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Gutes Wachstum fängt mit den richtigen Impulsen an
Wertvolle Anregungen für die Entwicklung deines Unternehmens und regelmäßige Inspirationen für deine persönliche Weiterentwicklung. Im Volate Blog findest du beides.
Verstehe deine innere Glasdecke
Außen Erfolg – innen Frust? Entdecke, wie die innere Glasdecke dich bremst – und warum sie zugleich dein Schlüssel zum Durchbruch ist.
Leading Myself
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Sätze, die ich von Gründer:innen und Führungskräften immer wieder höre. Und die eine Frage triggern: Geht es wirklich um den Aufbruch ins Neue – oder sehe ich hier die Glasdecke im Flucht-Modus 🏃🏽♂️?
Eine innere Glasdecke, die sich wie Freiheit anfühlt und doch rastlos macht. Sie verspricht Leichtigkeit, Abenteuer, Inspiration. In Wahrheit raubt sie Tiefe, Verbindlichkeit und das Gefühl, anzukommen.
👉 Unternehmer im Flucht-Modus glänzen am Start, lieben die Energie des Neuen – und springen weiter, bevor Strukturen und Stabilität entstehen. Manche werden zu Serial Foundern, die ihre Firmen verlassen, ehe diese auf eigenen Füßen stehen.
👉Führungskräfte im Flucht-Modus jobhoppen alle paar Jahre. Sie lieben Kick-offs und Innovations-Projekte –meiden aber die Verantwortung, Konflikte und die Mühen des Dranbleibens.
Ein Extrembeispiel aus der Szene: Das Samwer-Playbook – hit fast, exit fast. Alando ging nach wenigen Wochen an eBay, CityDeal nach Monaten an Groupon. Viele dieser Firmen wurden später integriert oder eingestellt – oft, bevor die Organisationen wirklich reif waren. Das zeigt die Verlockung von Tempo ohne Tiefe: schnell anstoßen, früh raus – und der Nächste bitte.
Das Tragische: Flucht wirkt dynamisch, ist aber ein Teufelskreis. Euphorie am Anfang, Ernüchterung, wenn es ernst wird – und dann der Impuls: „Zeit für was Neues.“
Und doch: Jenseits der Rastlosigkeit gibt es eine Sehnsucht. Eine, die sagt: „Ich will präsent – und trotzdem frei sein.“
In diesem Blogartikel zeige ich dir, wie sich der Flucht-Modus zeigt, woher er kommt, welche Folgen er hat – und wie du diese Glasdecke hinter dir lässt, um endlich nachhaltig erfolgreich zu sein.
Die Flucht-Symptome
Menschen im Flucht-Modus meiden Tiefe und Präsenz. Sie starten neu – und springen weiter, bevor es verbindlich wird. Ihr Motto: „Solange ich neu anfange, fühle ich mich frei. Aber wehe, ich muss bleiben und mein Projekt zu Ende führen.“
Äußere Symptome
Von außen wirken Menschen im Flucht-Modus oft wie Visionäre: Voller Ideen, elektrisierend, immer unterwegs ins Neue. Sie lieben den Zauber und die Energie des Neubeginns. Hinter dieser Dynamik steckt jedoch ein Muster, das langfristig mehr kostet, als es gibt: die Bewegung weg von dem, was Tiefe, Bindung und Durchhaltevermögen erfordert.
Unternehmer im Flucht-Modus glänzen in den ersten Phasen. Sie lieben das Feuer des Neuen, die erste große Pitches oder Launches mit sich bringen.
Doch wenn es darum geht, Strukturen aufzubauen und Prozesse zu stabilisieren, fühlen sie sich wie eingesperrt und ziehen weiter. Sie starten Side-Businesses, erfinden ständig neue Produktideen – während das Kerngeschäft zunehmend unter der mangelnden Aufmerksamkeit leidet.
Ein solches Umfeld habe ich in meiner Zeit beim Company Builder etventure erlebt: Visionäre, charismatische Gründer – und ein Unternehmen, um dessen Beratungskern herum Dutzende Start-ups und Joint Ventures entstanden, von denen keines so richtig abgehoben hat.
Andere Unternehmer im Flucht-Modus werden zu Serial Foundern, die ihre Firmen verlassen, bevor diese überhaupt reif werden. Was nach mutigem Unternehmertum aussieht, ist in Wahrheit oft ein Ausweichen: Lieber getriebener Gründer bleiben, als zu einem souveränen, reifen Leader zu werden.
Führungskräfte im Flucht-Modus zeigen ein ähnliches Muster. Sie lieben den Einstieg in neue Rollen, neue Projekte, neue Organisationen. Alle zwei, drei Jahre – manchmal noch schneller – der nächste Wechsel. begeistert, wenn es um Innovation oder Kick-offs geht, doch zurückhaltend, wenn es ernst wird: tiefere Beziehungen aufbauen, Konflikte austragen, stabile Strukturen schaffen.
Verantwortung übernehmen heißt für sie oft: „initiieren, aber nicht durchtragen“. Nach außen wirken sie inspiriert, charismatisch, immer in Bewegung. Doch das Team spürt schnell: Hier fehlt der lange Atem, es fehlt jemand, der auch in harten Zeiten an ihrer Seite bleibt.
Innere Symptome
Was von außen wie Mut wirkt, fühlt sich innen oft anders an: Rastlos, gehetzt, nie wirklich angekommen. Der innere Kompass folgt weniger einer Vision als der Angst, festzustecken.
Euphorie – Ernüchterung – Flucht: Der Kick des Neuen beflügelt. Doch sobald es tiefer geht – mit Strukturen,Verantwortung, Konflikten – bricht die Energie weg. Statt durchzuhalten, meldet sich die innere Stimme: „Zeit für was Neues.“
Narrativ des „falschen Ortes“: Immer wieder entsteht der Gedanke: „Hier passe ich nicht.“ oder „Die sehen mein Potenzial nicht.“ Statt die eigenen Muster zu hinterfragen, wird das Außen gewechselt.
Freiheit vs. Bindung: Tiefe Beziehungen, Routinen, feste Rollen lösen ein Gefühl von Bedrohung aus – als würde man Freiheit verlieren. Ein Neustart wirkt sicherer, weil er offen und unverbindlich bleibt.
FOMO und Idealbilder: Das, was man (noch) nicht hat, wirkt verlockender als das, was gerade ist. Der neue Job, das nächste Projekt, die andere Stadt – alles scheint verheißungsvoller als das Verweilen.
Das Neue wird idealisiert, das Bestehende abgewertet. Doch die Freiheit, die man sucht, kippt ins Gegenteil: Man bleibt getrieben, unruhig, auf der Flucht vor sich selbst. Ein echtes Ankommen scheint unmöglich.
Mittelfristig wird aus dem Kick des Neuen der Frust über fehlende Nachhaltigkeit: viele Starts, wenige Landungen – das erzeugt Leere, Zynismus und den Drang, noch schneller zu wechseln. Denn vielleicht wird es beim nächsten Mal endlich besser.
Gleichzeitig wächst die Angst, nichts beitragen zu können. Wenn die eigenen Stärken nicht erlebt und weiterentwickelt werden, entsteht das Gefühl, bedeutungslos zu sein – Jeder Flucht-Move macht uns ein Stückchen kleiner.
Unbewusste Vorteile
Von außen wirkt das Flucht-Muster wie mangelnde Konsequenz oder Verbindlichkeit. Doch wie bei allen Glasdecken steckt auch hinter der Flucht eine Schutzstrategie, die tief in unserem Nervensystem verankert ist.
Deine Fähigkeit, dich dem System zu entziehen, war für dich vielleicht einmal überlebenswichtig. Und fühlt sich deshalb auch so sinnvoll an.
Sicherheit im Neuanfang: Wer wegläuft, vermeidet Konfrontation. Das Neue verspricht ein „Grünes Feld“ ohne Konflikte, Kritik oder Enttäuschung.
Kick der Freiheit: Neustarts bringen das Gefühl, frei und ungebunden zu sein. Für einen Moment ist alles möglich – keine Verpflichtung, keine Last.
