auf, dass dich dein Perfektionismus nicht ins Mikromanagement treibt. Bestimmt gemeinsam, was gut genug ist.
  • Beeil Dich: Du willst schnell sein. Pass auf, dass du dem Team nicht davonrennst. Nimm es mit auf deine Reise.
  • Machs Allen Recht: Du willst gemocht werden. Pass auf, dass du deinem Team nicht die Arbeit abnimmst. Mute ihnen mehr Verantwortung zu.
  • Sei Stark:  Du willst unemotional sein. Pass auf, dass du die Emotionen deines Gegenübers wahrnimmst. Frag dich: Was braucht mein Gegenüber jetzt?
  • Streng Dich An: Du willst nicht aufgeben. Pass auf, dass du kein totes Pferd reitest. Steig ab, bevor es zu spät ist.

Und nun zu dir!

Wie erlebst du deine Antreiber?

  • Was sind meine stärksten Antreiber? Wie zeigen sie sich bei mir?
  • Welche Stressreaktionen erkenne ich? Was würde ich hinzufügen?
  • Wie sabotieren mich meine Antreiber bei der Verantwortungsübergabe?
  • Wie sehen die Profile meiner Kollegen aus? Wie erleben wir die Differenzen?
  • Was können wir tun, um uns besser zu verstehen?

Weiterführende Artikel

Raus aus dem Alltags-Drama. Wir hassen sie alle: Köchelnde Konflikte. Kleine Dramen mit den immer gleichen Rollen. Lerne sie zu verstehen und brich selbstbewusst aus.

3 Wege aus der Stressfalle. Verstehe den Stresszyklus deines Körpers und finde neue Möglichkeiten, deinen Stress gezielt zu reduzieren.

Leading Myself

Die 4 Reiter der Beziehungs-Apokalypse

Kritik, Rechtfertigung, Verachtung, Mauern. Wenn ihr das in der Gründerbeziehung erlebt: Vorsicht, das Ende naht. Lies hier, wie ihr das vermeidet.

Die 4 Reiter der Beziehungs-ApokalypseDie 4 Reiter der Beziehungs-Apokalypse

Woran erkenne ich eigentlich, dass unsere Gründerbeziehung Richtung Abgrund läuft?

Schon mal von den vier Reitern der Apokalypse gehört? In der Bibel stehen sie für Gefahren, die die Menschheit bedrohen: Kampf, Krieg, Lebensmittelknappheit und Tod.

Dieses drastische Bild hat der Beziehungspsychologie John Gottman übernommen und die vier Reiter der Beziehungsapokalypse definiert: 
Kritik, Rechtfertigung, Verachtung und Mauern. 

Vier Zeichen, die den Niedergang einer Beziehung ankündigen. Ich erlebe diese vier Reiter der Beziehungsapokalypse regelmäßig in Gründerkonflikten. Ihre Intensität zeigt mir, wie kurz die Beziehung vor dem Scheitern steht.

Woran du die Reiter erkennst, und wie ihr euch ihnen entgegenstellt, kannst du in diesem Blogartikel lesen.

Lass dich inspirieren und starte deine persönliche Leadership-Reise!
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Vom Love Lab zur Gründerbeziehung

Die meisten Gründerteams, mit denen ich an Beziehungsthemen arbeite, sprechen amüsiert von „Eheberatung“.

Ziemlich treffend - denn tatsächlich erleben Gründerteams, die Beziehungsprobleme haben, so ziemlich die gleiche Dynamik wie Paare auf dem Weg in die Scheidung (o.k. Sex mal ausgenommen).

Einer der renommiertesten Paartherapeuten weltweit ist John Gottman.

In seinem „Love-Lab“ haben John Gottman und sein Team seit 1986 mehrere tausend Paare beobachtet. Das Setting: Er lässt Paare eine Auseinandersetzung haben und nimmt sie per Video auf. Gleichzeitig misst er mit verschiedenen Sensoren den Stresslevel des Paares. In diesem Video kannst du das Setting sehen.

Heute reichen Gottman 15 Minuten Beobachtung, um die Zukunft einer Beziehung mit hoher, über 80%-iger Wahrscheinlichkeit vorauszusagen.

Paare, die sich wahrscheinlich irgendwann trennen, zeigen fünf Zeichen:

  • Harter Start. Die Diskussion wird ziemlich schnell negativ und anklagend.
  • Die Paare zeigen die vier Reiter der Beziehungsapokalypse: Kritik, Rechtfertigung, Verachtung und Mauern.
  • Flooding. Mindestens einer der Partner ist im Konflikt emotional überwältigt. Maximaler Stress. Das Übermaß an Gefühlen paralysiert.
  • Gescheiterte Reparaturversuche. Die Deeskalationsversuche des Partners werden nicht wahrgenommen oder sogar abgewertet.
  • Schlechte Erinnerungen. Die gemeinsame Vergangenheit wird neu geschrieben: Positive Erfahrungen werden vergessen, negativen treten in den Vordergrund.

Während die ersten drei Signale eine Trennung mit 82%-iger Sicherheit vorhersagen, steigt die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns auf 90%, wenn sich Partner nicht mal mehr auf den Versuch einer Deeskalation einlassen.

