Durch Anklicken von „Allen Cookies zustimmen“ erlauben Sie, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden, damit die Navigation und Analyse der Seitenbenutzung verbessert und Marketingaktivitäten unterstützt werden. Sieh Dir die Datenschutzerklärung für mehr Informationen an.
DER VOLATE LEADERSHIP-BLOG

Gutes Wachstum fängt mit den richtigen Impulsen an

Wertvolle Anregungen für die Entwicklung deines Unternehmens und regelmäßige Inspirationen für deine persönliche Weiterentwicklung. Im Volate Blog findest du beides.

Alle Beiträge
Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.

Das Decacorn Geheimnis

Lies mehr über die vergessene Erfolgsformel deutscher Start-ups

Das Decacorn Geheimnis - Die vergessene Erfolgsformel deutscher Start-upsDas Decacorn Geheimnis - Die vergessene Erfolgsformel deutscher Start-ups

Überall in der Startup-Szene wird über Bürokratie und fehlendes Kapital geklagt. Dabei gibt es eine viel entscheidendere Zutat für nachhaltigen Erfolg:

Den langfristigen Unternehmergeist

Ohne ihn entstehen keine globalen Marktführer, keine Hidden Champions – und vor allem keine Unternehmen, die unsere Gesellschaft nachhaltig prägen.

In den letzten sechs Jahren habe ich über 170 GründerInnen begleitet und dabei ein Muster erkannt: Viele meiden die Herausforderung, vom Macher zum Leader zu wachsen – und wählen stattdessen vermeintlich einfachere Wege:

  • "Klein ist doch auch ganz schön"→ Das Unternehmen bleibt bei max. 50 Mitarbeitenden stehen.
  • ”Ich bin halt ein Serial Founder" → Die Firma wird verkauft, und es geht wieder von vorne los.

Das sind valide, persönliche Entscheidungen. Ich kann jeden Gründer verstehen, dem es irgendwann zu viel wird.  

Nur: Große, weltweit wettbewerbsfähige Unternehmen und  entstehen so nicht.

Alle großen Erfolgsgeschichten eint:

Ihr Selbstverständnis

Sie sehen ihr Unternehmertum als langfristige Aufgabe – nicht nur für ihre Mitarbeiter und Kunden, sondern für die Gesellschaft.

🔹 Dirk Roßmann führte Rossmann 49 Jahre – und setzte sich früh für Nachhaltigkeit im Handel ein.

🔹 Aloys Wobben baute mit Enercon nicht nur ein Windkraftunternehmen auf, sondern etablierte nachhaltige Wirtschaftskreisläufe -  28 Jahre lang.

🔹 André Schwämmlein, Daniel Kraus und Jochen Engert prägen Flix seit 13 Jahren und schaffen eine intelligente, grüne Verkehrsalternative.

Heute dominiert oft ein anderes Mindset:

❌ Schneller Exit statt nachhaltiger Aufbau.

❌ Rendite-Maximierung statt Wertschöpfung.

❌ Dealmaker-Mentalität statt echte unternehmerische Verantwortung.

Dieses Mindset ist die größte Wachstumsbremse! 📉

Nachhaltige Skalierung braucht mehr als Kapital – sie braucht Gründer und Gründerinnen mit einer langfristigen Vision und dem Mut, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

Die Schlüsselfrage für unsere Zukunft: 🚀

Wer hat den Mut, über die nächste Finanzierungsrunde hinauszudenken – und ein Unternehmen zu bauen, das nicht nur wächst, sondern unsere Gesellschaft mitgestaltet?

📖 Mehr zur Bedeutung des Unternehmergeistes und warum er der wahre Wachstumstreiber ist, erfahrt ihr in meinem Gastbeitrag auf Munich Startup: https://www.munich-startup.de/108110/gastbeitrag-erfolgsformel-startup/

Presse

Loslassen lernen, Leichtigkeit gewinnen

Mit 5 inneren Blockaden behalten wir die Arbeit unbewusst auf unserem Tisch. Identifiziere sie und lerne loszulassen.

Loslassen lernen, Leichtigkeit gewinnenLoslassen lernen, Leichtigkeit gewinnen

Ich arbeite gerade mit einem Coachee, nennen wir ihn Max. Anfang dreißig, das Unternehmen läuft super, das Team wächst - und doch werden die Aufgaben auf seinem Tisch einfach nicht weniger.

Im Gegenteil. Max hat das Gefühl, unter einem Berg von Arbeit begraben zu sein, die eigentlich sein Team übernehmen sollte.

