Positives Feedback ist besser als Sex und Geld, hat die Ausnahme-Unternehmerin May Kay Ash einst gesagt:
„There are two things people want more than sex and money… recognition and praise.” sagt die Unternehmerin May Kay Ash.
Yes, Yes, Yes! Dem stimme ich zu 100% zu.
Neulich im Coaching erzählte mir ein Coachee von seinem Führungsproblem: „Mein Team ist irgendwie demotiviert. Ich verstehe es nicht – ich habe ein super Team, die Ziele sind klar, die Prozesse funktionieren, aber trotzdem fehlt die Energie.“
Ich fragte nach: „Wann hast du dem Team zuletzt gesagt, dass es super ist?“
Es folgte eine lange Pause. Dann kam die ehrliche Antwort: „Hmm, eigentlich nie. Gute Arbeit ist doch der Standard. Dafür zahle ich doch.“
Argh!
Genau hier liegt der Knackpunkt.
Positives Feedback ist eines der kraftvollsten Führungsinstrumente. Es schafft Vertrauen, motiviert und prägt eure Unternehmenskultur.
Mein Coachee hat es ausprobiert und war begeistert. Der Spaß ist zurückgekehrt - für ihn und das Team.
Lies in diesem Blogartikel, was du mit positivem Feedback erreichen kannst und wie du es am besten aufbaust.
Lass dich inspirieren –und starte deine persönliche Leadership-Reise!
Your Journey far Beyond!
Es ist wissenschaftlich belegt: Unser Gehirn ist auf positive Verstärkung programmiert. Dopamin wird ausgeschüttet, wenn wir Anerkennung erfahren – das sorgt für Motivation und stärkt neuronale Verbindungen. Positives Feedback ist also nicht nur nett, sondern wirkt buchstäblich auf unser Gehirn!
(Selbst-)Vertrauen. Positives Feedback zeigt uns, was wir bereits gut machen, gibt uns Sicherheit, zeigt die Bedeutung unserer Arbeit und schafft Verbundenheit. Damit ist positives Feedback ein wesentlicher Hebel für den Aufbau von Vertrauen: Das Vertrauen deines Gegenübers in sich selbst und das Vertrauen zwischen euch.
Motivator Nr. 1. Positives Feedback motiviert und verstärkt unser Verhalten. Für echte Anerkennung gehen wir gerne die Extrameile. Was gelobt wird, machen wir gerne wieder. Es schafft ein „Hin zu“.
Und ist damit viel mächtiger als negatives Feedback. Denn negatives Feedback hat einen problematischen Nebeneffekt: Es sorgt nicht nur dafür, dass der konkrete Fehler gemieden wird, sondern oft auch die gesamte Situation – inklusive allem, was eigentlich gut war.
Negatives Feedback = weg von! Ich habe das jüngst selbst erlebt: Nach einem Workshop, indem ich etwas Neues ausprobiert hatte, bekam ich vom Kunden eine negative Rückmeldung auf eine spezifische Situation. Völlig gerechtfertigt und sehr höflich geäußert – und doch war meine intuitive Reaktion: Flucht! Diese Art von Workshop mache ich nie wieder!
Doch genau das wäre der falsche Schlussgewesen. Nach ein paar tiefen Atemzügen habe ich stattdessen das Feedback reflektiert, es eingeordnet und den nächsten Workshop dieser Art bewusst weiterentwickelt. Und der war dann einfach nur super! 😉
So sehr wir uns nach positivem Feedback sehnen: Wir geben es zu selten und tun uns oft auch schwer, es anzunehmen. Vor allem dann, wenn es vage oder übertrieben ist: Lobhudeleien wie: "Was du machst, ist mega!" oder "Du bist toll!" klingen zwar nett, verpuffen aber schnell.
Gutes (und schlechtes) Feedback basiert auf unbestreitbaren Wahrheiten:
Ein gutes Feedback geht immer über die eigentliche Situation hinaus.
Das klassische Feedback sagt „Das war gut (oderschlecht)“. Damit bleibt es einfach im Jetzt stehen.
Ein Feedforward bringt die Energie nach vorne, anstatt nur auf Vergangenes zu reagieren. Es macht Feedback zukunftsorientiert, stärkt die Eigenverantwortung und fördert diei persönliche Entwicklung.
Positives Feedback gibst du am besten in der gleichen Struktur wie negatives Feedback: Im „SBI-D“-Format (hier eine detaillierte Beschreibung):
Starte mit einer klaren, spezifischen Beschreibung der Situation und hole dein Gegenüber zurück zum Moment des positiven Verhaltens. Mit einem kurzen Augenkontakt stellst du sicher, dass ihr gedanklich in der gleichen Situation seid:
„Vorhin, beim Meeting mit dem Kunden …
Gib als Nächstes eine neutrale, faktenbasierte Beschreibung des beobachteten Verhaltens. Beschreibe ggf. auch wie etwas gesagt wurde: Körpersprache, Tonfall, Wortwahl. Aber vermeide es, zu interpretieren. Checke wieder, ob dein Gegenüber sein Verhalten wieder erkennt.