Selbstwert im Startmoment: Der Anfang wird bewundert – Vision, Energie, Mut. Das gibt Bestätigung und nährt das Selbstbild: „Ich bin jemand, der Neues schafft.“
Schutz vor Bindung und Tiefe: Indem man früh weiterzieht, vermeidet man die Verletzlichkeit, die mit Nähe, Verantwortung oder Konflikten einhergeht.
Diese Vorteile erklären, warum das Fluchtverhalten so hartnäckig ist. Es liefert kurzfristig Energie, Selbstwert und Schutz. Doch irgendwann kippt der Nutzen ins Gegenteil: Sicherheit wird zu Rastlosigkeit, Freiheit zur Unverbindlichkeit, Inspiration zur Zersplitterung und Schutz zur Isolation.
Am Ende verhindert Flucht genau das, wonach man sich sehnt: Anzukommen, Tiefe zu erleben, ein Werk zu schaffen, das Bestand hat.
Die Folgen der Flucht
Im ersten Moment fühlt sich Flucht wie Befreiung an – mit der Zeit wird der Preis sichtbar.
Für dich persönlich:
Du bezahlst mit Rastlosigkeit. Die Euphorie des Neustarts weicht der Ernüchterung. Statt innerer Ruhe wächst die Zerrissenheit: Überall unterwegs, nirgends wirklich angekommen. Beziehungen bleiben an der Oberfläche, berufliche Stationen hinterlassen wenig Tiefe.
Langfristig entstehen Selbstzweifel: „Warum bleibe ich nirgendwo? Warum wiederholt sich das? Was ist mein Mehrwert?“ Jeder Abbruch nagt am Selbstbewusstsein; der innere Kritiker wird lauter, das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Dinge durchzuhalten, schrumpft.
Auch der Körper leidet: Schlaflosigkeit, Nervosität, Magenprobleme oder Herzklopfen sind typische Begleiter des Flucht-Modus.
Für dein Unternehmen und dein Team:
Auch Organisationen tragen die Kosten. Unternehmer im Flucht-Modus verlassen ihre Firma oft zu früh – meist gerade in dem Moment, in dem aus Vision Stabilität entstehen müsste. Die Folge: Unternehmen verlieren ihre Richtung, bevor sie sie wirklich gefunden haben.
In der Führung zeigt sich Flucht als mangelnde Verbindlichkeit: Inspirierende Starts, wenig Konstanz im Alltag. Teams, deren Leader immer schon beim nächsten Abenteuer sind, verlieren Orientierung und Motivation.
Noch schlimmer: Sie lernen, Ideen „abzuwarten“ – wie bei einem früheren Kollegen, der täglich neue Impulse ins Team kippte, sie aber oft schon am nächsten Tag vergaß. Die Reaktion: Nicht sofort aufnehmen, sondern erst mal auf die lange Bank schieben – vielleicht ist es morgen ohnehin obsolet. So führt ein zu viel an Ideen zur Stagnation.
Langfristig entsteht eine Kultur der Zersplitterung: viele gute Ideen, wenig Substanz. Unternehmen wirken dynamisch – aber ohne Fundament. Talente wandern dorthin ab, wo wirklich etwas Dauerhaftes geschaffen wird.
Woher kommt der Kampf?
Der Flucht-Modus entsteht dort, wo Bindung und Stabilität nicht verlässlich waren – und wo Weggehen der einzige Ausweg schien.
Viele Menschen im Flucht-Muster haben früh gelernt: Nichts bleibt, wie es ist. Vielleicht gab es häufige Umzüge, wechselnde Schulen, neue Bezugspersonen. Bindungen waren nie sicher – und emotionale Distanz wurde zur Überlebensformel.
Andere haben schwere Verluste erlebt: Trennungen der Eltern, emotionale Abwesenheit, sogar Tod naher Menschen. Die Botschaft war: „Verlass dich lieber nicht zu sehr – es könnte dir wieder genommen werden.“
Manche haben erlebt, dass Freiheit und Selbstbestimmung in der Familie kaum Platz hatten. Eltern waren so dominant, dass für das Kind kaum mehr Raum war. Es sei denn, sie haben sich dem System entzogen: Lieber fliehen, als sich einengen zu lassen.
Hinzu kommenneurobiologische Faktoren wie AD(H)S: Eine erhöhte Reiz- und Neuheitssuche, schnelle Langeweile bei Routine, Schwierigkeiten in der Selbststrukturierung. All das kann das Flucht-Muster verstärken.
Aus solchen Erfahrungen prägen sich Glaubenssätze, die bis heute wirken:
„Ich passe hier nicht – woanders ist es besser.“
„Nichts ist von Dauer – deshalb lohnt es sich nicht, zu tief zu investieren.“
„Wenn es eng wird, muss ich raus.“
„Bleiben heißt, mich zu verlieren.“
„Routine tötet meine Energie – ich brauche ständig Neues.“
Was einst Schutz war, wirkt heute wie eine unsichtbare Bremse: Statt zu bleiben, wenn es wichtig wäre, gehst du. Statt in die Tiefe zu wachsen, bleibst du in der Öberflächlichkeit.
Die Sehnsucht – dein Ruf aus der Flucht
Wer im Flucht-Muster lebt, kennt das Gefühl: Immer auf dem Sprung, immer in Bewegung. Frei aber gehetzt. Doch mitten in der Rastlosigkeit meldet sich ein anderes Verlangen. Kein neuer Kick, kein nächstes Projekt – sondern die Sehnsucht, endlich anzukommen.
Es ist die Stimme in dir, die sagt: „Ich will nicht mehr weglaufen. Ich will bleiben – und trotzdem frei sein.“
Wenn du genau hinhörst, erkennst du, wonach du dich tief im Herzen sehnst:
Ankommen statt Ausweichen Die Sehnsucht, irgendwo zu bleiben, tiefer zu gehen, Wurzeln zu schlagen – ohne das Gefühl, dich selbst zu verlieren.
Tiefe statt Oberfläche Nicht nur inspirieren und starten, sondern Beziehungen und Projekte so pflegen, dass sie wachsen und Bestand haben. Und du dich endlich einmal geborgen fühlen kannst.
Verbindlichkeit statt Fluchtinstinkt Spüren, dass Verbindlichkeit kein Gefängnis ist, sondern Verlässlichkeit und Verbundenheit schafft – für dich und für andere. In dieser Verlässlichkeit entsteht Raum für Entspannung: Ich darf loslassen; andere stehen für mich ein.
Selbstwert aus Kontinuität Erleben: „Ich bin nicht nur der Anfang. Ich bin auch die, die durchhält. “Anerkennung nicht nur für Energie, sondern auch für Beständigkeit. Wer die Flucht hinter sich lässt, kann Großes schaffen – und sein Lebenswerk genießen.
Freiheit in der Bindung Die Erfahrung, frei zu sein und dennoch Teil von etwas Größerem – dass Zugehörigkeit nicht Verlust bedeutet, sondern Halt.
Auf den Punkt gebracht: Die Sehnsucht des Flucht-Menschen ist Freiheit in der Präsenz: Agil UND verwurzelt, inspiriert UND verlässlich, frei UND verbunden.
Schritte durch die Glasdecke
Die Glasdecke der Flucht durchbrichst du nicht mit dem nächsten Neustart.
Du baust sie ab, wenn du bleibst. Wenn du Tiefe zulässt, auch wenn sie sich anfangs eng anfühlt. Wenn du lernst, dass Freiheit nicht im Davonlaufen liegt, sondern im Ankommen – und wenn du das mit kleinen, mutigen Schritten erprobst. Feiere deine kleinen Bleibe-Erfolge bewusst und integriere sie in dein Selbstbild.
Fünf Schritte aus dem Flucht-Modus
1. Deine Energie bündeln Statt deine Kraft auf diverse Baustellen zu verteilen, wähle eine bis zwei, die du wirklich durchziehen willst. Fokussiere auf das Wesentliche – und gib der Versuchung des nächsten „Kicks“ nicht sofort nach. Jeder bewusste Verzicht ist ein Schritt in die Tiefe.
2. Das Bleiben üben Der Fluchtimpuls kommt oft, wenn Dinge zäh werden: Routinen, Konflikte, Verantwortung. Übe Aushalten. Sag dir: „Jetzt bleibe ich – auch wenn es unbequem ist.“ Bleiben ist ein Muskel, der trainiert werden kann.