Also haben wir uns mal angeschaut, was ihn an der Übergabe der Verantwortung blockiert und dabei fünf typische Blocker identifiziert:

  • Fehlende Klarheit
  • Fehlendes Vertrauen
  • Schnell und sofort
  • Retter-Impuls
  • Fehlende direkte Wirksamkeit

Das Verständnis dieser fünf Blocker war ein echter Eye Opener für Max.

Argh! So viel Selbstsabotage!

Super! Denn Probleme, die in uns selbst liegen, können wir auch selbst lösen.

Wie diese Blockaden im Detail aussehen und wie du sie lösen kannst - das ist der Schwerpunkt dieses Blogartikels.

Die größten Blockaden liegen in dir

In meinem Buch „Vom Gründer zum CEO“ hat es Martin Giese, selbst erfahrener Leader, CEO Coach und Angel Investor wunderbar formuliert:

„Der schwierigste Schritt auf dem Weg vom Gründer zum CEO ist das Loslassen und das Vertrauen, da man sich nicht immer um alles selbst kümmern kann.“

Martin Giese

Ein schwieriger Schritt, weil er mit unserer Transformation vom getriebenen Macher zum reifen Leader verbunden ist.

Macher-Mindset:
Direkte Kontrolle, Intuitives Vorgehen

Als Macher sind wir ganz direkt an den Dingen dran. Wir

  • wissen ungefähr, wohin wir wollen,
  • haben ein Gefühl dafür, was wir können,
  • haben die Kontrolle über unser Tempo,
  • entscheiden über unsere eigene Arbeitslast,
  • spüren die Wirkung unserer Arbeit sofort und unmittelbar.

Wir haben die volle Kontrolle über unser Tun. Wir starten einfach mal und adjustieren dann auf dem Weg. Ein super Gefühl der Selbstwirksamkeit.

Leader-Mindset:
Indirekte Kontrolle, explizites Vorgehen

All das ändert sich, wenn wir Verantwortung übergeben wollen. Dann müssen wir

  • klare Ziele formulieren,
  • anderen Vertrauen,
  • ein realistisches Zeitgefühl entwickeln,
  • Verantwortung zumuten,
  • und die Wirksamkeit unserer Arbeit neu erfahren.

Aus der direkten Kontrolle wird eine indirekte Kontrolle. Klingt trivial, ist aber eine unglaubliche Umstellung. Und dagegen wehrt sich unser Unterbewusstsein mit Händen und Füssen.

Schon sind wir bei den fünf häufigsten Blockaden der Verantwortungsübergabe. Und wie Max sie im Alltag erlebt hat.

Klare Ziele formulieren

Blockade #1: Fehlende Klarheit:

In der Hektik des Alltags fehlt Max die Zeit, sich zu überlegen, was er eigentlich delegieren will: Was ist das Ziel der Aufgabe, was ist der Kontext, wann genau brauche ich es spätestens? Wenn er dann kleinere Themen unausgegoren über den Zaun wirft, geht es meist schief. Erst recht, wenn unser Gegenüber genauso schwammig mit einem „Ja, mache“ ich reagiert.

Ein typisches Beispiel von Max. Er hatte seine Chief of Staff Lisa gebeten: ”Kannst du mir diese Präsentation so schnell wie möglich liefern?“ Und Lisa hatte „Ja, mache ich gerne“ geantwortet. Leider kam die Präsentation dann viel zu spät. Das Problem: Die beiden hatten nicht geklärt, was „so schnell, wie möglich.“ Bedeutet. Max hatte erwartet, dass sich Lisa sofort dransetzt und es noch am Nachmittag liefert. Lisa nahm an, dass es ok ist, dass sie diese Präsentation macht, sobald sie mit einer anderen superdringlichen Anfrage von Max durch war.

Lösung #1: Klarheit in allen Schritten.

Wenn wir Dinge selbst tun, sind sie meist Work in Progress. Wir wissen so grob, was wir erreichen wollen und hangeln uns so durch. Bei der Delegation geht das nicht. Denn nun ist ein zweiter Player mit im Spiel, der seine eigene Agenda hat.

Gute Delegation braucht eine Klärung in 3 Schritten:

  • Schritt #1: Selbstklärung. Was brauche ich bis wann, mit welchen Check-ins? Wenn du nur vage Erwartungen kommunizierst, ist ein gutes Ergebnis reiner Zufall. Idealerweise schreibst du dein Briefing auf, denn das Schreiben offenbart die Lücken unserer Überlegungen. Lade über diese Links (deutsch, englisch) dein Briefing-Template herunter.
  • Schritt #2: Klärung des gemeinsamen Verständnisses. Erkläre deinem Gegenüber das Ziel und die Rahmenbedingungen und lass sie dann beides mit ihren eigenen Worten erklären. Ein super Check, ob ihr das gleiche Verständnis habt oder ob es noch Klärungsbedarf gibt.
  • Schritt #3: Klärung des Lösungsansatzes. Lass dein Gegenüber klar darstellen was genau sie vor hat, um deine Anfrage zu lösen. Klärt auch hier euer gegenseitiges Verständnis.