Wenn Paare schließlich auch noch ihre Vergangenheit neu schreiben, schaffen sie den Dreh nur noch mit Unterstützung. Denn dann sind die Paare de facto ständig in Alarmstimmung. Sie meiden sich und fühlen sich immer einsamer.

Vieles davon habe ich auch in Gründer- und Führungsbeziehungen beobachtet.

Allen voran die vier Reiter der Beziehungsapokalypse.

Der erste Reiter:
Destruktive Kritik

Steffen ist völlig überlastet. Eine Nachtschicht nach der anderen. Seine Mitgründerin Anna sieht er nur noch selten. Arbeitet die überhaupt? Die macht sich doch sicher einen Lenz im Vergleich zu ihm. Und schon platzt es im nächsten Gründermeeting aus ihm heraus: „Immer diese Unzuverlässigkeit, dass du das einfach nicht hinbekommst. Deinetwegen muss ich immer länger arbeiten.“

Der erste Reiter ist destruktive Kritik, die auf den Charakter des Gegenübers abzielt und generalisiert: Immer, nie....

Hinter destruktiver Kritik steht oft ein Bedürfnis, dass nicht erfüllt wird. Eigentlich wollte Steffen endlich mal früher aufhören zu arbeiten. Er ist frustriert, dass es nicht klappt, fühlt sich als Opfer und schiebt seinem Gegenüber die Schuld dafür in die Schuhe. Und schon geht es um Ich vs. Du.

Das Gegenmittel: Viele Menschen tun sich schwer, ihre Bedürfnisse klar und eigenverantwortlich zu artikulieren. Überlege dir, was du eigentlich brauchst und wie dich dein Partner dabei unterstützen kann. Damit übernimmst du Verantwortung für deine eigenen Bedürfnisse - statt dein Gegenüber zu verfolgen.

Sprich deine Bedürfnisse klar und deutlich aus. Nutze dabei eine positive Sprache und die Ich-Form. „Ich brauche mehr Zeit für mich (Mein Bedürfnis). Es würde mir helfen, wenn wir unsere Arbeitsteilung neu überdenken (Lösungsansatz).“

Auch das Feedback-Format SBI-D (mehr dazu in diesem Blog-Artikel) eignet sich super, um von der destruktiven Kritik zur konstruktiven Problemlösung zu kommen.

Der zweite Reiter: Rechtfertigung

Anna zischt sofort zurück. „Ist doch nicht mein Problem, dass du dich überall einmischt und immer mehr Arbeit auf dem Tisch hast. Ich habe halt mein Team in Griff.“ Jetzt ist Steffen erst recht auf 180: „Ja, aber nur, weil wir immer nur deine Einstellungen priorisieren, während ich mich zurückhalte...“

Und schon läuft die Eskalation hoch...

Kritik, vor allem destruktive, bringt uns instinktiv in die Defensive. Wir fühlen uns angegriffen und halten dagegen. Das Problem: Dein Gegenüber fühlt sich mit seinen Bedürfnissen nicht ernst genommen. Denn mit der Rechtfertigung schiebst du dem Gegenüber die Schuld wieder zu. Lösung? Fehlanzeige. Der Konflikt eskaliert ungehemmt weiter.

Das Gegenmittel: Versuche zu verstehen, was dein Gegenüber braucht, zeige Verständnis dafür. Übernimm Verantwortung, statt direkt ins Drama zu gehen. Reflektiere, was dein Anteil am Problem ist, entschuldige dich dafür und versucht dann gemeinsam, eine Lösung zu finden.

„Ok, ich sehe, dass es dir nicht gut geht. Ja, wir haben erst mal mein Team aufgebaut. Das war zu diesem Zeitpunkt die richtige Entscheidung. Aber wir haben verpasst, dein Team nachzuziehen. Das tut mir leid. Lass uns überlegen, wie wir hier weiter machen.“

Das Zusammenspiel von Kritik und Verteidigung vs. gemeinsamer Problemlösung haben Liz und Mollie ganz wunderbar auf den Pun

Der Dritte Reiter:
Verachtung

Gründerteams, die es nicht schaffen, den Teufelskreis von Kritik und Verteidigung zu durchbrechen, zünden die nächste Stufe. Verachtung. Gottman nennt sie „Die Schwefelsäure einer Beziehung“.

Wenn wir unsere Frustrationen nicht auflösen, entwickeln wir ein Zerrbild des Menschen, mit dem wir arbeiten. Mit der Realität hat das im Zweifel wenig zu tun. Dieses Zerrbild missachten wir, halten wir im Vergleich zu uns selbst für minderwertig.

Die Verachtung erlebe ich in Konfliktmoderationen in den individuellen Vorgesprächen. „Dorothea, das sage ich jetzt nur dir.“ Und schon wird vom Leder gezogen:

„Der bekommt nichts auf die Reihe.“, „Die ist arrogant und überheblich, dabei versteht sie einfach nicht, worum es hier geht.“ „Der ist nur noch hier, weil ich das zulasse.“ Alles schon gehört.