3. Verbindlichkeit eingehen Sag bewusst Ja – zu einem Projekt, einer Rolle, einer Beziehung. Gibt ein Committment, das über die Anfangseuphorie hinausreicht. Verbindlichkeit ist kein Gefängnis, sondern schafft Klarheit: Für dich und für alle, die mit dir arbeiten oder leben. Dein Wort hat Gewicht – besonders, wenn es herausfordernd wird.
4. Tiefe suchen Suche die Energie der Tiefe. Beziehungen vertiefen, Strukturen pflegen, echte Meisterschaft erreichen - auch wenn es langweilig wirkt. Tiefe entsteht durch Zeit, Wiederholung, Auseinandersetzung. Hier wächst die Substanz, die eine Flucht nie zulässt.
5. Freiheit neu definieren Freiheit heißt nicht, ständig wegzurennen. Wahre Freiheit entsteht, wenn du bleibst und dich trotzdem nicht verlierst. Erkenne: „Ich bin frei, auch wenn ich mich binde.“ Diese Freiheit ist tiefer und nachhaltiger als jeder neue Anfang.
Der Weg aus dem Flucht-Modus ist eine bewusste Reise. Das Muster sitzt tief im Nervensystem und äußert sich als starke Reflexe in Gedanken, Gefühlen und Verhalten. Du zertrümmerst die Glasdecke nicht mit einem kühnen Hammerschlag – du baust sie Stein für Stein ab.
Starte klein: Wähle einen klaren Fokus, bei dem du drei Monate bleibst. Nimm dir ein Strukturprojekt vor und erlebe, wie gute Strukturen eure Arbeit leichter machen. Feiere neue Erfolge und verankere sie im Selbstbild – bis sich Bleiben natürlich anfühlt.
Reflektiere deine Erfolge bewusst:
Wie hat sich das angefühlt?
Wo ist eine neue Präsenz entstanden?
Was wird damit neu möglich?
So wird jede kleine Erfahrung ein Schritt der Befreiung – weg von der Flucht, hin zu Präsenz, in der du Großes schaffen kannst.
Zurück zum Anfang
„Mich kickt der Start …“ – vielleicht war das lange dein Motor. Aber der echte Anfang ist nicht der Launch. Dein echter Anfang ist das Bleiben. Stell dir vor, dein Fokus liegt nicht mehr auf dem nächsten Kick, sondern darauf, etwas wahrhaft Großes zu schaffen.
Beginne heute, die innere Glasdecke der Flucht Stein für Stein abzutragen:
Weniger Hektik, mehr Verbindlichkeit.
Weniger Wegrennen, mehr Ankommen.
Weniger Oberflächlichkeit, mehr Tiefe.
Denn echte Freiheit entsteht nicht im ständigen Weiterziehen – sondern in der Präsenz und im langfristigen Gestalten.
So wird aus der „Zeit für was Neues“ die „Zeit für das, was zählt“.
TL;DR
Flucht wirkt wie Freiheit – ist aber eine innere Glasdecke. Sie liefert den Kick des Neuanfangs, raubt dir jedoch Tiefe, Stabilität und das Gefühl, wirklich anzukommen.
Symptome: Unternehmer springen von Projekt zu Projekt, starten Side-Businesses oder wechseln zu früh in die nächste Gründung; Führungskräfte jobhoppen, lieben Kick-offs, meiden jedoch Konsolidierung und Konflikte. Außen: inspirierend & schnell. Innen: rastlos, kurzatmig.
Unbewusste Vorteile: Neustarts geben Sicherheit (Kontrolle über den Anfang), Freiheit (keine Verpflichtungen) und anfänglichen Selbstwert (Bewunderung für Momentum). Kurzfristig Gewinn – langfristig ein Kreislauf ohne Ankommen.
Risiken: Für dich: Rastlosigkeit, Selbstzweifel, Schlaf/Nervensystem unter Druck; Gefühl, „nirgends zu Hause“ zu sein. Für dein Unternehmen oder Team: Fragmentierte Erfolge, viele Initiativen – wenig Abschluss; Orientierung bröckelt, Talente wandern ab. Dynamik ohne Fundament.
Herkunft: Oft geprägt durch Unsicherheit in Kindheit und Jugend – wechselnde Umgebungen, Verluste oder fehlende Stabilität. Der tiefe Glaubenssatz: „Bleiben ist riskant – rausgehen ist sicherer.“ Verstärker können Neuheitssuche/AD(H)S-Muster sein.
Die Sehnsucht: Ankommen, Tiefe, Verbindlichkeit. Erleben: „Ich bin frei – auch wenn ich bleibe.“ Präsenz statt permanenter Bewegung.
Die Glasdecke durchbrechen:
Energie bündeln: Weniger Baustellen, nachhaltiger, dauerhafter Erfolg.
Bleiben üben: Aushalten, wenn Routine, Verantwortung oder Reibung kommen.
Verbindlichkeit eingehen: Ein bewusstes Ja geben – und halten.
Tiefe suchen: Beziehungen, Strukturen, Produkte weiterentwickeln statt neu starten.
Freiheit neu definieren: Freiheit nicht im Weglaufen, sondern im Ankommenfinden.
👉 Der Weg durch die Glasdecke der Flucht heißt: Präsenz statt Weglaufen. Tiefe statt Oberfläche. Freiheit im Ankommen.
Und nun zu dir
Wo in meinem Leben starte ich begeistert – verliere aber die Lust, wenn es anstrengend oder verbindlich wird?
Wie gehe ich mit Verbindlichkeit um – in Beziehungen, Projekten oder Rollen? Ziehe ich mich zurück, sobald echte Nähe oder Verantwortung entsteht?
Welche Geschichten erzähle ich mir, um Neustarts zu rechtfertigen? („Hier schätzen sie mich nicht …“, „Dort wartet die große Chance …“)
Wie würde es sich anfühlen, nicht wegzugehen – sondern zu bleiben, auszuhalten und tiefer zu gehen? Was wird dann möglich?
Hier gibts mehr dazu…
Dein Weg durch die innere Glasdecke: Erfolg – und plötzlich läuft’s nichtmehr? Entdecke, wie du deine innere Glasdecke durchbrichst und das Leben führst, das wirklich zu dir passt.
Drei Gesichter der Selbstsabotage (1): ⚔️ Der Kampf. Stark, kontrolliert, unermüdlich. Doch im Kern: Erschöpft. Deine „Kampf“-Glasdecke hält dich fest –bis du den Mut findest, loszulassen. Denn wahre Stärke ist Gelassenheit, nicht Druck
„Ich muss immer der härteste Arbeiter im Raum sein.“
Sätze, die ich von Unternehmern und Führungskräften regelmäßig höre. Sie sollen Stärke signalisieren – doch in Wahrheit verraten sie etwas anderes: eine innere Glasdecke im Kampf-Modus ⚔️.
Am Anfang einer Gründung oder unserer Karriere mag dieses Muster hilfreich sein. Aber irgendwann knallt es.
Ein Beispiel dafür ist Dirk Rossmann.
Ein großartiger, kraftvoller und innovativer Unternehmer.
1972 eröffnete er den ersten Selbstbedienungs-Drogeriemarkt in meiner Heimatstadt Hannover. Heute gehören fast 5.000 Filialen zu seinem Unternehmen.
Doch 1996 stand alles auf der Kippe. Rossmann wuchs rasant – getrieben vom Druck des Gründers. Dirk Rossmann war ständig im Kampf – mit anderen und sich selbst.
„Den größten Kampf habe ich in den 90er Jahren bestritten. Wir expandierten stark, hatten viele Bankschulden, ich spekulierte an der Börse. Meine innere Ruhe blieb dabei auf der Strecke, ich wurde nervös. Auch ein guter Chef war ich nicht. In dieser Zeit habe ich nur wenig geschlafen." Am Ende erlitt ich einen Herzinfarkt. Das war eine furchtbare Zeit."
Dirk Rossmann
Der Herzinfarkt wurde zum Wendepunkt – zum Ruf, seine innere Glasdecke zu durchbrechen und ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.