Mit diesen drei Schritten könnt ihr schon mal ganz viele Missverständnisse der Übergabe auflösen und damit eine gute Vertrauensbasis aufbauen - und damit gleich auch das nächste Problem adressieren.

Vertrauen aufbauen

Problem #2: Fehlendes Vertrauen:

Seine neueren Teammitglieder kennt Max nicht so gut, weiß nicht, wie sie ihren Job machen. Also traut er sich nicht, ihnen einzelne Projekte zu übergeben.

Lösung: Baue schrittweise Vertrauen auf

Projekte übergeben wird nur ungern an Menschen, deren Leistungsfähigkeit wir nicht kennen. Also müssen wir Vertrauen aufbauen. Im Großen und im Kleinen.

Vertrauen im Großen: Ich vertraue deiner grundsätzlichen Leistungsfähigkeit. Dieses Vertrauen entwickelt sich mit derZeit. Startet eure Zusammenarbeit mit kleineren, weniger kritischen Projekten und baut die Zusammenarbeit schrittweise aus. Reflektiert bei jedem Schritt, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert. Mehr zum Prozess des Vertrauensaufbaus in diesem Blog-Artikel.

Vertrauen im Kleinen: Ich vertraue deiner Leistungsfähigkeit bei diesem spezifischen Projekt. Dieses Vertrauen gewinnt ihr durch einen strukturierten Prozess der Verantwortungsübergabe (mehr dazu hier). Denn groben Prozess dahinter habe ich schon im letzten Punkt beschrieben.  

Lass deinen Kollegen – noch bevor er durchstartet - einen Vorschlag zur Umsetzung erarbeiten. Diesen Vorschlag diskutiert ihr dann. Jetzt kannst du sehen, was er plant, ob das so passt oder wo ihr noch nachsteuern müsst. Erst wenn das geklärt ist, erfolgt die Verantwortungsübergabe. Mit diesem Prozess baut ihr Vertrauen ganz konkret auf. Ein Zeitinvest zu Beginn der Zusammenarbeit, der euch viel Zeit und Frustration erspart.

Realistisches Zeitverständnis

Blockade #3: Schnell und sofort:

Max möchte, dass alles schnell geht und am besten sofort passiert. Aber die Übergabe braucht Zeit, und dann muss es ja auch erst mal passieren. Also macht er die Dinge lieber „mal eben selbst“.

Lösung: Langsam schneller ans Ziel

Viele von uns haben einen „Sei Schnell“-Antreiber. Ich kenne das selbst nur zu gut ;-) Dieser innere Antrieb möchte die Kontrolle über deine Arbeits-Geschwindigkeit haben. Er gaukelt uns vor, dass wir schneller sind, wenn wir es „mal eben selbst tun“.

Für einzelne Aufgaben mag das stimmen. Aber nicht für den Berg an „mal eben schnell“-Jobs, der sich auf unserem Schreibtisch türmt. Abgesehen davon, dass die allermeisten „mal eben schnell“ Aufgaben gut von anderen gemacht werden können.

Entwickle ein „realistisches Zeitverständnis“. Addiere dieZeiten der ganzen „mal eben“ Projekte zusammen. Autsch! Mach dir klar, wieviele dieser Projekte auf deinem Schreibtisch vergammeln und gar nicht passieren. Soweit zu „Schnell und sofort“

Reflektiere, inwieweit dich „mal eben“-Aufgaben von deinen eigentlichen Themen abhalten.

Und überlege dann, wie du all diese kleineren Jobs im Team verteilen kannst. Die Übergabe kostet dann zwar Zeit - aber sicher sehr viel weniger als der Zeitgewinn, den du aus der Befreiung von diesen Jobs ziehst.

Verantwortung zumuten

Blockade #4 Retter-Impuls

Nicht nur Max ist überlastet, auch das Team ächzt unter der Arbeit. Weitere Belastungen will Max dem Team nicht zumuten, lieber macht er es selbst.

Lösung: Nimm dein Team ernst

Beim Retter-Impuls schlägt ein weiterer innerer Antreiber zu: „Mach´s allen recht.“

Wir möchten unserem Team helfen und entscheiden, sie nicht mit noch mehr Aufgaben zu belasten. Damit werden wir zu ihrem „Retter“. Meist ohne ihr Wissen.

Augenhöhe sieht anders aus. Denn die wohlmeinende Unterstützung hat eine massive Downside: Als „Retter“ sprichst du deinem Team die Kompetenz ab, über die eigene Arbeit zu entscheiden. Vielleicht wäre ja mehr gegangen? Oder ihr hättet gemeinsam neu priorisieren können?