Die Quintessenz aller Bemerkungen: Ich bin sehr viel mehr wert als du.

Direkt ausgesprochen wird die Verachtung selten. Ihr Ventil: Respektlose, herablassende Bemerkungen, Sarkasmus, feindseliger Humor, Augenrollen, Spott - das ganze Arsenal.

Verachtung ist der stärkste Prädiktor für eine anstehende Trennung. Wenn ihr das Ruder jetzt noch umreißen wollt, müsste ihr das Zerrbild positiv überschreien. ASAP.

Das Gegenmittel: Nehmt euch jeden Tag Zeit füreinander und zeigt euch gegenseitig Wertschätzung, Dankbarkeit, Zuneigung und Respekt. Wirklich zeigen, gemeinsam darüber sprechen, nicht nur darüber nachdenken. Der KPI den ihr erreichen müsst ist 5:1. Fünf positive Bemerkungen für jede negative.

Damit überschreibt ihr Schritt für Schritt das Zerrbild und schafft die positive Basis, die ihr braucht, um eure Konflikte konstruktiv zu lösen. Eine super Übung sind die „30 Days of corporate appreciation“ der Conscious Leadership Group: Jeden Tag eine Reflexion zur Wertschätzung deines Gegenübers.

Der Vierte Reiter:
Mauern

Auf Verachtung reagieren wir mit Mauern und Rückzug. Die negative Stimmung ist nur schwer zu ertragen. Wir ziehen uns zurück, minimieren die Zeit miteinander, fressen die negativen Gefühle in uns hinein. Nicht hilfreich.

Tatsächlich gingen jeder Gründertrennung, die ich begleitet habe, mehrere Monate voraus, in denen sich die Gründer nur noch ad hoc zu Entscheidungen austauschten. Die persönliche Beziehung war weitgehend eingestellt. Ein Teufelskreis, denn ohne den persönlichen Austausch wird das Zerrbild der Verachtung nicht korrigiert.

Das Mauern zeigt sich auch im dringenden Wunsch vieler frustrierter Gründer nach super scharfen Rollenprofilen. Ihre Hoffnung: Wenn klar ist, was wir jeweils machen, dann kann ich in meinem Bereich schalten und walten, wie ich es will. Ich kann mein Gegenüber raushalten und muss mir ihre Nörgelei nicht mehr anhören.

Jetzt steht ihr an der Klippe eurer Beziehung, nur noch wenige Schritte, bald wird Trennung unausweichlich.

Das Gegenmittel: Selbstfürsorge. Zieh dich nicht in dich zurück, sondern verlasse den akuten Konflikt. „Sorry, aber ich fühle mich in diesem Konflikt gerade am Limit. Lass uns das ein anderes Mal weiter diskutieren.“ Ihr könnt auch ein gemeinsames Passwort zum Abbruch destruktiver Konflikte definieren.

Nimm dir Zeit, komm runter, lenk dich ab. Gehe in Gedanken an einen Ort, der dich beruhigt. Das gibt dir Zeit, den Stresszyklus zu durchbrechen und wieder klarer zu denken. Ohne Stress kommt dann auch die Empathie für dein Gegenüber zurück. Und die braucht ihr, wenn ihr den Weg zurück zu einer starken Gründerbeziehung gehen wollt.

Alles Gute für eure Gründer-Beziehung!

Key Take Aways

Gründerbeziehungen auf dem Weg in den Abgrund haben immer die gleichen Vorzeichen: Die vier Reiter der Beziehungs-Apokalypse, Kritik, Rechtfertigung, Verachtung und Mauern.

Wenn ihr beim Mauern gelandet seid, steht ihr an der Klippe. Nur noch wenige Schritte, und eure Beziehung stürzt ab. Die Trennung scheint unausweichlich.

Es sei denn, ihr reißt das Ruder herum und geht den Weg zurück:

  • Selbstfürsorge. Seid gut zu euch. Reduziert den Stress, verlasst eure Konflikte bevor sie eskalieren. Raus aus den Mauern und rein in die Empathie.
  • Positives Bild. Schaut darauf, was ihr gegenseitig an euch schätzt, nicht auf die schwierigen Seiten. Das löst die Verachtung Schritt für Schritt auf.
  • Gegenüber verstehen. Verstehe die Bedürfnisse deines Gegenübers. Sehe deinen Anteil, sucht gemeinsam eine Lösung. Euer Gegner ist das Problem, nicht ihr.
  • Bedürfnisse klar äußern. Überleg dir, was du brauchst und wie dich dein Gegenüber unterstützen kann. Übernimm Verantwortung, statt ihn mit Kritik zu verfolgen.

Und nun zu dir!

Wie läuft es in deiner Co-Founder oder Führungs-Beziehung

  • Welcher der Reiter haben sich bereits gezeigt?
  • Was willst du machen, um sie zurückzutreiben?
  • Wie gut verstehst du deine Mitgründer / Führungskollegen?
  • Was schätzt du besonders an ihnen? Sag es ihnen.
  • Wie kannst du dich ihnen mehr Zuwenden?
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