…hast du die Fragen der Kunden schnell und entspannt beantwortet…
Im dritten Schritt wechselst du den Gang. Weg von den Fakten, hin zu den Emotionen und Gedanken, die das Verhalten in dir ausgelöst hat. Wenn du die Perspektive einer dritten Partei reflektierst: Mach klar, dass es dein Eindruck ist.
…Ich habe gespürt, dass der Kunde richtig zufrieden war, dass wir seine Bedürfnisse verstanden haben. Das macht mich sehr glücklich.
Jetzt bloß nicht sofort weiter im Text!
Der „Bindestrich“ ist eure Atempause.
Gib deinem Gegenüber Zeit, das positive Feedback sacken zulassen. Lass sie das Feedback richtig genießen! Wenn du schnell weiter hetzt, nimmst du dem Feedback seine Power.
Schon mit den ersten drei Schritten hast du viel erreicht. Sicher wird deine Kollegin das gelobte Verhalten nun gerne wiederholen.
Noch mehr erreichst du, wenn du sie im letzten Schritt dazu anregst, das Verhalten auf das nächste Level zu bringen. Damit wird das Feedback zum Feedforward.
Hier helfen Coaching Fragen:
Dir fällt sicher noch was ein.
5,6:1. Das ist laut einer Studie von Emily Heaphy und Marcial Losada das durchschnittliche Verhältnis von positiven zu negativen gegenseitigen Bemerkungen in High Performance Teams. Viel hilft viel. Mit positiven Bemerkungen und gegenseitigem Lob bestärken wir uns gegenseitig.
In Low Performance Teams lag dieser Ratio nur bei 0,36:1. Es wurde dreimal mehr kritisiert als gelobt. Ehrlich gesagt würde auch mir die Lust auf Leistung vergehen, wenn nur rumgenörgelt wird.
Fun fact: Eine Studie von John Gottmann zeigt ähnliches für Ehepaare: In sehr guten Ehen liegt das positiv:negativ Ratio bei 5:1. Ein Ratio von 0,77:1 ist hingegen ein ziemlich sicherer Indikator für eine spätere Scheidung.
Vorhang auf für Lob. Positives Feedback ist besonders wirksam, wenn du es vor Publikum aussprichst. Dann verdoppelt sich sein Hebel. Mit dem öffentlichen Lob zeigst du, dass du es wirklich ernst meinst – denn du sprichst es ja vor Zeugen aus. Gleichzeitig zeigst du auch allen anderen, welches Verhalten du schätzt. Du modellierst damit das gewünschte Verhalten und die Werte eures Unternehmens.
Vor ein paar Jahren war es noch angesagt, heute ist es ein echtes No No: Das Feedback-Sandwich. Ein negatives Feedback wird zwischen zwei positive Feedbacks gepackt. Die Idee: Das erste positive Feedback zeigt, dass wir es gut meinen. Dann kommt die Kritik. Und damit die nicht so bitter schmeckt, packen wir noch ein Zuckerl drauf.
Leider ist das eine ganz dumme Idee. Denn mit diesem Verfahren kommt weder das gute noch das schlechte Feedback zu seinem Recht. Das erste gute Feedback wird durch das nachfolgende schlechte entwertet. Und das zweite positive Feedback verhindert, dass sich dein Gegenüber adäquat mit dem kritischen Feedback auseinandersetzt.
Also: Ganz schnell wieder vergessen. Sei im Feedback immer spezifisch. Adressiere ein Thema nach dem anderen. So konkret wie möglich. Und gib deinem Gegenüber Zeit, das Feedback zu verarbeiten, es in neues Verhalten umzusetzen, bevor du das nächste drauf packst.
So, genug erklärt. Jetzt geht es ins Doing. Über diese beiden Google Links kannst du dir das deutsche und das englische Template zur Vorbereitung deines Feedbacks herunterladen – und dann direkt durchstarten.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Feedback bedeutet nicht nur Rückmeldung, sondern echtes „Zurückfüttern“ – es nährt uns und stärkt unsere Entwicklung. Über die Anerkennung des Gegenübers schafft es (Selbst-)Vertrauen und Motivation.
Ein gut gemachtes, positives Feedback basiert auf unbestreitbaren Wahrheiten: Daten, Fakten und der emotionalen Auswirkung auf den Feedbackgeber. Lobhudelei verpufft, während konkrete, ehrliche Rückmeldungen tief wirken.
Das „SBI-D“-Modell hilft, positives Feedback kraftvoll zu gestalten:
Lobe wie ein Profi:
💡5:1 ist das magische Verhältnis von positivem zu negativem Feedback in High-Performance-Teams.
💡Lob gehört in die Öffentlichkeit, Kritik ins Vier-Augen-Gespräch.
💡Das berüchtigte „Feedback-Sandwich“? Bitte sofort vergessen.
In einem Satz: Gutes Feedback inspiriert, stärkt Vertrauen und lässt Menschen über sich hinauswachsen. Mach’s konkret, ehrlich und oft! 🚀
Ein gutes Feedback ist ein Feed Forward. Gutes Feedback ist wie ein kleines Coaching und bringt euch einen gewaltigen Schritt nach vorne. So geht es!
Danke für das Feedback! Kritisches Feedback löst starke Gefühle aus. Das ist ok. Lerne sie zu verstehen und in Aktion zu kommen.