Außerdem verhinderst du mit deiner Rettungsaktion, dass sie neue Erfahrungen machen: Wie priorisiere ich mich selbst? Was ist wirklich wichtig, was kann ich später machen? Wie stimme ich mich ab? Alles Erfahrungen, die sie brauchen, wenn sie immer mehr Verantwortung übernehmen. Und damit zementierst du den Wissens- und Leistungsunterschied zwischen euch.

Diskutiere künftige die zusätzlichen Aufgaben mit deinenTeammitglieder oder dem Team. Entscheidet gemeinsam, wie ihr sie umsetzt. Lass dich von der Einsatzbereitschaft deines Teams überraschen. Du wirst dich wundern, wie viel da geht.

Wirksamkeit neu erfahren

Blockade #5 Direkte Wirksamkeit fehlt

Verantwortungsübergabe ist ja nur Gelaber, da mache ich nichts.“ Max hat das Gefühl, dass ihn die Abstimmungen Zeit kosten, die er für seine eigentlichen Aufgaben braucht. Und schwupps fällt sie hinten über.

Lösung: Die Wirksamkeit der Verant­wortungs­übergabe erleben.

Definiere deine Wirksamkeit neu. Als Leader bist du wirksam, wenn du immer mehr deiner Aufgaben in dein Team gibst und es in die Lageversetzt, diese Aufgaben so gut wie du oder sogar besser zu erfüllen. Andy Grove bring es auf den Punkt:

„Dein Output als Leader ist der Output deines Teams.“

Andy Grove

Mach die Wirksamkeit deiner Verantwortungsübergabe messbar. Wunderbare KPI sind:

  • Projekte, die du erfolgreich an Dritte übergeben hast.
  • Steigende Produktivität deines Teams.
  • # der Stunden / Woche, die du jetzt für strategische Themen hast.

5 Blockaden und 5 pragmatische Lösungen. Wenn du diese Prinzipien in deine Verantwortungsübergabe einbaust, wird es dir immer leichter fallen, loszulassen. Und du gewinnst Zeit für deine eigentlichen Führungsaufgaben. Was eine Erleichterung!

Viel Spaß beim Umsetzen.

Key Take Aways: Loslassen lernen

Wir möchten so gerne loslassen und sabotieren uns doch selbst. Verantwortungsübergabe wird leicht, wenn du diese 5 Prinzipien verfolgst.

  • Mache deine Ziele explizit. Werde dir klar, was das Ziel und die Rahmenbedingungen der Verantwortungsübergabe sind. Nutze dafür das Briefing Template.
  • Baue schrittweise Vertrauen auf: Vertrauen ist die Grundlage jeder erfolgreichen Verantwortungsübergabe. Betrachte sie als einen expliziten Prozess.
  • Langsam schneller ans Ziel. Eine gute Verantwortungsübergabe kostet Zeit. Aber viel weniger, als wenn du weiterhin alles selbst machst.  
  • Mute deinem Team was zu. Du musst hier keinen retten. Traue der Kompetenz deiner Teammitglieder, binde sie aktiv in die Verteilung der Verantwortung ein.
  • Erlebe deine Wirksamkeit neu. Wenn du Verantwortung übergibst, hast du viel mehr Impact, als wenn du alles selbst machst. Nimm diesen Impact bewusst wahr.  

Und nun zu dir!

Reflektiere, was du brauchst, um loszulassen

  • Welche dieser Blockaden erlebst du besonders stark?
  • Was wäre möglich, wenn du diese Blockaden überwindest?
  • Was wirst du ab morgen anders machen?

Hier gibts mehr dazu…

Vertrauen ist machbar. Baue auf diese 5 Säulen: Vertrauen ist die Voraussetzung von High Performance. Lies hier, wie du systematisch Vertrauen aufbaust und kittest. Denn Vertrauen ist machbar.

Gib endlich deine Verantwortung ab: Verantwortung abgeben! DieSuperpower erfolgreicher Leader. Und mit der richtigen Technik viel leichter als du denkst! 

Leading my Team
Leading Myself

Werde ein reifer Leader

Reife Führung vereint Vision, Menschlichkeit, Performance und ein starkes Selbst-Bewusstsein. Entdecke die Eigenschaften, die reife Leader ausmachen, und präge dein Team nachhaltig.

Werde ein reifer LeaderWerde ein reifer Leader

Bist du der Leader, der du sein möchtest?

Du kennst deine Rolle, deine Verantwortungen, deine Ziele.

Aber wie willst du führen? Welche Eigenschaften brauchst du, damit dein Team wirklich abhebt?