In diesem Blogartikel zeige ich dir, wie sich der Kampf-Modus zeigt, woher er kommt, welche Konsequenzen er hat – und wie du diese Glasdecke hinter dir lässt, bevor dein Körper dich dazu zwingt.
Die Kampf-Symptome
Menschen im Kampf-Modus wollen ihre Glasdecke nicht akzeptieren. Sie holen sich eine blutige Nase – und schieben mit noch mehr Druck dagegen. Ihr Motto: „So lange ich Druck mache, läuft’s. Aber wehe, ich lasse los.“
Äußere Symptome
Unternehmer im Kampf-Modus treiben ihre Firma mit schierem Willen voran. Wachstum ist keine Option, sondern ein Befehl: „Wir müssen expandieren – koste es, was es wolle.“ So wachsen Unternehmen schnell – aber oft ungesund.
Typisch ist eine Führung mit enormer Kontrolle: Alles läuft über die Unternehmerin, jedes Detail muss durch ihre Hände gehen. Entscheidungen und Verantwortung werden zentralisiert – selbst gegen den Rat des Teams. Der Unternehmer Hans Thomann hatte bis vor wenigen Jahren noch 46 direkte Reports – ein Symbol für diese Haltung.
Die Folge: Erschöpfte Mitarbeitende, hohe Fluktuation, innere Kündigung. Talente sehnen sich nach einem menschlicheren Arbeitsklima und gehen.
Besonders brisant wird es, wenn der innere Druck der Gründer auf den äußeren Druck der Investoren trifft. Dann entsteht ein wahrer Teufelskreis: Getrieben sein UND getrieben werden. Beispiele wie WeWork oder Gorillas zeigen eindrücklich, wohin Kampf-Strategien in Verbindung mit Wachstumsdiktaten führen: spektakuläres Wachstum, gefolgt von ebenso spektakulären Abstürzen.
Kurzfristig bringt dieser Modus beeindruckende Ergebnisse. Doch langfristig hinterlässt er Angstkultur, Vertrauensverlust und verbrannte Teams.
Führungskräfte im Kampf-Modus wirken nach außen durchsetzungsstark. Sie treiben Projekte mit Energie voran, fordern Leistung und scheinen unermüdlich. Doch der Preis ist hoch. Ihre Teams erleben sie als Mikromanager: Jede E-Mail wird korrekturgelesen, jede Entscheidung geprüft, jedes Detail kontrolliert. Das Gefühl: „Mein Chef vertraut mir nicht.“
Mitarbeitende fühlen sich entmündigt, klein gemacht, zu Befehlsempfängern degradiert. Konflikte sind an der Tagesordnung – denn Druck erzeugt Gegendruck. Manche passen sich still an, andere gehen in offene Rebellion. Am Ende bleibt ein Team, das zwar liefert, aber ohne Bindung an die Führungskraft.
Innere Symptome
Der Kampf-Modus fühlt sich an wie ein nie endender Dauerlauf. Selbst nach großen Erfolgen kommt höchstens ein kurzes Aufatmen, bevor der nächste Beweis fällig wird. Denn im Kern treibt dich der Gedanke: „Ich muss beweisen, dass ich stark, unersetzlich und unverzichtbar bin.“
Typische Gedanken sind:
„Ohne mich geht hier gar nichts.“
„Nur wenn ich Druck mache, kommen wir weiter.“
„Andere können das nicht – ich muss es selbst tun.“
„Wenn ich locker lasse, bricht alles ein.“
„Ich darf nie Schwäche zeigen – sonst verliere ich Respekt.“
Das Problem dahinter ist ein Selbstbild, das Leistung und Kontrolle über alles stellt. Es sagt dir: „Nur wenn du mehr leistest als alle anderen, bist du genug.“
Die mutige Stimme in dir, die flüstert: „Ich bin okay so, wie ich bin – auch ohne Beweise“, wird konsequent zum Schweigen gebracht. Stattdessen treibt dich dein innerer Antreiber an wie ein schwarzer Peitschenmann: ständig fordernd, nie zufrieden.
Dein Körper reagiert entsprechend: Chronischer Alarmzustand. Kein Loslassen, kein Durchatmen. Selbst Pausen fühlen sich gefährlich an – als würdest du sofort an Bedeutung verlieren. Ein Klient brachte es einmal auf den Punkt: „Wenn ich nur noch 40 Stunden die Woche arbeite – bin ich dann überhaupt noch etwas wert?“
Unbewusste Vorteile
Von außen wirkt der Kampf-Modus hart und destruktiv: Druck, Kontrolle, Mikromanagement. Und trotzdem ist er für die Menschen dahinter eine Schutzstrategie. Tief im Nervensystem verankert, gibt er Sicherheit in Situationen, die sich bedrohlich anfühlen.
Auf einer unbewussten Ebene ist der Kampf total sinnvoll:
Kontrolle als Sicherheit: Wer alles imGriff hat, kann nicht überrascht werden.
Leistung als Selbstwert: Ständige Ergebnisse geben das Gefühl, unersetzlich zu sein.
Druck als Antrieb: Unter Stress läuft das System tatsächlich kurzfristig zu Höchstform auf – Adrenalin wird zum Motor.
Anerkennung durch Stärke: Nach außen gilt man als durchsetzungsstark, unermüdlich, jemand, „der den Laden zusammenhält“.
Diese Vorteile machen den Kampf-Modus verführerisch. Sie vermitteln kurzfristig Bedeutung, Stabilität und Schutz.
Doch der Nutzen kippt schnell ins Gegenteil: Kontrolle wird zu Misstrauen, Leistung zu Getriebenheit, Druck zur Erschöpfung und Stärke zu Isolation. Was einst ein Schutz war, wird zur Falle – und aus der scheinbaren Stärke entsteht langfristig Schwäche.
Die Folgen des Kampfes
Die Stärke und der Druck des Kampf-Modus haben einen hohen Preis.
Für dich persönlich: Du lebst in einem ständigen Alarmzustand. Jeder Erfolg bringt nur ein kurzes Aufatmen, bevor der nächste Beweis fällig wird. Freude und Leichtigkeit kommen kaum vor. Stattdessen wächst die Angst, die Kontrolle zu verlieren – und mit ihr alles, was du aufgebaut hast.
Dein Körper spiegelt diese Daueranspannung: Schlafstörungen, Verspannungen, Bluthochdruck. Viele leben wie auf Adrenalin – bis der Körper irgendwann streikt: Burnout, Herzinfarkt, Zusammenbruch -oft abrupt nach Jahren scheinbarer Stärke. Was dich kurzfristig antreibt, wird langfristig zerstörerisch.
Für dein Unternehmen und Team: Auch Organisationen tragen die Kosten. Druck erzeugt zwar Ergebnisse, aber selten Committment und Innovation. Mitarbeitende funktionieren – doch nicht aus Begeisterung, sondern aus Angst. Kreativität, Mut und Bindung bleiben auf der Strecke.
„Ich habe von den Mitarbeitern sehr viel Leistung erwartet, aber selbst zu wenig gegeben.“
Dirk Rossmann
Die Kultur kippt ins Toxische: Fehler werden bestraft, Vertrauen erodiert, Talente wandern ab. Was bleibt, ist eine erschöpfte Belegschaft, die liefert – aber ohne Inspiration.
Kurzfristig mag der Kampf-Modus beeindrucken. Langfristig hinterlässt er verbrannte Erde – in dir selbst und in deinem Unternehmen.
Für dein Privatleben
Du bist, wer du bist - Kämpfer werden auch zuhause selten zum Ruhepol der Familie. Die Familie und Freunde haben oft das Gefühl, zu kurz zu kommen. Die Beziehungen leiden oft unter der Dominanz und der ständigen Arbeit. Viele Kontakte sind nur funktional, Tiefe ist selten möglich.
Risikofaktoren – woher kommt der Kampf?
Wie alle Glasdecken-Strategien wird auch der Kampf-Modus meist schon in der Kindheit und Jugend geprägt. Er war ein Schutz in Situationen, in denen „Funktionieren“ und „Durchhalten“ überlebenswichtig waren.