Viele von uns haben nie bewusst darüber nachgedacht. Wir hetzen von Meeting zu Meeting, kämpfen uns durch Deadlines und tragen die Verantwortung für ein ganzes Team oder Unternehmen – aber vergessen dabei, uns zu fragen:

Wie erlebe ich mich als Leader?  Wie soll mich mein Team erleben?

Vor einiger Zeit habe ich diese Frage einigen Gründern in einem Workshop gestellt. Zunächst war es still. Nach ein paar Minuten kamen die Antworten: „Inspirierend.“ „Vertrauensvoll.“ „Empowernd.“

Doch dann auch die Zweifel:

„Bin ich das wirklich? Oder ist das nur mein Wunschbild?“

Die Transformation beginnt genau hier. Indem wir bewusst reflektieren, wer wir als Leader sein wollen – und wie weit wir davon entfernt sind. Es ist ein Weg, der viel Mut und Selbstreflektion erfordert, aber zu etwas Großem führt:

Wir werden reife Leader, gelassen und souverän.

In diesem Blogartikel erfährst du, welche Eigenschaften einen reifen Leader ausmachen und wie du sie leben kannst.

Lass dich inspirieren und starte deine persönlicheLeadership-Reise!
Your journey far beyond!

Wer bist du als Leader?

Du führst ein Team oder sogar ein Unternehmen. Du weißt genau, was dein Job ist: Deine Rolle, deine Verantwortungen und die Ziele, die du erreichen willst. Aber die entscheidende Frage ist:

WIE willst du diesen Job machen?
Was für ein Leader willst du für dein Team sein?
Welche Eigenschaften brauchst du, um nicht nur deine Ziele zu erreichen, sondern dein Team auf ein neues Level zu bringen?

Bevor du weiterliest, nimm dir 10 Minuten Zeit und schreib auf, welche Eigenschaften der Leader haben sollte, der du sein willst. Reflektiere dann:

Was sehe ich hier? Was davon lebe ich bereits?

Diese Übung ist noch wertvoller, wenn du sie mit deinen Co-Foundern oder deinem Leadership-Team machst.

Hier das Ergebnis eines Leadership-Workshops mit vier Gründern und Gründerinnen, die sich genau diese Fragen gestellt haben.

Lies nun weiter, um herauszufinden, was reife Leader ausmacht – und wie du dich dorthin entwickeln kannst.

Der reife Leader

Reife Leader zeichnen sich durch persönliche und emotionale Reife aus. Sie müssen sich nichts mehr beweisen, sondern verstehen sich als Teil von etwas Größerem. Sie kennen ihre Werte, handeln im Einklang mit ihren Emotionen und Bedürfnissen und führen mit Klarheit und Resonanz – immer im Interesse ihres Teams und ihrer Organisation.

„Reife Leader sind in der Lage, menschlich auf Augenhöhe zu agieren und dennoch im Sinne der Organisation zu entscheiden.“

Constanze Buchheim

Reife Leader vereinen vier wesentliche Eigenschaften (und 8 Tugenden, doch dazu gleich):

  • Einen Großen Traum, die große Sehnsucht, etwas Großartiges zu schaffen.
  • Ein Offenes Herz, das mit Gelassenheit und Demut Vertrauen schafft und tiefe Beziehungen ermöglicht.
  • Einen Starken Rücken, der durch Souveränität und Verantwortung resiliente Organisationen schafft.
  • Ein Wachstums-Mindset, als Basis für kontinuierliches Lernen und Entwicklung.

Der Großer Traum

Der große Traum bringt dich in die Zukunft. In ihm steckt deine ganze Energie. Die Tugend dahinter: Deine Sehnsucht.

Sehnsucht – Etwas Grosses schaffen

Als reifer Leader hast du eine große Sehnsucht. Du kennst dein persönliches „Warum“ und willst etwas Großartiges schaffen. Diese Sehnsucht ist der Motor deines Tuns, dein Kompass und deine Quelle der Inspiration.  Er lässt dich das lange Spiel spielen, statt vorzeitig aufzugeben.

Du weißt, dass du deine Ziele nicht allein verwirklichen kannst. Deshalb versammelst du Gleichgesinnte um dich – Kollegen, Kunden und Partner – und begeisterst sie mit einem klaren Wertversprechen, das auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Dein Antrieb ist klar: Du löst zentrale Probleme deiner Kunden und schaffst ein Unternehmen, in dem du selbst immer arbeiten wolltest.

"Woher weiß man, ob man das Zeug hat, der langfristige CEO eines Unternehmens zu sein? Unserer Erfahrung nach braucht es zwei Eigenschaften:

1. Führung

2. Sehnsucht - nicht unbedingt die Sehnsucht, CEO zu werden, sondern die brennende, unbändige Sehnsucht, etwas Großartiges zu schaffen und dieBereitschaft, alles zu tun, was dafür notwendig ist."