Viele Menschen im Kampf-Muster sind in leistungsorientierten Elternhäusern groß geworden. Liebe und Anerkennung vor allem für Leistung, Erfolg oder Stärke - selten für das einfache Dasein. Schwäche wurde kritisiert oder ignoriert. Einige Erfolgsunternehmer – wie Hans Thomann oder Reinhold Würth – stiegen schon als Kinder mit in den Betrieb ein. Der Stolz des Vaters ist der größte Lohn. In der Doku „Behind the Passion“ konstatiert die Frau von Hans Thomann sehr berührend: „Ich glaube, dass er es tatsächlich noch immer nicht für sich tut, sondern für seinen Papa.“
Andere mussten viel zu früh Verantwortung übernehmen – für Geschwister, für die Stimmung zu Hause, manchmal sogar für die Eltern selbst. Die Botschaft: „Wenn du nicht stark bist, bricht alles zusammen.“ So wie bei Dirk Rossmann, dessen Vater überraschend starb, als er 12 war. Schon mit 14 trug er zum Unterhalt der Familie bei:
„Schon als Steppke mit 13, 14 Jahren hatte ich den Einfall, Waren aus unserer Drogerie mit dem Fahrrad zu verteilen und zu verkaufen – die zehn Prozent Marge durfte ich behalten. Da habe ich bestimmt 700 Mark im Monat verdient.“
Dirk Rossmann
Viele „Kämpfer“ wuchsen mit einem hohen Erwartungsdruck auf. Die Botschaft der Eltern: „Du musst etwas Besonderes sein, sonst bist du nichts.“ Statt emotionaler Sicherheit gab es Regeln, Pflichten und Kontrolle.
So prägen sich Glaubenssätze ein, die tief im Nervensystem verankert bleiben:
„Ich muss immer stark sein.“
„Nur wenn ich Leistung bringe, bin ich wertvoll.“
„Ich darf nie die Kontrolle verlieren.“
„Wenn ich nicht alles im Griff habe, entsteht Chaos.“
Was damals Schutz war, wird später zur Blockade. Du wächst, stößt an die Glasdecke, versuchst sie großem Druck zu verschieben – und landest doch immer wieder in Erschöpfung.
Die Sehnsucht – dein Ruf aus dem Kampf
Der Kampf-Modus macht oft erfolgreich. Doch gleichzeitig weißt du: Es muss auch anders gehen. Irgendwann meldet sich deine Sehnsucht. Etwas tief in dir will raus aus dem Kampf – hinein in ein Leben, in dem du ganz du selbst sein kannst.
Neulich saß ich in einer Session mit 16 erfolgreichen Unternehmern. Auf die Eingangsfrage „Wer sehnt sich nach mehr Leichtigkeit?“ schnellten 12 Hände hoch. Meine inklusive. Wir hörten alle dieselbe Stimme. Den Ruf unserer Sehnsucht: Raus aus dem Kampf.
Dieser Ruf erinnert dich daran, dass du für mehr gemacht bist als für Druck, Kontrolle und Dauerstress. Und wenn du genauer hinhörst, erkennst du, wonach sich dein Inneres wirklich sehnt:
Vertrauen statt Kontrolle Loslassen dürfen – und erleben, dass trotzdem nichts zusammenbricht. Verantwortung teilen, ohne Angst vor Chaos.
Gelassenheit statt Dauerstress Einfach mal die Seele baumeln lassen. Pausen machen, ohne Schuldgefühle. Freude erleben – nicht nur Erleichterung, wenn eine Aufgabe abgehakt ist.
Wert aus dem Sein, nicht nur aus der Leistung Geschätzt werden, auch wenn du nicht 24/7 funktionierst. Anerkennung für deine Menschlichkeit – nicht nur für Ergebnisse.
Nähe statt Isolation Beziehungen eingehen, ohne dich schwach zu fühlen. Vertrauen schenken und echte Nähe zulassen – auch als Führungskraft.
Leichtigkeit & Freude Momente von Kreativität, Lachen, Inspiration wiederfinden. Nicht nur kämpfen, sondern leben.
Die große Sehnsucht der Kampf-Menschen ist Vertrauen in der Stärke: Loslassen, ohne die Kontrolle zu verlieren; getragen sein, ohne an Bedeutung einzubüßen.
Schritte durch die Glasdecke
Doch wie kommst du dahin? Eines ist klar: Mit noch mehr Druck sprengst du die Glasdecke nicht. Im Gegenteil: Je härter du kämpfst, desto fester wird sie.
Der Ausweg beginnt dort, wo du das Undenkbare wagst: Den Druck loslassen und Gelassenheit lernen. Gelassenheit heißt: dich selbst und andere lassen. Darauf vertrauen, dass auch ohne deinen ständigen Druck die richtigen Dinge passieren.
Das sind fünf Schritte, die dich aus dem Kampf-Modus herausführen:
Gelassenheit kultivieren. Dein Nervensystem kennt nur den Dauer-Alarm. Doch Pausen, Ruhe und Regeneration sind keine Schwäche – sie sind die Basis von Höchstleistung. Schaffe bewusst Momente, in denen nichts passieren muss.
Vertrauen üben Vertrauen entsteht nicht im Kopf, sondern in der Erfahrung. Wähle eine Situation, in der du sonst eingreifen würdest – und lass sie laufen. Ja, dein Team macht es anders, vielleicht nicht perfekt. Doch genau das ist die Übung: zu erleben, dass nichts zusammenbricht, wenn du nicht steuerst.
Verantwortung teilen Du musst nicht alles selbst tragen, um wertvoll zu sein. Viele im Kampf-Modus beweisen ihre Unverzichtbarkeit, indem sie alles alleine machen. Starte klein: Eine Aufgabe, ein Projekt, eine Entscheidung bewusst abgeben. Sag klar: „Das ist jetzt deine Verantwortung.“ Und halte es aus, nicht sofort einzuspringen. Jede geteilte Verantwortung schafft Leichtigkeit – und Vertrauen.
Grenzen ziehen – für dich selbst Immer erreichbar, immer stark – dieser Beweis zerstört dich. Grenzen setzen bedeutet nicht Schwäche, sondern Klarheit: „Das ist mein Rahmen – und darin wirke ich stark.“ Lerne Nein zu sagen. Blocke Zeiten im Kalender, die dir gehören. Erholung ist kein Luxus, sondern Teil deiner Stärke.
Freude zulassen Im Kampf-Modus wird jeder Erfolg sofort relativiert: „Gut – und was kommt jetzt?“ So raubst du dir die wichtigste Energiequelle. Freude ist kein Luxus, sondern Treibstoff. Feiere Zwischenschritte. Würdige Ideen. Lache mit deinem Team. Mach Dinge, die keinen Nutzen haben – außer, dass sie dich lebendig machen.
Alle fünf Schritte sind Veränderungen tiefsitzender Verhaltensmuster. Dein Nervensystem ist seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten auf den Kampf getuned. Überschreibe diese Muster mit neuen Erfahrungen. Mache kleine Experimente mit deinem neuen Lebensstil. Wenn dir eine Situation mit dem neuen Verhalten gelungen ist, reflektiere: Wie hat sich das angefühlt? Wo ist eine neue Leichtigkeit entstanden? Was wird damit neu möglich? So lernt dein Körper Schritt für Schritt: Gelassenheit und Vertrauen sind nicht gefährlich. Sie sind die Basis von Souveränität.
👉 Zusammengefasst: Der Weg durch die Glasdecke des Kampf-Modus ist der Weg raus aus dem Beweisdruck, rein in die Gelassenheit. Nicht mehr beweisen, dass du stark bist – sondern erleben, dass du stark bist, gerade wenn du loslässt.
Zurück zu Dirk Rossmann
Und wie ging es für Dirk Rossmann nach seinem Herzinfarkt weiter? Mit einem radikalen Reset.
„Von da an habe ich alles auf Null gestellt und versucht, die Firma zu retten.“
Dirk Rossmann
Er arbeitete an sich selbst, um seine Getriebenheit zu regulieren.
Er restrukturierte die Firma. Heute ist Rossmann schuldenfrei – darauf ist er besonders stolz.
Er veränderte seinen Managementstil, stellte die Mitarbeitenden in den Fokus. Heute ist er eines der bestgeführten Unternehmen weltweit.