Ben Horowitz in „Why we prefer founding CEOs"

Dieser große Traum, übersetzt in eure Vision und Mission, bietet Orientierung und ist die Messlatte all eurer Entscheidungen. Mit klaren Zielen, einem gemeinsamen Takt und einem hohen Leistungsanspruch setzt ihr ihn Schritt für Schritt um.

Wandel gehört zum Alltag wachsender Unternehmen. Du kennst die Herausforderungen jeder Wachstumsphase. Indem du sie rechtzeitig adressierst, hilfst du deinem Team, den Wandel zu verstehen, und schaffst Sicherheit in unsicheren Zeiten.

Offenes Herz

Es gibt einen schönen Satz: „Wir managen Dinge und wir führen Menschen.“ Das Offene Herz steht für die Menschlichkeit in der Führung. Einer Führung, die anerkennt, dass wir nicht einfach nur ein Rädchen in einer Maschine sind, sondern Menschen mit reichen Lebenserfahrungen. Diese drei Tugenden stehen hinter dem offenen Herzen:

Gelassenheit - Mit dir und anderen im Reinen

Als reifer Leader hast du zunächst ein offenes Herz für dich selbst. Du hast gelernt, dich so anzunehmen, wie du bist - mit all deinen Stärken und Schwächen. Du weißt, wie du die inneren Peitschenmänner, die dich durch den Tag jagen, in ihre Schranken weist.

Deine Erfahrungen, auch in Krisen, haben dir gezeigt, dass Scheitern kein Weltuntergang ist. Diese Erkenntnis hat eine tiefe Gelassenheit in dir wachsen lassen. Deine innere Ruhe und emotionale Stabilität geben deinem Team Sicherheit. Du führst eine Organisation, die mit guter Energie und einem klaren Fokus auf euren Großen Traum hinarbeitet.

Gelassenheit ist eine wichtige Haltung. Wir haben schon so viel gesehen, dass wir uns selber und unsere eigene Meinung nicht mehr zu wichtig nehmen. Wir können gut identifizieren, wenn etwas schlecht ist. Und versuchen dann, das zu verhindern oder zu vermeiden. Damit sind wir schon auf einem recht guten Weg.

Alex Mahr & Jan Sedlacek, Stryber

Demut – Bereitschaft zu Dienen

Du bist kein Superheld, sondern zeichnest dich durch eine ausgeprägte Demut aus. Demut ist der Mut zu dienen, sich in den Dienst des größeren Ganzen zu stellen. Die Voraussetzung dafür: Das Bewusstsein deiner eigenen Rolle und der Respekt vor anderen. Dir ist klar, dass deine Macht nur geliehen ist, und du setzt sie bewusst und sorgfältig ein.

Wie ein Dirigent führst du „mit dem Rücken zum Publikum“: Der Applaus gilt deinem Team, nicht dir. Du setzt auf die Stärke vielfältiger Perspektiven und stellst Teamleistung über Einzelleistung. Mit jedem Erfolg, den ihr gemeinsam erzielt, wächst der Teamgeist und die Stärke eurer Zusammenarbeit.

Vertrauen – Beziehungen auf Augenhöhe

Dein offenes Herz befähigt dich, auch anderen zu Vertrauen. Vertrauen ist für dich kein Zustand, sondern ein aktiver Prozess. Du weißt, dass Organisationen nur mit Vertrauen zu Höchstleistungen aufblühen und hast gelernt, Vertrauen ganz bewusst aufzubauen.

Du gehst Beziehungen auf Augenhöhe ein, erkennst dasPotenzial deiner Teammitglieder und hörst empathisch zu. Menschen wachsen, wenn sie sich sicher fühlen, und diese Sicherheit förderst du durch klare Strukturen, Transparenz und Offenheit. Probleme und Konflikte sprichst du direkt an und ermutigst andere, dasselbe zu tun.

Starker Rücken

Der starke Rücken steht für eure Fähigkeit zur Performance. Exzellente Leistungen entstehen in einem Umfeld der Klarheit und der Eigenverantwortung. Und der Fähigkeit, sich den äußeren Umständen immer wieder aktiv anzupassen. Diese drei Tugenden stärken deinen Rücken:

Souveränität – Die Kraft der inneren Freiheit

Als reifer Leader strahlst du eine große Souveränität aus. Du verfügst über eine große innere Freiheit. Du hast gelernt, dich von den Erwartungen der anderen zu lösen und findest deinen eigenen Weg. Du weißt, was du willst, und bist klar in deinen Entscheidungen - deren Risiken du sorgfältig abwägst.