Er setzte auf Fokus statt Tempo. Aus „immer mehr, immer schneller“ wurde „weniger, aber wirksam“.
Der Abschied aus der Kampfzone hat alles verändert. Für ihn persönlich – und für das Unternehmen, das 2013 nach 16 Jahren zweistelligen Wachstums als wachstumsstärkstes Unternehmen Deutschlands prämiert wurde.
Das ist die Einladung an dich: Du musst nicht warten, bis dein Körper oder dein Umfeld dich stoppt. Du kannst heute beginnen, deine innere Glasdecke Stück für Stück abzutragen.
Weniger Beweisdruck, mehr Souveränität.
Weniger Getriebenheit, mehr Gelassenheit.
Weniger Kampf, mehr Vertrauen.
Denn wahre Stärke entsteht nicht im Kämpfen – sondern im Vertrauen und der Gelassenheit.
TL;DR
Der Kampf-Modus ist die innere Glasdecke, die nach außen wie Stärke wirkt – und dich doch erschöpft. Druck, Kontrolle und Beweisdruck geben dir kurzfristig Sicherheit, rauben dir aber auf Dauer Gesundheit, Freude und Vertrauen.
Symptome: Unternehmer treiben Wachstum um jeden Preis, oft verstärkt durch den Druck von Investoren. Führungskräfte kontrollieren jedes Detail. Nach außen kraftvoll, innen getrieben – ohne echte Freude.
Unbewusste Vorteile: Kontrolle vermittelt Sicherheit, Leistung gibt Bedeutung, Stärke bringt Anerkennung. Kurzfristig funktioniert das – langfristig kippt es in Misstrauen, Isolation und Erschöpfung.
Risiken: Für dich: Dauerstress, Beweisdruck, Burnout oder Herzinfarkt. Für dein Unternehmen: toxische Kultur, Fluktuation, Talente brennen aus. Kurzfristige Ergebnisse – langfristig verbrannte Erde.
Herkunft: Leistungsorientierte Familien, Überverantwortung, hoher Erwartungsdruck - all das hat dir die Botschaft vermittelt: „Leistung ist Liebe. Nur Stärke zählt – wer loslässt, verliert.“
Sehnsucht: Vertrauen, Gelassenheit, Nähe, Leichtigkeit. Erleben: „Ich bin genug – auch ohne ständigen Druck und Beweise.“
Über die Glasdecke hinaus: Überschreibe alte Muster mit neuen Erfahrungen. Mache kleine Experimente und reflektiere die neuen Erfolge deines neuen Lebensstils. So programmierst du dein Nervensystem um.
Gelassenheit kultivieren: Ruhe und Regeneration sind keine Schwäche, sondern die Basis von Höchstleistung. Schaffe Momente, in denen nichts passieren muss.
Verantwortung teilen: Du musst nicht alles selbst tragen – geteilte Verantwortung entlastet dich und stärkt dein Team.
Vertrauen üben: Halte es aus, wenn andere Dinge anders machen – und erlebe, dass trotzdem nichts zusammenbricht.
Grenzen ziehen: Stärke zeigt sich nicht in Dauerverfügbarkeit, sondern in klaren Rahmen – für dich und andere.
Freude zulassen: Erfolge sind keine Beweisstücke – gönn dir und deinem Team echte Momente von Leichtigkeit.
👉 Der Weg durch die Glasdecke des Kampf-Modus heißt: Raus aus dem Beweisdruck, rein in die Souveränität.
Und nun zu dir
Wo in meinem Leben versuche ich , meine Stärke zu beweisen – und für wen eigentlich?
l Wie gehe ich mit Verantwortung um? Wie gut kann ich loslassen?
l Was spüre ich, wenn ich Kontrolle abgebe? Vertrauen – oder Angst, dass Chaos entsteht?
l Wie oft gönne ich mir echte Pausen, Freude oder Leichtigkeit – ohne Schuldgefühl?
l Was würde sich verändern, wenn mein Leben von Gelassenheit geprägt wäre?
Hier gibts mehr dazu…
Verstehe deine innere Glasdecke: Außen Erfolg – innen Frust? Entdecke, wie die innere Glasdecke dich bremst – und warum sie zugleich dein Schlüssel zum Durchbruch ist.
10 Thesen für mehr Leichtigkeit. Leichtigkeit ist kein Luxus – sie ist dein Erfolgsrezept. Zehn Impulse für Leader, die wirken wollen, ohne sich aufzureiben.
Das größte Feuer erlebe ich bei Menschen, die von einem tiefen inneren Anliegen getragen sind.
Man sieht es in ihren Augen. In ihrer Entschlossenheit. In der Klarheit ihrer Entscheidungen. Sie sind nicht einfach nur ehrgeizig – sie sind verbunden mit etwas Größerem.
Ich denke an Unternehmer, die langfristig starke, „enkelfähige“ Unternehmen aufbauen. An Leaderinnen, die mutig die Transformation ihrer Organisation vorantreiben, wie:
Antje von Dewitz, die VAUDE mit Klarheit und Überzeugung auf Nachhaltigkeit ausrichtet – ökologisch, sozial, unternehmerisch.
Bodo Janssen, der aus persönlicher Krise eine neue, menschenzentrierte Führungskultur entwickelt hat.
Bill Anderson, der als CEO von Bayer eine radikale Vereinfachung und Verantwortungsverschiebung lebt – weil er Führung neu denkt: nicht als Kontrolle, sondern als Vertrauen
All das sind Menschen, die sich immer wieder die Frage stellen:
„Was ist mein Beitrag – jenseits von Status, Zahlen und Applaus?“
Sie haben ein inneres Anliegen. Etwas, das sie antreibt, auch wenn es schwer wird. Etwas, das ihrem Handeln Richtung gibt – und Tiefe. Etwas, das sie nicht mehr loslässt.
Ich weiß, wie sich dieses innere Feuer anfühlt. Und ich weiß auch, wie es sich anfühlt, wenn es fehlt. Zum ersten Mal hat sich mir mein Anliegen mit 16 offenbart. Im Kunstunterricht. Ein Klumpen Ton. Meine Hände formten – ohne zu wissen, was. Was dabei herauskam, erschreckte mich. Und veränderte alles.
Die ganze Geschichte – und was sie mit deinem Anliegen zu tun hat – liest du gleich.
In diesem Blogartikel erfährst du: Was ein echtes inneres Anliegen ausmacht. Warum Ziele dich irgendwann leer lassen. Wie du deinem Anliegen in 3 Schritten näher kommen kannst.
Dafür bin ich in dieser Welt!
Jeder Mensch, der Großes bewegt, begibt sich früher oder später auf eine innere Reise. Eine Reise, auf der wir nicht nur Fähigkeiten entwickeln – sondern uns selbst neu entdecken.
Die Heldenreise beschreibt diese Entwicklung in universellen Stationen. Eine ihrer entscheidenden Etappen ist: Der Ruf. Der Moment, in dem du eine leise, aber bestimmte Stimme in dir hörst:
„Da ist etwas, für das du auf dieser Welt bist.“
Das ist dein Anliegen.
Der tiefere Grund, aus dem du hier bist. Nicht als Jobbeschreibung – sondern als innere Ausrichtung, als persönliche Antwort auf die Frage: Was soll durch mich in die Welt kommen?
Ein echtes Anliegen ist der innere Antrieb vieler Menschen, die Außergewöhnliches leisten. Ganz gleich, ob wir Unternehmerin, Top-Manager, Künstlerin oder Sportler sind – wir alle brauchen das Gefühl, dass unser Tun über uns selbst hinausweist. Dass es Sinn stiftet.
Denn genau das gibt uns die Kraft, dranzubleiben – auch wenn es schwierig wird. Gerade dann.
Die Ambition ist wie ein autonomer Wille, der die persönliche Entwicklung in eine bestimmte Richtung trei
Dorothea Assig & Dorothee Echter in "Ambition"
Was ist ein Anliegen?
Dein inneres Anliegen ist der Wunsch, aus dem, was du erlebt, überstanden und gelernt hast, etwas Gutes für andere entstehen zu lassen.