Die Basis: Dein klarer Wertekompass. Du lebst deine Werte integer vor und forderst ihre Einhaltung konsequent ein – bei dir selbst, deinen Kollegen und Kunden. Mit großer innerer Klarheit formulierst du deine Erwartungen, setzt Grenzen und gehst Konflikte proaktiv an. Selbst in schwierigen Momenten bleibst du handlungsfähig und unbeirrt.

Eigenverantwortung – Mut, Entscheidungen zu tragen

Dein Verantwortungsbewusstsein zeichnet dich aus: Du handelst im Interesse des großen Ganzen, triffst mutig auch unbequeme Entscheidungen und übernimmst dafür die volle Verantwortung. Fehler siehst du nicht als Anlass, Schuldige zu suchen, sondern als Chance, Lösungen zu finden.

Indem du Verantwortung gezielt übergibst, stärkst du das Vertrauen und Selbstbewusstsein deines Teams. Jede Herausforderung, die sie bewältigen, bereitet sie auf noch größere vor. Mit transparent formulierten Erwartungen gibst du deinem Team die Freiheit, Verantwortung zu übernehmen und eigenständig Entscheidungen zu treffen.  

Resilienz – Kurs halten, auch in der Krise

Du verfolgst dein großes Ziel unbeirrt, bist aber flexibel in der Wahl deines Wegs. Du akzeptierst die Realität mit radikaler Aufrichtigkeit. Du stellst dich den Herausforderungen und findest kreative Lösungen. Auch unter dem Druck von Krisen bleibst du anpassungsfähig; Rückschläge sind wichtige Wachstumsimpulse. Das ist Resilienz in Reinkultur.

Du weißt, dass du die Energiequelle deines Teams bist und stellst sicher, dass dir deine Kraft nicht ausgeht. Selbst in akuten Stresssituationen kannst du gut regenerieren und so einen klaren Kopf bewahren.  Du blickst positiv nach vorne und inspirierst andere mit deiner Zuversicht.

Wachstums-Mindset

Selbst-Bewusstsein – Schlüssel souveräner Gelassenheit

Als reifer Leader weißt du: Nur wenn ich wachse, wächst auch mein Unternehmen. Der Schlüssel dazu: Dein Selbst-Bewusstsein. Du setzt dich intensiv mit deinen inneren Antreibern, Triggern und Glaubenssätzen auseinander und machst dir das Unbewusste bewusst. Dein Selbst-Bewusstsein gibt dir eine souveräne Gelassenheit: Ich weiß, wer ich bin und wie ich mit der Welt interagieren muss, damit ich meine Ziele erreiche. Du wirst zum aktiven Gestalter, statt zum Opfer der Umstände.

Bis du das Unbewusste bewusst machst, wird es dein Leben lenken und du wirst es Schicksal nennen. 

C. G. Jung

Du suchst aktiv Feedback, reflektierst es offen und entwickelst daraus deinen eigenen Führungsstil – inspiriert von den Besten, aber mit deinem ganz eigenen Stil.

Du investierst viel Zeit, um andere in ihrer Entwicklung zu unterstützen – durch Feedback, Coaching und individuelle Führung. Gemeinsam reflektiert ihr eure Erfolge und Fehler in Retrospektiven, um gemeinsam immer besser zu werden.

Reife Leader schaffen reife Unternehmen

Als reifer Leader schaffst du eine Unternehmenskultur, die von Energie, Begeisterung und nachhaltigem Erfolg geprägt ist – eine echte Wachstumskultur.

Und da Unternehmenskulturen immer der Spiegel ihrer Leader sind haben auch Wachstumskulturen:

  • Einen Großen Traum der mit demütiger Ambition gelebt wird: Eine große, begeisternde Vision und gleichzeitig Bodenhaftung. Kontinuierliche Leistung statt großer Show.  
  • Ein Offenes Herz, das mit Wertschätzung und Respekt, tiefer Verbundenheit und einer authentisch gelebten Diversität in einer ausgeprägten Menschlichkeit resultiert.
  • Einen Starken Rücken, der mit Selbstverantwortung, diszipliniertem Fokus und radikaler Aufrichtigkeit eine herausragende Performance ermöglicht.
  • Ein Wachstums-Mindset, lernende Organisationen, die immer über sich hinauswachsen.

Der Weg dorthin beginnt bei dir. Die Reise zum reifen Leader erfordert Mut, Selbstreflektion und stetige Weiterentwicklung. Doch sie führt dich nicht nur zu deinem eigenen Potenzial, sondern auch zu einem Unternehmen, das über sich selbst hinauswächst.