Unser Anliegen entsteht nicht im Kopf - sondern im Erleben. Dort, wo du berührt wirst. Erschüttert. Dort, wo du mit dir gerungen hast – und dennoch weitergegangen bist.
Unser Anliegen ist anfangs oft nur eine Ahnung. Mehr ein inneres Ziehen als ein klares Ziel. Etwas in uns sagt: „Da ist etwas, das durch mich in die Welt will.“ Mit jeder Erfahrung, mit jeder überstandenen Krise wird es klarer. Bis es uns irgendwann kraftvoll trägt.
Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als sich mein Anliegen erstmals zeigte.
Ich war sechzehn. Im Kunstunterricht bekamen wir einen Klumpen Ton. Die Aufgabe: Forme, was aus dir heraus entstehen will. Ich tauchte ab in den kreativen Flow. Meine Hände bewegten sich wie von selbst – ohne Plan, ohne Denken.
Als ich später mein Werk betrachtete, stockte mir der Atem.
Vor mir stand eine kleine Figur: Ein Mensch, zusammengekauert, eingeschlossen in einem Käfig – einem Käfig, dessen Tür sperrangelweit offenstand.
Im ersten Moment bekam ich einen Schreck. Denn ich erkannte: Das war ich.
Ich war damals leistungsstark, gut gefördert, voller Potenzial. Und trotzdem war da etwas in mir, das sich zurückhielt. Ein Teil wollte wachsen, aufblühen, wirken. Ein anderer fühlte sich gefangen.
Heute weiß ich, was mich damals gefangen hielt: Eine unsichtbare, durch mehrere Generationen weitergegebene innere Glasdecke.
In diesem Moment, mit dieser Skulptur, war etwas in mir wach geworden. Der erste leise Ruf:
„Du bist nicht hier, um dich klein zu halten. Du bist hier, um echten Impact zu haben – und anderen dabei zu helfen, dasselbe zutun.“
Ziele vs. Anliegen: Das unendliche Spiel
Wir alle kennen das: Du steckst dir ein Ziel – und arbeitest entschlossen darauf hin. Wenn du es erreicht hast, kommt das nächste. Dann das übernächste...
✅ Studium ✅ Erste Führungsrolle ✅ Familie gründen ✅ Funding-Runde abschließen ✅ C-Level erreichen ✅ Exit schaffen
Du bleibst in Bewegung, getrieben, zielorientiert. Aber was passiert, wenn du oben angekommen bist – und es kein nächstes Ziel mehr gibt?
Ich sehe das ständig in meiner Arbeit:
Gründer und Gründerinnen, die kraftvoll auf den Exit hingearbeitet haben – und all ihre Energie verlieren, wenn er ausbleibt. Oder die ihn schaffen – und sich danach leer und richtungslos fühlen.
Top-Manager, die sich jahrelang durch Karriereleitern gekämpft haben – und im Moment des Erfolgs spüren: „Ich dachte, wenn ich das geschafft habe, bin ich endlich angekommen. Aber jetzt fühlt es sich leer an.“
Wenn wir Ziele erreichen, ohne dass ein Anliegen dahintersteht, entsteht keine Erfüllung – sondern Leere.
Wenn wir sie NICHT erreichen, bleibt nur Frust und das Gefühl von Scheitern.
Bei mir selbst kam dieser Moment, als ich „oben“ angekommen war. Sichtbar, anerkannt, einflussreich. Und doch: innerlich entfremdet. Ich funktionierte nur noch – aber ich war nicht verbunden. Nicht mit mir. Nicht mit einem tieferen Warum.
Und weil mir ein Anliegen fehlte, bremste ich mich selbst aus. Unbewusst. Ich fing an meine eigene Arbeit zu sabotieren: Hamsterrad, Bottleneck, unnötige Konflikte im Management-Team.
⚠️ Das Problem mit Zielen: Sie enden.
Ziele sind endlich. Du erreichst sie – und dann? Manchmal kommt Freude. Oft: Leere. Und meistens: Die Jagd nach dem Nächsten. Denn wenn du keinen inneren Kompass hast, brauchst du immer neue äußere Meilensteine. Noch ein Titel. Noch ein Umsatzsprung. Noch eine Herausforderung.
Ohne Anliegen brauchst du die nächste Karotte – mit Anliegen weißt du, wohin du gehst.
♾️ Anliegen: Einladung zum unendlichen Spiel
Ein Anliegen funktioniert grundlegend anders. Es hat kein Ende. Keine Deadline. Kein „Erledigt“. Es ist ein innerer Ruf, der dich begleitet – auch wenn Projekte scheitern. Auch wenn du innehältst. Auch wenn der Applaus ausbleibt.
Ein Anliegen ist nicht das, was du erreichen willst. Es ist das, wofür du da bist.
Wer sein Anliegen kennt, lebt und führt aus einer anderen Haltung:
Souverän – weil du weißt, wofür du stehst
Präsent – statt getrieben
Klar - statt reaktiv
Innerlich weit – statt verbissen
Wie entsteht unser Anliegen?
Ein echtes Anliegen ist nichts, das du dir einfach vornimmst. Es ist kein Branding-Tool oder cleverer Positionierungssatz.
Dein Anliegen entsteht nicht im Kopf – sondern im Leben. Es wächst leise. Oft über Jahre. Und meistens beginnt es dort, wo du es am wenigsten erwartest: In der Krise. In der Spannung. Im inneren Bruch.
Die Leadership-Expertinnen Dorothea Assig und Dorothee Echter bringen es auf den Punkt:
Das innere Anliegen entsteht durch äußere Not und innere Konflikte, die überwunden wurden und immer wieder neu überwunden werden.
Die Überwindungskompetenz geht mit dem Wunsch nach Heilung und Versöhnung einher, dem Willen, für alle Menschen, denen Ähnliches widerfährt, Gutes zu bewirken.
Als ich mit sechzehn meine Skulptur formte – diesen Menschen im offenen Käfig – wusste ich noch nicht, dass ich gerade die Wurzel meines Anliegens berührte.
Damals war das noch kein Konzept. Keine Vision. Kein Plan. Nur ein Gefühl. Ein Bild aus meinen Händen. Ein Ausdruck dessen, was in mir war – und nicht zur Entfaltung kam.
Ich spürte: Da ist Kraft. Da ist Potenzial. Aber da ist auch etwas, das mich zurückhält.
Mein Anliegen wurde geboren in der Spannung zwischen dem, was in mir angelegt war – und dem, was ich mir selbst zu leben erlaubte. Diese Spannung begleitet mich bis heute.
Denn sie ist das Zentrum meines Anliegens: Ich helfe ambitionierten Menschen, die ihr Potenzial spüren – sich aber selbst im Wegstehen. Menschen, die viel erreicht haben – und ahnen, dass da noch mehr in ihnen liegt. Nicht mehr Leistung. Sondern: Mehr Wirkung. Mehr Klarheit. Mehr Tiefe.
Die drei Komponenten deines Anliegens
In meiner eigenen Geschichte – und in der Begleitung von hunderten Führungskräften, Unternehmerinnen und Gründern – erkenne ich immer wieder drei zentrale Komponenten, aus denen ein starkes Anliegen erwächst. Auch das Zitat von Assig & Echter zeigt sie:
Eine durchlebte Krise
Eine entwickelte Überwindungskompetenz
Der Wunsch, zum Wohle anderer zu wirken
Diese drei Elemente sind der Nährboden, auf dem ein echtes Anliegen wächst. Lass uns diese drei Bausteine gemeinsam anschauen.
🔥 Krise durchlebt
Jedes Anliegen wurzelt in einer Erfahrung von innerer Not. Ein Bruch, ein Schmerz, eine Phase, die dich erschüttert hat – manchmal früh im Leben, manchmal mitten in der Karriere.
Selten ist es ein einzelnes Ereignis. Sondern ein Muster, das sich durch dein Leben zieht. Und manchmal beginnt es auch bereits bei deinen Vorfahren. So war es bei mir.