So werde ich ein reifer Leader

Deine Entwicklung zum reifen Leader startet oft mit der Erkenntnis: Mit meiner aktuellen Führung laufe ich gegen die Wand – so geht es nicht weiter (mehr dazu in meinem Artikel zur Gründer-Midlife-Krise). Du begibst dich auf den Weg der kontinuierlichen und tief gehenden Selbstentwicklung. Das große Ziel: Souveränität, Gelassenheit und Erfüllung als Führungspersönlichkeit.

Diese 4 Schritte helfen auf dem Weg:

Zielbild: Was bedeutet reife Führung für mich?

Mit dem Zielbild hast du bereits angefangen: Du hast dir überlegt, wie du als Leader wahrgenommen werden möchtest. Nimm dir deine ersten Notizen und ergänze sie mit den neuen Impulsen. Reflektiere diese Schlüsselfragen und entwickle ein inspirierendes Bild deiner Führung:

  • Wie fühlt es sich an, ein reifer souveräner und gelassener Leader zu sein?
  • Was wird für mich und das Team möglich, wenn ich diesen Weg gehen?

Status Quo: Wo stehe ich heute?

Mach eine ehrliche Bestandsaufnahme. Wo sind deine Stärken? Wo siehst du noch Entwicklungsbedarf? Hol dir Feedback von deinem Team: Was schätzt es an dir? Wo wünscht es sich Veränderungen? Diese Rückmeldungen geben dir wertvolle Hinweise, wo du ansetzen kannst.

Selbstentwicklung: Dein neues Bewusstsein als Leader

Der wichtigste Schritt ist die Entwicklung deines Selbst-Bewusstseins. Frag dich:

  • Welche Stärken und positiven Glaubenssätze prägen mich?
  • Welche inneren Blockaden oder limitierenden Überzeugungen hindern mich?
  • Wie überwinde ich diese Blockaden?

Nimm dir bewusst Zeit für diese Arbeit und erwarte keine Quick Wins. Deine innere Reifung ist ein langer Prozess, in dem du Prägungen überschreibst, die dich oft seit deiner frühen Kindheit begleiten. Suche dir Wegbegleiter, die der Spiegel deiner Selbst-Reflexion sind. Und genieße jeden Schritt auf dem Weg zur souveränen Gelassenheit eines reifen Leaders.

Jeden Tag ein kleiner Schritt: Lebe, was du werden willst

Jeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Bereite dich morgens bewusst auf den Tag vor und reflektiere abends, was dir gelungen ist (Quelle Bodo Janssen: „Stille“).

Morgenappell: So will ich heute führen!

  • Wofür bin ich dankbar? Diese Frage füllt dich mit positiven Gedanken.
  • Welche Chance nutze ich heute? Was tust du heute konkret, um ein reifer Leader zu sein.
  • Welche Einstellung wähle ich heute? Wähle eine Tugend eines reifen Leaders aus und lebe sie.

Abendreflexion: Was hat mich heute zu einem reifen Leader gemacht?

  • Was hatten andere davon, dass es mich gibt? Reflektiere deinen positiven Einfluss auf andere.
  • Was hätte ich besser machen können? Lerne aus deinen Herausforderungen.
  • Was ist mir heute gut gelungen? Feier deine Erfolge und stärke dein Selbstvertrauen.

Mit diesen 4 Schritten gestaltest du deinen Weg zum reifen Leader aktiv. Es ist eine Reise, die nicht nur dich, sondern auch dein Team und dein Unternehmen nachhaltig prägt. Du schaffst damit eine Grundlage für authentische, wertebasierte Führung, die inspiriert und transformiert.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Und nun zu dir!

  • Was löst das Bild eines reifen Leaders in dir aus?
  • Was lösen die 8 Tugenden eines reifen Leaders in dir aus? Wo spürst du eine tiefe Sehnsucht? Wo spürst du eine Abwehr?
  • Wo siehst du die größten Defizite? Was könnte dir konkret helfen, hier etwas besser zu werden?

Hier gibts mehr dazu

Raus aus dem Alltags-Drama: Wir hassen sie alle: Köchelnde Konflikte. Kleine Dramen mit den immer gleichen Rollen. Lerne sie zu verstehen und brich selbstbewusst aus.

Schaffe eine Wachstumskultur: Eine starke Wachstumskultur ist der Nährboden für High Performance. Sie lässt jeden einzelnen, euer Team und euer Unternehmen über sich hinauswachsen.

Überwinde die Gründer-Midlife-Krise: Das Wachstum deines Unternehmens kommt ins Stocken. Du bist ausgepowert und hast deine Motivation verloren. Wozu das alles? Willkommen in der Midlife-Krise der Gründer. So entkommst du ihr.

Leading Myself
Leading my Team