Ich komme aus einer Linie starker, kreativer Frauen. Frauen, die viel tragen mussten: Krieg, Vertreibung, Verluste, Alleinsein. Frauen, die viel geleistet haben – aber sich selbst nie ganz entfalten konnten. Was sie mir – unausgesprochen – weitergaben, war eine Art innere Glasdecke:
„Ich bin nur okay, wenn ich perfekt funktioniere.“
„Ich darf niemanden belasten.“
„Erfolg ist nie sicher.“
Diese Sätze waren nicht laut – aber sie wirkten. Sie hielten mich zurück, gerade dort, wo ich eigentlich wachsen wollte. Und sie zeigten sich später in meiner Karriere. Ich war dreimal im C-Level. Dreimal sichtbar, stark, erfolgreich. Und dreimal ging es abrupt zu Ende.
Nicht, weil ich fachlich versagt hätte. Sondern weil ich unbewusst gegen diese innere Glasdecke rannte – eine Grenze in mir, die ich mir nicht selbst gesetzt hatte, aber lange unbewusst mittrug. Ich war erfolgreich – aber nicht verbunden mit einem Anliegen. Ich funktionierte – aber ohne inneres Warum.
Und so kam es jedes Mal zum Bruch. Schmerzhaft, ja – aber auch heilsam. Denn in diesen Brüchen zeigte sich mein Anliegen zum ersten Mal klar: Ich will nicht nur „erfolgreich“ sein. Ich will wirken. Mit Sinn. Mit Tiefe. Mit echter Verbindung.
💪 Überwindungskompetenz
Krisen allein formen noch kein Anliegen. Viele Menschen erleben Brüche – aber nicht alle wachsen daran. Manche verharren in Frust, werden zynisch oder hart.
Was ein Anliegen entstehen lässt, ist nicht nur das, was dir passiert –sondern wie du damit umgehst.
Für mich war es ein langer, oft unbequemer Weg. Ich hätte die Schuld bei den Umständen suchen können: Im System, in der Führung, in der Kultur. Aber irgendwann wurde mir klar: Wenn ich mein Potenzial freisetzen will, dann muss ich mich selbst in den Blick nehmen. Radikal.
Ich begann, mich mit meinen eigenen inneren Mechanismen auseinanderzusetzen: Mit meinen Glaubenssätzen, meinen Triggern, meinen Schattenanteilen. Ich erkannte die Muster, mit denen ich mich klein hielten – nicht, weil sie wahr waren, sondern weil sie vertraut waren. Und ich begann, sie zu verändern.
Diese Arbeit war nicht linear. Nicht angenehm. Aber sie war entscheidend. Ich habe gelernt, mich nicht länger zu sabotieren, sondern Verantwortung für mein inneres Erleben zu übernehmen. Ich wurde klarer, souveräner, reifer.
Diese innere Reifung ist heute das Fundament meiner Arbeit. Sie ist meine Überwindungskompetenz. Die Kompetenz, mit der ich andere durch ähnliche Prozesse begleite.
💠 Zum Wohl anderer wirken
Ein echtes Anliegen bleibt nicht bei dir. Es will als Beitrag hinaus in die Welt. Denn wer durch Krisen gegangen und gewachsen ist, spürt irgendwann: „Das, was ich gelernt habe, ist nicht nur für mich gedacht.“
Schon in meinen früheren Führungsrollen gab es Momente, die sich für mich echter anfühlten als jeder äußere Erfolg. Immer dann, wenn ich ambitionierte Menschen begleitete, die an sich selbst zweifelten. Wenn ich miterleben durfte, wie sie innerlich aufblühten, ihren eigenen Kompass wiederfanden und plötzlich in ihre Kraft kamen.
Nicht durch Druck. Sondern durch Raum. Vertrauen. Spiegelung.
Damals war das ein Teil meines Jobs – heute ist es mein Beruf. Und mein Anliegen.
Ich begleite Gründer, Unternehmerinnen und Leader, die erfolgreich sind – aber innerlich getrieben, erschöpft oder orientierungslos. Menschen, die ahnen, dass mehr in ihnen steckt – aber nicht wissen, wie sie es freilegen können. Menschen, denen es so geht, wie es mir lange Zeit ging.
Ich helfe ihnen, ihre innere Begrenzung zu durchbrechen – und den Impact zu entfalten, für den sie wirklich hier sind. Nicht durch mehr Anstrengung. Sondern durch innere Reife. Durch Klarheit. Präsenz. Tiefe.
Das ist mein Anliegen. Und genau das möchte ich weitergeben.
Finde dein Anliegen – in 3 Schritten
Ein echtes Anliegen kannst du dir nicht einfach vornehmen. Aber du kannst ihm näher kommen – Schritt für Schritt. Indem du dir Raum nimmst. Ehrlich auf deinen Weg schaust. Und die Geschichten in dir zu Wort kommen lässt.
Nimm dir 3 x 30 Minuten Zeit. Schreib per Hand. Intuitiv. Unzensiert. Du musst nichts „formulieren“. Nur dir selbst zuhören. Dein Anliegen kennt den Weg.
🔥 Die Krise verstehen
Wo warst du am tiefsten erschüttert?
Welche Erfahrungen in deinem Leben haben dich wirklich herausgefordert?
Wann hattest du das Gefühl, festzustecken oder dich selbst zu verlieren?
Welche Sätze oder Überzeugungen hast du in diesen Phasen über dich und die Welt verinnerlicht?
Schreib 1–2 prägende Erlebnisse auf – aus Kindheit, Jugend oder Beruf. Spüre nach, was sie in dir ausgelöst haben. Welche Muster erkennst du? Was zieht sich durch?
Oft liegt genau dort der Ursprung deines Anliegens.
💪 Überwindungskompetenz erkennen
Was hat dich wachsen lassen?
Wie hast du dich durch diese Krisen hindurch bewegt?
Welche Fähigkeiten, Haltungen oder inneren Ressourcen hast du dabei entwickelt?
Was weißt du heute, was du damals nicht wusstest?
Mach dir bewusst, welche Kompetenzen, Einsichten und Stärken du dir in diesen Krisen „erarbeitet“ hast – nicht theoretisch, sondern im echten Leben.
Das ist deine persönliche Überwindungskompetenz. Sie ist einzigartig. Sie gehört dir.
💠 Zum Wohl anderer wirken
Wo wird deine Geschichte zum Beitrag?
Wem könntest du mit deiner Erfahrung heute helfen?
Gibt es Menschen oder Themen, mit denen du besonders tief in Resonanz gehst?
Welche Wirkung willst du entfalten – jenseits von Status, Erfolg oder Applaus?
Dein Anliegen zeigt sich dort, wo deine Geschichte auf ein Bedürfnis in der Welt trifft.
Dort beginnt dein Beitrag. Dort ruft dich das unendliche Spiel.
Fazit: Dein Anliegen ist deine tiefe Kraft
Dein Anliegen ist nichts, das du dir ausdenken musst. Es ist längst da. Verwoben mit deiner Geschichte. Versteckt in deinen Krisen, deinen Brüchen, deinen Erkenntnissen. Es spricht leise – aber kraftvoll, wenn du bereit bist, hinzuhören.
Du musst nicht perfekt sein. Du musst nicht „fertig“ sein. Du musst nur anfangen, ehrlich mit dir zu sein.
Denn das, was dich geprägt hat, das, was du überwunden hast, und das, was dir heute wirklich wichtig ist – das alles gehört zusammen. Darin liegt dein Anliegen. Ein Anliegen, das dich durch die Höhen und Tiefen trägt, dir immer wieder zeigt: Darum gibt es dich.
Und das gleichzeitig eine ganz besondere Energie in dir wach werden lässt. Die Energie, die dich durch dein Upper Limit trägt und Großartiges erreichen lässt.
Oder wie der Mythenforscher Joseph Campbell einst sagte.
Follow your bliss. And the universe will open doors, where there were only walls.
Hier gibts mehr dazu…
Spiele das unendliche Spiel: Viele spielen auf Sieg. Doch was, wenn der wahre Erfolg im unendlichen Spiel liegt? Entdecke, was dich wirklich trägt – als Unternehmer, als Leader und als Mensch.
Das Upper Limit: Deine heimliche Erfolgsbremse. Erfolg – und plötzlich läuft’s nicht mehr? Entdecke, wie du dein Upper Limit erkennst, durchbrichst und das Leben führst, das wirklich zu dir passt.